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Schooß; er ist ein Kindlein worden klein, der alle Ding erhält allein. Kyrieleis!

Das ewge Licht geht da herein, gibt der Welt einen neuen Schein, es leucht wohl mitten in der Nacht und uns des Lichtes Kinder macht. Kyrieleis!

Der Sohn des Vaters, Gott von Art, ein Gast in der Welt hier ward; er führt uns aus dem Jammerthal und macht uns Erben in seim Saal. Kyrieleis!

Das hat er alles uns gethan, sein groß Lieb zu zeigen an. Deß freu sich alle Christenheit und dank ihm deß in Ewigkeit. Kyrieleis! Amen.

Fünfter Vortrag.

Johannes der Täufer.

Die zweite Strophe, welche V. 6-13. umfaßt, beginnt mit dem Zeugnisse, welches Johannes der Täufer für das Licht abgelegt hat:

V. 6-8. Es ward ein Mensch von Gott gesandt, der hieß Johannes. Derselbige kam zum Zeugniß, daß er von dem Licht zeugete, auf daß sie alle durch ihn glaubten. Er war nicht das Licht, sondern daß er zeugete von dem Licht.

Johannes der Täufer steht nicht am Ende des A. T's., er bildet nicht den Schlußstein der alttestamentlichen Bundesoffenbarung, sondern er steht am Anfange des N. T's., an der

Spize der neutestamentlichen Bundesoffenbarung als Vorläufer Jesu Chrifti. Darum eben beginnen alle vier Evangelisten die Geschichte des Auftretens Jesu mit der Geschichte des Auftretens dieses seines Vorläufers.

Luther übersezt in gutem Deutsch: „Es ward ein Mensch von Gott gesandt, der hieß Johannes." Wörtlicher, wenn auch weniger gut deutsch, würde es lauten: Es war ein Mensch, von Gott gesandt, dem war der Name Johannes. Der Vers zerfällt also in drei Sagglieder, von denen jedes seine besondere Bedeutung hat. Zunächst: „Es war ein Mensch."

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Damit will der Apostel darauf hindeuten, daß Johannes ein bloßer Mensch gewesen sei, und ihn so dem Sohne Gottes tief unterordnen. Wenn er aber hinzufügt: „Von Gott gesandt,“ so weist er darauf hin, daß er kein gewöhnlicher Mensch war, sondern ein Mensch, den Gott mit einem besonderen Amte betraut hatte, daß er ein Gottgesandter war, dem also ein hohes Ansehen zukam, dessen Worte von gewichtiger Autorität waren, und darum den Gehorsam der Hörer in Anspruch nehmen konnten. Mit dem Ausdrucke: „von Gott gesendet" knüpft der Evangelist an die Weissagung des Maleachi an. Weissagung und Erfüllung bilden eine unzerreißbare Kette. Die Geschichte der Erfüllung beginnt mit denselben Worten, mit denen die Weissagung geschlossen hatte. Denn der Herr hatte durch den Mund des lezten Propheten im A. B. gesprochen:,,Siehe, ich will meinen Engel (Boten) senden, der vor mir her den Weg bereiten soll." Mal. 3, 1. Als dieser gottgesendete Wegbahner war er auch von dem Engel vor, und von seinem Vater nach seiner Geburt bezeichnet, Luc. 1, 17. 76. Dieser Johannes

durch Prophetenwort und Engelmund angekündigt und vor und nach seiner Geburt zum Vorläufer Chrifti und Wegbereiter des Herrn bestimmt, ward aber auch, als die Zeit erfüllet war, daß er öffentlich unter das Volk treten sollte, von Gott selber un= mittelbar berufen und gesandt. Wie bei der Berufung der Propheten des A. B. heißt es auch von ihm Luc. 3, 2:

geschah das Wort oder der Befehl Gottes zu Johannes.“ Fr predigte also nicht aus sich selber, ohne von Gott gesendet zu sein, sondern dazu berufen durch unmittelbaren Befehl des Herrn. So war es mit allen wahren Propheten und Aposteln, und ist es mit allen echten Predigern des Evangeliums geblieben bis auf den heutigen Tag. Zwar werden die leßteren nicht mehr unmittelbar vom Herrn berufen, aber doch auf Befehl des Herrn durch Vermittelung der Kirche, und so mittelbar vom Herrn.

Fragen wir nun, wozu war denn Johannes von Gott ge= sendet, so gibt auch hierauf Maleachi die Antwort, wenn der Herr 4, 5. 6. durch ihn spricht: „Siehe, ich will euch senden den Propheten Elia, (denselben, den er 3, 1. den gottgesendeten Engel und Wegbereiter genannt hatte,) ehe denn da komme der große und schreckliche Tag des Herrn. Der soll das Herz der Väter bekehren zu den Kindern, und das Herz der Kinder zu ihren Vätern, (indem er nämlich die gottlosen Väter und die gottlosen Kinder zu Gott und damit ihr Herz zu den frommen Kindern und den frommen Vätern bekehrt;) daß ich nicht komme und das Erdreich mit dem Banne schlage!" Also, wie wir schon im Anfange angedeutet haben, das Amt des Elias war dem Johannes vertraut, und er sollte das ganze Volk dem

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Herrn wieder zuwenden, damit dasselbe durch Buße und Bekehrung dem bevorstehenden Gerichte entrinne. Dadurch eben war er der zweite Elias oder das höhere Gegenbild des Elias. Denn Elias war der gewaltigste Bußprediger des A. B. Das vom Herrn abgefallene Israel führte er durch seine Strafwunder und Strafreden zum Herrn zurück, so daß das ganze Volk, wie Ein Mann, erschüttert ausrief: Der Herr ist Gott! Der Herr ist Gott! und die Baalspriester schlachtete, 1. Kön. 18, 17-40. So war auch Johannes zum Bußprediger berufen, damit das Volk durch Befehrung dem Gerichte des Herrn entrinne, der schon seine Worfschaufel in seiner Hand hatte, und seine Tenne fegen wollte, um die Spreu zu verbrennen mit ewigem Feuer, Matth. 3, 12. Nicht nur in seiner Gestalt und Kleidung, sondern auch in seiner Lebensweise gab sich Johannes selber als den zweiten Elias kund. Schon der Engel, welcher seine Geburt verkündigte, hatte gesprochen: Wein und stark Getränk wird er nicht trinken," Luc. 1, 15. Er sollte also zeitlebens, von Kind an dazu von Gott verordnet, wie einst Simson und Samuel, das Nasträatsgelübde über sich nehmen, und sich so als ein von der Welt abgesonderter Verlobter des Herrn darstellen. „Er aß Heuschrecken und wilden Honig," Matth. 3, 4., denn er wollte sich nur nähren von der Speise der Büßer. So wies er durch die Weltentsagung, welche er äußerlich in dieser Lebensweise versinnbildlichte, auf die innere, wahrhaftige Weltentsagung hin, die er predigte und verlangte. Endlich trat er auf in der Wüste Judas, jener schauerlichen Einöde in der Nähe des todten Meeres, da wo einst der Herr sein Zorngericht über Sodom und Gomorrha hatte ergehen lassen, welche Gegend

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noch immer dastand, und dasteht bis auf den heutigen Tag, als eine fortgehende Strafpredigt Gottes wider die Sünde der Abtrünnigkeit vom Herrn. Dort trat er auf, theils um damit zu bezeugen, daß er die von Jesaias 40, 3. geweißagte Wüstenstimme sei, vgl. Matth. 3, 3. Joh. 1, 23., zugleich aber, um damit kund zu thun, daß schon Jesaias, wenn er von der Wüste redet, damit das Herz des Volkes Israel meine, welches zur Zeit des Messias zur öden Wüste geworden sein werde, in der dann Johannes der Täufer sein Werk zu verrichten, dem Herrn den Weg und eine ebene Bahn zu bereiten, und seine Steige richtig zu machen haben würde. Darum sollte Johannes mit der Art des Gesezes das dürre und wirre Gestrüpp der Wüste weghauen, mit dem Spaten seiner ernsten und gewaltigen Bußpredigt das unfruchtbare Erdreich umgraben, und mit dem Hammer des göttlichen Wortes das harte Gestein, die Felsenherzen Israels, zerschlagen, um so das öde Land wieder fähig zu machen, den Samen des göttlichen Wortes aufzunehmen, damit es sproßte, grünte, blühte und Frucht brächte zum ewigen Leben. Deshalb nun, weil Johannes in dieser mächtigen Propheten- und strengen Asceten= gestalt und als dieser gewaltige Bußprediger auftrat, spricht der Herr von ihm: „Wahrlich ich sage cuch: Unter allen, die von Weibern geboren sind, ist nicht aufgekommen, der größer sei denn Johannes der Täufer." Matth. 11, 11. vgl. Luc. 7, 28.

Indeß in der Bußpredigt bestand doch noch nicht seine höchste und lezte Aufgabe. Denn, wie wir schon früher bemerkten, unser Evangelist bezeichnet ihn eigentlich nicht als Bußprediger, vielmehr sagt er auch an unserer Stelle: „Er kam zum Zeugniß, daß er von dem Lichte zeugete." Also

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