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Reich der Finsternis mit sich selbst in Zwiespalt. Jedes Reich aber, es mag sein, von welcher Art es will, deffen Bürger und Unterthanen sich unter einander bekämpfen, muß zu Grunde gehen!"

„Nein, so ist es nicht. Sondern ich bin der Stärkere, der in der Kraft des höchsten Gottes das Reich der Finsternis angegriffen hat und es zerstört. Wo ich hinkomme, da müssen die bösen Geister samt ihrem Oberhaupte weichen. Ueberall gilt die Wahrheit: Wer nicht mit mir ist, der ist wider mich, wer nicht für mich wirkt, der wirkt gegen mich, wer nicht mit mir sammelt, der zerstöret mein Reich. Das gilt von mir und meinem Reiche, das gilt auch von dem Obersten der bösen Geister und seinem Reiche."

Nun spricht der Heiland noch ein bedenkliches Wort über die Rückfälle. Rückfälle sind bei Leibes, Seelen- und Geisteskrankheiten immer schlimmer, als die ursprüngliche Krankheit. Wo die Krankheit selbst noch heilbar ist, da ist schon der erste Rückfall in der Regel, da ist der zweite und dritte Rückfall vollends unheilbar. Wenn ein böser Geist aus dem Menschen gewichen ist, dann kommt er nachher manchmal siebenmal stärker und mächtiger. Und dann ist der Mensch verloren. Es sind z. B. schon Trunkenbolde eine Zeit lang frei gewesen von ihren Banden, aber dann sind sie wieder zurückgefallen, und es wurde mit ihnen siebenmal ärger, und sie nahmen ein entseßliches Ende. Es sind schon Menschen, die andere Sünden auf dem Gewissen hatten, eine Zeit lang auf beffere Wege gekommen. Aber dann gewann der böse Geist siebenmal mächtiger die Oberhand über sie, fie fielen aus Sünde in Sünde, sie haben sich sogar direkt dem Teufel übergeben und sind zuletzt rasend und brüllend wie ein wildes Thier verschieden.

Meine Lieben, das sind lauter Zustände des wirklichen Lebens. Selig sind die, welche in allen Stücken und auch hierüber Gottes Wort hören und bewahren! Amen.

23.

Predigt am vierten Sonntage in den Fasten.

(Laetare.)

O du ewige Liebe, wie lieb haft du uns, daß du für uns vom Himmel bis in den Tod am Kreuze herabgestiegen bist. Laß uns doch deine Schmerzen und Martern in's Herz dringen. Was hilft's, daß wir von deiner Schmach und deinem Leiden, von deinen Qualen und deinem Verscheiden hören und lesen, wenn's uns nicht in's Herz und in's Gewissen dringt! Herr Jesu, laß uns jezt dein liebes Kreuzesbilderscheinen. So bist du unser geworden, so wollen wir dich unser Leben lang und auch im Tode in's Herz schließen! Amen.

Text: Jesaja 53, 7 u. 8.

Da er gestraft und gemartert ward, that er seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführet wird, und wie ein Schaf, das verstummet vor seinem Scherer und seinen Mund nicht aufthut. Er ist aber aus der Angst und Gericht genommen; wer will seines Lebens Länge ausreden? Denn er ist aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, da er um die Missethat meines Volkes geplaget war.

Geliebte in dem Herrn! Das heutige Evangelium ist die Geschichte von der wunderbaren Speisung der 5000 Menschen. Am fiebenten Sonntage nach Trinitatis, also mitten im Sommer, kommt eine ähnliche Geschichte, nämlich die Speisung von 4000 Menschen, vor. Weil ich aber darüber schon dreimal gepredigt habe, so habe ich für heute meiner Predigt einen andern Abschnitt aus der heiligen Schrift zu Grunde gelegt. Er ist aus der Leidensgeschichte unsres Heilandes genommen. An diesem Abschnitte ist aber das besonders merkwürdig, daß er schon mehr als 800 Jahre früher aufgeschrieben wurde, als die Geschichte geschehen ist. Es ist eine Weissagung durch den Propheten Jesaja. Dieser hat das Leiden und Sterben unsres Heilandes durch den Heiligen Geist so geschaut und fast so beschrieben, als wäre er dabei gewesen und hätte es mit leiblichen Augen angesehen.

Willst du Gottes Herze finden? Mensch, so siehe Jesum an. Willst du Gottes Herz ergründen? Blicke auf den Schmerzensmann. Sieh' sein Leiden, Bluten, Sterben; von dem Stall bis Golgatha geh' ihm nach auf allen Wegen, siehe, Gottes Herz ist da.

Also hat mich Gott geliebet, da ich ihm doch feindlich war, gab sich, den ich nur betrübet, selbst für mich zum Opfer dar. Meine Sünd' hat er getragen, meine Krankheit, Tod und Schmerz; das ist keines Menschen Liebe, da ist Gottes eignes Herz.

Wer in Jesu Gott nicht findet, findet ihn auf ewig nicht. Ewig bleibt Gott unergründet, nur in Jesu siehst du Licht. Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer ihn nicht hat, bleibt im Tod. Außer ihm vergeblich suchst du in der ganzen Welt nach Gott. Das Finden von Gottes Herz

sei der Gegenstand, mit welchem wir uns heute beschäftigen. Wir reden 1) von Gottes Herz, und sehen 2) wie einer Gottes Herz gefunden hat.

I. Von Gottes Herz. Ihr Lieben alle, seid ihr zufrieden_mit eurer Lage? mit euch selbst? Habt ihr keinen Wunsch mehr? Seid ihr ganz glücklich? Ich bin überzeugt, daß kein einziger unter uns ganz zufrieden, ganz glücklich ist, so daß er keinen Wunsch mehr hätte. Wenn euch aber alle eures Herzens Wünsche erfüllt würden, glaubt ihr denn, daß ihr alsdann ganz zufrieden und glücklich wäret, daß ihr nun gar keinen Wunsch, kein Sehnen und Verlangen mehr hättet? Ich glaube nicht. Es denkt wohl der Mensch: Ach, wenn ich das und das hätte, ach, wenn ich das und das wäre, dann wäre ich glücklich! Es ist aber eine Täuschung. Dann wärst du doch nicht glücklich, sondern hättest neue Wünsche und neues Sehnen, und wärest vielleicht noch unzufriedener, als zuvor. Der erste Napoleon und alle die Welteroberer vor ihm, als ihnen so ziemlich die ganze civilisirte Welt zu Füßen lag, meint ihr, da wären sie zufrieden gewesen und hätten genug gehabt? Bewahre! da waren sie erst nicht zufrieden und nicht glücklich.

Auf diese Weise kommt der Mensch nie an's Ziel seiner Wünsche, seines Sehnens und Begehrens. Was beweist das? Es beweist, daß die ganze Erde mit allem, was darin und darauf ist, ein Menschenherz nicht still, zufrieden und glücklich machen kann. Es bleibt immer ein unruhiges Sehnen in ihm. Und woher kommt das? Es ist das verborgene, unbewußte Sehnen nach Gott. Der Mensch ist von Gott geschaffen und ist zu Gott geschaffen. Und dahin geht auch zuletzt alles Sehnen der Menschen, sie mögen's wissen und wollen, oder nicht. Auch im verworfensten Menschen seufzt und sehnt sich noch etwas nach Gott; denn nichts in der Welt, nichts Geschaffenes kann dieses Sehnen stillen. Wenn aber der Mensch Gott gefunden hat und an Gottes Herzen ruht, dann ist er stille, zufrieden und glücklich, dann ist sein Sehnen gestillt.

Das wissen und glauben zwar die meisten Menschen nicht, denn sie übertäuben diese innere Stimme, dieses innere Sehnen, Seufzen und Schreien des Geistes, sie übertäuben es durch Geschäfte, Lust und weltlichen Tand. Aber wenn sie's schon nicht wissen und auch nicht wollen, daß ihr Geist im tiefsten Grunde nach Gott seufzt, so ist es dennoch so.

Wo finden wir aber Gott? Wo findet die Seele die Heimath, die Ruh'? Blickt in die Tiefe, oder blickt in die Höhe, sucht in der Weite, oder sucht in der Nähe, blickt in die Sonne, den Mond oder die Sterne, sucht in des Weltraums unendlicher Ferne, weder mit dem Vergrößerungsglas, noch mit dem Fernrohr, noch mit irgend welchen anderen Waffen des Auges und Mitteln des Geistes werdet ihr jemals Gott finden. Ein sinniger Mensch wird zwar überall Spuren eines wunderbar weisen und herrlichen Gottes finden; aber Gott selbst wird er nicht finden, sein Herz wird er nicht finden, an Gottes Herz wird er nicht ruhen. Auf diesem Wege kann im besten Falle die Sehnsucht nach Gott, nach wahrem Glück und Frieden vermehrt werden. Aber den lebendigen Gott, die Person Gottes, sein Herz, findet auf diesem Wege ewig kein Mensch. Ach, Tausende finden auf diesem Wege sogar, daß es keinen Gott gebe, sie kommen dem Herzen Gottes damit immer ferner.

Meine Lieben, wir finden Gott nie, wenn er nicht zu uns kommt, wenn er uns nicht seine Person und sein Herz zeigt und offenbart. Und das hat er gethan im Sohne. Und der Sohn Gottes ist Mensch geworden in Jesu von Nazareth. Darum, willst du Gottes Herze finden, Mensch, so siehe Jesum an! Wer in Jesu Gott nicht findet, findet ihn auf ewig nicht. Ewig bleibt Gott unergründet; nur in Jesu siehst du Licht. Wer den Sohn hat, hat das Leben, wer ihn nicht hat, bleibt im Tod. Außer ihm vergeblich suchst du in der ganzen Welt nach Gott.

Meine Lieben, Jesus ist selbst das Herz Gottes. Wenn wir Jesum gefunden und erkannt haben als den, der er ist, dann haben wir Gottes Herz gefunden. Wenn wir an Jesu Herzen ruhen, dann ruhen wir an Gottes Herz. An seinem Herzen können wir noch grade so gewiß ruhen, wie Johannes an seinem Herzen ruhte. Brüder und Schwestern, wer an Jesu Herzen ruht, der ist glücklich und voll tiefen Friedens, deffen Sehnen und Unruhe ist gestillt. Nur bei Jesu finden wir das wahre und bleibende Glück.

Aber nun handelt sich's darum, daß wir diesen Jesum kennen und erkennen als den, der er ist, daß wir in ihm Gott erkennen und Gottes Herz ergründen. Und Gottes Herz ergründen wir, so

weit dies überhaupt für uns möglich ist, am meisten in dem Leiden und Sterben des Herrn. Der gekreuzigte, der leidende und sterbende Jesus ist deswegen das Buch, aus welchem am meisten Gott studirt und Gottes Herz ergründet werden kann. Aus dem Kreuze auf Golgatha haben die Weisesten der Erde ihre meiste Weisheit geschöpft. Es giebt nichts auf Erden und nichts im Himmel, woraus so sehr Gottes Herz gegen uns erkannt und verstanden werden kann, als der gekreuzigte Jesus.

Da sehen wir den unaustilgbaren Zorn Gottes über die Sünde und alles gott-lose Wesen. Da sehen wir aber auch, daß alle Gottlosigkeit und Sünde die Liebe und das Erbarmen Gottes gegen die Menschen, gegen sein ehemaliges Ebenbild, nicht austilgen konnte. Dort sehen wir, daß er uns Sündern das allergrößeste Opfer gebracht, daß er sein allerliebstes, seinen einigen, heiß und göttlich geliebten Sohn, hingegeben, damit er für uns den Tod und die Verdammnis erleide, auf daß nun alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden.

Darum, willst du Gottes Herz ergründen, siehe auf den Schmerzensmann: sieh' sein Leiden, Bluten, Sterben; von dem Stall bis Golgatha geh' ihm nach auf allen Wegen! Siche, Gottes Herz ist da. Also hat mich Gott geliebet, da ich ihm doch feindlich war, gab sich, den ich nur betrübet, selbst für mich zum Opfer dar. Meine Sünd' hat er getragen, meine Krankheit, Tod und Schmerz. Brüder und Schwestern, das ist keines Menschen Liebe, da ist Gottes eignes Herz.

Und so wird uns der Heiland, Gottes Sohn, hier in unserm Terte beschrieben und abgebildet. Da er für uns gestraft und gemartert ward, that er seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführet wird, und wie ein Schaf, das verstummet vor seinem Scherer und seinen Mund nicht aufthut. Denn er war schuldig, dies alles zu leiden, weil er unser Bürge geworden war.

Nachdem dies aber geschehen war, ist er aus der Angst und dem Gerichte, das er für uns erduldet, herausgenommen. Nun kann niemand seines Lebens Länge ausreden. Er lebt und regiert ein ewiger und allmächtiger Herr in Einigkeit mit Gott dem Vater und dem Heiligen Geiste.

Seht, das ist Gottes Herz!

Meine Lieben, entweder: wir finden Gott, seine Person, sein Herz in Jesu Christo, oder: wir finden Gott gar nicht. Laßt uns hören

II. wie jemand Gottes Herz gefunden hat. Vor ungefähr 1800 Jahren lebte in einem Heidenlande, wo gar keine Erkenntnis

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