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Pfingstfest über uns und unsre ganze Gemeinde. Von dorther, von dannen warten wir auch unsres Heilandes Jesu Christi.

O Herr Jesu, sende uns und unsrer ganzen Gemeinde vom Himmel den Heiligen Geist! Amen.

45.

Predigt am fechsten Sonntage nach Oftern

(Exaudi).

O du lebendiges ewiges Leben, Herr Jesu, laß uns heute etwas von dir und deinem Leben gewahr werden. Abba, Vater, gieb uns den Heiligen Geist! Amen.

Tert: Ev. Johs. 15, 26-16, 4.

Wenn aber der Tröster kommen wird, welchen ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgehet, der wird zeugen von mir. Und ihr werdet auch zeugen; denn ihr seid von Anfang bei mir gewesen. Solches habe ich zu euch geredet, daß ihr euch nicht ärgert. Sie werden euch in den Bann thun. Es kommt aber die Zeit, daß, wer euch tötet, wird meinen, er thue Gott einen Dienst daran. Und solches werden sie euch darum thun, daß sie weder meinen Vater, noch mich erkennen. Aber solches habe ich zu euch geredet, auf daß, wenn die Zeit kommen wird, daß ihr daran gedenket, daß ich es euch gesagt habe. Solches aber habe ich euch von Anfang nicht gesagt; denn ich war bei euch!

Geliebte in dem Herrn! Wir stehen nun ganz nahe vor der heiligen Pfingstzeit. Der Erlöser hat den Thron Gottes bestiegen und sein königliches Herrscheramt über die ganze Welt angetreten. Nun warten die Jünger auf die Erfüllung der Verheißung. Ich will euch einen andern, einen Stellvertreter, senden, hatte der Herr gesagt. Also warteten und warteten nun die Jünger seit dem Himmelfahrtstage auf den Stellvertreter ihres fortgegangenen Erlösers. Zum Himmel war der Heiland gegangen, vom Himmel sollte an seiner Stelle ein anderer kommen.

Wie der neue Gast und Herr vom Himmel beschaffen sein werde, davon konnten sie sich natürlich keine Vorstellung machen, obwohl ihnen der Heiland denselben vielfach beschrieben hatte. In der That, die Beschreibung, welche der Erlöser den Jüngern von seinem Stellvertreter gemacht hatte, war sehr merkwürdig, er hatte ihn genannt den Tröster, er hatte ihn genannt den Heiligen

Geist, er hatte ihn genannt den Geist der Wahrheit. Ferner hatte er gesagt: Vom Vater geht er aus, aber ich will ihn euch senden. Also von Gott dem Vater geht der Heilige Geist aus, aber Jesus sendet ihn. Das wollen wir uns merken.

Weiter hatte ihn der Heiland so beschrieben: Derselbe wird zeugen von mir. Das ist das Geschäft und Werk des Stellvertreters, des Heiligen Geistes, auf Erden: Er zeuget von Jesu. Ein anderes Geschäft hat er nicht. Wenn er aber die Kinder Gottes tröstet, wie macht er das? Er spricht ihnen von dem Herrn Jesu zu, er zeugt von Jesu. Denn der Heilige Geist ist wohl der Tröster, aber Jesus ist aller Heiden, aller Herzen wahrer Trost. Und wenn er in alle Wahrheit leitet, wie macht er das? Dann spricht er wieder von dem Herrn Jesu Christo, führt uns in Jesum hinein und lehrt uns ihn erkennen. Denn der Heilige Geist ist wohl jezt der wahre Lehrer, aber Jesus ist der Inhalt seiner Lehre, er ist die Wahrheit und aller Wahrheit Quelle. Immer zeugt er von Jesu.

Und ihr werdet auch zeugen, fuhr der Heiland fort. Bei diesen Worten wollen wir stehen bleiben.

Das Zeugnis von Jesu Christo

wird uns heute beschäftigen. Wir fragen zuerst:

I. Wer sind die Zeugen? Ihr werdet auch zeugen. Wer ist das? Wer wird auch zeugen? Die Jünger, die elf Apostel? Allerdings, sie sollten zeugen. Von wem? Ei nun, von demselben, von welchem der Heilige Geist zeugt, von Jesu Christo. Ihr werdet meine Zeugen sein.

Ihr werdet auch zeugen, das hatte der Herr aber nicht blos von den elf Aposteln gesagt. Denn wir wissen, daß bald noch andere hinzukamen, die von Jesu zeugten, welche nicht Apostel waren, z. B. der liebe, herrliche Stephanus. Dann kam noch hinzu der große Paulus, den der Herr ausdrücklich zu seinem Zeugen machte, obgleich er nicht zu den elf Aposteln gehörte. Und nachher standen sie tausendweise auf, Männer, Frauen und selbst Kinder, die alle von dem Herrn Jesu Christo zeugten.

Ihr seht also, die Worte: Ihr werdet auch zeugen, sind nicht blos von den elf Aposteln gesagt, sondern gelten von allen lebendigen Christen.

Meine Lieben, ihr sollt und müßt auch zeugen. Von wem? Von dem Herrn Jesu Christo, daß er euer Erlöser und einiger Heiland sei! Werdet ihr auch zeugen?

Zeugen kann nicht jeder, und Zeugen ist oft eine bedenkliche Sache, die mit großen Unannehmlichkeiten verknüpft ist. Wer kann vor Gericht ein Zeuge sein? Nur der, welcher die Sache, die bezeugt werden soll, selbst gesehen oder gehört hat. Nur ein Augenoder Ohrenzeuge kann ein wirklicher Zeuge sein.

Die Apostel hatten den Herrn Jesum, sie hatten sein Leben, Leiden, Sterben, Auferstehen und seine Himmelfahrt selbst mit angesehen, selbst mit erlebt. Die konnten also seine Zeugen sein. Aber hatte nicht das ganze jüdische Volk dasselbe erlebt, gesehen, und gehört? War das Leben, Leiden, Sterben und Auferstehen des Erlösers heimlich und im Winkel vor sich gegangen? Hatte nicht wenigstens vieles Volk seine Wunder und Thaten gesehen, seine Heilungen erfahren, sein Gottesbrot gegessen? Hatte nicht das ganze Volk seinen Einzug in Jerusalem, seine Verurtheilung zum Tode mit angesehen und sein Kreuz umstanden? Wußte nicht die Schildwache und der hohe Rath, daß der Engel den Stein vom Grabe gerückt, daß Jesus lebendig herausgekommen, daß das Grab leer war?

Das ganze jüdische Volk, ganz besonders die Hohenpriester, Schriftgelehrten und Aeltesten des Volkes samt ihren Lauerern und Denuncianten, sie waren alle Augen- und Ohrenzeugen von Jesu Leben, von Jesu Lehren und Thaten, von seinem Tode und Auferstehen gewesen, konnten die denn auch von ihm zeugen, konnten fie auch Zeugen des Herrn Jesu Christi sein?

Nein, das konnten sie nicht! Und warum nicht? Sie hatten den Geist der Wahrheit nicht, sondern den Geist der Lüge und des Scheines; sie hatten den Heiligen Geist nicht, sondern den unheiligen Geist der Welt, der Verfolgung und des Mordes. Ein Zeuge des Herrn Jesu Christi kann nur der sein, der erstens das Leben des Erlösers mit durchlebt, und der dabei zweitens den Heiligen Geist, den Geist der Wahrheit empfangen hat.

Und ihr werdet auch zeugen! Wer? Ei nun, ihr! Wir sollten von Jesu zeugen! Wir haben ihn ja nicht gesehen und nicht gehört, wir leben viel zu spät, mehr als 1800 Jahre Leben wir zu spät, wie könnten wir als Augen- und Ohrenzeugen von ihm reden?!

Meine Lieben, das ist kein Hindernis, wenn nur das Zweite bei uns der Fall ist, wenn wir nur den Heiligen Geist, den Geist der Wahrheit haben. Wohnt der Geist in uns, der von Gott dem Vater ausgehet und den Jesus sendet, wohnt der Geist in uns, welcher der Heilige Geist und der Geist der Wahrheit ist, wohnt nur der Geist in uns, der von Jesu zeuget, - dann ist's

wahr: Und ihr werdet auch zeugen, ja, dann müßt ihr zeugen, dann könnt ihr von eurem Erlöser nicht schweigen, weil er euch dann der allerliebste ist. Der Heilige Geist ist unfehlbar ein Geist der Wahrheit und ein Zeugengeist, er kann uns zu Augen- und Ohrenzeugen machen.

es ist keine tote, sondern eine lebendige Geschichte, die Geschichte von Jesu. Lese ich die herrlichen und einzigen Evangelien, lese ich alles, was mir da von dem Herrlichen und Einzigen, von dem Sohne Gottes in der Hülle des menschlichen Fleisches erzählt wird, und ich habe den Heiligen Geist, dann fängt die ganze Geschichte an, vor mir zu leben, dann tritt sein heiliges Bild, seine Lebensgestalt vor meine Seele und in meine Seele, und dies Bild wird lebendig, es lebt. Und das ist nicht Einbildung und Täuschung. Nein! sondern ich merke, ja, ich erfahre, daß es nicht blos sein Bild, sondern daß es der wahrhaftige und allgegenwärtige Jesus selbst ist, der mit mir lebt. Und ich fange wirklich an, mit ihm zu leben.

So werde ich ein Augen- und Ohrenzeuge, und ich durchlebe sein ganzes Leben, Leiden, Sterben, Auferstehen und Auffahren zum Himmel mit ihm. Aber er durchlebt auch meine Freuden und Leiden, meine guten und bösen Tage, auch mein Sterben und Auferstehen mit mir, wir beide führen unser Leben zusammen, gleich als wenn wir vor 1800 Jahren mit einander gelebt hätten und ich ihn mit meinen leiblichen Augen sähe.

Das ist der große Unterschied zwischen den toten und den lebendigen Christen. Die toten Christen glauben das nicht, daß die evangelische Geschichte eine lebendige Geschichte ist, und daß der Herr Jesus gestern und heute und in Ewigkeit derselbige ist. Sie wissen nicht, daß der Herr Jesus durch sein Evangelium noch heute sein Leben vor uns und an uns beweist, wenn wir den Heiligen Geist haben. Aber versucht's, Aber versucht's, leset und leset immer wieder, und bittet dabei um den Heiligen Geist der Wahrheit, dann werdet ihr ein wunderbares Leben kennen lernen, das Leben des Sohnes Gottes, und ihr werdet auch zeugen. Wir fragen

II. wie ist das Zeugnis beschaffen? Einst wurde jemand vor Gericht geladen, er sollte in einer verwickelten Sache Zeugnis abLegen, in welcher es sich um einen Besit handelte, der seit langer Zeit streitig war. Er behauptete, ganz genau Bescheid zu wissen in der Sache. Aber als er sein Zeugnis ablegen sollte, stellte sich's heraus, daß er nichts Gewisses wußte und seine Aussagen nicht beschwören konnte. Ein anderer Fall ist mir bekannt. Da

war jemand Zeuge einer Schlägerei gewesen, und sollte nun vor Gericht gegen jemand zeugen, der einer angesehenen und einflußreichen Familie des Ortes angehörte. Dieser drohte ihm: Wenn du gegen mich zeugst, dann sollst du's büßen. Der Zeuge fürchtete sich, und legte ein Zeugnis ab so voll Widersprüche, daß es fast zum Lachen war. Was er eben behauptet hatte, davon behauptete er mit dem nächsten Sage das Gegentheil.

Das waren zwei schlechte Zeugen. Dem ersten fehlte es an innerer Gewißheit, dem zweiten fehlte es an Muth.

Um aber ein Zeuge des Herrn Jesu Christi zu sein, braucht man völlige Gewißheit über ihn und über seine Erlösung, und braucht man Muth. Allerdings erfordert es Muth. Denn Zeugen ist kein bloses Reden von Jesu, auch das Lehren von ihm ist noch kein Zeugen. Es kann jemand fast ein ganzes Leben lang von dem Herrn Jesu geredet und gelehret haben, es kann einer sogar ein berühmter Prediger gewesen sein, und ist doch kein Zeuge Jesu Christi gewesen. Zum Zeugen braucht man die innere, völlige Gewißheit von dem Herrn Jesu, man muß mit ihm selbst umgehen, und zum Zeugen braucht man Muth, kurz: den Heiligen Geist.

Wer von dem Erlöser zeugt, der wagt jedesmal etwas, denn er sezt sich damit in Widerspruch mit der Welt. Zunächst sett er die Gunst und Ehre bei Menschen auf's Spiel. Weiter hinaus wagt er seine Stellung, seine Freiheit und sein Hab und Gut. Wenn's noch weiter kommt, wagt er sein Leben. Und wenn's noch weiter kommt, wird ihm sein Leben wirklich ge=

nommen.

Ich kenne einen Mann, dem wurde verboten, von dem Herrn Jesu Christo zu zeugen, weil es den Frieden störe. Denn die ganze Stadt, in welcher er lebte, wollte nichts von diesem Jesus wissen. In dieser Stadt wollte man lieber alles dulden, man wollte lieber Diebe und Mörder, Hurer und Ehebrecher dulden, als das lebensvolle Zeugnis von Jesu Christo. Die Einflußreichsten besonders wollten das nicht aufkommen lassen, es war ihnen etwas ganz Widerwärtiges. Warum doch?

Ei nun, das Zeugnis von Jesu Christo greift die Sünde und die Fleischeslust und die Augenluft und das hochfahrende Wesen an der Wurzel an, und jeder Mensch hat doch seine Lieblingsfünden und Lieblingsneigungen. Und das Zeugnis von Jesu Christo greift wie von selbst den Fürsten dieser Welt, den Teufel, Darum wollte man das Zeugnis von Jesu Christo, nämlich das lebendige Zeugnis, in jener Stadt nicht aufkommen lassen.

an.

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