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nicht, daß er früher räumlich abwesend, nun aus der Ferne nahe komme; sondern dann sagt man: JEsus sei in das Fleisch gekommen, wenn das Wort aus seinem gleichsam verborgenen Size hervorgeht und durch das angenommene sichtbare Fleisch sich auf Erden offenbart. Und weil er nicht ohne Ursache, sondern um jenes großen Erlösungs-Amtes willen, in das Fleisch gekommen ist, so wird auch das Amt, um deswillen jene Menschwerbung geschehen ist, folgerichtig mit eingeschlossen; so daß dies die Meinung jenes apostolischen Canons ist: jeder Geist, d. h. jeder Lehrer oder Prediger, welcher wirklich und von Herzen bekennt, daß JEsus Christus in diese Welt gekommen sei, nicht dadurch, daß er räumlich vom Himmel herab stieg, sondern dadurch, daß er sichtbar in dem angenommenen Fleische erschien, und zwar, daß er zu dem Zweck gekommen sei, daß er uns Menschen von dem ewigen Tode befreite: jener Geist oder Lehrer ist wirklich von Gott und lehrt und bekennt dies aus Gott." (Bibl. illust. 3. 1 Joh. 2, 22. p. 1644 b.)

Luther:,,Solches ist des Pabsts, der Türken und Juden Lehre und Glauben, welche den Glauben an Christum gar vertilget und das Vertrauen auf ihn gar zu Boden schlägt. Denn also hat man geprediget: Das mußt du thun, Christus ist nicht mehr allein dein Heiland und Seligmacher, sondern dein zorniger Richter, für deß Richtstuhl du mußt erscheinen und Rechenschaft geben aller deiner Sünde. Darum so rufe Mariam an, S. Annam oder andere Heiligen, gib Almosen, lauf Wallfahrten ..... und ist also das Evangelium gar aufgehoben worden, welches Gott der Vater durch seinen Sohn Christum uns gegeben hat, und uns durch Christum verheißen: daß, wer an den Sohn gläubet, der habe das ewige Leben." (Erlang. A. 45, S. 134.)

Lehren, dadurch der Pabst das Verdienft Chrifti aufhebt.

Der Pabst leugnet die Erbsünde, siehe,,Geheimniß der Bosheit" von Fid S. 8. ff.; er leugnet, daß alle Werke der Unwiedergeborenen Sünde seien, ib. 14.; er behauptet, daß solche, die in der Gnade Gottes stehen, das Gesez vollkommen halten können, 16. ff.; daß wir durch gute Werke den Himmel verdienen, 17. ff.; daß Fasten, Beten, Almosengeben zu Tilgung der Sünde dienen, 19.; daß es überflüssige gute Werke gibt, 20.; er serflucht die Lehre von der Rechtfertigung aus dem Glauben, 23. ff. (vergl. Colloquium mit Jowa S. 162. Synodalber. des westl. Distr. 1868, 42.); er macht Gnade und Seligkeit ungewiß, Fick 29. ff.; er macht die Messe zu einem Versöhnopfer, 43. (vgl. Luth. 29, 118. ff.); er lehrt, durch Reue verdient man Vergebung der Sünde 44. ff.; er macht aus der Absolution eine richterliche Handlung, 47. ff.; er lehrt, menschliche Genugthuungen kaufen die Sünde los, 51.; der Ablaß erläßt die verdiente Strafe, S. 68.; Maria soll verehrt werden, 69. ff. (vgl. Luthers „Geist aus der Schrift“ § 7632.); im Fegfeuer muß man die Sünde abbüßen, S. 90. (vgl. Lehre und Wehre 13, 346.)

Luther: „Niemand hat die Eigenschaften des Antichrists so listig, so

verschlagen erfüllet, als der Pabst. Manichäus zwar, Marcian, Valentinus kamen auch grob, wenn sie sagten: das Fleisch Christi wäre nur ein Blendwerk gewesen, und hätte nur so geschienen, als ob es Fleisch wäre; und die Schwärmer sagen: Christi Fleisch sei kein nüße, aber des Pabsts sein Geist ist der aller subtilste, als der da zwar die Zukunft Christi erkennet, die apostolischen Worte und apostolischen Predigten behält, aber den Kern hat er heraus genommen, welcher darinnen bestehet, er sei kommen, daß er die Sünder selig mache; daher hat er die Welt mit Secten erfüllet; er hat zum Schein alles gelassen, aber mit der That und Wahrheit alles genommen. Das erfordert Kunst und Betrug, unter dem besten Schein alles zu be= flecken, und zu sagen, daß Christus für uns gelitten habe, und doch zugleich lehren, daß wir genug thun. Alle übrigen Kezer sind nur in gewissen Stücken Widerchristen; dieser aber ist der einzige und wahre Widerchrist, der wider den ganzen Christum ist." (Walch IX. 1013.)

Bemerkungen.

Zu 1 Joh. 2, 22.:,,Wer ist ein Lügner, ohne der da leugnet, daß JEsus der Christ sei, das ist der Widerchrist, der den Vater und Sohn leugnet" wurde bemerkt: glauben, daß JEsus der Christ sei, heißt nicht etwa diese Worte blos nachsagen, sondern mit völligem Vertrauen Christum annehmen als die Person, in welcher alle Gnade beschlossen ist, ihn als den Grund alles Heils, als die einzige Zuflucht aller Sünder, als das einzige Fundament der Seligkeit ins Herz schließen. Erklärt ihn der Pabst als einen solchen Fels des Heils? Mit nichten. Er lehrt, daß er selbst dies alles sei, indem er sagt, daß wer ihm, dem Pabste, als solchen, nicht gehorcht, keine Hoffnung der Seligkeit habe; seine Geseze zu halten, sei zur Seelenseligkeit unumgänglich nothwendig. Pius IX. hat es öffentlich ausgesprochen: der Pabst sei der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand komme zum Vater ohne ihn. Alles, was der Pabst thut, hat im Grunde nur den Zweck, Christum zu beseitigen, und sein Verdienst den Menschen aus den Augen zu rücken. Im Terte heißt es auch nicht etwa, daß der Antichrist die Existenz JEsu Christi leugnen werde, sondern daß er leugnen werde, daß JEsus der Christ sei, d. h. der Gesalbte Gottes, der Heiland der Welt, der das ewige Leben allen denen aus Gnaden gibt, die an ihn glauben. Gleichwie der Pabst sich selbst zwar nicht einen Gott nennt, aber doch als Gott geberdet, so nennt er andererseits JEsum zwar Christum, aber betrügerischer Weise nimmt er ihm das, was ihn zu Christo macht, sein Verdienst. So nennen die Rationalisten zwar auch Gott den Weisen, den Gütigen, und leugnen doch den wahren Gott, denn wer den Sohn nicht hat, der hat auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat.

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Zu 1 Joh. 4, 3.: Und ein jeglicher Geist, der da nicht bekennet, daß JEsus Christus ist in das Fleisch kommen, der

ist nicht von Gott, und das ist der Geist des Widerchrists, von welchem ihr habt gehöret, daß er kommen werde, und ist schon jezt in der Welt" wurde bemerkt: JEsus Christus bezeichnet das fleischgewordene Wort, die göttliche und menschliche Natur Christi. Ihn als Gekommenen recht bekennen heißt, ihn als den Mittler und Erlöser annehmen; denn er ist ja nicht umsonst gekommen, sondern darum, daß er das Amt eines Mittlers ausrichte. Obgleich demnach der Pabst die Thatsache nicht leugnet, daß JEsus gekommen sei, so leugnet er doch genau das, was hier von dem Antichrist ausgesagt wird, daß er es leugnen werde, nemlich den fleisch gewordenen Gottes-Sohn, indem er den Zweck leugnet, zn dem er gekommen ist. Nach dem Griechischen soll nicht allein das in's Fleischkommen Object des Glaubens und Bekenntnisses sein, sondern beides das Kommen und das Christussein; denn es heißt eigentlich, daß der Geist des Antichrists ,,den ins Fleisch gekommenen JEsum Christum" leugnen, d. h. nicht bekennen werde.

Es ist keine Keßerei denkbar, die nicht endlich gegen diesen Spruch stößt, d. h. den Artikel von Christo angreift. Die Reformirten z. B. leugnen, daß Christus im Abendmahl wahrhaftig unter der Gestalt des Brodes und Weines gegenwärtig sei, und da ausgetheilt und genommen werde. Sie betonen auch nicht den Glauben, sondern die Lebendigkeit des Glaubens, der sich in den Himmel schwingt und mit dem dort sizenden Christo, wie sie sagen, verbinde. Sie meinen, Christus sei nach seiner Menschheit im Himmel eingeschlossen. Diese Irrlehre verstößt wider den Artikel von der Menschwerdung Gottes. Denn, glaubten sie von Herzen, daß Gott wahrhaftig ein Mensch geworden ist, so würden sie an seiner Allgegenwart, auch nach seiner Menschheit, nicht zweifeln; weil ja dann auch die menschliche Natur Christi göttliche Eigenschaften erlangt haben muß, oder die menschliche Natur wäre nur ein Aushängeschild der göttlichen Natur gewesen, nicht aber in die Gottheit aufgenommen worden, was doch vermöge der persönlichen Vereinigung, in welcher beide Naturen stehen, geschehen ist. Dadurch ist aber die göttliche Natur nicht etwa erniedrigt worden, sondern die menschliche Natur ist dadurch vielmehr erhöhet worden. Daher war Christus auch nach seiner Menschheit schon allgegenwärtig, da er noch auf Erden wandelte; wie er sagt Joh. 3, 13.:,,Niemand fähret gen Himmel, denn der vom Himmel herniederkommen ist, nämlich des Menschen Sohn, der im Himmel ist." Seine Erniedrigung bestand ja auch nicht darin, daß er nach seiner menschlichen Natur göttliche Eigenschaften und Majestät nicht gehabt hätte, sondern darin, daß er sich derselben nicht gebraucht hat, Phil. 2, 5. ff.

Derjenige, welcher das Geheimniß der Menschwerdung Gottes von Herzen glaubt, wird auch an seinem Verdienst nicht zweifeln, geschweige dasselbe durch Lehr und Leben leugnen, wie die Papisten und Schwärmer. Nachdem er dies Wunder im Glauben erfaßt hat und anbetend fest hält, ist für ihn gewissermaßen nichts Wunderbares mehr daran, daß die Absolution

ihm wirklich Vergebung bringt, daß die Taufe ihn wirklich zu einem Kinde Gottes macht, daß er im Abendmahl den wahren Leib und Blut Christi empfängt, und damit Vergebung der Sünden; denn Christus hat ihm ja dies alles erworben, es ist schon alles vorhanden, Vergebung, Gottes Gnade, Seligkeit. Hat Christus uns erlöst, so sind wir auch gewiß recht erlöst, denn als Gott hat er sein Werk nicht halb gethan. Wer das Wunder recht erfaßt und glaubt, daß Gott ein Mensch geworden ist, uns zu erlösen, der wundert sich nicht, daß die Vergebung wirklich da ist, und nun gleichsam als auf einem Präsentirteller durch die Gnadenmittel Jedem zum Ergreifen angeboten wird. Die Gnadenmittel sollen ja nicht etwa erst etwas im Menschen schaffen, was Gott bewegen könnte, ihm seine Sünden zu vergeben, sie sollen nur mittheilen, was bereits vorhanden ist. Damit soll nicht geleugnet werden, daß die Gnadenmittel den Glauben fordern und geben, sondern nur dies, daß zur Rechtfertigung noch mehr nöthig sei, als das Ergreifen des Verdienstes Christi. Gott gibt allein aus Gnade, der Mensch ergreift, was ihm gegeben ist, durch die Hand des Glaubens.

Gleichwie es den Juden, der zu Christi Zeit lebte, und welcher glaubte, daß JEsus von Nazareth wirklich der Messias und Gottes Sohn sei, nicht wundern konnte, daß derselbe allenthalben herrliche Wunder that; so kann es den Christen nicht wundern, daß Christus durch sein Wort und Sacrament noch heute die geistlich Todten lebendig macht u. s. w. Denn ist er wahrer Gott, so muß er auch göttliche Werke thun. Wer sich noch darüber zweifelnd mit Nikodemus verwundern kann, daß, wenn einige Tropfen Wassers im Namen Gottes auf sein Haupt gegossen werden, er dadurch wiedergeboren und ein Kind Gottes werde, der hat eben das noch nicht recht geglaubt, daß Christus wirklich das Werk der Erlösung zu Stande gebracht habe und sein Verdienst ein allgenugsames sei.

Lasset uns doch ja nicht zweifeln an dem, was die Gnadenmitttel uns bringen und anbieten und zueignen wollen. Gott muß uns ja, nachdem er seinen Sohn für uns zum Opfer gebracht hat, auch sein Verdienst durch gewisse Mittel zukommen lassen, sonst wäre es vergeblich gewesen. Wird denn Jemand, der für seinen Freund 10,000 Pfund bezahlt hat, demselben das nicht sagen, ihm die Quittung nicht geben? So wirft Gott auch das Verdienst seines Sohnes nicht zum Fenster hinaus, sondern schenkt es uns in den Gnadenmitteln, und wer denselben glaubt, der hat solchen kostbaren Schaß und Schmuck.

Kurz, alle falschen Lehrer vergreifen sich an dem gottseligen Geheimniß, daß JEsus der in das Fleisch gekommene Gott und der Christus, d. h. der Messias, der einzige Heiland der Sünder sei. Aber im Pabstthum ist dieser Widerspruch zur völligen Reife gekommen, denn da wird das Vertrauen auf das Verdienst Christi, als der einzigen Ursache der Seligkeit, unter Androhung des Bannes verflucht. Examen Conc. Trident. pars I. de justific. Canon XII. heißt es:,,So Jemand sagen würde, der rechtfertigende

Glaube sei nichts anderes, als das Vertrauen auf die göttliche Barmherzigkeit, die um Christi willen die Sünde vergibt, oder dieses Vertrauen allein sei es, dadurch wir gerechtfertigt werden. Der sei verflucht." Hiemit ist das ganze Evangelium vernichtet, die ganze christliche Religion verflucht, auch die ganze sog. protestantische Kirche; denn in derselben (Rationalisten und Swedenborgianer rechnen wir nicht dazu) wird doch, wenn auch zum Theil sehr verdunkelt, daran fest gehalten, daß der Mensch nur aus Gnaden selig werden. könne; nur im Pabstthum wird dies offen geleugnet. Darum, so groß auch das Verderben der Secten ist, so wird es doch unendlich vom Pabstthum übertroffen.

Es wurde noch bemerkt, daß was Luther hier überseßt,und das ist der Geist des Widerchrists“ im Griechischen heißt rò rod àvtippíor& d. h. wörtlich „der des Antichrists“, so daß also das Wort Geist hier nicht im Grundterte steht. Allein der Zusammenhang lehrt deutlich, daß hier veōna (Geist) zu suppliren ist; wie auch das Neutrum des Artikels ró, welches sich auf das Neutrum avɛõμɑ bezieht, anzeigt. Daher Luthers Ueberseßung vollkommen gerechtfertigt ist.

X. These.

Der Antichrist ist ein Lästerer. Dan. 11, 36. Offenb. 13, 12. vergl. mit V. 5. und 6. So redet auch der Pabst Lästerungen.

L. Osiander: Und wider den Gott aller Götter, d. i. den wahren, einigen, höchsten Gott, wird er greulich reden, d. i. er wird erstaunliche und große Lästerung ausstoßen nicht allein dadurch, daß er die reine Lehre des Evangeliums verkehrt, sondern auch sich die Gewalt zuschreibt, welche allein Gott, dem Vater, dem Sohne JEsu Christo, und dem Heiligen Geiste zukommt. Denn wie jener Herodes deshalb von Gott als ein Lästerer ge= schlagen wurde, weil er dem beifallgebenden Volke, das von seiner Rede sagte: das ist Gottes und nicht eines Menschen Stimme, nicht widersprach Apstg. 12.; so werden alle Lästerungen der päbstlichen Schmeichler, welche sie von der unendlichen Gewalt des Pabstes rühmen, nach Recht und Verdienst, dem Pabste selbst zugerechnet; denn wenn er sie mißbilligte, müßte er durch öffentliche Bannflüche sie verdammen und mit höchstem Fleiß sich dawider seßen, daß solcherlei weder geäußert, noch geglaubt würde; wie die Apostel Paulus und Barnabas sich dem Volke zu Lystra in Lykaonien mit höchstem Fleiße widersezten, als das Volk sie für Götter hielt, und ihnen opfern wollte. Apstg. 14." (Comm. 3. Dan. 11, 36. p. 495.)

Calov: „Die Gottlosigkeit des Antiochus erschöpft dieses Kennzeichen (Dan. 11, 36. ff.) nicht; denn seine Lästerungen stehen in keinem Verhältnisse zu den Lästerungen des römischen Antichrists. Und so haben wir hier das dritte Kennzeichen des Antichrists, daß er Großes und Entsehliches redet.“ (Bibl. illust. zu Dan. 11, 36. p. 689 a. b.)

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