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dunkeln Sunden sich einmal solch einen Schmerz: hat nennen können: so ist er schnell hinweg. Wie ich meinen Zustand dargelegt, und das Ber trauen auf die Wahrhaftigkeit der görtlichen Berheissung bekannt hatte: da war mir auch. schon wirklich Licht und Freude wieder aufgegans gen. Das fühlte ich, und fand mich dadurch auf gefordert, in den Beobachtungen, die man an dem Eirzesten Tage macht, kindlich die heilige Wahrs heit zu erklären und zu verkündigen,

Wir begannen mit den ersten und allgemeins ften. Der Thomastag ist bey uns ein Tag, an dem es sechszehn Stunden finster und nur acht: Stunden hell ist. Wenn einmal die Zeit vorüber ist, wo Tag und Nacht gleich lang sind, dann geht es ohne Aufhören tiefër in die Nacht* hinab; die Macht der Finsterniß wächset; die Fluren verlieren ihre gewöhnliche Farbe; die Målder werden braun und schwarz, der Himmel überzieht sich mit Wolken, und immer früher

finkt die Sonne, immer långer weilt die Nacht, bis endlich heute die Gewalt der Dunkelheit aufs höchste steigt; zwey Drittel füllt die Nacht aus, und nur ein Drittel der Tag. Es ist der fürzeste Tag. Uber bedenke, am kürzesten Tage ist es boch Tag. Das Licht kommt spåt, aber es kommt doch. Es weilt nicht sehr lange, aber es ist doch da, und es find acht Stunden, nicht Xugenblicke, sondern Stunden und acht Stunden, da es Tag ist am kürzesten Lage. Freylich muß man wachen, um es zu sehen. Wir erheben uns aus dem Schlafe, dieweil es noch Nacht ist, aber wir vertrauen, das der Tag kommt, darum ftes hen wir auf, und alsbald erblicken wir ¡seinen Xufgang.

Siche, so ist es auch mit Deinem Geiste. Mache auf, der du schläfft, und stehe auf von den Todten, so wird dich_Chriftus erleuchten. Das ist freylich eine lange Nacht, wenn du endlich die Ueberzeugung gewinnest, wie alles eitel ift unter dem Monde und dein Geist selbst der Das erkennt, fündhaft.. Uber stehe nnr auf von

den Todten, warte der Stunde, traue der Vers heissung des Herrn. Dich wird Christus erleuc)> ten. Fürchte nicht und glaube nur. Du wirk gerecht werden in ihm und das Licht wird die aufgehen und die Freude dem frommen Herzen.

Der Thomastag ist ein Festtag des Glaus bens.

Wir gingen zu einer andern Beobachtung über. Es ist zwar hell am kürzesten Tage, aver die Sonne läßt sich selten sehen und wenn sie sich sehen läßt, doch so kurz und matt. Wir fragten nach dem Grunde. Es ziemte sich nicht, in Erdrterungen einzugehen, die der Wissenschaft ans gehören, und es wurde nur die Hauptsache angeführt, welche die Untersuchungen der Sternkundigen herausbracht. Wenn der kürzeste Tag er: scheint, find wir der Sonne am nächsten. Im ganzen Jahre sind wir ihr so nahe nicht, als an diefem Tage. Aber unfere Stellung gogen sie ist

von der Art, daß ihre Strahlen nur fchief auf unfre Gegend fallen können und darum nur maté und sehr kurze Zeit scheinen.

Siche, gerade so verhält es sich auch, wenn

dein Herz den kürzesten Tag hat.

Die Kinder

Korah fingen: „Gott der Herr ist Sonne! Und diese ewige Sonne ist dir auch am nächsten, wenn du leidest. Im Leiden ist seine Liebe eine vers hüllte, aber eine um so größere Liebe. Eine zårttiche Mutter ist ja nie zårtlicher, als wenn sie straft. Und du weißt ja, daß du nur so viel Ewiges empfangen kannst, als du dem Zeitlichen entsagest, daß die Gnade so viel in dir wächset, als du in dir selbst abnimmst, und mit Einem Worte nur so viel der Herr dein Gott, das heißt, dein Eins und Alles ist, als du aufhdrest, es dir Selber zu seyn. Über das weißt du auch, daß es ein schmerzlich Leiden ist, sich selbst vom Throu herabzusehen, damit ein anderer hinaufsteige, und du wirst auch erfahren, daß das nicht leichter ges schicht als wenn du eben leidest. Oder soll ich sagen, wie ich lieber möchte, siehe, im Elende ist Glockentöne. 3r Bd. 2te Auf. 14

die ewige Liebe für dich zu groß, du könntest fie in dem Augenblicke nicht fassen, wie sie dich liebt, und umfängt und sucht, sie ist dann über das Maaß deiner Empfänglichkeit dir gewogen, denn fie ist ja eine unendliche. Da hat sie dann Mit: leid mit dir, und schonet deiner Schwachheit und hüllt sich in Kreuz und Schmerz und kommt dir in dieser Knechtsgestalt vor dein Herz, denn so kannst du sie erkennen. Aber das siehst du ja wohl, du bekümmertes und Leide tragendes Herz, dir ist sie alsdann am nächsten und preiset dich selig. Wir haben ein Sprüchwort, das eben dieß sagt: Wo die Noth am größten ist, da ist der Herr am nächsten. Und Gottes Wort sagt es noch deutli= cher. Die der Herr lich hat, züchtiget er. Nur leider, wir erkennen das nicht. Dasselbe Loos theilen mit der Mutter Erde, die Men= fchen, ihre Kinder. So lange wir noch Staubgeborne, Kinber der Welt und nichts weiter sind, stellen wir uns in eine schiefe Lage gegen die ewige Sonne der Gerechtigkeit und wenn sie uns am nåchstem: ist, sehen wir uns in ein solches Verhåltniß zu ihr, daß thre: Strahlen, nur matt und

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