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Nun, da liegt ja schon unser Bethanien! sagte die Pfarrfrau, indem fie munter unter den frisch belaubten Bäumen den Berg erstieg. Der kleine Adolf sprang voran. Der Pfarrer mit seinen Freunden folgte. Zwischen den grünen Zweis gen sahen die weissen Wände eines niedlichen Bauernhauses ihnen entgegen.

Bethanien ? fragte der Graf verwundert..

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Sie werden wenigstens gestehen müssen, ent: gegnete fie, daß fich Bethanien für das heutige Fest wohl eignet.

Eine Pfarrfrau ist ein lebendiges Fest, fiel Astralis ein.

Meine Frau liebt es, fagte der Pfarrer, alles, was ihr in ihrer Umgebung angenehm ist, mit biblischen Namen zu ehren, und so jedem schönen Gemåhlde eines irdischen Gegenstandes eine heilige Einfassung zu geben. Oder soll ich lieber sagen, sie lebt dergestalt mit der ganzen Seele in der heiligen Geschichte, daß jedes, was im Leben ihr Herz berührt, sie an etwas aus der selben erinnert und es auf diese Weise lebendig vor sie hinstellt.

Benn du meine Schwachheiten so gern era zåhlst, verseşte die Pfarrfrau, so maßt Du mir doch in diesem Falle einräumen, daß ich einigen Grund dazu habe. In dem weissen Häuschen dort oben wohnen fromme Geschwister, ein Bru

der mit ein Paar Schwestern, und wenn wir fie sogleich besuchen, werden wir bemerken, daß der Herr ben ihnen so gern einkehrt, als bey Laza= rus, Maria und Martha, und daß auch hier der Bruder ein Auferstandener ist und die Schwe stern sich in Sanftmuth und Thâtigkeit getheilt haben. Ueberdieß wohnen sie nicht weiter von der Stadt, als man mich belehrt hat, daß Bethanien von Jerufalem entfernt gewesen. Und daß dieses Bethanien eben so still und schön ges legen, und eine rechte Freystatt der Ruhe sen, zu der man aus dem städtischen Gewühle flieht, das sehen Sie schon jegt.

Nun begreife ich, sagte der Graf, warum Sie uns so angelegentlich diesen Gang vorschlugen.

Ich meyne, erwiderte fie, man müsse so viel, wie möglich, die Acußerlichkeiten eines Festes den ursprünglichen anpassen.

Ganz recht, fiel Astralis rasch ein Man feyert die Weihnachten bey einer, wenn auch oft

nur gemalten Krippe, die Ostern an den Grå: bern, warum nicht des Herrn Himmelfahrt auf einem Berge?

Ich lasse mir den Festmorgen wohl in einer Stadt gefallen, fuhr die Pfarrfrau fort. Die Herbeyströmende Menge, das Bogen des Volks zum Gotteshause, die Vermischung von Men= fchen aus allen Stånden auf dem Einen Wege, hat etwas Herzerhebendes. Aber der Nachmit= tag nach dem Gottesdienste hat in den Gassen ker Stadt etwas so Unheiliges, Gemeines, es ist so wenig Ruhe, Sabbath und Feyer in ihnen, daß ich jedes Mahl ein Verlangen nach tåndlicher Stille fühle. Nur in ihr wird das Fest ganz ge feyert. Alle Arbeit des Feldes ruht; hier und da wandelt ein Landmann um seine Necker, und nur Gott, der Herr, wirkt! Darum gehe ich gern, wenn die Kirchen geschlossen sind, an Sonnund Festtagen aus der Stadt, und zumahl am Himmelfahrtstage, wenn man ein solches Betha= nien in der Nähe hat.

Treibt es indeß nicht zu weit, warnte der * Pfarrer. Die Weihnacht feyert man in der Nachts zu den Gråbern geht man am Ostermorgen; wer das Himmelfahrtsfest auf einem Berge feyern will, muß um Mittag hingehen, weil nach der Sage, des Herrn Himmelfahrt um diese Zeit geschehen ist. Jezt aber ist es schon weit in den Nachmittag vorgerückt.

Treflich, rief der Graf aus, so haben wir für alle Tageszeiten einen wichtigen Festgegen= stand. Die Nacht weiset auf Christi Geburt, der Abend auf seinen Tod; der Morgen auf seine Auferstehung, und der Mittag auf seine Himmelfahrt hin.

Wie aber stehen wir denn in dieser Stunde zu der Aeußerlichkeit des Festes? fragte der Pfarrer. Mir ist darauf noch nicht geantwortet.

Lächelnd erwiderte die Pfarrfrau, daß man nicht zu ängstlich und gelehrt in solchen Dingen seyn müsse.

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