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Zuleht öffnete auch noch der åltefte unter Diesen geistlichen Greisen den Münd, derselbe, der vorher die heilige Handlung geleitet hatte. Er zeigte weder des Feuer des einen, noch die Wehmuth des andern. Es war beydes in ihm, aber es wurde bey weitem von etwas Anderm Aberwogen, das man geistliche Kraft, Salbung nennen möchte. Viel ruhiger, wie der erste, viel Eräftiger wie der zweite; mit einem Feuer, an dem das Blut wenig Theil zu haben schien, mit einer Milde, die nicht im irdischen Leide, sondern im Umgange mit der ewigen Milde gelernt war, erhaben uud einfach, sprach er. Ich wage es nicht, seine Worte nachbilden zu wollen, und indem ich seinen Vortrag andeute, bin ich mir be: wußt, das Liefste und Eigenthümlichste, wie es damals mein Gemüth auffaßte, nicht wieder geben zu können. Nur das will ich noch bemerz ken: wenn dort Pauli Feuer und Petri Weh= muth sichtbar zu seyn schienen, so wahr hier vielmehr Johannis Salbung zu gewahren.

Er begann mit der Klage, die unter jener Bürde, und selbst wohl mit der Würde des Um

tes erklingt. Ich aber dachte, ich arbeitete ve ` geblich und brådste meine Kraft umsorst und une nüß zu, wiewohl meine Sache des Herrn und mein Amt meines Gottes ist." Er lehrte, diese Klage müsse dem weisen Hirten kommen, der weder durch den Schimmer des Beyfalls, noch durch die Blüthen der Erweckungen fich tåuschen lasse und durch den Schein auf das Schn blicke. Aber eben diese Klage werde der Saame seines Bachsthums, wie das Blut der Mårtyrer der Saame der Kirche sey und führe ihn über Würde: und Bürde des Amtes weg zu seiner WeihaWenn er so einmal geklagt in dem unbefriedig= ten Feuer der Liebe: dann föll er glauben lers nen, obwohl er nicht siehet, und im Glauben die Saat auswerfen, wenn er auch nicht an die Garbenfreude zu reichen, hoffen darf. So wahr Gottes Wort von ihm an die Herzen der Mens schen gebracht wird, und so gewiß er bey sich selbst ist, daß er dieses verkündigt und nicht: Menschen Weisheit an féine Stelle feet, fo sicher weiß er, daß seine Predigt wirken muß und gewirkt habe, wenn auch nichts davon bekannt

würde. Denn also spricht der Herr! Gleichwie der Regen oder Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurück kommt; sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und wach. send, daß sie gibt Saamen zu fåen und Brot zu effen: also soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch seyn. Es soll nicht wieder zu mir leer kommen, sondern thun, dás mir gefällt, und soll ihm gelingen, dazu ich es sende. Hies nieden ist ja nicht die Zeit der Wernte, sondern Der Saat. Trauert der Landmann, wenn er die Wintersaat in die Erde gelegt und das Feld schwarz da liegt oder der Schnee es bedeckt? Gibt es dann irgend etwas Gefährlicheres, als die Frucht seiner Arbeit zu sehen, und muß uns das Nichtsehen nicht vorbereiten, daß wir einst ohne Sünde sehen? So bildet sich in ihm das felsenfeste Vertrauen, das da glaubet und nicht fiehet! In diesem Glauben ist er heilig und der Herr erfüllet so gnådig durch seine Führung, was er so ernst gefördert: Wer den Ultar an: rührt, soll heilig seyn! Ein solcher Diener des Worts wirkt und lebt nicht mehr aus sich und

in fich, sondern sein Leben ist mit Christo verbor gen in Gott! Er ist erhaben über die Welt und selbst über den Wechsel, dem das Edle in ihr unterworfen ist. Er ist es, der jene entschloss senste Abgeschiedenheit von der Welt in der viel= seitigsten Deffentlichkeit behaupten kann. Ihn spornt der Menschen Beyfall nicht mehr und ihæ lähmt der Mangel an sichtbarem Erfolge nicht mehr. Er ist nur Diener und steht und fållt feinem perrn!

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Auf die überraschendste Weise führte er dies sen Adlergedanken des Glaubens durch alle Tiefen des geistlichen Lebens. Auf einmahl hielt er

nne und sich zur Gemeinde wendend, sprach er: Rede ich hier zu Einem? Nein zu Euch allen !' Zu einerley Glauben und Erkenntniß des Sots nes Gottes sollen wir alle hinan kommen und ein vollkommener Mann werden, der da sey in der Maße des vollkommnen Alters Christi! Dann schloß er, indem er das Wort an mich richtete: Wandle deinen Weg, wie er dir gezeichnet ist!' Freue dich als Jüngling der Würde des Umtes

in Freudigkeit des Glaubens! Trage als Mann mit Geduld seine Bürde! Aber als Greis möge bir seine Weihe genug seyn! Amen.

Es fang die Gemeinde:

Die Lehrer der Gemeinde müssen,
Erst selbst der Gnade recht genießen,
Dann bringt ihr köfßlich Amt durchaus
Auch Fried' ins Herz und Freud ins Haus!

Darauf wurde der Segen des Herrn gesprochen, und ich begann mein Amt.

Ende des dritten und legten Båndchens,

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