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chon vor mehreren Jahren hatten die von Herrn König in München zu den wichtigsten Momenten in Luthers Leben entworfenen Zeichnungen hier in mehreren Kreisen einen so günstigen Eindruck hervorgebracht, daß sogleich lebhaft der Wunsch ausgesprochen wurde: es möch= ten dieselben doch gleichzeitig mit einer entsprechenden Biographie vor das deutsche Publicum treten. Eine in diesem Sinne an den Geschichtschreiber ,,Deutschlands im Zeitalter der Reformation" ergangene Aufforderung hatte derselbe, durch andere Arbeiten in Anspruch genommen, sofort ablehnen müssen; worauf ich mich am Ende namentlich durch sein überredendes Wort bestimmen ließ, die anziehende Aufgabe zu übernehmen.

Sollte zwischen der Darstellung des Künstlers und des Geschichtschreibers ein gewisser Einklang erstrebt werden, so durfte ich keineswegs bei der bloßen Ermittelung der äußeren Thatsachen stehen bleiben; vielmehr mußte ich es als meine Aufgabe betrachten: den lebendigen Luther des sechzehnten Jahrhunderts in seiner Tiefe nach innen, in seiner Kraft nach außen dem neunzehnten Jahrhunderte vorzuführen. — Sehen wir in Luther gleichermaßen den bewegenden Geist seines Jahrhunderts und den Reformator sei= ner Kirche: so mußte sich in meiner Darstellung auf das innigste die histo= rische und die religiöse Auffassung jenes großen Mannes durchdringen.

dings übereinstimmen; doch so, daß beide Darstellungen auch für sich allein ein selbständiges, durchaus verständliches Ganzes bilden. Demzufolge mußte meine Arbeit sich ausschließlich auf das Gebiet der Geschichtschreibung, nicht auf dasjenige der Geschichtsforschung im engeren Sinne, stellen

obwohl die gründliche Durchforschung der reichen vorhandenen Quellen sich von selbst verstand. An das Herz unserer Nation, ja eines jeden Gebildeten in der evangelischen Kirche aller Länder wünscht diese Schrift zu sprechen, wenn sie die großartige Gestalt des Reformators den beiden schroffsten Rückfällen unserer Zeit entgegenstellt: den hierarchischen und atheistischen Reactionen, sowie den schwächlichen Halbheiten zwischen inne. Keinem vorübergehenden Zwecke des Tages dienstbar, aus der Tiefe der Ueberzeugung, aus dem ruhigen Ernste umfassender Prüfung hervorgegangen, wendet sich dies Wort auch nur an offene, unbestochene Gemüther, an freie und unbefangene Ueberzeugungen. Im Vereine mit dem begabten Künstler, dessen Arbeiten hier vorLiegen (wie einst dieselbe Kunst auch in Wittenberg durch Lucas Kranach bereitwillig in den Bund mit der neuen Kirche trat), schwebte mir die Aufgabe vor: in die Hände des evangelischen deutschen Volkes ein Buch zu legen, das in frischen Umrissen das Bild eines seiner größten geistigen Helden erneuerte ein Buch, das der Familienvater im Kreise der Seinen lesen, das der studirende Jüngling auf die Hochschule mitnehmen, der Geistliche in der Stille seines heimischen Pfarrdorfes oder in den Colonien jenseit des Oceans durchdenken könnte, um auch in der Ferne an das Land seiner Väter und an die geschichtliche Heimath seines geistigen Lebens und Glaubens erinnert zu werden.

Eine solche Hoffnung erschien mir groß und schön genug, um über die Ansicht derer ruhig hinwegzusehen, die dafür halten: es zieme dem Universitätslehrer ausschließlich nur eine mit allem Prunke der Gelehrsamkeit auftretende Arbeit. Mir genügt die Gewißheit, daß manche an Geist und

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