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lichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, und seine Jünger glaubten an ihn. Ebendaselbst bekundet er sich durch seine Tempelreinigung als der Herr des Tempels, der als solcher ein Recht am Tempel hat, vgl. V. 19 ff., und nach Maleachi 3, 1 ff. kommen sollte ihn zu läutern. Im dritten Kapitel nennt er sich im Gespräche mit dem Nikodemus V. 13. 16. den eingeborenen Sohn Gottes, der vom Himmel gekommen ist, um der verlorenen Welt das ewige Leben zu geben. Im vierten Kapitel bezeichnet er sich V. 14. der Samariterin am Brunnen als den Quell des wahrhaftigen Lebenswassers, und bekennen V. 42. die Sichemiten, daß er wahrlich sei Christus, der Welt Heiland. Im fünften Kapitel bezeugt er von sich nach der Heilung des Kranken am Teiche Bethesda, V. 19 ff., daß er sei der Sohn Gottes, der das Leben habe in ihm selbst, seinen Gläubigen das ewige Leben gebe, und die Todten erwecke zur Auferstehung des Lebens am jüngsten Tage. Eben so verkündet er im sechsten Kapitel nach der Speisung der Fünftausend, daß er das Brodt des Lebens sei, das vom Himmel gekommen, um der Welt das Leben zu geben, und daß wer an ihn den Sohn Gottes glaube, das ewige Leben habe, und er ihn auferwecken werde am jüngsten Tage. Auch im siebenten Kapitel bezeugt er sich am Laubhüttenfest zu Jerusalem öffentlich vor allem Volke als den himmlischen Gesandten vom Vater her, und daß wer an ihn glaube, von deß Leibe Ströme des lebendigen Wassers fließen werden 7, 38; desgleichen im achten Kapitel als das Licht der Welt, so daß, wer ihm nachfolge, das Licht des Lebens haben werde, als den, der nicht von unten, sondern von oben her sei, als den Sohn Gottes, der da ist, ehe

Abraham ward und ewiglich bleibet, und gekommen ist als ein Erlöser von der Knechtschaft der Sünde, 8, 12. 23. 35 f. 58. Eben so gibt er sich im neunten Kapitel V. 35 ff. dem geheilten Blindgeborenen als den Sohn Gottes zu erkennen, der die Augen der geistlich Blinden aufthue, daß sie sehend werden, und schließt daran im zehnten Kapitel die Gleichnißrede von dem guten Hirten, der sein Leben für seine Schafe läßt und ihnen das ewige Leben gibt, und versichert, daß Niemand sie aus seiner, so wenig als aus seines Vaters Hand reißen könne und werde, weil er der Sohn und der Vater eins seien, 10, 28 ff. 36. Besonders aber im elften Kapitel erweiset und bezeuget er sich durch die Auferweckung des Lazarus als die Auferstehung und das Leben, als Christus der Sohn Gottes, der in die Welt gekommen ist, um denen, die an ihn glauben, das Leben zu geben, 11, 25. 27. Darum bezeichnet der Evangelist im zwölften Kapitel, mit dem er den Bericht der öffentlichen Wirksamkeit des Herrn abschließt, Jesum gradezu als den Jehovah des A. B., dessen Herrlichkeit schon der Prophet Jesaias K. 6 in der ihm bei seiner Berufung zu Theil gewordenen Vision geschaut und von dem er geredet habe; wie auch Jesus selber, ehe er vom öffentlichen Schauplaze abtritt, noch einmal laut und feierlich, alle seine früheren Zeugnisse zusammenfassend, sich als den Sohn Gottes, den Gottgesandten, das Licht der Welt, der seinen Gläubigen ewiges seliges Leben gebe, ausruft, 12, 41. 44-50. Mit dem dreizehnten Kapitel zieht der Herr sich in den engeren Kreis seiner Jünger zurück, aber auch die mit ihnen gepflogenen vertrauten Gespräche sind durchzogen von Selbstzeugnissen des Gottessohnes und Lebensfürsten. Ich, spricht er,

bin der Weg, die Wahrheit und das Leben 14, 6. Wer mich fiehet, der siehet den Vater 14, 9. Alles, was der Vater hat, das ist mein 16, 15. Ich bin vom Vater ausgegangen, und gekommen in die Welt 16, 28. Endlich im siebzehnten Kapitel redet er zum letzten Male vor seinem Hingange zum Vater in seinem hohenpriesterlichen Gebete von seinem Einssein mit dem Vater, seiner Herrlichkeit beim Vater vor Grundlegung der Welt, von seinem Gesandt- und Ausgegangensein vom Vater, so wie von dem ewigen Leben, welches er der allmächtige Sohn Gottes allen denen gebe, die der Vater ihm gegeben hat, und welches darin gegeben ist, daß sie den Vater und ihn Jesum Chriftum den Sohn, den Gottgesandten, im Glauben erkennen. Gewiß der Zweck, der Kern und Stern, der Mittelpunkt, um den unser ganzes Evangelium kreist, ist kein anderer, als das Zeugniß, daß Jesus sei der Chrift, der Sohn Gottes, der das ewige Leben ist und das ewige Leben gibt Allen, die an ihn glauben.

Verschieden von dem Johanneischen ist nun allerdings das Bild Jesu Christi, welches uns die drei ersten Evangelien aufstellen. Bei ihnen wird er im Stalle geboren, in die Krippe gelegt und am Sten Tage beschnitten, wächst auf in der Stille und ist seinen Eltern unterthan, wird vom Teufel versucht, zieht umher predigend und Gutes thuend, und hat nicht, da er sein Haupt hinlege, leidet Hunger und Durst, arbeitet sich des Tages müde in seinem Berufe und durchwacht die Nächte im Gebet wird von seinen Feinden geschmäht, verlästert und verfolgt, ring in Gethsemane mit dem Tode, so daß sein Schweiß wie Blutsropfen ward, die auf die Erde fielen, und ein Engel vom

Himmel ihm erscheinen muß, um ihn zu stärken, und wird am Kreuze noch von den Menschen verhöhnet und von Gott_ver= laffen. Die drei ersten Evangelisten schildern uns Jesum als den Menschensohn, den Knecht Gottes in Niedrigkeit, Johannes hingegen schildert ihn als den Sohn Gottes, den Herrn der Herrlichkeit. So ergänzt und vervollständigt Johannes die Schilderung seiner Vorgänger; und daß er bei der Abfassung seines Evangeliums diesen Zweck verfolgt habe, ist uns ausdrücklich überliefert worden. Die Alten nun nannten die drei ersten Evangelien die leiblichen Evangelien, das Evangelium Johannis aber das geistliche Evangelium. Die ersteren sind gleichsam die Stufen des Tempels, auf denen wir zu dem inneren Heiligthume und zu dem Anschauen der verborgenen Gottheit emporsteigen; sie sind die Sprossen der Jacobsleiter, die auf Erden steht, obschon sie mit der Spize an den Himmel rührt, und die Engel Gottes auf ihr auf und nieder steigen auf des Menschen Sohn, Johannes aber läßt uns den Herrn selber schauen, der oben darauf steht, und spricht: Ich bin der Herr, ich thue Alles, was ich geredet habe. Darum rufen wir bei der Betrachtung und Lesung seines Evangeliums mit dem Erzvater aus: Gewißlich ist der Herr an diesem Orte! Wie heilig ist diese Stätte! Hier ist nichts anders, denn Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels. 1. Mos. 28, 12 ff.

Doch dieser Unterschied zwischen Johannes und den drei ersten Evangelisten ist kein Widerspruch oder unausgleichbarer Gegensah, wie die Gegner unseres Evangeliums behauptet haben. Denn Jesus ist eben zugleich Gott und Mensch, wie auch der Apostel Paulus bezeugt, daß in ihm die ganze Fülle der Gott

heit wohne leibhaftig Col. 2, 9., und Gott geoffenbaret sei im Fleische 1. Tim. 3, 16. Johannes schildert die göttliche, Matthäus, Marcus und Lucas die menschliche Seite des Gottmenschen. Ueberdies ist auch der Unterschied der Schilderung kein unbedingter, es findet keine schlechthinige, sondern nur eine theilweise und verhältnißmäßige Verschiedenheit statt. Aller= dings steht bei den drei ersten Evangelisten der Menschensohn im Vordergrunde, doch schauen wir auch bei ihnen den Gottessohn, wenn auch mehr im Hintergrunde stehend; er legt sich auch bei ihnen beide Namen bei, ja er betheuert feierlich und eidlich seine Gottessohnschaft vor dem Hohenpriester Matth. 26, 64. Marc. 14, 62. Luc. 22, 70., er bekundet auch bei ihnen troß der Niedrigkeit seines Wandels und feiner Leiden seine Hoheit in seinen Wunderwerken, und er bezeugt auch bei ihnen, daß ihm alle Dinge übergeben sind von seinem Vater, und daß Niemand den Sohn kennet, denn nur der Vater, und Niemand den Vater kennet, denn nur der Sohn, und wem es der Sohn will offenbaren, daß ihm gegeben ist alle Gewalt im Himmel und auf Erden, und daß er bei den Seinen ist alle Tage bis an der Welt Ende, Matth. 11, 27. 28, 18. 20. Und umge= kehrt steht allerdings beim Johannes der Gottessohn im Vorder= grunde, doch fehlt auch bei ihm nicht der niedrige Menschensohn, der sich müde und durftig am Jacobsbrunnen niederläßt 4, 6 f., am Grabe des Lazarus weint 11, 35., ein fortwährendes Widersprechen von den Sündern wider sich zu erdulden hat, und in seiner Seele betrübt und erschüttert ist im Hinblicke auf sein nahe bevorstehendes Todesleiden 12, 27. Alle vier Evangelisten stellen uns den Gottmenschen vor Augen, nur in verschiedener

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