ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

schien große Ehrerbietung gegen das zu fühlen, was vorging. Seine Mutter hingeriffen von dem Anblick des Knaben, nahm ihn gerührt in ihre Arme und sprach: O Adolf, möchte der Friede und die Kraft dieses Glaubens auch Deinem Herzen niemahls mangeln! Das Kind streichelte der bewegten Mutter die Wange. Eine Thråne Eam in ihr uge. Die Männer reichten sich die Hand. Es entstand eine feyerliche Stille. Ste ahneten nicht mehr ihre Geistesverwandschaft, jeder erkannte dasselbe Leben in dem andern, das seine ganze Seele in diesem heiligen Augenblicke erfüllte. Es war ein geistiges Schen zwie schen ihnen, daß der Worte nicht mehr bedurfte. So mögen bie Vollendeten nicht mehr reden, sondern sich ins Herz sehen. Aber solche Augen= blicke sind auch nur möglich zwischen denen, die in Einem, der außer ihnen und höher ist, als alles Menschliche, Eins sind.

Ich wollte, rief nach einer Weile der Graf aus, daß heute die ganze Welt ein solches Himmelfahrtsfest feyerte, wie wir, und alle, die sich

sonst auf Erden lieben, in diesem Augenblick sich in Ihm liebten, an den wir glauben.

Dein Wunsch ist so natürlich, sagte der Pfarrer, daß man nicht fühlen kann, was wir fühlen, ohne ihn zu hegen. Aber er wird auch ers füllt werden, wenn die Erde voll seyn wird nach der Verheissung von der Erkenntniß der Ehre des Herrn, wie Wasser, das das Meer bedeckt. Indeß heute dürften wir mehr Gegner als Ge= noffen finden.

Wenigstens wenn jene Weisen aus ihren Grås bern aufstånden, fuhr der Graf fort, welche von ihrer Zeit und von der Nachwelt mehr bewundert als verstanden sind, und von denen der eine fterbend sich auf eine verborgene Barmherzigkeit Gottes verließ und der andere von solch einem Unschauen der höchsten Wahrheit und Schönheit ausdrücklich redet; so würden sie staunen und mit uns sich freuen, wie ihre Ahnungen in Christo sich so herrlich erfüllt haben. Für unsere Zeit wünsche ich vorerst, daß ihre Verehrer, welche

diese Ahnungen so hoch schäßen, die Erfüllung noch höber achten möchten.

Wir glauben und der Glaube umfaßt auch. das, sagte Astralis.

Und bis dahin laßt uns desto fester zusammen Halten und einer den andern in seinem Glauben stärken. Darf ich Euch etwas vorlesen? sagte der Graf. Ihr wißt, daß ich die Gewohnheit habe, wenn ich erwache, mit einer Stelle aus der heiligen Schrift den Gedankenlauf des Tages zu beginnen. Diesen Morgen las ich die Aeußerung des Apostels, wo er vom Evangelio sagt, daß darin geoffenbart wird die Gerechtigkeit, die vor Gott, gilt, welche kommt aus Glauben in Glau= ben. Damit habe ich die Feyer des heutigen Feftes begonnen. Als ich herfuhr, fiel mir manches darüber ein. Ich have es mir in meiner Schreibtafel angemerkt, und wenn Ihr mit bloßen Un= deutungen vorlieb nehmen wollt, so will ich es lesen.

Er zog die Schreibtafel hervor. Man la= gerte sich um ihn herum und er las,

Das wahre Leben beginnt in dem Augens blicke, in dem wir die Forderung verstehen: Ihr sollt vollkommen seyn, gleich wie Euer Vater im Himmel vollkommen ist." Dann erkennen wir die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt.

Aber indem wir sie denken, finden wir zue gleich, daß wir sie nicht besigen.

Das ist der Grund und die Gestalt der Sehnsucht, ohne die kein menschliches Herz seyn darf. Sie entsteht aus dem Gedanken an die Gerech= tigkeit und besteht in dem Verlangen nach ihr.

Das tagende Licht erkennst Du daran, daß Dein Körper einen Schatten hinter sich wirft.

Ein christlicher Weiser eröffnet seine Bekenntnisse mit der Anrede an Gott: „Du hast uns für dich erschaffen und unser Herz ist unruhig, bis es Ruhe findet in dir!" Aber wo soll es Ihn finden? Im Herzen ist nur die Sehnsucht, in der Natur nur die Spur von ihm und Er felbst wohnt in einem Lichte, zu dem niemand kommen kann.

Du findest ihn in seinem Wort, in der Of fenbarung, die er selbst von sich gegeben: im Evangelium. Im Evangelio wird die Gez, rechtigkeit offenbart, die vor ihm gilt und die in Christo ist. Christus ist das Ziel aller Deiner Triebe, Deines Forschens, Deines Sehnens, Deines Wirkens. Hast Du ihn gefunden, so ist Deine ganze Seele befriedigt.

Willst Du die Sonnenwårme genicßen, so tritt hinaus in die Strahlen der Sonne,

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »