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Chüre. Wir ftanden auf und umarmten uns. Die Tråger kamen und trugen den Sarg hinweg diesen Weg.

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Ja, den Sarg, und nur ihn mit der Hülle, fagte der Bruder.

Du bist hingegangen, theure Sophie, rief er aus, aber einen Lichtzug hast Du hinterlassen, in welchem wir Dir nacheilen. Wir wünschen Dich nicht wieder zurück. Aber zu Dir zieht es uns hin und komm ich auch nicht weiter für jekt, als zu Deinem Grabe.

Der Gottesacker mit den Pappeln lag vor uns. Der frische Morgenwind bewegte fte, wie der Odem des Herrn, der einst in die Gebeine hauchen wird. Das tagende Licht hatte nun die Finsterniß überwunden und der Aufgang war mahe.

Ziemlich entfernt von der Stadt liegt der Gottesacker mitten in einem weiten Fruchtfelde.

Es war stille, wie es um die Gråber seyn soll. Kein Mensch, kein lebendiges Wesen ließ sich se= hen. Wir waren ganz allein bei den Todten.

Dort, fast dicht an der Mauer liegt Sophiens Grab. Ein einfacher Stein bezeichnet die Stelle, wo ihr Leichnam ruht. Wir schritten schweigend über die benachbarten Gråber und stellten uns im Kreise um die verschlossene Gruft. Wenige Worte an den Steinen sagen, wer hier liegt. Lies einmal, Karl, sagte der Bruder zu seinem ältesten Sohne.

Das Kind las Sophiens Namen, ihren Tobestag und die geringe Anzahl ihrer Jahre. An der andern Seite stand: Sie war nicht von

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dieser Welt. Darum ist sie frühe heimgegan= gen und ruft von dort: Liebt ihr zum Himmel ́„herauf, lieb' ich zur Erde hinab.”

Da ging plöglich vor uns die Sonne auf. Herrlich und voll hob sie sich über der schweigen-、

den Erde nach und nach herauf, um sie ins Les ben zu wecken.

Unwillkührlich knieten wir nieder. Der ålteste Sohn folgte dem Vater, der jüngere dem åltern. Der Vater Eniete zwischen seinen Sôhnen am Grabe der Mutter, und wir ihnen ge= genüber. Wir weinten. Wir betheten.

Als wir aufstanden, fahen wie das volle, ftrahlende Angesicht der Sonne über den Gipfeln der Berge. Es war, als wenn eine himmlische Macht uns aufgehoben hätte.

Der Herr ist auferstanden! rief der Bruder, noch Thehnen im Auge.

Ja, er talschaftig auferstanden, antwor teten wir, un tebet in Ewigkeit! Amen.

Amen! wiederholten alle!

Eine Lerche schwang sich auf und fang ihr Jubellied der Auferstehung aus den Höhen herab,

und ihr Gesang dünkte uns etwas vom Klange der Lieder zu haben, welche die Himmel bey der Auferstehung des Erstlings unter seinen Brüdern fangen, und welche sie einst der Auferstehung der Gläubigen entgegen singen werden.

Laßt uns auch fingen, sagte die Pfarrfrau, und stimmte nach einer der åltesten und rührende ften unter allen Gesangsweisen der Kirche folzgenden Vers an.

Wie wird mir seyn, wenn ich den ew'gen

Und die er heiligte

Sohn

Rings um ihn her und um den lichten Thron

In großen Schaaren seh',

Und wenn dann auch die Meinen,

Mit Palmer in der Hand

Sich nähern, Wonne weinen

Daß ich auch überwand!

Wir fühlten jene Mischung von tiefer Wehmuth

and hoher Hoffnung in diesem Verse, die sich

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noch in unsern Tagen bey einer ganzen Ges meinde kund that. Zum ersten Mahle wurde die unbekannte Weise in einer vollen kirchlichen Bersammlung von einzelnen zerstreuten Stimmen gesungen, und wie dieser Vers erklang, hatte man das nur in frühern, bessern Zeiten der Kirche gewöhnliche Schauspiel, eine ganze Ges meinde durch den Gesang zu Thrånen gerührt zu sehen.

So erklang jest dieser wahrhafte Grabge= fang der gläubigen Gemeinde am Ostermorgen und die Tône der Lerche wirbelten herein und die goldene Scheibe der aufgegangenen Sonne leuchtete in unsere Aagen. Wir waren unges mein erhoben. Die Gråber schienen uns geöff= net, der große Morgen schon angebrochen, und die Verklärte unter uns. Jeder von uns meinte in diesem Augenblick, es sey hier nicht mehr die Stelle der Klage über die verlorne, sondern die Freude über die wiedergefundene Sophie.

In diesen Gedanken mochte die Pfarrfrau.

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