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wirklichen und wahrhaften Welt, grade wie sich dieses auch von jedem späteren System der Art sagen ließe. Das ist aber im Grunde nur ein Wortspiel. Von dem Daseyn einer vors handenen wirklichen Welt wird ausgegangen, und es wird nur gefragt: ob außer und über ihr noch ein anderes Wesen sey, oder obf sie selbst in ihrer Totalität Alles, und außer ihr Nichts sey. Die Voraussetzung eines Unbedingten eines unbestimmten Gans. zen und die Vorausseßung Gottes ist durchaus nicht Eins, und wir gelangen mit Nichten auf demselben Wege zu dem Einen oder Andern. Beyden in der Mitte liegt die eigentliche von der Vernunft aufgegebene Frage: ob nur eine selbstständige Natur ist, die aus ihrem Schooße eine Unendlichkeit von Erscheinungen ohne Anfang und Ende willen los gebiert, oder ob über der Natur und außer ihr ist — eine Schöpfung mit Wissen und Willen, nicht eine bloße Fruchtbarkeit,

wie Kant treffend unterschieden hat. La Nature confond les Pyrrhoniens et la Raison confond les Dogmatistes! Pascal versteht hier unter Natur Empfindung und Gefühl, unter Vernunft den überlegenden Verstand.

Vernunft dagegen, als Wahrnehmung und Voraussekung Gottes, weiß im Menschen das Höchste. Will er darüber hinaus, so geråth er in den logischen Emanatismus, das ist, zu einem Alles zu Nichts machenden Nichts. Die älteren heydnischen Lehren von einem Hervorgehen der Götter aus der Welt øder der Welt aus Gott durch Emanation und die philosophische Emanationlehre der Juden stimmen hiemit überein, nur das Chris stenthum lehrt Anders.

Solches ward mir klar, und daß darum Spinozismus Atheismus sey. Ungeachtet des Haffes mancher zur Klasse der Philosophen gezählten Leute gegen dieses Wort, welches

sie aus der Sprache zu verbannen wünschen, und wogegen sie unter Andern erinnern: ein Atheist sey am ersten derjenige, welcher 'an Atheismus glaube - kann es seine Bedeus tung nicht verlieren. Gesezt auch, man åndert den Namen, und spricht von Cosmotheismus, so bleibt dennoch die Sache was sie ges wesen *).

Meine Briefe über die Lehre des Spinoza wurden deßhalb nicht geschrieben um Ein System durch das Andre zu verdrången, sondern um die Unüberwindlichkeit des Spinoz zismus von Seiten des logischen Verstandesgebrauches darzuthun, und wie man ganz folgerecht verfahre, wenn man bey dem Ziele dieser Wissenschaft, daß kein Gott sey, ans lange. Sie war aus sich selber nicht zu widerlegen. Hatte ich demungeachtet eine andre philosophische Ueberzeugung, so war dieses

*) Siche die Anmerkung S. 217 fg. dieses Bandes.

einer Thatsache gleich, welche von mir erzählt wurde, nämlich wie Leffing ein Spinozist gewesen, und wie ich selber keiner sey. Hierüber begann der Streit. Man wollte mir meine Art und Weise Nicht-Spinozist zu seyn nicht gelten laffen, und behauptete von dieser Art und Weise, sie sey offenbar blinder Köhlerglaube, keine Philosophie, also fey meine Philosophie entweder Spinozismus, oder ich hätte gar keine, und dürfe deßwegen von dieser erhabensten aller Wissenschaften nicht mitsprechen. Mir wollte dieses nicht einleuchten bey meiner innigen Ueberzeugung, daß jenes unmittelbare Geistes- und Gottes: bewußtseyn, worauf meine Philosophie sich gründete, jeder Philosophie, welche etwas mehr als bloße Natur- und Verstandeswissens schaft, mehr als bloße Physik und Logik seyn wollte, zum Grund- und Eckstein dienen müsse. Späterhin ward in allen meinen philosophis schen Schriften dargethan, daß der Philosoph,

welcher unter seinen Forschungen den geahndes ten Gott verliert, nothwendig das Nichts findet, welches eigentlich niemand sucht und suchen kann, auch niemand, wenn es sich ihm am Ende als reine Wahrheit darstellt, über Alles zu lieben vermag. Ich vertraute, wenn es nur gelänge, meine Ueberzeugung vollständig zu entwickeln, daß ich bey unbefangenen Dens kern Beyfall finden würde, zumal da andre Philosophen, wie Kant und Malebranche *), ganz ein Aehnliches behauptet hatten.

Allerdings muß dabey ausgegangen wers den von Gefühl und Anschauung, es giebt durchaus keinen bloß speculativen Weg zum Innewerden Gottes, die Speculation mag bloß hinzutreten und durch ihre eigne Beschaffenheit erhärten, daß sie für sich leer ist ohne jene Offenbarungen, und sie nur bestätigen, nicht sie begründen kann. Weil sie aus

*). Tennemann Gesch. d. Philos. Bd. X. S. 357.

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