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ins Sterbhaus gehen; sondern begaben uns gleich in das Gotteshaus. Die Gemeinde fing an sich zu versammeln. Einzelne faßen schon und bereiteten sich still bethend zur gesegneten Unhdrung der Predigt. In kurzer Zeit war die Kirche angefüllt.

Mit freudigem Halleluja begann der Chor den Osterpsalm, und dann fang die Gemeinde den alten Gesang, der von der Lippe eines sehr falbungsvollen Mannes geflossen ist und also ans fångt:

Ich geh' zu Deinem Grabe

Du großer Osterfürst!

Weil ich die Hoffnung habe,

Daß Du mir zeigen wirst,

Wie kann man fröhlich sterben,

And fröhlich auferstehn

Und mit den Himmelserben

Ins Land des Lebens gehn.

Unter dem legten Verse dieses Gesanges trat

der Bruder auf die Kanzel. Auf seinem Unger

fichte ftrahlte der milde Glanz der Grabesfeyer in der Frühstunde nach. Die Gemeinde hatte das Pilgerlied der Wallfahrt zum Grabe des Herrn gesungen, nun ftellte er sich gleichsam an ihre Spize, und führte uns zu dem entsiegelten Grabe, und ging mit den Jüngern hinein, um uns die Untwort zu bringen: Was sucht ihr den Lebendigen bei den Todten? und dann die noch höhere Untwort aus dem Munde des Auferstan= denen selbst: Ich lebe und ihr sollt auch leben. Doch schnell verließ er dieß Bild, mit dem er den Vortrag begonnen, und ergriff einfach den heiligen Gedanken des Osterfestes in den wahrhaft österlichen Worten: „Wie wir getragen haben das Bild des Frdischen, also werden wir auch tragen das Bild des Himmlischen.

Er schilderte zuerst, was für ein gebrechlicher Zustand es sey, in dem wir das Bild des irdis schen Menschen, des gefallenen Urvaters, tragen. Er war ja vom Grave seiner Gattin gekommen, ein trauernder Wittwer stand er in der Gemeinde und so konnte er vom Weh der Erde mit zwies

facher Erfahrung reden. Er zeiate wie diese Belt in jeder Hinsicht eine unvollkommne, und unser -Leben in ihr ein armes sey, und diese Un= vollkommenheit und Armuth erst recht sichtbar werde an der Sehnsucht, die unser Herz nie vers leugnen kann. Wir ftreben nach Licht und der eine zeigt uns als Lüge, was uns der andere als Wahrheit pries! Wir lechzen nach Seligkeit, und wenn wir meinen nach Jahre langer An= ftrengung fie nun zu ergreifen, so umschauert uns plöglich wieder der alte Frost des Elendes. Wir trachten nach Tugend, und wenn die Welt uns bewundert, wirft uns Ein Blick in unser Inneres von der erträumten Höhe in den Wirs bel eigensüchtiger Gedanken und unreiner Neis gungen herab! Ach, muß nicht der Mensch immer im Streite seyn auf Erden und sind seine Tage nicht wie eines Tagelöhners? Wie ein Knecht sich sehnt nach dem Schatten und ein Lageldhner, daß seine Arbeit aus sey: also arbeitet man wohl ganze Monate vergeblich und elender Nächte sind uns viele geworden. Woher das alles rühre, liegt am Tage. Wahrheit und Se

ligkeit, Licht und Wärme fliehen uns, weil uns? die rechte Sonne nicht scheint. Die strahlendste Lugend ist unrein, und die glänzendste Gerech tigkeit der Menschen befleckt vor dem, deß Augen find wie Feuerflammen. Darum entbehren wir die Gewißheit Seines Wohlgefallens, dem nur gefallen mag, was so vollkommen ist, wie Er felbft. Aber woher soll uns Licht und Frieden kommen, wenn sie von ihm nicht kommen? Gibt es denn kein Licht für meinen irren Gang?" keinen Troft für mein zerrissenes Herz? keine reine Gerechtigkeit für meine unvertilgbare Sehns sucht? So fragt die Thråne des verzweifelnden Verlangens in Deinem Auge, der Seufzer aus Deiner beklommenen Brust und der Nothruf Deiner verirrten Seele,

laß nur so fragen, fuhr er fort, dann Tommt die rechte Antwort gewiß. Ja es gibt Wahrheit, Seligkeit, Gerechtigkeit für Dich. Ich bin der Weg, die Wahrheit, und das Leben. Niemand kommt zum Vater, denn durch mich.. So spricht Einer zu Dir, und dieser Eine ist:

Gottes Sohn, der Mensch geworden? Vergebens sehntest Du Dich nach Gott, denn er wohnt in einem Lichte, zu dem niemand kommen kann. Du verlangteft nach einer vollkommnen Welt, aber Du warst unvollkommen. Da machte die erbarmende, sich selbst erniedrigende Liebe das größte Bunder möglich. Der Ewige trat in tie Zeit, und das Unendliche ließ sich in das Endliche herab. Das begreift Dein Verstand nicht, aber er soll die Möglichkeit glauben, wenn ihm die Wirklichkeit vor Augen liegt. Dieser Chrf= ftus ist Deine Geligkeit, denn in ihm ist das Leben und Er ist Dein Licht und Deine Wahrheit, denn das Leben war das Licht der Menschen. Und er wil Deine Gerechtigkeit seyn, denn alfo hat er sich weissagen lassen, daß man ihn nennen wird, Herr, der unsre Gerechtigkeit ist! Du kannst nur erkennen, was in die Zeit fällt, nur lieben, was in Menschengestalt Dir entgegen kommt, und nur dem folgen, was dir nicht zu hoch ist. Darum ward Gott Mensch, daß Du ihn erkennen und lieben und dich ihm hingebenmöchtest. Der Gerechte, trat er für Dich in eine

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