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Annahme ungleicher Blocktiefe hatte sich schon oben bei den 2 Schaftblöcken als nötig ergeben, sodaß auch hierdurch die Zugehörigkeit der Fußplatte wahrscheinlicher wird. Den Beweis kann wieder nur das Umdrehen des Postamentsblockes liefern, der hoffentlich mit den Dübellöchern seiner Unterseite zu den großen Löchern und Gußkanälen der Fußplatte K passen wird.

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Rekonstruktion des Attalos-Denkmals.

Ergänzt ist: das Bronze-Standbild (nach den Stellungen der Huflöcher) und der rechte Schaftblock des Postaments. (Maßstab 1:33' 3).

Nach diesen Erwägungen haben H. U. Wenzel und ich die Rekonstruktion des Postaments in Abb. 16 auf S. 111 (links unten) und dann auf Grund der Hufstellungen die des ganzen Denkmals oben in Abb. 17 ausgeführt. Hierbei diente die späte, aber besterhaltene Reiterstatue Marc Aurels auf dem Capitol als Vorbild, soweit das mit der Anordnung unserer Huflöcher vereinbar war. Das delphische Denkmal war nur ein bescheidenes Reiterstandbild von kaum zwei Drittel Lebensgröße. Klio, Beiträge zur alten Geschichte XVI 1/2.

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B. Manius Acilius Glabrio.

Der in den Beitr. z. Topogr. v. Delphi S. 118 Nr. 8 und Taf. XIV Nr. 42 edierte Block des Acilius-Postaments mit der Weihinschrift steht jetzt in der 2. Reihe des Stratiotenfeldes (Inv.-Nr. 1115, die Zahl ist am Stein weggewaschen) und wird auf S. 115 in neuen Abbildungen beigegeben (Abb. 18 A und B). Er steckte im J. 1887 in der Wand von Haus 154 Convert 284) also westlich des Temenos ziemlich tief im Boden, so daß die kleinen Buchstaben der auf der Front (unten) und auf der linken Seite befindlichen Dekrete nicht sichtbar waren. Die 4 ungeschickten Dübellöcher der Vorderseite rühren von Wiederverwendung her. Die U-Klammern der Oberseite, die Anathyrosis der Rückseite beweisen, daß wir einen Vorderblock vor uns haben, hinter dem noch wenigstens ein Block folgte. In dem Dübelloch der Oberseite war die Standplatte verzapft. Wie beim Attalosdenkmal verjüngten sich Breite und Tiefe nach oben. H. 76; Br. unten 71, oben 69; Tiefe unten 58, oben 57.

Neben diesem Stein ist jetzt ein ähnlicher deponiert, der sich als Hinterblock desselben Denkmals herausstellt (Abb. 18C), da er in den Maßen dem vorigen gleich ist und an der entsprechenden Seite die U-Klammern und Anschlußfläche zeigt. Die Inv.-Nr. war nicht zu ermitteln. Beide Blöcke vereinigt ergäben eine Tiefe von c. 1,16 m, was gegenüber der Breite (69 cm) für eine Reiterstatue zu kurz wäre. Daher nahm Bulle in Delphi eine Sitzstatue an. Erst später merkte ich, daß dem auf der linken Seite des Hinterblockes befindlichen oberen Dekret Nr. 3 (Abb. 180) sein rechtes Drittel fehle, weil die Urkunde Nr. 5 auf der linken Vorderblockseite in Abb. 18 B den Text Nr. 3 nicht fortsetzt, sondern eine eigene Inschrift bildet1). Dieser Umstand zwingt uns zu der Einschaltung eines verlorenen Mittelblockes, und damit wird das Denkmal wegen seiner Tiefe als Reiterstandbild erwiesen.

Über den Aufstellungsort können wir nur vermutungsweise urteilen, da der Vorderblock verschleppt und verbaut war, bei dem Hinterblock aber mangels der Inv.-Nr. der Fundort für uns nicht zu ermitteln war. Immerhin hätte die einst zugehörige Fußplatte eine obere Breite von c. 71 cm und eine obere Länge von mindestens 1,74 m (3 × 58) haben müssen, und diesen Maßen entspricht die in Abb. 19. gezeichnete sogen. Basis P vor der Stoa, die das östliche Pendant zu der für Attalos beschlagnahmten West-Basis K bildet. Ihr oberes Lager ist etwa 761/2 breit (d. h. 93-16,4), würde also unter unseren Blöcken um je 2,8 cm ähnlich überstehen wie beim Attalosdenkmal. Für die Länge des oberen Lagers mit 1,956 müßten wir allerdings die 3 Blöcke auf eine Gesamttiefe von 1,90 m bringen (dazu 511⁄2 Überstand der Fußplatte), sodaß der verlorene Mittelblock c. 16 cm tiefer gewesen wäre, als die zwei anderen (587458 1.90), was an sich keine Bedenken hat. Weniger passend erscheinen die Dübellöcher der hinteren Hälfte von Basis P, die anscheinend den Mittelblock unverdübelt lassen würden; aber die andere Hälfte wird

1) Die Texte des Acilius-Denkmals werden in Abschnitt 2 herausgegeben.

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Abb. 18 A-C.

(Basis P).

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Abb. 18-20. Das Reiterdenkmal des Consuls M'. Acilius Glabrio.
Erster und dritter Schaftblock.

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Abb. 19. Fußplatte vor der Stoa der Athener Abb. 20. Rekonstruktion des Postaments (die Standplatte ist verloren). (Maßstab: 1:20 in Abb. 18-19; 1:40 in Abb. 20).

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z. Z. durch eine große Säulenbasis verdeckt, unter der noch Dübellöcher des Mittelblockes existieren können. Auch hier wird man also die Zugehörigkeit unserer Blöcke zu Basis P nur durch das Aufheben der beiden ersteren und durch Vermessen der Unterseitenlöcher beweisen können: vgl. die vorläufige Rekonstruktion der Vorderansicht in Abb. 20.

Wie dem auch sei, die etwas größere Breite und sehr viel größere Tiefe sowohl der 3 Aciliusblöcke als auch von Basis P im Gegensatz zum Attalosdenkmal zeigen trotz der verlorenen Standplatte deutlich, daß das auf ihnen stehende Reiterstandbild volle Lebensgröße gehabt hat. Denn bei der Vergrößerung von / Lebensgröße auf '/, nimmt der Pferdekörper in der Breite nur sehr wenig zu, in der Länge aber um fast 40 cm. Daher entspricht das obere Lager der Basis K (Attalos) dem von Basis P mit 1.55121.951⁄2 auf das Genaueste, und die Vergrößerung auf Lebensgröße ist damit bewiesen.

C. T. Quinctius Flamininus.

114. Zwischen unserer ersten und zweiten Delphireise wurde am 18. März 1907 gelegentlich einer Museumisreparatur ein Kalksteinfragment gefunden, das, wie die vorangehenden Inventar-Nummern, „in einem Haufen unbrauchbarer Trümmer lag, die man oberhalb des Museums, unterhalb des

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Hauses des Arztes Joh. Phrangos aufgestapelt hatte" (s. bei Inv.-Nr. 4559 ff.). Das Stück besteht aus H. Eliasstein mit sehr viel Quarzadern (daher im Inv. die irrige Angabe weißer Marmor"), und ist rechts, links und hinten gebrochen; vgl. die Zeichnung in Abb. 21. Als die Platte wiederver

wendet wurde, schlug man an der Front zwei Dübellöcher in die alte Weihinschrift und höhlte die Unterseite des Steins von vorn bis hinten.

Daher haben wir in der heutigen Unterkante schwerlich mehr die. ursprüngliche vor uns. H. 22, Br. 53 max., Tiefe 61 max. Die Oberseite zeigt unweit der Vorderkante ein ovales, 5 cm tiefes Hufloch (10 br., 11 lang), das beweist, daß hier eine Reiterstatue stand, die jedenfalls nicht größer war als die des Attalos, also etwa 2/ Lebensgröße hatte. Die Schrift rührt von demselben Steinmetzen her, der im J. 183 u. 182 die Weihinschriften der Reiterdenkmäler des Philopoemen, sowie des Eumenes und Prusias (auf den hohen Pfeilern) einschlug1) und 10-15 Jahre später Kassanders Ehrentafel und ihre Überschrift auf dem Siphnosthesauros einmeißelte 2). Auf Grund dieser Datierung möchte ich die Weihinschrift folgendermaßen ergänzen3):

114.

Inv.-Nr. 4566. [Syllog. II n. 616].
[4 πόλις] τῶν Δελ[φών]
[Titor Koiyz]tior Títov [viòr Po]-
[uatov ¿get]ãs [Er]ezer [zaì ev]-

[νοίας τῆς εἰς] α[ὐτ]ὼν ' [πόλλων.

(a. 189/8).

Der Stein liegt jetzt vor dem Museum neben der Gortynierbasis (Inv. 4512). Buchstabenhöhe 311⁄2 cm in Z. 1, und 3 cm in Z. 2-4.

Die größeren und weiter stehenden Buchstaben von Z. 1 gestatten bei genauer Berechnung ihrer Achsweiten (51⁄2 cm) die Ermittelung der einstigen Steinbreite und damit der Zeilenlänge in Z. 2-4 (Achsweiten nur 3,8 cm). Da von dem römischen Gentilnamen -Tor sicher ist und auch der Vatername Tiroy auf Stein und Abklatsch feststeht, wird sich in jenen Jahren schwerlich ein anderer um Delphi verdienter Römer finden, dessen Name zu obigen Resten so genau paßt, als T. Quinctius Flamininus. Um die Nachprüfung dieser Ergänzung zu ermöglichen ist die maßstäbliche Wiederherstellung von Inschrift und Platte in Abb. 21 beigefügt. Sie läßt erkennen, daß wir die Standplatte eines Postaments vor uns haben, die etwa 90-95 cm breit gewesen sein muß, daß dieses Maß wiederum zu der des Attalos (92 cm) trefflich paßt, daß wir also nicht mit Bulle an die Oberstufe einer Stufenbasis" denken dürfen, sondern genau solches Reiterpostament zu rekonstruieren haben, wie bei Attalos. und M.' Acilius. Abweichend wäre nur die Anbringung der Weihinschrift an der Standplatte, statt an dem Block darunter4): auch würde man bei ersterer das Abschlagen der Unterkante und damit des Unterprofils anzunehmen haben, was schon aus anderen Gründen oben erschlossen war.

1) Zu Philopoemen vgl. Klio IX 161 (Fouill. III 1, n. 47), zu Eumenes und Prusias Delphica III 111 und 113 (Berl. ph. W. 1912, 413 und 442). Diese drei Weihinschriften siehe jetzt Syll. II3 n. 625. 628. 632.

2) Vgl. Syll. II3 n. 653 B (Fouill. III 1, 218).

3) Die Publikation dieser Statue war schon Delphica III 59 und Philol. 71, 44

in Aussicht gestellt.

4) Auch bei der großen Reiterstatue des achaeischen Strategen Aristainos steht die Weihung oben an der Standplatte (ed. Delphica II 52=Berl. ph. W. 1909, 287).

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