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Luther. Siehe sein Zeugniß unter These XIV. S. 62.

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L. Osiander: „Wir wollen aber wenigstens etliche der päbstlichen Lästerungen hören, mit welchen die römischen Päbste sehr angenehm gekißelt werden; und die meisten Autoren derselben namentlich anführen: ‚Der Pabst ist der allgemeine Vater aller Gläubigen und aller Schafe Christi, Johannes de turre cremat.,Der Pabst hat dasselbe Consistorium wie Gott, und dasfelbe Tribunal wie Christus. Item: ,Der Pabst ist eine Art Gottheit, gewissermaßen ein sichtbarer Gott', Ludovicus Gomesius. Dem Pabst ist alle Gewalt im Himmel und auf Erden übergeben. Stem: ‚Der Pabst kann aus nichts etwas machen.' Item: Der Pabst kann alles thun, was Gott thut." Decius. Der Pabst ist Gott. Telynus. Der Pabst ist größer als irgend eine andere Creatur, und seine Gewalt erstreckt sich auf das, was im Himmel und auf Erden und unter der Erde ist. Antoninius Florentinus. ‚Der Pabst kann das Wesen der von den Aposteln überlieferten Sacramente wandeln. Archidiakonus. Der Pabst ist der Grund des Glaubens', wie die Canones reden. Gott hat dem Pabste alle Geseze unterworfen und seiner Hoheit kann kein Gesetz auferlegt werden. Fortunius Gratia. Der Pabst kann etwas gegen die Episteln des göttlichen Paulus festseßen.' Carolus Ricinus. Gott hat alles unter die Füße des Pabstes gethan.' Barbazia. ,Dem Pabst ist Niemand außer Gott gleich. Augustinus Bewius. Der Pabst ist der Bräutigam der ganzen Kirche. Johannes. Endlich reden die päbstlichen Schmeichler den Pabst irgendwo so an: ‚Du bist ein Priester und ein Großer und der Hohepriester. Du bist der Fürst der Bischöfe, der Erbe der Apostel. Nach dem Primat bist du Abel, nach der Regierung die Arche Noäh, nach dem Patriarchat Abraham, nach der Ordnung Melchisedek, nach der Würde Aaron, nach der Autorität Moses, nach dem Richteramt Samuel, nach dem Eifer Elias, nach der Lindigkeit David, nach der Gewalt Petrus, nach der Salbung Christus. Diese greulichen und für die hochheilige Dreieinigkeit schmachvollen Lästerungen sind, wie die römischen Päbste wissen, von ihren Schmeichlern in öffentlichen Schriften ausgesprochen worden, doch verdammen sie dieselben nicht, ja, mißbilligen sie nicht einmal, sondern freuen sich vielmehr so sehr darüber, daß sie den, der etwa solchen Lästerungen widerspricht, mit Feuer und Schwert verfolgen. Deshalb ist dies alles, als von dem römischen Antichrist selbst vorgebracht, aufzunehmen, weil er solche lästernde Schmeichler für diese treulich ihm geleisteten Dienste mit Reichthum und Würden ausstattet und herrlich macht." (Comment. zu Dan. 11, 36. p. 495.)

Vergl. noch Heilbrunner a. a. D. S. 305; Nicolai a. a. D. S. 87; Geier zu Dan. 11, 36.; Stock zu Offenb. 13, 1. Luther vom Greuel der Stillmesse.

Bemerkungen hiezu.

Man kann nicht ohne Grauen hören, wie der Pabst sich nennen läßt einen sichtbaren Gott, den Bräutigam der Kirche u. s. w., wie davon die

obigen Citate ein langes Register geben; zwar sagen dies seine Schmeichler, aber weil der Pabst es nicht verdammt, so müssen ihm alle diese Gotteslästerungen zugerechnet werden, als hätte er sie selbst ausgesprochen. Daß Gott es ihm so zurechnet, zeigt das Beispiel des Antiochus und des Herodes. Der Pabst hat einen sogenannten Inder, auf welchem er die Bücher ansehen läßt, welche feine Billigung nicht haben; er könnte demnach leicht dagegen protestiren, er thut es aber nicht, im Gegentheil, gerade diese Schmeichler sind es, die, jemehr sie dem Pabst hofirt haben, mit desto größeren kirchlichen Würden von ihm belohnt worden sind.

Eine solche Lästerung ist auch dies, da das Costnißer Concil mit Billigung des Pabstes in einem Canon ausdrücklich sagt: „Mag immerhin Christus das heilige Abendmahl eingesezt haben unter zwei Gestalten, so hält doch die hochheilige Synode, im Concil versammelt, es für heilsam und nothwendig, daß das Abendmahl nur unter einer Gestalt ausgetheilt werde.“

Lästerlich redet auch der Pabst von der heiligen Schrift mit seinen Gesellen, wenn er sie einen todten Buchstaben, eine wächserne Nase, ein Kezerbuch nennt und den Saß verdammt: „Das Lesen der heiligen Schrift ist für Alle.“ Gotteslästerungen sind auch die meisten Canones des Tridentiner Concils, die der Pabst mit seinen Creaturen durchgesezt hat.

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Auch die Gotteslästerungen der Jesuiten müssen dem Pabste zugerechnet werden; denn obwohl Clemens XIV. den Jesuitenorden aufhob (1773), nachdem selbst viele katholische Fürsten ihn um seiner Verruchtheit willen aus ihren Landen verbannt hatten, so hat doch Pius VII. den Orden der Jesuiten als,,Glanz und Stüße der katholischen Kirche" wieder hergestellt (1814), und ausdrücklich erklärt, derselbe folle nach seinen bekannten alten Institutionen. regiert werden. Diese Institutionen enthalten aber ganz satanische Geseze, 3. B. daß ein Ordensbruder, auch wenn ihm eine Todsünde von seinem Oberen befohlen wird, dieselbe thun müsse, kraft des Gehorsams, den er zu leisten mit einem Eide beschworen hat. Der Jesuit muß nicht allein seinen Willen, er muß auch seine Einsicht und Verstand zum Opfer bringen, ihm wird eingeschärft: Wenn die Kirche entscheidet, daß etwas, was unsern Augen weiß zu sein scheint, schwarz sei, so müssen auch wir sagen, daß es schwarz sei." Er soll vom Novizenmeister so versucht werden, wie Gott den Abraham versucht hat. Dem Jesuiten ist blinder Gehorsam gegen seinen Oberen die höchste Religiosität. Darf es uns darnach wundern, daß Jesuiten ihre eigenen leiblichen Väter auf Befehl ihrer Oberen tödteten, Könige, ja, selbst den Pabst Clemens XIV., der ihren Orden aufhob, vergifteten? Hat doch dieser Pabst selbst bezeugt, was man von diesem Orden zu fürchten habe, wenn er bei Unterschrift des Aufhebungsdecretes des Jesuitenordens es aussprach: „Ich weiß wohl, daß ich hiermit mein eigenes Todesurtheil unterschreibe"; und die Folge hat seine Befürchtungen bestätigt. Bekannt ist, daß der Grundsay:,,der Zweck heiligt das Mittel", von den Jesuiten ausgesprochen ist und befolgt wird. Freilich leugnen die Jesuiten ihre schändlichen Grund

fäße, aber gerade damit offenbaren sie sich als das, was sie sind. Als ihnen im Jahre 1853 im,,Lutheraner" (X, 49 ff.) viele ihrer schändlichsten Ordensregeln aus ihren Institutionen vorgehalten wurden, erklärten sie dieselben mit frecher Stirne für Lügen und Verleumdungen; und als sie weiter aufgefordert wurden, in unserer Druckerei sich selbst von der Echtheit dieser Ausgabe der Institutionen zu überzeugen, oder aber als die schändlichsten Lügner und Buben vor aller Welt hiemit gebrandmarkt zu sein, so erschien dennoch keiner, wohl wissend, daß wir die Wahrheit gesagt hatten. Solche Gotteslästerung ist es auch, wenn der Jesuit Bellarmin sagt: daß, wenn der Pabst irren würde, indem er Sünden vorschriebe und Tugenden verhinderte, die Kirche gebunden wäre, die Sünden für gut und die Tugenden für schlecht zu halten, wenn sie nicht gegen das Gewissen fehlen wollte. (Janus, Der Pabst und das Concil, S. 414.)

Eine greuliche Gotteslästerung ist endlich auch das, was in den kanonischen Rechten des Pabstes ausgesprochen wird, da heißt es: „Wenn der Pabst, seiner und der Brüder Seligkeit uneingedenk, nachlässig er= funden wird, unnüß und träge in seinen Werken, und überdies unzählige Menschen unvermerkt vom Guten hinweg (was zwar mehr ihm selbst, aber nichts desto weniger allen schadet) zu gan= zen Haufen mit sich, als dem ersten Kinde der Hölle, reißt, die mit ihm große Pein in alle Ewigkeit leiden werden: so darf doch in solchem Fall Niemand unter den Sterblichen sich unterwinden, Jenes Sünden zu rügen, weil derjenige, welcher selbst Alle richten soll, von Niemanden gerichtet werden darf." (Stimme u. s. w. S. 462.)

Endlich hat der jezige Pabst, Pius IX., am 13. Juli 1870 mit dem vaticanischen Concil eine entseßliche Gotteslästerung damit ausgesprochen, daß er sich und alle Päbste, die sich doch so oft widersprochen haben, für unfehlbar erklärt hat. Diese Erklärung lautet folgendermaßen:

,,Cap. IV. Von der Unfehlbarkeit des römischen Pabstes.

Indem wir unverrückt festhalten an der Tradition, welche wir von dem Beginne des christlichen Glaubens empfangen haben, lehren und definiren wir zur Ehre Gottes, unseres Heilandes, zur Erhöhung der katholischen Religion und zur Seligkeit der christlichen Völker, unter Zustimmung des heiligen Concils als ein göttliches, geoffenbartes Dogma" (Lehre des Glaubens), „daß der römische Pabst, wenn er ex cathedra spricht, d. h. wenn er in Ausübung seines Amtes als Hirte und Lehrer aller Christen, kraft seiner höchsten apostolischen Autorität definirt, daß irgend eine Lehre, welche den Glauben und die Sitten betrifft, von der all= gemeinen Kirche anzunehmen ist, vermöge göttlichen Bei

standes, der ihm in der Person des heiligen Petrus verheißen ist, mit jener Unfehlbarkeit wirksam ausgestattet ist, mit welcher der göttliche Erlöser seine Kirche bei der Feststellung der Lehre über Glauben oder Sitten ausgestattet hat, und daß daher derartige Aussprüche des römischen Vabstes an sich selbst unabänderlich sind, und nicht durch die Zustimmung der Kirche. So aber Jemand, was Gott verhüten möge, dieser unserer Definition" (Erklärung),,zu widersprechen wagen sollte — der sei verflucht.“ (Hirtenbrief des Erzbischofs von Baltimore M. J. Spalding D. D. 1870.)

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XI. These.

Der Antichrist richtet neuen Gottesdienst auf. Dan. 11, 36. ff., so auch der Pabst.

Luk. Osiander: „Nicht allein die verlassen den wahren Gott, welche dem dreieinigen Gott den Rücken kehren und die Gözen der Heiden verehren, sondern auch die, welche die wahre Weise, den wahren Gott zu ehren, ändern, und von der Vorschrift des göttlichen Wortes abweichen. Wenn man aber die Artikel oder Stücke, die Lehre der Propheten und Apostel von der Sünde, Rechtfertigung, guten Werken, Anrufung Gottes, Sacramenten, weltlicher Obrigkeit, Ehe und viele andere mit den päbstlichen Meinungen und Decreten vergleicht, wird man sehen, daß der Antichrist die alte Religion von sich geworfen und sich keineswegs darum kümmere, was die Propheten, was die Apostel, deren er sich als seiner Vorfahren rühmt, geglaubt oder gelehrt haben. Und so achtet er auch nichts und kümmert sich nicht um den wahren Gott der Apostel und Propheten. Ich schweige davon, daß der Antichrist die Verehrung der Bildwerke und Anbetung der Heiligen (gewiß eine greuliche Abgötterei) in die Kirche eingeführt hat.“ (Zu Dan. 11, 37. p. 497.)

J. Gerhard: In der Schrift wird von denen gesagt, daß sie fremde Götter ehren, welche neue Gottesdienste einführen, die von dem wahren Gotte in seinem Worte weder vorgeschrieben noch geboten sind. Daß aber der Pabst. neue Gottesdienste eingeführt habe, erhellt sowohl aus dem Meßopfer, welches den größten Theil des Gottesdienstes im Pabstthum ausmacht, wovon doch in der Einsezung des heiligen Abendmahls sich nichts findet; als auch aus den verschiedenen, selbst erwählten, im Pabstthum gebräuchlichen Gottesdiensten, nämlich den Wallfahrten, Vigilien und andern derartigen Gottesdiensten, die durch menschliche Traditionen in die Kirche eingeführt worden sind. Wohin auch gehört, daß im Pabstthum gelehrt wird, daß selbst erwählte Gottesdienste Gott gefallen." (Conf. Cath. I. c. 582 a.) Vergl. auch Heilbrunner a. a. D. 379; Hülsemann Brev. 1. c. § 16 p. 528.

Bemerkungen hierzu.

Die Lehre im Pabstthum von guten Werken ist nichts anderes, als eine Aufrichtung und Anweisung zu falschem Gottesdienst. Es giebt nämlich zweierlei gute Werke, 1. solche, damit man Gott dient nach der ersten Tafel; 2. solche, damit man dem Nächsten dient nach der zweiten Tafel, welches doch Gott auch so ansehen will, daß man ihm damit gedient habe, wenn es aus dem Glauben und Gehorsam gegen ihn hervorgegangen ist. Aber der Pabst hebt diese rechten Werke auf und lehrt solche Werke, die wider Gottes Wort sind. Er sagt, wenn Einer in's Kloster geht und daselbst Gehorsam, Keuschheit, Armuth gelobt, das sei ein viel größerer Gottesdienst und ein viel höherer Stand der Vollkommenheit, als der gemeine Christenstand. Dieses ist aber ein Gottesdienst, den der Pabst selbst erdacht hat und von dem Christus zuvor gesagt hat Matth. 15, 9.: „Aber vergeblich dienen sie mir, dieweil sie lehren solche Lehren, die nichts denn Menschengebote sind." Wohl meinen heut zu Tage Viele, es sei doch der Gottesdienst eines Mönchs oder einer Nonne nicht so ganz zu verwerfen; denn ihre Entsagung beweise es doch, daß sie es aufrichtig, gut und ernstlich meinen, ihr Klosterleben sei nur ein besonderer Ausdruck, den ihre Religiosität angenommen habe, und der doch an sich gleichgültig sei; allein Gott urtheilt ganz anders, wer ihm nicht dient nach seinem Gebot, der dient ihm gar nicht, dessen Dienst ist eitel, der dient einem andern Gott und ist ein Gößendiener.

Auch die Juden in der Wüste waren nicht so thöricht, zu meinen, daß das goldene Kalb, welches sie selbst gegossen hatten, sie aus Egypten befreit hätte, nein, es sollte ihnen dieses Bild der Stärke nur ein Abbild sein der göttlichen Allmacht, welche sie aus Egypten gerettet hatte, es sollte ihnen nur ein Hülfsmittel sein, an den rechten Gott sich stets zu erinnern; aber wie ganz anders urtheilte Gott! (Siehe 2 Mose 32.) Ebenso verhält es sich mit dem Bilderdienst im Pabstthume. Wohl sagen die römischen Theologen, die Bilder seien nur Erinnerungszeichen, aber das gemeine Volk gebraucht sie ganz anders, sieht auch etwas ganz anderes hinter denselben; sie beten im Crucifir nicht Den an, den es abbildet, sondern das Crucifir selbst. So sind ihnen auch die Bilder mehr als bloße Bilder, denn sonst würden sie nicht vor gewissen Bildern mit so viel mehrerem Vertrauen beten, als vor andern; sie halten etliche für heilkräftiger, als andere. Und warum lassen sie gewisse Bilder erst vom Priester segnen? Doch blos darum, weil sie meinen, daß sie dadurch eine gewisse magische Kraft empfangen, hilfreiche Götter werden. Hierbei wurde erwähnt, daß eine römische Frau, die gefragt wurde, warum sle vor dem Bilde eines gewissen Heiligen so eifrig bete, bekannt hätte: es sei dies eben ein guter Viehdoctor. Und bedenkt man, daß die Jesuiten von den sogenannten Heiligen lehren: sie könnten Alles hören, wären von Gott begnadigt, diese oder jene Bitte gewähren zu können, so darf man sich nicht wundern, daß darnach das römische Volk zu den sogenannten Heiligen als

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