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und treu, so handeln wir weise und tugendhaft, so verknüpfen wir ihn mit der Sorge für die ewige Wohlfahrt unsrer Seele. Aber wir können noch weiter gehen; wir können die Arbeiten, die unser Beruf uns auflegt, sogar in wahre Verehrung Gottes und Jesu verwandeln, und sie zur Gelegenheit machen, bey welcher wir christliche Weisheit und christliche Frömmigkeit ausüben und beweisen. Es kommt nämlich hier auf die Gesinnungen und Abs sichten an, mit welchen wir alles verrichten. Ge: wöhnen wir uns, ben allen unsern Geschäften an Gott und Jesum zu denken, und sie deßwegen treu zu verrichten, weil es der Wille Gottes ist, daß wir nach unsern Kräften Gutes schaffen sollen; lafsen wir uns durch herzliches Wohlwollen gegen unfre Mitbrüder antreiben, alle unsre Fähigkeiten auf eine nüßliche Art anzuwenden, und zur gemeinen Glückseligkeit beyzutragen, so viel wir können: so werden alle unsre Geschäfte ein Dienst, den wir Gott und Jesu erweisen, so verwandeln wir dadurch unser ganzes Thun in jene christliche Tugend, welche die beste Vorbereitung auf das künftige Leben ist. Nicht die öffentlichen Uebungen der Andacht, nicht unser Beten und Singen in unsern Häusern, nicht der blosse Genuß des Abendmahls Jesu sind wahre christliche Frömmigkeit. Du irrest dich sehr, mein christlicher Mitbruder, wenn du glaubst, daß diese Dinge zur Sorge für deine Seele schon genug sind. Liebe, Liebe zu Gott und Menschen ist das grosse Gebot, das uns Jesus gegeben hat. Und diese Liebe kannst du nirgends vollkommner beweisen, als durch treue Abwartung deines Berufs; nirgends kannst du also mehr für deine Seele sorgen, als wenn du alle deine Geschäfte aus Liebe zu Gott_und Jesu, und zum allgemeinen Nußen so gewissenhaft und redlich verrichtest, als dir nur immerhin möglich ist.

Aber eben so läßt sich auch die Sorge für die Vermehrung unsers Eigenthums mit der Sorge

für unsre Seele verknüpfen, wenn wir unser Vermögen blos durch rechtmässige Mittel vermehren, und es als eine Sache betrach ten, bey deren Gebrauch wir gute Absichten befördern sollen. Das emsigste Bestreben, fich Vermögen zu erwerben, läßt sich mit der Sorge für die Seele verbinden, wenn wir gewissenhaft da= beŋ verfahren, und unser Eigenthum nur durch sol: che Mittel zu vergrössern suchen, der wir uns vor Gott und Menschen nicht zu schämen haben. Freylich findest du, der du deinen Mitbruder vervorthei lest, wo du kannst, der du durch schändliche Künste Reichthümer erwirbst, der du das Spiel zu einem Gewerbe machst, der du deine Gewalt zu Erpressungen mißbrauchst, Schwierigkeiten, dein Streben nach Reichthum mit der Sorge für deine Seele zu verbinden. Du fühlst es selbst, daß du bey einer solchen Verfassung an der Seligkeit des bessern Le= ben kein Recht hast; dein Gewissen muß die Vortheile, die du dir machst, für schändlichen Gewinn erklären; und Gott verhüte, daß du dieses Gefühl je verlierst, daß dein Gewissen jemals aufhöre, dir die Unmöglichkeit, ben solchen Ausschweifungen weise und gut zu werden, vorzustellen! Wohl aber dir, der du dein Eigenthum durch Arbeitsamkeit, durch Klugheit, durch nüßliche Dienste, die du dem Vas terland leistest, durch Sparsamkeit und weise Eintheilung vermehrest. Denn eben dadurch, daß du diese Tugenden beweisest, sorgst du für deine Seele, und bildest sie zu jener Vollkommenheit, die sie für das künftige Leben sich hier erwerben soll. Aber ferne sen es von uns, M. 3., daß wir, wie der Habsüchtige und Geißige, unser Eigenthum bloß sollten vermehren, aber nicht gebrauchen wollen. Soll die Sorge für dasselbe mit der Sorge für unsre Seele verbunden werden können, so lasset uns auch durch den Gebrauch unsers Vermögens besser zu werden suchen; lasset es uns zur Beförderung guter

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Absichten, zur weisen Erziehung unsrer Kinder, zur Unterstützung der Dürftigen und Nothleidenden, zur Beförderung nüßlicher Anstalten, zur Erweiterung unsrer Kenntnisse anwenden, und den Reichthum, den uns entweder glückliche Umstände, oder Klugheit und Fleiß verschafft haben, als ein Mittel be: trachten, Gutes zu thun. Dann werden wir selbst durch unsre Sorge für die Güter dieses Lebens uns Schäße im Himmel sammeln, deren Genuß uns dann erwarten wird, wenn wir unsre Schäße auf Erden verlieren werden.

Es läßt sich auch unser Streben nach Ehre mit der Sorge für unsre Seligkeit verbinden, wenn wir allein durch wahre Verdienste nach den Beyfall Andrer trachten, und den Bey-fall Gottes und Jesu aller Ehre bey Menschen vorziehen. Trachten wir nur durch wahre Verdienste nach dem Beyfall Andrer, so ist dieß ohne Weis heit und Tugend nicht möglich; denn nur diese beyden Vorzüge machen unsre wahre Würde aus. Auf diesem Weg aber nach Ehre streben, was heißt es anders, M. Z., als für die Seligkeit des künftigen Lebens sorgen, die wir ohne Weisheit und Tugend nicht erlangen können. Suchen wir dadurch die Hochachtung unsrer Mitbrüder zu erwerben, daß wir uns durch alles das auszeichnen, was wirklich Beyfall verdient, so kann Eitelkeit, und Stolz, und Ehrgeiß, und Ruhmsucht, so können alle die Feh ler, welche der Sorge für unsre Seele zuwider seyn würden, sich ohnehin unsers Herzens nicht bemäch tigen, so werden wir auch, wenn die Menschen uns verkennen sollten, den Beyfall Gottes und Jesu al= ler Ehre ben der Welt vorziehen, und zufriedenseyn, wenn wir wissen, daß wir dem gefallen, der uns einst richten wird. Und nach dieser Ehre lasset uns alle streben, so wir anders im Ernste für unfre Seele sorgen; lasset uns den Beyfall dessen zu

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erhalten suchen, der allein unsre Herzen kennt, ben dem kein Ansehen der Person ist, den kein leerer Schein blendet, und dessen Gnade in Ewigkeit unser Glück seyn wird.

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Beschäftigen wir uns mit den Angelegenhei ten dieses Lebens auf die jezt beschriebene Weise, so werden wir endlich auch den Genuß der Freu den, die uns hier sich darbieten, mit der Sorge für die Seligkeit des künftigen Lebens verbinden können; denn wir werden sie nicht anders, als_mässig und weise, und mit Dankbarkeit gegen Gott, den Geber, geniessen. Es ist der Wille dessen, der die Natur mit Pracht und Schönheit schmückt, der den Erdboden mit tausend Gütern erfüllt, der uns Sinne giebt, seine Wohlthaten zu empfinden, und einen Geist, sie zu schäßen und sich ihrer zu freuen; es ist der Wille dieses unsers Vaters im Himmel, daß wir den Reichthum seiner Güte nicht fühllos verachten, und nicht ungebraucht lassen sollen. Werden wir die mannigs faltigen Freuden, die seine Güte uns hier schon bereitet hat, mässig und weise geniessen; sie als Menschen geniessen, die die Lehre Jesu kennen, und sein Beyspiel ehren: so werden sie uns zum Gefühl jener höhern Seligkeiten vorbereiten, die uns im Himmel aufbehalten sind. Und wie können wir besser für unsre Seele sorgen, als wenn wir ben jedem Ver gnügen, das uns zu Theil wird, uns an den erinnern, von dem alles Gute kömmt, und unser Herz zu dem frohen Gefühl einer dankbaren Freude über seine Güte gewöhnen, die wir ewig empfinden, und immer mehr sollen bewundern lernen. Geniessen wir die Freuden dieses Lebens so, so werden sie unsre Seele nicht berauschen, sondern erquicken, nicht niederdrücken, sondern zu Gott erheben, nicht durch schändliche Gefühle entweihen, sondern mit heiliger Ehrfurcht und Dankbarkeit erfüllen, so werden wir

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selbst in den heitersten Stunden unsers Lebens und ber unsern Vergnügungen Gott ehren, und unfre Seligkeit schaffen. Gott lehre uns alle Dinge dieses Lebens so benußen und gebrauchen, daß wir das durch weiser und besser werden, so werden wir selbst dadurch für unsre Seele sorgen, daß wir unsern Beruf verrichten, daß wir an der Vermehrung uns sers Eigenthums arbeiten, daß wir nach dem BenFall Andrer trachten, daß wir das Gute mit frohem Herzen geniessen, das er uns zufliessen läßt. Und zu dieser führe Gott uns alle durch Jesum Christum, unsern Herruz Amen.

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