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mit eben so viel Sorge, als stiller Herzensfreude in dem Kreise sich umsehen, und aller Hånde sich falten, der Vater sein Haupt entblößt, und aller Augen warten auf den Herrn, offenbart sich dann nicht alle irdische Mühe und alle himmlische Herrlichkeit der Ehe in der Bitte: Unser täglich Brot gib uns heute! Indeß ein solches häusliches Leben tritt in gar vielerley Verhältnisse zur Welt; da werden Pflichten verfäumt, Hoffnungen betrogen, und man fühlt es wohl, daß sie im Argen liegt. O Kindlein, eilet zum Altare des Herrn, und bittet um innern Frieden des Herzens und gelobt den äußern mit der Welt; empfahet das heilige Nachtmahl des Herrn, damit ihr in beyden gestårkt werdet, und die Bitte Erhdrung finde: Vergieb uns unsre Schuld, wie wir vergeben unsern Schuldigern! Allein wer könnte solche Er= fahrungen machen, ohne daß sein Vertrauen in fich selbst gebrochen, und dagegen die Zuversicht auf die Gnade des Herrn gemehrt werde? Man will fortan nur wandeln an der Hand einer allmächtigen Liebe, nur ruhen unter den Flügeln

einer allweisen Barmherzigkeit, nur streiten unter dem Zeichen einer allgegenwärtigen Gnade. Nun ist das innere Leben mit Gott auf seiner Höhe angelangt, wie früher das kirchliche und häusliche, und da ertönt die geheimnisvollste, aber seligste Bitte: Führe uns nicht in Ver= fuchung. Wenn dann endlich Fallen und Aufstehen, Siegen und Unterliegen, sich Freuen und fich Betrüben lange genug gewechselt, und ein Greis, wie Euer alter Vater an den Abschied denkt, o laßt Euch sagen, der hat alles in die Hånde jener ewigen, zuverlässigen Erbarmung gelegt, er flehet jezt nur, daß der Herr ihm, wenn sein Stündlein kommt, ein seliges Ende bescheeren und mit Gnaden aus diesem Jammerthale zu sich nehmen möge in den Himmel, Kommt es dann, so sprecht ihr Amen und ich auch, und in meinem Amen liegt noch die Bitte, daß Ihr es auch einmahl sprechen möget in ge wiffer Hoffnung und bis dahin bethet mit mir: Erlöse uns von dem Uebel.

Wir waren unter dem Lesen in große Bewegung des Herzens gekommen und schwiegen. De

Klangen die Töne des Abendgeläutes herein. Das waren die Augenblicke, in denen die Pfarrfrau einst das Licht der Welt erblickt hatte. Eine stille, heilige Feyer war unter unsj viel unausgesprochener Dank, viel Gebeth, das nicht laut wurde. Die geweihten Laute drangen immer heller und freudiger in die stille Kammer, und machten dem tief bewegten Herzen Raum, daß wir weinen konnten die Thränen der Freude. Solche Augenblicke können nur angedeutet werhen für die, welche sie kennen, Ewigkeit! ist das einzige Wort, das für sie paßt, in allen seinen Beziehungen.

das

Nach einer Weile hörten wir Kindes - Tritte. Der kleine Adolf war es. Er schlug an die Thür and rief: Mutter! Mutter! Die Mutter öffnete ihm die Thür. Er lief auf sie zu und umfaßte ihre Knie mit einem wunderbaren Blick. Sie hob ihn auf, und er legte sich still an ihre Brust. Dann sah er mit funkelnden Augen empor und reichte der Mutter einen Kranz von Immergrún, aus dem einige Veilchen hervorsahen. Die Mut

ter konnte nicht antworten, Thränen drangen aus ihren Augen und sie streichelte dem Knaben die Wangen.

Ich soll Euch rufen, sagte er. Sie sind alle da, Großvater, Großmutter und die übrigen alle. Ich reichte der tief bewegten Gattin den Arm und führte sie in den glänzend erleuchteten Saal.

Eine Menge von Kerzen strahlte uns entge gen. Kunstvoll war eine reiche Bescheerung auseinander gelegt. Eine große Gesellschaft hatte sich eingefunden und unbemerkt versammelt, Ueberrascht, beschåmt, fast niedergedrückt von so viel Liebe und Zuneigung sank sie in die Arme der Mutter und des Vaters.

, es ist eine nicht hoch genug zu preisende Wohlthat des Herrn, wenn uns an unserm Ges burtsfeste das Herz noch entgegen schlågt, unter dem wir das Leben empfangen, und die våter: lichen Arme uns noch umschlingen können, die

uns damahls unter dom Weinen der Freude zum ersten Mahle segnend emporhoben! Gewiß, die gerührteste Feyer des Geburtsfestes ist am Herzen des Vaters und der Mutter und wen der Herr lieb hat, dem erhält er sie bis in spåte Jahre!

Die Weltern nahmen die Tochter in ihre Mitte. Adolf hieng sich an das Kleid der Mut= ter. Die Geschwifter begannen einen Festgesang, in den wir alle einstimmmten.

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