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Deutsche

Mythologie und Heldensage

von

Heinrich
Dr. H. Heskamp,

Rector.

Hannover.

Hahn'sche Buchhandlung.

1877.

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Vorwort.

Die Vorstellungen unserer alten germanischen Vorfahren über die Entstehung der Welt, des Himmels, der Menschen, über das Walten der Götter, Riesen und Zwerge, wie über den großen Weltuntergang sind so schön und erhaben, daß es fast unbegreiflich erscheint, daß nur so wenige sich freudig diesem Studium hingeben. Mit Recht darf man die germanische Mythologie, wenn auch nicht in Bezug auf vollendete Ausbildung, doch sicher wegen der Großartigkeit und Anmuth einzelner Vorstellungen der classischen ebenbürtig zur Seite stellen. Ein echter Deutscher sollte ihr, wenn nicht einen. höheren, so doch wenigstens einen gleichen Rang mit der alten Mythologie einräumen. Das Interesse an ihrem Studium wird aber für uns Deutsche auch dadurch erhöht, daß unzählige unserer Anschauungen und Gebräuche bis in die fernsten Zeiten sich zurückführen lassen; daß so manches scheinbar unbedeutende Kinderspiel, so manche jetzt unverstandene Sitte erst im Lichte germanischer Mythologie betrachtet ihre Weihe erhalten, da wir sie in ihrer wahren Gestalt, in ihrem sinnreichen Wesen

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schon vor Jahrtausenden antreffen. Die germanische Mythologie gleicht Mimirs Quell, aus dem wir die Kenntnis der Vergangenheit trinken, in dem sich die Gegenwart wiederspiegelt.

Von kaum geringerer Bedeutung ist die deutsche Heldensage, da sie uns zeigt, daß die Urtugenden unseres Volkes, Liebe, Treue, Muth, schon in der frühsten Zeit wie liebliche Sterne am deutschen Himmel leuchten. Seitens der deutschen Jugend und des deutschen Volkes verdient die Heldensage eine besondere Beachtung gerade wegen ihres sittlichen Gehaltes, ihrer veredelnden Kraft. Wie fittig und sinnig erscheinen nicht Kriemhilde, Gudrun, Hildegunde in ihrer Minne, wie sorgend und treu in ihrer Liebe, wie ergreifend und wahr in ihrem Schmerz! Und betrachten wir den leuchtenden Helden Siegfried. Nicht schöner hat Homer seinen Achilles gemalt, das Ideal aller Griechen. Wo finden wir eine größere Fülle von Heldensinn, Muth, Kraft und Anmuth? Wo zeigt sich uns bei so hohen Vorzügen ein Sinn, der durch die liebenswürdigste Bescheidenheit uns bezaubert, ein Herz, in dem die aufopferndste Treue und die rührendste Liebe wohnt? Vergebens suchen wir nach einem Beispiele so unwandelbarer Mannentreue, wie es der grimme Hagen seinem König gegenüber giebt; umsonst forschen wir nach so unerschrockenem Muth und freudiger Kampfeslust, wie sie uns Walther mit der tapferen Hand und der alte Wate mit seinem breiten Schwerte zeigen.

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Gerade jezt, wo das Nationalbewußtsein des deutschen Volkes so mächtig seine Schwingen schlägt, geziemt es sich, vor allem die Urtugenden unserer Nation, deutsche Treue, deutsche Liebe, deutschen Muth sich wiederspiegeln zu lassen in den lieblichen und großartigen Gestalten unserer Heldensage.

Für keinen aber liegt diese heilige Pflicht näher, als für den Lehrer des Volkes; er soll die Jugend begeistern und mit hohen Idealen erfüllen, damit unser Nationalbewußtsein tiefe und feste Wurzeln schlage der deutschen Eiche gleich, und nicht wanke und schwanke in den Stürmen des Lebens.

Fürwahr ein kostbares Vermächtnis, das uns Begeisterung und Hochachtung lehrt vor der deutschen Vergangenheit, vor deutschem Ruhm und deutscher Größe und uns emporhebt über des Lebens Alltäglichkeit zu den schönsten Idealen.

Xanten, den 15. März 1877.

Der Verfasser.

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