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Oskar Viedebantt, Poseidonios, Marinos, Ptolemaios.

Vorzüglichste dem altgeographischen Stadion von 157,5 (159,8) m Genüge: denn die Multiplikation 157.5 (159,8) 50 ergibt 7,875 (7,99) km.

Ich schließe mit ein paar allgemeinen Bemerkungen. Es ist eine schöne Entdeckung Lehmann-Haupts, festgestellt zu haben, daß die Alten zu relativ genauer Bestimmung der Luftlinie zwischen weiter entfernten Punkten befähigt waren. Dieser Entdeckung wird offenbar Eintrag getan, wenn man sie zu rücksichtslos ausbeutet, d. h. wenn man auf der Suche nach weiteren Belegen für sie (oder gar auf ihr fußend bei der Suche nach Belegen für eine bestimmte Maßgröße) sich nicht auf solche Stellen und Örtlichkeiten beschränkt, die wirklich oder höchst wahrscheinlich von den Alten gemessen worden sind bezw. einigermaßen bequem von ihnen gemessen werden konnten.

Charlottenburg.

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Delphische Neufunde. IV.

Von H. Pomtow.

IV. Die Befreiung Delphis durch die Römer.
(Fortsetzung von Bd. XV S. 303—338.)

1. Die Reiterstandbilder des Königs Attalos II, M.' Acilius, Quinctius Flamininus.

Vor den Stufen der Stoa der Athener hatte Haussoullier im J. 1880 eine Reihe von Unterlagsplatten, Basen und Bänken ausgegraben. die fast alle in situ lagen und auf der Situationsskizze Bull. V p. 1 ff. pl. I eingezeichnet sind1). Er signierte sie (von West nach Ost) mit den Buchstaben A-R, unter denen jedoch F, G, I, Q fehlen, und wir haben der Übereinstimmung wegen vorläufig diese Bezeichnungen beibehalten. Auf der größten, mit vorgelagerter Bank versehenen Basis H steht die Proxenie für Nikander von Kolophon (Dittenberger, Sylloge 13 n. 452, c. 205 v. Chr.). die jedenfalls in das III. Jhdt. gehört und damit die Basis selbst um etwa 30-60 Jahre älter erweist. Der Erfüllung des alten Wunsches, diesen 10 herrenlosen Basen wenigstens einige bestimmte Statuen zuweisen zu können, sind wir im Laufe der Jahre näher gekommen, und da die Blöcke des M. Aciliusdenkmals mit den römischen Urkunden von Abschnitt 2 wohl zu jenen Unterlagsplatten gehören, muß auf ihre Rekonstruktion hier eingegangen werden.

Auszugehen ist dabei von dem jüngeren Denkmal, der Reiterstatue Attalos II, weil es sich leidlich sicher rekonstruieren läßt. Daß in Delphi jede gelungene Wiederherstellung éines Monuments zahlreiche andere zur Folge hat, ist mehrfach betont worden (Delphica III 165 = Berl.ph. W. 1912, Sp. 923), und so wird auch das Attalosdenkmal ähnliche Weihgeschenke wiederaufbauen helfen.

A. König Attalos II.

113. Bei den erwähnten Ausgrabungen fand Haussoullier vor der Stoa einen großen Postamentblock, dessen Weihinschrift er auf Grund des darunterstehenden Dekrets über die große Stiftung des Attalos auf diesen König bezog und sie ungenau (unter Weglassung einer Zeile) ergänzte als: [ἱ πόλις τῶν Δελφῶν | βασιλέα Ατταλον | ἀρετᾶς ἔν[εκ]ει | καὶ εὐεργεσίας | [τα]ς εἰς αὐτὴν ] [4π]όλλων Πυθίωι. Er hielt sie für einen integrierenden Bestandteil des folgenden Dekrets und zählte die Zeilen durch beide Texte durch. Diese Irrtümer sind in die Handbücher übergegangen (Syll. 233) und selbst von Baunack an Ort und Stelle nicht

2

1) Mit diesen Buchstaben sind sie auch Beitr. z. Top. v. Delphi Taf. II wiedergegeben; ohne sie stehen sie auf allen unseren späteren Plänen, zuletzt Delphica III Taf. XV (Berl. phil. W. 1912, 1173) und Springer-Michaelis 10 S. 198.

korrigiert worden (Dial. Inschr. 2642). Die richtige Fassung war schon in den Scheden zu IG VIII Nr. 307 von mir gegeben und lautet nach Analogie der Weihinschriften der Könige Prusias II und Eumenes II (Delphica III 111 u. 113 = Berl. ph. W. 1912, 413 u. 442):

113.

[Βασιλέα Ατταλον]

[βασιλέως Αττάλου]

[& πόλις [τῶν Δελφῶν]

[dget]ãs Er[ex]er

5 [zaì] evegyegíaz

[Tāls sis artar
[47]622ori Hedion.

(ca. 162). [Syllog. II n. 670].

Um die Richtigkeit dieser Ergänzung zu beweisen, wird in Abb. 15 auf S. 111 ein Faksimile mitgeteilt, auf dem die verlorenen Buchstaben schwächer hinzugefügt sind. Unter die Weihinschrift hat man bald darauf das lange Dekret über die Verwendung der von Attalos gestifteten Gelder und über das Opfer der Arтáza geschrieben (jetzt Syllog. II n. 672). vgl. Ζ. 2: ἐπειδὴ βασιλεὺς Ατταλος βασιλέως Αττάλου - - ἀπέστειλε ται Tók ZT2: und Z. 62 (Seitenfläche Z. 19) beschlossen: úrazoávαi tò ψάφισμα ἐπὶ τὴν εἰκόνα τοῦ βασιλέως Αττάλου. Dies Dekret reicht auf der Vorderseite des Blocks, unweit der Oberkante beginnend, hinab bis 10 cm von der Unterkante und ist auf der rechten Blockseite zu Ende geschrieben (punktiert in Abb. 14 und 17 auf S. 111 u. 113). Es ist nicht unwahrscheinlich, daß diese sizór eben unser Denkmal erst kurz vorher errichtet war, d. h. etwa a. 162-160; vgl. Syll. II n. 671 not. init. Das große Paralleldekret über das Opfer der Equéreia und die Eumenesstiftungen ist ediert Delphica III 118f. = Berl. ph. W. 1912 Sp. 445 f. (jetzt Syll. II3 671) und stimmt häufig wörtlich mit unserem überein.

Der Attalos-Block Abb. 14 (S. 111) ist jetzt unweit des Museums auf dem Stratiotenfeld (2. Reihe von Süden) deponiert (Inv.-Nr. fehlt). Wie die Zeichnung erkennen läßt, verjüngte er sich nach oben, ist rechts und links glatt, hat hinten Anschluß und läßt trotz der größtenteils zerstörten Oberseite 2 oblonge Dübellöcher schen, die zur Verzapfung der darauf liegenden Standplatte dienten. H. etwa 851⁄2 cm: Br. unten 69, oben etwa 66,2; Tiefe oben 77. Darnach haben wir den Vorderblock eines Postaments vor uns, dessen Hinterblock verloren ist. Diese Abmessungen weisen mit Sicherheit auf ein Reiterdenkmal, da die Breite noch nicht einmal halb so groß war als die Tiefe.

Es handelt sich nun darum, die Standplatte einer Reiterstatue zu finden, die zu diesen Maßen passen konnte, und da kommt in erster Linie die in Abb. 13 auf S. 111 (Mitte) abgebildete, profilierte Platte in Betracht, die jetzt auf der westlichsten sogen. Basis A an der heiligen Straße liegt, im J. 1887 noch nicht vorhanden war, also bei den neuen Ausgrabungen - offenbar in jener Gegend gefunden sein muß. Ihre Oberseite zeigt zwei große

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Abb. 12-16. Das Denkmal des Königs Attalos II. in Delphi.

Abb. 12. Ober- und Vorderseite der Fußplatte, in situ vor der Stoa der Athener (Basis K). Abb. 13. Standplatte des Reiterdenkmals, Oberseite und Front (mit Profil und Schaftansatz). Abb. 14. Vorderblock des Postamentschaftes; der verlorene Hinterblock ist punktiert. Abb. 15. Die ergänzte Weihinschrift. Abb. 16. Rekonstruktion des Postaments, zusammengesetzt aus Abb. 12-14. Alle Blöcke bestehen aus hellem Kalkstein. (Maßstab 1:10 in Abb. 15; 1:20 in Abb. 12–14; 1:40 in Abb. 16.)

Huflöcher und hinten am Rande den Rest eines dritten. Die Breite beträgt oben 92 cm, unten am Schaftansatz 6812. stimmt also zu der unseres Blocks (c. 66,2), da z. B. auch bei dem Minucius-Denkmal ein seitlicher Überstand von je 31⁄2 cm vorhanden ist (Delphica II 92 = Berl. ph. W. 1909, Sp. 796). Obwohl Vorder- und Rückseite abgeschlagen sind, läßt sich doch die Länge auf etwa 1,70 m taxieren: denn hinten ist etwas von dem Schaftansatz erhalten, und der Überstand der Platte über den Schaft lief gleichmäßig in einer Breite von 11,7 cm rings herum. Der verlorene Hinterstein des Postaments kann dann nicht ganz so tief gewesen sein wie der Vorderblock (71 statt 76 cm). was jedenfalls mit dem Fugenschnitt der Unterlagsplatte zusammenhing (s. unten). Der strikte Beweis der Zusammengehörigkeit von Block und Platte läßt sich erbringen. sobald man letztere emporhebt (was uns untersagt war); denn unweit des hinteren Schaftrandes müssen an der Unterseite ähnliche Dübellöcher vorhanden sein, wie sie die Oberseite des Blockes unweit der Vorderkante zeigt, obwohl die den letzteren selbst entsprechenden Plattenlöcher weggebrochen und die des Hinterblocks verloren sind. Bis zu dieser, durch die Plattenunterseite einst zu erbringenden Probe auf das Exempel möchte ich die Zusammengehörigkeit für sehr wahrscheinlich halten.

Endlich fehlt noch die Fußplatte, des Postaments. Da die anderen Stücke vor der Stoa zum Vorschein gekommen waren, versuchte ich, ob eine der dort in situ liegenden Basen paßte. Dies war der Fall bei Basis K, die steilrecht zu den Hallenstufen gelagert die Bankreihe vor diesen im Westen abschließt. Diese Fußplatte ist in Abb. 12 auf S. 111 (links) gezeichnet: ihre vordere Hälfte war durch nichtzugehörige Quadern und Basen (Satyros) bedeckt (Delphical 14. Anm. Berl.ph. W. 1906, 1171 Anm.). hatte oben ein Auflager von 76 Breite, ließ aber durch einen erst 2 cm vom Rande der linken Seite beginnenden Gußkanal erkennen, daß das darüber stehende Postament um c. 2 × 2 cm schmaler gewesen sein kann 1). Aber auch ohne das würde ein Überstehen der Fußplatte um 31 cm über die Postamentbreite (76-697 cm = 2 × 3) nichts auffälliges haben. Hinzukommt, daß die Zerschneidung der Fußplatte in zwei ungleich tiefe Teile, von denen der vordere 88, der hintere 671⁄2 tief ist (ohne Profile). darauf deutet, daß die darüber stehenden Blöcke ebenfalls ungleich dick gemacht worden sind, weil man nicht Fuge auf Fuge setzen durfte. Diese

1) Die Annahme einer Zwischenplatte zum Ausgleich von Postamentblöcken und Fußplatte stellte sich bei der zeichnerischen Ausführung als unnötig heraus und wurde wieder gestrichen. Und daß etwa noch zwei Vollblöcke unter dem in Abb. 14 erhaltenen und ergänzten gelegen hätten, ist darum unwahrscheinlich, weil der Schluß des Attaleiadekrets auf die Seitenfläche gesetzt ist; das wäre nicht geschehen, wenn unter dem Dekret noch eine volle Blockfläche verfügbar gewesen wäre. [Nachträglich sehe ich, daß in Koldeweys Stoa-Zeichnung Ath. Mitt. 1884, Taf. XI die damals unbedeckte Oberseite von Basis K skizziert ist. Sie trägt außer den 4 Dübellöchern in den Ecken noch zwei auf dem vorderen Teil, beide mit Gußkanälen versehen; das linke als Fortsetzung des auf unserer Aufnahme sichtbaren Gußkanals, das andere rechts gegenüber.]

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