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der dritten (kassitischen) Dynastie C Nr. 25-36 und den 11 Königen der vierten Dynastie (D) von Isin.

Vor den 49 Chaldäern des Berossos und vor dem Beginn der Dynastie C der Königsliste erscheinen sowohl bei Berossos wie auf der Königsliste 11 Könige zu einer besonderen Dynastie zusammengefaßt, und ihnen vorauf gehen auf der Königsliste 11 Herrscher, bei Berossos die 8 Meder. Auf dieser alles Wesentliche betreffenden Übereinstimmung des Berossos und der babylonischen Königsliste fußend, gewinnen wir einige weitere Gesichtspunkte für die für unser Problem grundlegend wichtige Frage: Wie haben wir uns die Quellen des Berossos für seine Königsreihen namentlich für die der älteren Zeit vorzustellen? Wie steht es speziell mit den Zahlen der Regierungsjahre für seine Dynastien und für die einzelnen Herrscher?

Nach dem Ergebnis unserer Vergleichung kann es keinem Zweifel unterliegen, daß Berossos namentlich für die Zeit vor Nabonassar in der Hauptsache Listen, nach Art unserer Königsliste a, als Quelle gedient haben werden. Daneben hat er gewiß, namentlich für die spätere Zeit, auch Chroniken gleich der mit Tiglatpileser's IV. Antrittsjahr in Babylonien beginnenden,,babylonischen Chronik" benutzt.

Daß diese in der Hauptsache aufs Engste mit der Königliste a übereinstimmt und daß Berossos, wo wir ihn in dieser Zeit kontrollieren können, diesen beiden Dokumenten näher steht als der vom Kanon des Ptolemäus benutzten Quelle, erkannten wir besonders aus der gleichen Behandlung der Interregna unter Sanherib und aus dem Umstande, daß wir in die Zeit bis auf Kandalânu bei Berossos nur einen sicheren Unterschied gegenüber der Königsliste a feststellen konnten, das Fehlen von Nabonassars Enkel.

Daß in diesen Listen und Chroniken die Zahlen der einzelnen Regierungsjahre und die Jahresnamen der Dynastien teils infolge von Lesefehlern teils auf Grund abweichender Überlieferung mancherlei Verschiedenheiten unterworfen waren, ohne daß daraus der Gesamtpunkt des chronologischen Aufbaus notwendigerweise wesentlich verrückt worden wäre, wissen wir1).

Für die älteren Zeiten werden die später zusammengestellten Königslisten gegenüber den den Ereignissen näher stehenden Chroniken im Vorder

1) Für die Dynastien V (E) und VI (F) der Königsliste ergeben sich aus der sogenannten Chronik S bekanntlich folgende Abweichungen. Bei Dyn. E Nr. 1 hat Chronik S 18 statt 17 Jahre, bei Nr. 2 5 statt 3 Monate, bei Nr. 3 6 statt 3 Jahre. Bei F Nr. 1 Nimurti-kudurri-uşur I. 2 Jahre gegenüber den durch die S. 244 erwähnte Urkunde als richtig erwiesenen 3 Jahren. Die Summe der vollen Jahre von Dynastie E und F zeigt aber nur eine Abweichung von einem Jahre Chronik S 40, Königsliste 41 Jahre (Zwei Hauptprobleme S. 189 Anm. 1).

grund gestanden haben. Daß sich hier den Abweichungen von dem tatsächlichen Bestande ein weit größerer Spielraum bietet, ist selbstverständlich und erwiesen, aber auch hier braucht das keine bedeutende Verschiebung im Gesamtergebnis zu bedingen. Dafür ist besonders lehrreich die erste, die Hammurapi-Dynastie (A). Auf der Haupttafel weggebrochen, ist sie uns bekanntlich auf der kleineren Königsliste b erhalten. Die Summe 304 setzt sich zusammen aus 15+ 35 + 14 + 18 +30 +55 (Hammurapi) + 35 + 25 + 25 + 21 + 31 Könige. Die Jahreslisten, die aus der Zeit dieser Dynastie selbst herrühren, ergeben aber für die 9 ersten Könige 14+36 +14 + 18 + 20 + 43 + 38 +28+ 37, das macht unter Beibehaltung der Zahlen für Nr. 10 und 11 (21 +31) zusammen

300 Jahre. Da nun Berossos' Forschungen für die ältere Zeit über die zusammenfassenden Listen und Chroniken späterer Zusammenstellung nicht herausgegangen sein werden, so ergibt sich als grundlegende Erkenntnis: Eine Übereinstimmung zwischen Berossos und der Königsliste a darf nicht deshalb in Frage gestellt werden, weil die Zahlen der Königsliste objektiv, auf Grund älterer, mit den Ereignissen gleichzeitiger Urkunden verbesserungsbedürftig sind.

Wenn sich also, wie ich gezeigt habe die berossische Zahl 245, die fälschlich zu den Arabern heruntergerückt worden ist, genau ergibt aus den 133 Jahren der Dynastie D und der Summe der Einzelzahlen der Dynastie C Nr. 25–36, wie sie die Königsliste a bietet, so ist die Tatsache, daß u. a. für Nr. 26 die auf der Königsliste stehende Zahl 6 statt mindestens 9 als zu niedrig erwiesen worden ist, nicht als ein beweiskräftiger Einwand anzuerkennen.

Berossos hat dann eben eine Liste vorgelegen, die in diesem Punkte mit der Königsliste übereinstimmte, wobei nicht behauptet werden soll, daß nicht ein oder der andere Posten in Berossos' Quelle doch anders lautet, als wir auf der Königsliste lesen. Die Differenzen haben sich dann aber ausgeglichen. Es bleibt also dabei, daß wir in dieser Zahl 245 eine feste Verklammerung zwischen Berossos und der Königsliste haben, die zu den übrigen Gesichtspunkten hinzutritt, nach welchen wir die Teilung von Berossos' 49 den Dynastien C und D der Königsliste entsprechenden Chaldäern in zwei Gruppen vorgenommen haben.

So kann sich andererseits die geringfügige Differenz für Berossos' erste Chaldäergruppe und die Nr. 1-24 der Königsliste, 458 (Berossos) gegenüber 576112 454, erklären. (Vgl. Klio III S. 161 sub 5.)

Dies vorausgeschickt, können wir nun dem Vergleich von Berossos ersten historischen Dynastien II-IV, den 8 Medern, den 11 Königen und den 49 Chaldäern 68 mit den ersten vier Dynastien der Königsliste, den 11+11 +36 + 11 = 66 Königen der Dynastien A-D im obigen Sinne näher treten.

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Wir beginnen mit den beiderseitigen zwei ersten Dynastien, wobei auch die Frage nach dem Ausgangspunkt von Berossos' historischer Kunde eine wesentliche Rolle spielt.

XIII. Zu den beiden ersten Dynastien der Königsliste.

a) Da die Dynastie A, die Hammurapi - Dynastie, nach der Königsliste 304, nach den aus der Zeit jener Dynastie selbst stammenden Jahreslisten 300 Jahre regiert hat, so kann die Zahl 224 nicht die sämtlichen Könige dieser Dynastie umfassen, und dem entspricht es auch, daß Berossos nur 8 Könige dieser Dynastie in Betracht zieht. Meine Beobachtung, daß sich die 224 tatsächlich aus den aus der Summe der acht letzten Könige Nr. 4- 11 der Dynastie A ergibt, schien hinfällig, als erwiesen wurde, daß die Jahresliste II dem Ammizaduga (Nr. 10) nur deshalb 10 Jahre zuteilt, weil sie in dessen 10. Jahre abgefaßt ist, während die Kontrakttafeln mindestens 20 Jahre für ihn bezeugen, so daß es bei den 21 Jahren der Königsliste für ihn sein Bewenden haben muß. Denn nunmehr ergeben die Könige Nr. 4-11 der Hammurapi-Dynastie 18+ 20 + 43 + 38 +28+37 +21 + 31 236 Jahre. Jetzt aber, wo wir einsehen (S. 259), daß wir keine absolute Übereinstimmung der Einzelzahlen, aus denen sich Berossos' Summen zusammensetzten, mit den ältesten Dokumenten zu fordern haben, genügt der Hinweis, daß bei den starken Schwankungen in der Überlieferung der letzten Könige Berossos sehr wohl durch die für die letzten acht Könige ihm vorliegenden Zahlen zu der Summe von 224 Jahren gekommen sein kann. Es bedürfte, um nur eine von vielen Möglichkeiten zu erwähnen, lediglich der Annahme, Hammurapi sei in Berossos' Vorlage, wie auf der Königsliste mit 55 statt mit den ihm gebührenden 43 Jahre angesetzt gewesen, während im übrigen die mehr auf Lesefehlern beruhenden kleineren Irrtümer der Königsliste in dieser Vorlage vermieden gewesen wäre.

Schnabel, der sich meinen Gedanken, es könne sich bei Berossos nur um die Summe von 8 aufeinander folgenden Herrschern der Dynastie A handeln, zu eigen macht, zieht die ersten 8 Könige in Betracht und weist darauf hin, daß deren Summe nach der Königsliste 227 Jahre betrage, so daß auch hier die Möglichkeit sehr wohl vorliege, daß Berossos sie zu 224 Jahren angesetzt habe.

Er muß dann aber annehmen, es sei Berossos bekannt gewesen, daß die drei letzten Herrscher der Dynastie A mit der Dynastie B gleichzeitig geherrscht hätten. Dann sollte man annehmen, daß Berossos auch über die Gleichzeitigkeit der letzten Könige der Dynastie B mit den ersten seiner 49 Chaldäer unterrichtet gewesen wäre: er hätte dann auch die ersten Könige seiner ersten Chaldäer-Gruppe IV 1 (s. o. S. 257f. und vgl. unten

S. 295), die den ersten Königen der Kassiten-Dynastie C entsprechen, beiseite lassen müssen. was nicht der Fall gewesen ist.

Wie schon betont, ist nicht anzunehmen, daß Berossos Studien für die ältere Zeit wesentlich über den Befund hinausgingen, der ihm in den ihm vorliegenden Listen nach Art der Königsliste a entgegentrat. Auch werden wir alsbald sehen, daß Berossos im Prinzip mit der Königsliste auch darin übereinstimmt, daß er die Dynastie B chronologisch viel zu hoch veranschlagt. Es muß also dabei bleiben, daß Berossos' Ausgangspunkt der Regierungsantritt oder eines der ersten Jahre des Apil-Sin (Dynastie A Nr. IV) gewesen ist. Die Erklärung würde, wie früher schon im Anschluß an Marquart hervorgehoben1), darin liegen, daß erst unter diesem Könige, wie es die Angaben der Jahreslisten nahelegen, Babylon zum eigentlichen Sitz der Dynastie gewählt wurde.

Die Herrscher der Hammurapi-Dynastie waren bekanntlich Amoriter. Berossos' Bezeichnung „Meder" deutet darauf. daß diese Amoriter-Könige nach Babylon von Norden und Nordosten her über den Tigris aus dem Gebiet, das zu Berossos' Zeit Medien hieß2), nach Mesopotamien vorgedrungen sind, geradeso wie später die Assyrier und wie früher die semitischen Herrscher von Kisch und Agade. Von dem in jenen alten Zeiten erheblich tiefer ins Land einschneidenden Persischen Golf aus stand Eroberern, die von Süden her aus Arabien vordrangen und die natürlich nicht das städtereiche und wohlverteidigte Babylonien überrennen konnten, nur entweder den Marsch durch die syrisch - arabische Wüste oder der Weg durch die fruchtbare Niederung östlich des Tigris mit den Stationen Bagdad-Kerkûk-Suleimaniyyeh offen.

Es ist dann bereits (Klio III 157f.) von mir im Anschluß an Sayce und Marquart hervorgehoben worden, daß die Hammurapi-Dynastie anfänglich ihren Sitz in Ur gehabt zu haben scheint. Unter dem ersten König Su-abu werden in den Jahreslisten nur Bauten und Weihungen für Nan-nar, den Hauptgott von Ur, in Dilbat und in Kiš erwähnt. Das 5. und 6. Jahr Sumula-ilu's, des 2. Königs, ist benannt nach dem Bau der großen Mauer von Babylon. Nach der Besiegung von Kiš und Kaṣallu baut dann Sumula-ilu im 22. Jahre den Thron des Marduk und läßt im 24. das Bild von Marduk's Gemahlin der Göttin Sarpanit errichten. Da er außerdem im 27. Kutha nimmt, im 28. in Bar-zi (Bar-zip (?) Borsippa) einzieht, im 29. die Mauer von Sippar baut, sich also durchweg im nördlichen Babylonien betätigt, so würde

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1) Klio III 157f.

2) Die „Meder" armenisch Mar. Schnabel fragt OLZ 14 [1911] Sp. 20):. „Aber muß mar stets Wiedergabe eines griechischen Midos sein?" und vermutet, Mar könne Wiedergabe eines Auog (Auógio oder Auobócio) bei Berossos sein, wie 'Quóoza armen. durch Marcaje (Markaye Karst S. 8 Z. 11) wiedergegeben wurde.

man an sich Sumula-ilu als denjenigen ansehen, der Babylon zur Residenz erhob. Sein Nachfolger Sabu ist am Haupttempel von Babylon Esagila tätig gewesen und hat in Sippar gebaut (Nabonid bei Langdon, Neubab. Königsinschr. S. 248). Aber das 2. Jahr des Apil-Sin trägt genau wie das 5. des Sumula-ilu den Namen Jahr, da er die große Mauer Babels . . . gebaut. Darnach muß der erste Bau entweder schnell verfallen oder alsbald zerstört worden sein. Dazu kommt, daß Apil-Sin in seinem ersten Jahre die Mauer von Bar-zi erbaut, in das Sumula-ilu in seinem 28. Jahre eingezogen war, im 14. Jahre den IstarTempel in Babylon und im 17. den Thron des Samaš in Babylon errichtet. So könnte. Apil-Sin, der Großvater Hammurapi's, sehr wohl als der eigentliche Begründer von Babylon als dauernder Residenz der Dynastie und bald des geeinten Reiches gegolten haben.

b) Der Ausgangspunkt von Berossos' historischer Kunde. Dies vorausgeschickt, können wir nun unser Augenmerk auf den Ausgangspunkt von Berossos' historischer Kunde richten. Bekanntlich hat man das berossische Ausgangsjahr 2232 v. Chr. vielfach mit dem Beginn der Dynastie A der Königsliste gleichgesetzt.

Ich selbst hatte anfangs betont, daß man nur mit den 8 letzten der 11 Könige dieser Dynastie rechnen dürfe und den Ausgangspunkt mit dem Regierungsantritt des IV. Königs Apil-Sin gleichgesetzt.

Als dann der Synchronismus zwischen dem assyrischen Herrscher Ilu-šu-ma und Su-(mu)-abu, anscheinend dem ersten Könige der Dynastie A der Königsliste, bekannt wurde, rückte man des letzteren Regierungsantritt ins 21. Jahrhundert hinunter und wollte gleichzeitig die Dynastie B der Königsliste in ihrem gesamten Umfange als für die Chronologie nicht in Betracht kommend, sondern als mit den Dynastien A und C völlig gleichzeitig ausscheiden.

Während ich gegen letzteres von vornherein nachdrücklich Einspruch erhob1), weil eine Dynastie, die überhaupt nicht in Babylon geherrscht hätte, in der Königsliste sicher nicht Platz gefunden haben würde, faßte auch ich die Möglichkeit, daß die Amoriter-Dynastie A der Königsliste erst mit dem 21. Jahrhundert zu regieren begonnen hätte, ins Auge, betonte aber alsbald), daß dies nichts Sicheres sei, sondern höchstens ein Minimaldatum.

Wie dann Berossos Ausgangspunkt zu beurteilen war, blieb unklar.
Nun hat bekanntlich jüngst F. X. Kugler) die Zeit der Hammurapi-

1) Klio VIII (1908) S. 240 ff. Vgl. Ungnad. ZDMG LXI (1907) 714 ff. und Thureau-Dangin Z. f. Assyr. XXI (1908) S. 176 ff.; letztere beiden von Ed. Meyer, GA 13 2 § 327 Anm. S. 368 f. allein berücksichtigt.

2) Israel (1911) S. 312.

3) Sternkunde und Sterndienst in Babel II 2 Heft 1 (1912) S. 257f.

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