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Furze Zeit uns berühren. Uch, das hångt uns selbst spåter noch an, wenn wir auch mehr sind, als Staubgeborne. Wenn wir schon Kinder Got= tes geworden, dann noch erkennen wir gewöhnlich an dem kürzesten Tage nicht, daß die Sonne uns gerade am nächsten ist, und wir stellen uns ihr schief gegenüber. Aber wir wollen es erkenmen, und wenn wir es erkennen, wie der Herr uns so unsåglich zuerst geliebt, ihn wieder lieben, und diese Liebe ist die Frucht der Erfahrung, daß dem Gerechten das Licht immer wieder aufgeht und die Freude dem frommen Herzen.

Der Thomastag ist ein Festtag der Liebe,

Bir kamen sedann auf eine fernere Beobachtung. Am kürzesten Tage wendet es sich und die Tage nehmen wieder zu. Das Ziel der forte schreitenden Macht der Finsterniß ist gekommen, und ist erst die långste Nacht vorüber, so werden alle folgenden Kürzer. Wir sind zum Bentepunkt

gekommen und nicht lange dauert es mehr, dann ist der Frühling da und der Sommer folgt. Man sage nicht, daß dennoch erst nach dem kürzesten Tage der Winter eigentlich anfange, der strengste Frost erscheine und der meiste Schnee falle. Dies ser Umstand ist zwar nicht zu leugnen, aber man Fann alljährlich bemerken, daß er unsere Hoffnung nicht lähmt, sondern sie noch höher hebt. Es scheint auch in der menschlichen Natur zu lie gen, sich durch jedes Hinderniß, das uns aufhalten will, nur zu neuem Muthe aufgeregt zu füh: len, wenn die Erreichung des Zieles nur gewiß ist. Ueberdieß ist es ja mit dem Frühlinge nicht anders, als mit dem Winter. Er läßt sich erst am Himmel sehen, und schwebt dann in milden Lüften nach einiger Zeit auf die Erde herab. So ist auch der Winter erst am Himmel, und zieht sich dann in strengen Nächten auf die Erde nieder. Aber hat sich dort oben schon die Sonne gewendet, fo mag noch so viel Frost und Schnee kommen, wir wissen, daß ihr Urtheil schon gesprochen, und daß es der wärmern Jahrszeit entgegen geht.

Siehe, dieses Bild lehret dich, wie es auch mit dir gehen werde, o gläubige Seele! Da du in deinem Kummer haßest, war dir die ewige Biebe am nächsten, sie hatte deine Sehnsucht ge= sehen und den stillen Seufzer deiner Bruft ge= hört und sie war gekommen, dich nur näher an ihr reiches, segnendes Herz zu nehmen. Sie hat es gethan und du bist ihr mehr eigen geworden. Ein neuer Abschnitt deines geistlichen Lebens hat Begonnen und wenn du es auch desselben Augens Blicks nicht gewahrest, die Sonnenwende ist am Himmel gewesen. Dein Leid kann nur deiner Glauben mehren. Dein Kämpfen nur das Sie gen erhöhen! Ja, wenn auch sogar noch strensTM ge Winternächte folgen follten. Die Tage sind dir doch länger geworden seit dem kürzesten, und der Frühling des ewigen Lebens blüht nicht aus und die Erfüllung aller deiner Bitten, die du an jenes reiche Herz voll Liebe heraufspra= cheft. Es ist je gevißlich wahr, dem Gerechten muß das Licht immer wieder aufgehen und Freude den frommen Herzen, und sie müssen dir immer

früher aufgehen, bis sie einst nie wieder untergehen.

Der Thomastag ist ein Festtag der Hoffnung.

Wir schloffen unsere Betrachtung mit der legten Beobachtung. Der Blick in das Reich der Natur hatte unsere Erkenntnisse von dem Reiche der Gnade bewährt. Wir wandten ihn nun aus dem geistigen Leben zurück, um zu sehen, wie jenes in diesem verklärt wird. Der kürzeste Tag geht nur drey Tage vor dem Chriftfefte her.

Es ist von den Våtern der Kirche sicherlich nicht zufällig angeordnet, daß der kürzeste Tag, den wir einen Festtag des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung genannt haben, drey Tage vor dem Geburtsfeste dessen erscheint, der der Anfänger und Vollender des Glaubens, der Ges, genstand unserer höchsten Liebe, und der Grund

unserer Hoffnung ist. O nun weisset der kürzeß Tag des Jahres auf den hin, von dem wir ge= glaubt und erkannt haben, daß er sey Chriftus,' · der Sohn des lebendigen Gottes!

Siehe, wie schön! Heute der kürzeste Eag und die långste Nacht im Reiche der Natur, und dann gleich die heilige Nacht des Segens, in der das Licht in die Finsterniß schien! Jezt noch die dunkle, verschlossene Erde, und dann der offene strahlende Himmel! Jegt noch die verhaltenen Seufzer der armen, leidenden Menschen und dann nach dreyen Tagen der Freudenruf der Engel: Euch ist heute der Heiland geboren! Jest noch die irdische Klage, die nur mühsam beschwichtigt wird und dann der himmlische Lobgesang: Ehre sey Gott in der Höhe, Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen! Kann man sich eine höhere Stellung denken ? Die Adventszeit ist eine so werthe, sehnsuchtreiche und heilige Zeit; aber wann ist sie mehr, als nahe bey ihrem Schlusse, am kürzesten Tage des Jahres? Auch an ihm feyern wir sic, aber

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