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Ehe mir Lessings Meynungen auf die bisher erzählte Weise waren bekannt geworden, und in der

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Möchten Sie doch in meiner Seele eben so fertig lesen können, als ich mich in Ihrer zu lesen getraue. Ich verstehe es sehr wohl, was Ihnen ekeln mußte, mir noch einmal zu schreiben, nachdem Sie es ** schon einmal geschrieben hatten (Die hier ausgelaffene Stelle betrifft meine damalige politische Lage). . Auch wüßte ich nicht, was ich nicht lieber von Ihnen lesen möchte, als eine Rechtfertigung Ihrer selbst. Der Mann, wie Sie, hat ben mir niemals Unrecht, wenn er es auch gegen eine ganze Welt has ben könnte, in die er sich nicht hätte mengen sollen,

Hången Sie, lieber Jacobi, Ihren Cameralgeist ganz an Nagel, und sehen sich ruhig hin, und vollführen Ihren Woldemar.

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Bey Woldemar fållt mir ein, daß ich mich anheischig ge: macht, Ihnen meine Gedanken über des Hemsterhuis System von der Liebe mitzutheilen. Und Sie glauben nicht, wie genau diese Gedanken mit diesem System zusammenhängen, das, meiner Meynung nach, eigentlich nichts erklärt, und mir nur, mit den Analysten zu sprechen, die Substitution einer Formel für die ans dere zu seyn scheint, wodurch ich eher auf neue Irrwege gerathe, als dem Aufschluffe nåher komme. Aber bin ich jezt im Stande zu schreiben, was ich will? Nicht einmal, was ich muß. Denn eins muß ich doch noch wohl; fragen muß ich doch noch wohl, ob der £** ganz und gar in die Jülichische und Bergische Geistlichkeit gefahren sey? Ich denke, Sie sind es wohl felbft, der wir das Proclama, oder wie die Abscheulichkeit sonst heißt, zugefchickt hat. Gott! der Nichtswürdigen! Sie sind es werth, baß sie von dem Pabstthum wieder unterdrückt, und Sklaven einer

Nach

festen Ueberzeugung, die sich auf Zeugnisse stüßte: Lessing sey ein rechtgläubiger Theist, war mir in feiner Erziehung des Menschengeschlechts einiges ganz unverständlich; besonders der 73 §. Ich möchte wissen, ob sich jemand diese Stelle anders, als nach Spinozistischen Ideen deutlich machen kann. diesen aber wird der Commentar sehr leicht. Der Gott des Spinoza ist das lautere Principium der Wirklichkeit in allem Wirklichen, des Seyns in al lem Daseyn, durchaus ohne Individualität, und schlechterdings unendlich. Die Einheit dieses Gottes beruhet auf der Identität des Nichtzuunterscheiden. den, und schließt folglich eine Art der Mehrheit nicht aus *). Bloß in dieser transcendentalen Einheit an

grausamen Inquifition werden!
unlutherischen Schritte wissen, das melden Sie mir doch.

Bas Sie näheres von diesem

die

Empfehlen Sie mich allen den Ihrigen, besonders denen, ich kenne, Daß unsere Neigung noch immer einen Unterschied zwis schen Leuten macht, die man gesehen, und die man nicht gesehen hat; wissen Sie wohl,,,ist nicht meine Erfindung." (Diese lezten Worte beziehen sich auf eine Stelle in Hemsterhuis fur les défirs.)

Ihrem Herrn Bruder, der nun hald wieder hier durchkommt, sagen Sie, daß D* nicht zu Hause, und alle Wirthshäuser hier, bis auf meines, wegen der Pest verschlossen sind.

*) S. Beylage VII.

gefchen, muß die Gottheit aber schlechterdings der Wirklichkeit entbehren, die nur im bestimmten Ein zelnen sich ausgedrückt finden kann. Diese, die Wirks lichkeit, mit ihrem Begriffe, beruhet also auf der Natura naturata (dem Sohne von Ewigkeit); wie jene, die Möglichkeit, das Wesen, das Substanzielle des Unendlichen, mit seinem Bes griffe, auf der Natura naturanti (dem Vater) *).

so

Was ich vom Geiste des Spinozismus vorhin darzustellen mich bemühet habe, läßt mich eine weis tere Entwickelung hier für überflüssig halten.

Unter wie mancherley Bildern diese nämlichen Vorstellungen, minder oder mehr verworren, seit dem grauesten Alterthume bey den Menschen ge= wohnt haben, wissen Sie so gut als ich. Die Sprache unterliegt hier den Begriffen allerdings, “**) fo wie ein Begriff dem andern.

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*) Ich ersuche den Leser sich bey diesem zu sehr in die Kürze gedrängten, und daher åufferft dunkel gewordenen Commentar nicht aufzuhalten. In den folgenden Briefen wird die Sache klar ges nug erscheinen. (A. d. erft. Ausg.)

**) Erziehung des Menschengeschlechts §. 73. am Ende. (Vgl. Tennemann Gesch. der Phil. Th. 9. S. 135, über

Daß Lessing das Ev xaι Ilav, als den Ins begriff seiner Theologie und Philosophie, öfter und mit Nachdruck anführte, können mehrere bezeugen. Er sagte und er schrieb es, bey Gelegenheiten, als feinen ausgemachten Wahlspruch. So steht es auch in Gleims Gartenhause, unter einem Wahlspruche

von mir.

Was ich erzählt habe, ist nicht der zehnte Theil von dem, was ich hätte erzählen können, wenn mir mein Gedächtniß, in Absicht der Einkleidung und des Ausdrucks genug håtte beystehen wol len. Aus eben diesem Grunde habe ich in dem wirklich Erzählten, Lessing, so sparsam als ich konn

die Meynungen des Nic. Cusanus; besonders folgende Stelle aus dessen Schrift de docta ignorantia: Ab unitate gignitur unitatis aequalitas; connexio vero ab unitate procedit et ab unitatis aequalitate. Quemadmo

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dum generatio unitatis ab unitate est una unitatis repetitio, ita processio ab utroque est repetitionis illius unitatis, sive mavis dicere, unitatis et aequalitatis unitatis ipsius unitio.)

te, redend eingeführt. Wenn man ganze Tage, und von vielen sehr verschiedenen Dingen mit einander spricht, muß sich die Erinnerung des Details verlieren. Hiezu kommt noch dieses. Da ich einmal ganz entschieden wußte: Lessing glaubt keine von der Welt unterschiedene Ursache der Dinge; oder, Lessing ist ein Spinozist so drückte, was er nachher darüber nur auf diese oder jene neue Weise sagte, sich mir nicht tiefer ein als andere Dinge. Seine Worte behalten zu wollen, konnte mir nicht einfallen; und daß Lessing ein Spinozist war, schien mir sehr begreiflich. Håtte er das Gegentheil bes hauptet, worauf meine Wißbegierde gespannt war, so würde ich, sehr wahrscheinlich, von jedem bedeutenden Worte noch Rechenschaft zu geben wissen.

Hiemit wåre nun ein großer Theil von dem, was Em. Wohlgeb. von mir verlangten, abgethan, und ich hätte einiger besondern Fragen nur mit wenigem noch zu erwähnen.

Diese besondern Fragen, ich muß es Ew. Wohlgeb. gestehen, haben mich etwas befremdet,

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