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gen Köpfe nicht gewesen, die sie doch unstreitig waren. Ich getraue mir aus dem Spinoza Leibnitens ganze Seelenlehre darzulegen . Im Grunde haben beyde von der Freyheit auch dieselbe Lehre, und nur ein Blende werk unterscheidet ihre Theorie. Wenn Spinoza (Epist; LXII. Opp. Posth. p. 584. et 585.) unser Gefühl von Freyheit durch das Beyspiel eines Steins erläutert, welcher dächte und wüßte, daß er sich bestrebt, so viel er kann, seine Bewegung fortzusehen: so erläutert Leibnitz dasselbe (Theod. §. 5o.) mit dem Beyspiele einer Magnetnadel, welche Sust hätte sich gegen Nors den zu bewegen, und in der Meynung stånde, sie drehte sich unabhängig von einer andern Ursache, indem sie der unmerklichen Bewegung der magnetischen Materie nicht inne würde *). Die Endursachen erklårt

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*) Atque haec humana illa libertas est, quam omnes habere jactant, et quae in hoc solo consistit, quod homines sui appetitus sunt conscii, et causarum, à quibus determinantur, ignari fagt Spinoza, in demselbigen 63ten Briefe.

Von jener Wendung, womit die Deterministen dem Fatas lismus auszuweichen glauben, mangelte Spinoza keines, weges der Begriff. Sie schien ihm aber so wenig åcht philosophischer Art zu seyn, daß ihm das Arbitrium indifferentiae, oder die Voluntas aequilibrii sogar noch lieber war. Man

Leibnitz durch einen Appetitum, einen Conatum immanentem (conscientia sui praeditum). Eben so Spinoza, der, in diesem Sinne, sie vollkommen gelten lassen konnte; und bey welchem Vorstellung des Acusserlichen und Begierde, wie bey Leibniß, das Wesen der Seele ausmachen. Kurz, wenn man in das Innerste der Sache dringt, so findet sich, daß bey Leibniz, eben so wie bey Spinoza, eine jede End. ursache eine wirkende vorausseßt. . Das Denken ist nicht die Quelle der Substanz; sondern die Substanz ist die Quelle des Denkens. Also muß vor dem Denken etwas Nichtdenkendes als das Erste angenommen werden; etwas, das, wenn schon nicht durchaus in der Wirklichkeit, doch der Vorstellung, dem Wesen, der inneren Natur nach, als das Vorderste gedacht werden muß. Ehrlich genug hat deßwegen Leibnit die Seelen, des automates spirituels genannt *).

sehe, unter andern im I. Th. der Ethik, das 2te Schol. der 33ten Prop. am Schluffe. Ferner im III. Theile das Sch. der 9ten Prop. und vornehmlich die Vorrede zum IV. Theile.

(U. d. e. U.)

*) Dieselbige Benennung findet sich auch beym Spinoza, wiewohl nicht in seiner Ethik;' sondern in dem Bruchstücke: Dø

Wie aber (ich rede hier nach Leibnitens tiefstem und vollständigstem Sinne, so weit ich ihn verstehe) das Principium aller Seelen für sich bestehen könne und wirken ..; der Geist vor der Materie; der Gedanke vor dem Gegenstande: diesen großen Knoten, den er håtte lösen müssen, um uns wirklich aus der Noth zu heifen, diesen hat er so verstrickt gelassen als er war... Leffing. Ich laffe Ihnen keine Ruhe, Sie müssen mit diesem Parallelismus an den Tag *)... Reden die Leute doch immer von Spi noza, wie von einem todten Hunde Ich. Sie

würden vor wie nach so von ihm reden. Den Spinoza zu fassen, dazu gehört eine zu lange und zu hart

Intellectus Emendatione. Die Stelle verdient, daß ich fie at: schreibe. At ideam veram simplicem esse ostendimus, aut ex simplicibus compositam, et quae ostendit, quomodo, et cur aliquid sit, aut factum sit, et quod ipsius effectus objectivi in anima procedunt ad rationem formalitatis ipsius objecti; id, quod idem est, veteres dixerunt, nempe veram scientiam procedere a causa ad effectus; nisi quod nunquam, quod sciam, conceperunt, uti nos hic, animam secundum certas leges agentem, et quasi aliquod automa spirituale (Qpp. Posth. p. 384.). Die Ableitung des Wortes, avroμarov, und was Bilfinger dabey erinnert, ist mir nicht unbekannt. (2. d. e. U.)

*) S. die Beylage VI.

nåckige Anstrengung des Geistes. Und keiner hat ihn gefaßt, dem in der Ethik Eine Zeile dunkel blieb: keis ner, der es nicht begreift, wie dieser große Mann von seiner Philosophie die feste innige Ueberzeugung haben konnte, die er so oft und so nachdrücklich an den Tag legt. Noch am Ende seiner Tage schrieb er: . . . non praesumo, me optimam invenisse philosophiam, sed veram me intelligere scio *). Eine solche Ruhe des Geistes, einen solchen Himmel im Verstande, wie sich dieser helle reine Kopf geschaffen hatte, mögen wenige gekostet haben. Leffing. Und Sie sind kein Spinozist, Jacobi! Ich. Nein, auf Ehre! Lef= fing. Auf Ehre, so müssen Sie ja, bey Ihrer Philosophie, aller Philosophie den Rücken kehren. Ich. Warum aller Philosophie den Rücken kehren? Lessing.

*) In seinem Briefe an Ulhert Burgh. Er fügt hinzu: ,,Quomodo autem id sciam, si roges, respondebo, eodem modo, ac tu scis tres angulos Trianguli aequales esse duobus rectis, et hoc sufficere negabit nemo, cui sanum est cerebrum nec spiritus immundos somniat, qui nobis ideas falsas inspirant veris similes: est enim verum index sui et falsi." Spinoza machte einen großen Unterschied, zwischen gewiß seyn und nicht zweifeln.

(20. 8. 2. 20.)

Nun, so find Sie ein vollkommener Skeptiker. Ich, Im Gegentheil, ich ziehe mich aus einer Philosophie zurück, die den vollkommenen Skepticismus nothwendig macht. Lessing. Und ziehen dann wohin? Ich. Dem Lichte nach, wovon Spinoza sagt, daß es sich selbst, und auch die Finsterniß erleuchtet.

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Ich liebe

den Spinoza, weil er, mehr als irgend ein andrer Philosoph, zu der vollkommenen Ueberzeugung mich geleitet hat, daß sich gewisse Dinge nicht entwickeln laffen: vor denen man darum die Augen nicht zudrücken, sondern sie nehmen muß, wie man sie findet. Ich habe keinen Begriff, der mir inniger als der von den Endursachen wåre; keine lebendigere Ueberzeugung, als, daß ich thue was ich denke; austatt, daß ich nur denken sollte was ich thue. Freylich muß ich da bey eine Quelle des Denkens und Handelns annehmen, die mir durchaus unerklärlich bleibt. Will ich aber schlechterdings erklären, so muß ich auf den zweiten Sah gerathen, den, in seinem ganzen Umfange betrachtet, und auf einzelne Fålle angewandt, kaum ein. menschlicher Verstand ertragen kann. Leffing. Sie drücken sich beynah so herzhaft aus, wie der Reichss tagsschluß zu Augsburg; aber ich bleibe ein ehrlicher

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