Zueignung an Herrn Heinrich Schenk zu Düsseldorf *). Sie Lieber, edler Mann! Die erinnern sich des Greises in den Lebensläufen nach aufsteigender Linie, der nie gebettelt hatte, und nun ein Almosen - einen Sterbepfennig forderte, weil er, wie er sagte, so ein alter Geck auf ein ehrliches Begräbniß wäre." Ich glaube, wir alle gleichen diesem Greise; und wie es, nach Hemsterhuis, keine Erfindung der *) Geb. zu Düsseldorf, den 17. April 1748; Sohn eines Unterofficiers; gest. zu München, wo er zuleßt die Stellen eines wirklichen Geheimen Rathes und Generals directors der Finanzen bekleidet hatte, den 2. Mai 1815. S. die Denkschrift auf ihn von Friedrich Roth, angezeigt in der Hallischen A. L. 3. Jahrg. 1813. St. 188. und in der Jenaischen A. L. 3. Jahrg. 1817. St. 95. Menschen, kein erlernter Gebrauch ist, daß wir, was wir lieben, in unsere Arme schließen, und, nach dem Grade innerer Wärme, fester und wiederholter an uns drücken, so ist es gewiß auch keine menschliche Erfindung, keine Angewöhnung, daß wir uns und unsern Freunden, auch nach dem Tode, auf dieser Erde eine gute Ståtte wünschen. Der nie flehte, Friedrich, stand flehend vor Voltaire - um einen Sterbepfennig zum Begråb nisse der geliebten Schwester. Meine lehte Ehre ser das Andenken in dem Herzen eines Freundes pfennig in Ihre Hand! Bester! Sie wissen es, und ich weiß es, daß man Freund seyn, und einen Freund haben kann.. Und so dulden Sie denn dieses Denkmal, das ich unserem Glücke sehe. Was die Lust, die Stärke, die Ehre unseres Lebens war, sey auch der Ruhm unseres Lebens sey Lied über unserem Grabe. Pempelfort den 18. April 1789. Friedrich Heinrich Jacobi. Vorrede zur ersten Ausgabe. Ich habe meine Schrift nach ihrem Anlasse und dem größten Theile ihres Inhaltes benannt; denn auch der Brief an Hemsterhuis muß hier, als Bey= lage, zu denen an Mendelssohn gerechnet werden. Daß ich zugleich die Geschichte dieser Briefe gebe, wird diese Geschichte selbst rechtfertigen. Die Absicht des Werkes habe ich hinter dem lehten Briefe kurz gesagt, und hernach bis an das Ende deutlich genug, wie ich glaube, zu erkennen gegeben. |