ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

rückt also bis ca. 1520 hinauf, sein Zeitgenosse Burnaburias I. kann also nicht Vater Kurigalzu's II. sein, der an Amenophis III. (1414— 1379) schrieb. Schnabel schlägt nun folgende Lösung vor:

[blocks in formation]

lassung des Kadasmanharbe II. und durch Verwechslung des Kurigalzu II. mit Kurigalzu III., der ja wirklich Sohn eines Burnaburias war.

Zur näheren Begründung dieser Lösung macht Schnabel drei mit der Amarnakorrespondenz zusammenhängende Annahmen.

1. identifiziert er den Kadašman-Enlil, der an Amenophis III. schreibt, mit dem Kadašmanharbe, Sohn des Karaindas1), auf Grund einer Kombination Knudtzons: Kadašman-Enlil schreibt nämlich an Amenophis III., daß an dessen Vater ([abi-k]a, andere Ergänzung unmöglich?) zum ersten Mal Boten geschickt wurden, offenbar vom Vater Kadašman-Enlil's, da dieser erst nach Amenophis' III.

1) A. a. O. p. 13 und Nachtrag. Klio, Beiträge zur alten Geschichte XVI 3/4.

18

-

Regierungsanfang auf den Thron kam; Burnaburias aber schreibt: Seit Karaindas, seit Boten deiner Väter zu meinen kamen...;“ daraus läßt sich, wenn die Angaben richtig sind, erschließen, daß der Vater des Kadasman-Enlil, ebenso wie der des Kadasmanharbe, Karaindas hieß; Thureau-Dangin's Einspruch gegen die sprachEnlil lich wohl zu rechtfertigende Gleichsetzung Kadažman- } Harbe

diese auffallende Koïnzidenz der Boden entzogen.

wird durch

2. Wenn der an Amenophis IV. schreibende Burnaburiaš seinen abu Kurigalzu erwähnt, so heißt nach Schnabel abu hier Vater und nicht Vorfahr1); denn er schreibt, der abu des Amenophis IV. habe dem Kurigalzu Gold geschickt; und sein abu2) habe um jenes ") willen den Kananäern hein Gehör geschenkt; also an beiden Stellen ist der abu des Amenophis unbenannt, was bei einem Vorfahren wohl nicht angängig, und überdies kann abu in der ersten Stelle dem Zusammenhang nach nur Vater" heißen; wäre also Kurigalzu Vorfahr, so müßte abu in der zweiten Stelle einmal als Vorfahr", das andere Mal als „Vater" übersetzt werden. Als Folge ergibt sich. daß der Burnaburias, Sohn des Kadasman-Enlil, nur Burnaburias I. sein kann, wie schon Lehmann-Haupt (Zwei Hauptprobleme S. 134) angenommen hatte.

[ocr errors]
[ocr errors]

3. Der an Amenophis IV. schreibende Burnaburias (II.) scheint nach Schnabel noch vor Amenophis IV. den Thron bestiegen zu haben; er schreibt an einen ägyptischen König (dessen Name weggebrochen ist): so wie Du und mein Vater gute Freunde waren 4)." Dieser Ägypterkönig aber dürfte Amenophis III. sein, denn an Amenophis IV. schreibt er, er habe an dessen Vater einen Boten geschickt) usw. (die Stelle allerdings stark beschädigt!)

Was endlich die Begründung der Datierungen betrifft, so ergeben sich bei Schnabel die Daten für Burnaburiaš II., Kurigalzu III. und Nazimaruttas auf Grund seiner Identifizierung derselben mit Nr. 21-23 der Kassitendynastie (worüber an anderm Ort); für Burnaburias II. (nach den Nippurtexten 25+ x J.) werden 30 J. gerechnet, um ihn vor Amenophis IV. beginnen zu lassen. Die weiteren Daten erschließt Schnabel aus folgenden Voraussetzungen: Karaindas sowohl mit Thutmosis IV. als auch mit Amenophis III. gleichzeitig zwischen seiner Vermählung und dem Tod seines Sohnes, da letzterer eine erwachsene Tochter hat), mindestens 30 Jahre.

1) A. a. O. p. 12 und Nachtrag. 2) Gemeint ist Kurigalzu II.

3) Nämlich des abu des Amenophis IV.

4) El-Amarna (Knudtzon) Nr. 6. 5) El-Amarna (Knudtzon) Nr. 11.
6) Vgl. J. A. Knudtzon, Die el-Amarna-Tafeln, S. 36 Anm.

[blocks in formation]

Ehe ich mich der Kritik dieser beiden Lösungsversuche zuwende, tut es not, auf das von Weidner in seinen Studien zur assyr.-babyl. Chronologie und Geschichte auf Grund neuer Funde1) Vorgebrachte ebenfalls in Kürze einzugehen. Mit Hilfe des Berl. Fragm. C kann Weidner die Reihe der assyrischen Könige von Aširnirâri II. bis auf Adadnirâri I. wiederherstellen: Asirnirâri ist Vater Puzur-Ašir's, dieser wieder2) Vater Enlilnaşir's, mit dem Fragm. C beginnt; es folgen Aširrabi, Asirnirâri, Asir-bêl-nise-šu, Asir-rim-niše-su, Ašur-nadin-ahe, Erîba- Adad, Ašuruballiț, Enlilnirâri, Arikdênilu, und 'dieser ist genugsam als Vater Adadnirari's, der mit Nazimaruttas kämpft, bekannt. Die Rekonstruktion der entsprechenden babylonischen Königsreihe3) erfolgt in der Weise, daß der an Amenophis IV. schreibende Burnaburias vor Kadasmanharbe und Kurigalzu şihru angesetzt wird Weidner hält dies für „naturgemäß", da Burnaburias als Korrespondent Amenophis' IV. „offenbar" auch Zeitgenosse Asuruballit's sei, dann aber ebenso „offenbar" nicht hinter dessen Urenkel angesetzt werden könne; Weidner setzt demgemäß diesen Burnaburias II. mit dem1) Sohne des Kadasman-Enlil gleich, da ja ein Kadasman-Enlil an Amenophis III. schreibt, und faßt abu (bei der Erwähnung des Kurigalzu) als „Vorfahr“ auf; der Karaindas, den Burnaburiaš als Vorfahren nennt, ist dann natürlich auch nicht der Schwiegersohn Asuruballit's (Weidner hält diesen für den Bruder Burnaburias II.), sondern ein früherer und wohl identisch. mit dem (nach der synchr. Gesch.) mit Ašir-bêl-niše-šu gleichzeitigen (denn es habe nur einen Asir-bêl-nise-šu gegeben, die synchr. Gesch. irre, wenn sie die Reihenfolge Asir-bel-nise-su-Puzur-Asir aufstellt: dieses Versehen gehe darauf zurück, daß sie Puzur-Ašir als Zeitgenossen Burnaburias' II. statt Burnaburias' I. ansah, wie auch der Fehler in der Benennung von Kurigalzu șihru's Vater5) auf diese Verwechlung zurückzuführen sei. Wenigstens vermutet Weidner, daß Kurigalzu I., abu" Burnaburias II., tatsächlich Sohn eines Burnaburias [I.] ist).

Kurigalzu II. (sihru) identifiziert Weidner gemäß der synchron. G. und entgegen Schnabel mit dem Gegner Enlilnirari's (wenn Chronik P 1) Mitt. Vorderas. Ges. 20 (1915) S. 46--68.

2) Nach Delitzsch. 3) A. a. O. p. 62 ff.

4) Nach Lehmann-Haupt, Zwei Hauptprobleme 135, gleichnamigen.

5) Burnaburiaš statt Kadašmanharbe.

18*

den Kampf zwischen Kurigalzu und Adadnirâri stattfinden lasse, verwechsele sie Kurigalzu II. mit Kurigalzu III.). Nach Kurigalzu II. setzt Weidner die Reihe der Nippurtexte an. Auf Grund dieser Erwägungen versucht Weidner folgende Rekonstruktion des Fragmentes C (die ägyptischen Synchronismen, wie er sie sich denkt, beigefügt):

[blocks in formation]

Amenophis III. [Kadašman - Enlil I.] Asirrimniše[šu]

ca. 1430-1415

Amenophis IV. [Burngburiaš II.]

ca. 1415-1400

[Kadasmanharbe II.]

ca. 1400-1395

[Kurigalzu II.

ca. 1395-1380

[Burnaburiaš III.]

ca. 1380-1350

[Kurigalzu III.]

ca. 1350-1325

[Nazimaruttas]

ca. 1325-1299

1445-1430

[blocks in formation]

In dieser Rekonstruktion muß wundernehmen, daß Enlilnirâri in einer Zeile mit Kadasmanharbe II. steht, obwohl sein Vater noch mit Kurigalzu II. gleichzeitig ist; Weidner begründet dies damit, daß ein Hinaufrücken Kadašmanharbe's II. den Anschein erwecken würde, als sei er sowohl mit Ašurnadinahe als auch mit Eriba-Adad, als auch mit Asuruballit gleichzeitig, und glaubt, durch das Fehlen des Trennungsstriches zwischen Kad. II. und Kurigalzu II. sei angedeutet, daß letzterer noch Zeitgenosse Ašuruballit's ist. Da ihm aber offenbar doch Skrupel darüber aufsteigen, warum dann nicht Enlilnirâri wenigstens um eine Zeile tiefer steht, so führt er die Hypothese einer Mitregentschaft Enlilnirari's ein, so daß dieser also als Mitregent gleichzeitig mit Kadasmanharbe II. wäre.

Dem Widerspruch mit den ägyptischen Synchronismen steht Weidner mit verschränkten Armen gegenüber; er weist nur auf Mahler's Versuch einer Hinaufschiebung um 25 Jahre hin, durch den allerdings Amenophis IV. in die Jahre 1404 u. ff. versetzt würde, also mit Burnaburias II. gleichzeitig sein könnte.

b) Eigene Untersuchung. Blicken wir zurück: wir sind ausgegangen von jenem Widerspruch zwischen der synchron. Geschichte und Chronik P, der allgemein zugunsten der letzteren entschieden wird. Ausschlaggebend ist hierfür meines Erachtens weniger der Umstand, daß sie als die babylonische Quelle in babylonischen Dingen den Vorzug verdient, als vielmehr ein gewisser Irrationalismus in der Darstellung der synchronistischen Geschichte“: Ašuruballit zieht zur Rächung seines Tochtersohnes (der hier Karaindas heißt), nach Babylon, setzt aber dann den Sohn eines Burnaburias auf den Thron seines Vaters": mit dieser Wendung ist offenbar der letzte legitime König gemeint, der hieß aber nicht Burnaburias, sondern Karaindas, oder vielmehr Kadasmanharbe; denn daß die Chronik P auch darin zuverlässiger ist, daß sie Ašuruballit's Tochtersohn Kadašmanḥarbe, Sohn des Karaindas (statt schlechtweg Karaindas) nennt, hat Schnabel1) m. E. überzeugend dargetan; die synchronistische Geschichte läßt die Worte „Kadašmanḥarbe, Sohn des“ aus Versehen aus.

[ocr errors]

Wie verhält es sich nun mit deren Angabe, daß der Babylonierkönig Kurigalzu șihru, also der Urenkel des Assyrerkönigs Ašuruballiṭs, mit dessen Sohn Enlilnirari, als dem Könige von Assyrien, kämpft? Dürfen wir dieser Angabe mit Winckler Glauben schenken, oder liegt hier, wie Schnabel will, eine Zusammenschiebung des 2. und 3. Kurigalzu vor? Weder das eine noch das andere trifft zu. Schnabel's Annahme zunächst halte ich für ausgeschlossen, weil Kurigalzu III. ja von Kurigalzu II., dem Urenkel Ašuruballit's, durch die 25+ x2), nach Schnabel 30 Jahre des Burnaburias getrennt, also offenbar Enkel Kurigalzu's II. (wie ja vielfach Großvater und Enkel dieselben Namen tragen) und damit Urururenkel Ašuruballit's ist; es ist undenkbar, daß er mit dessen Sohne gleichzeitig sein soll. Schnabel sieht sich zu dieser barocken Annahme dadurch genötigt, daß er, wie oben gezeigt, für Burnaburiaš ein Hinaufreichen in die Zeit Amenophis' III. beweisen zu können glaubt; damit wäre erwiesen, daß Kurigalzu's II. Regierung vor der seines (mit Amenophis IV. korrespondierenden) Urgroßvaters endet. Aber abgesehen davon, daß damit noch nicht die Unmöglichkeit eines Kampfes mit Enlilnirâri gegeben wäre — dieser konnte ja Mitregent) sein, besonders wenn man Ašuruballit mit Schnabel eine 1) MVAG (1908). 2) Nach den Nippurtexten; näheres darüber unten S. 283. 3) Hypothese Weidners.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »