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Bankerotte und alle Arten von Verderben ein. es euch zuvor gesagt, spricht der Herr.

Siehe, ich habe

Sehet, da hat uns Gott genug über unser zukünftiges Schicksal gesagt; und wer diesen Vorhersagungen Gottes, der doch zuleht unsre Zukunft und unser Schicksal macht, glaubt und danach in die Zukunft blickt, der wird in der Gegenwart gottesfürchtig, gerecht und fromm leben. Wer aber an jedem Tage, den ihm Gott schenkt, gottesfürchtig, gerecht und fromm lebt, der braucht um sein zukünftiges Schicksal keine Angst und Sorge zu haben. Grade darum hat uns Gott seine Wege, seine Grundsäte, nach welchen er die Menschen regiert und ihr Schicksal bestimmt, enthüllt, damit wir unsre Gegenwart danach einrichten.

II. Von der Zukunft der Welt. Ueber die Zukunft der Welt zu grübeln, oder gar mit vorwißiger Kunst das Ende der Welt, den letzten oder jüngsten Tag herausrechnen zu wollen, das ist nicht Glaube, sondern entweder Unglaube oder Aberglaube, das ist nicht christlich, sondern entweder unchristlich oder widerchristlich. Denn Jesus hat es verboten.

Und doch sollen wir auch an die Zukunft unseres Volkes und ganzer Völker, und an die Zukunft der ganzen Welt denken, und nicht meinen, es gehe mit ihnen ewig so fort. Auch den Völkern und der Welt hat Gott zu ihrem Heile, zu ihrer Warnung vieles über ihr zukünftiges Schicksal vorausgesagt, und das, aber auch nur das, was Gott über die Zukunft der Völker und über das zukünftige Schicksal der ganzen Welt vorausgesagt hat, das sollen die Völker, das sollen die Menschen zu Herzen nehmen.

Unser ganzes Tertkapitel und auch schon das vorhergehende, das dreiundzwanzigste Kapitel, enthält solche Vorhersagungen des Sohnes Gottes. Zuerst sagte Jesus, der alle Gewalt im Himmel und auf Erden hat und der die Welt regiert, dem jüdischen Volke voraus: So und so wird dein zukünftiges Schicksal sein. Das ist nun zum größesten Theil schon in Erfüllung gegangen. Dann ging er über auf die Zukunft und das Ende der gegenwärtigen Welt. Hätte das jüdische Volk den Vorhersagungen des Heilandes geglaubt, dann hätte es auch sein ganzes Volksleben danach geändert. Denn Mensch, wie du glaubst, so lebest du. Dann wäre es aber anders mit ihm gekommen. Darum ist die Hauptsache, daß wir nun den Worten des Herrn glauben, und danach unser Leben einrichten.

Daß es nicht immer in der Welt und mit der Welt so bleibt, wie es ist, das haben wir alle schon mehrfach erfahren. Große Aenderungen in der Welt gehen immer vor sich durch große Gottes

gerichte, wie sie die Aelteren von uns auch schon erlebt haben. Durch solche Gottesgerichte schafft der Herr Raum und Bahn für das Neue in der Welt. Ein solches furchtbares Gottesgericht war im Jahre 70 nach des Erlösers Geburt der Untergang Jerusalems. Damit hörte das jüdische Volk auf, ein vereinigtes Volk zu sein. Von da an nahm die Welt und Weltgeschichte einen andern Gang.

Aber große Gerichte verhängt Gott nicht blos über ganze Völker, sondern er hält endlich auch ein großes Gericht über die ganze Welt. Und darauf weist der Heiland mit göttlicher Güte und göttlichem Ernste hin, damit wir die Zeichen unsrer Zeit prüfen und darauf merken, wieviel Uhr es auf der Weltenuhr ist, und damit wir unsre Gegenwart, unser Leben so anwenden, daß wir den großen Gerichten entfliehen. Besonders sind es drei Stücke, welche uns der Heiland in väterlicher Fürsorge an's Herz legt.

Erstens sagt er: Es wird eine Zeit kommen, wo der Greuel der Verwüstung an heiliger Stätte steht. Die heilige Stätte ist die Kirche Jesu Christi. Sie selbst wird in der Zeit, von welcher der Herr redet, noch bestehen. Aber in der Kirche wird der Greuel der Verwüstung herrschen. In den Kirchen wird nicht mehr Gottes Wort und Wahrheit, sondern der Unglaube und falsche Lehre gelehret werden. Die einzelnen Kirchen werden dabei verödet sein und leer stehen. Diener des göttlichen Wortes, der göttlichen Wahrheit werden selten oder nicht mehr vorhanden sein. Davon hat schon der Prophet Daniel geweissagt, und der Heiland seßt hinzu: Wer das liest, der merke darauf, der lese nicht darüber hinaus, der schlage sich's nicht aus dem Sinn, sondern denke darüber nach und ziehe sich's zu Gemüthe. Mit der Verödung der Kirche Christi geht das allgemeine Unglück an.

Zweitens sagt der Herr: Dann kommt eine Noth und Trübsal von solcher Größe und Ausdehnung, wie noch keine dagewesen ist. Es hat schon furchtbare Völkertrübsale und auch schon Welttrübsale gegeben. Im dreißigjährigen Krieg z. B. stand auch der Greuel der Verwüstung an heiliger Stätte, und Deutschland war damals entsetzlich unglücklich. Aber wie mit der fortschreitenden Zeit alles großartiger und umfangreicher wird, so wird auch eine Zeit kommen mit einer Noth und Trübsal so groß und umfangreich, wie nie zuvor.

Drittens sagt der Herr, und das ist das Wichtigste: Wenn dann die Menschen in der großen Trübsal auf Erden keinen Halt, keinen Rath, keine Hilfe und Rettung finden, wenn sie geängstet

und flüchtig hin und her irren, vom Haus auf's Dach, aus der Stadt auf's Feld und in die Berge, dann werden sie einen Halt und eine Rettung über der Erde suchen, dann werden fie an mich gedenken, dann werden sie nach dem Christus suchen und rufen.

Ja, so lange es der Welt gut geht, mag sie meinen, sie könne den Heiland und Erlöser entbehren. Wenn aber alles wankt, wenn's auf Erden drunter und drüber geht, dann wird sie erkennen, daß sie ihren Halt über der Erde suchen muß, daß sie den Christus braucht.

Aber nun wird sich's in seiner ganzen Größe zeigen, was die Verödung der Kirche Christi, was die Verwüstung des Heiligthums, was die Saat des Unglaubens für ein Unglück ist. Denn wenn nun die Menschen in der großen Welttrübsal, in der allgemeinen Rathlosigkeit und Verwirrung nach dem Christus suchen und greifen, dann kennen sie mich nicht mehr, da sie mich lange genug verachtet haben, da ihnen der Unglaube Jesum Christum aus dem Herzen gerissen hat. Und nun werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen. Es werden sich Volksbeglücker und Weltretter aufwerfen, die doch nur Verführer sind. Man wird auch von außerordentlichen Wundererscheinungen berichten, die bald hier, bald dort gesehen sein sollen. So wird das geängstete und rathlose Volk bald hierhin, bald dorthin gelockt und getrieben werden, und Verführung und Aberglaube werden ihre Ernte halten.

Der Papst ist auch ein falscher Prophet. Wer weiß, was noch einmal geschieht, wenn der Unglaube dem Volke Jesum Christum aus dem Herzen gerissen hat und die Menschen in furchtbarer Noth und Trübsal einer Heerde gleichen, die keinen Hirten hat. Das ist gewißlich wahr: Wo der Unglaube seine Saat ge= streut hat, da werden noch einmal Verführung und Aberglaube oder Verzweiflung ihre Ernte halten. Denn irgend einen Glauben bedarf zulegt der Mensch, um nicht zu verzweifeln.

Der barmherzige Gott erhalte uns und unsere Kinder im rechten, einigen Glauben an den Herrn Jesum. Denn Jesus ist der einzig wahre Christus! Amen.

74.

Predigt am fechsundzwanzigften Sonntage nach Trinitatis.

O du gnadenreicher Herr und Gott, du hast uns dein Wort gegeben, damit es unsres Fußes Leuchte und ein Licht auf unsrem Lebenswege sei. Ach gieb doch deinem Worte eine stille, heilige Macht über unsere Herzen. Neige unsren Sinn und unsere Gedanken, daß wir deinem Worte glauben und deiner Wahrheit uns unterwerfen, damit wir durch den Gehorsam der Wahrheit zum Frieden und zum Leben kommen! Amen.

Text: Ev. Matth. 25, 31-46.

Wenn aber des Menschen Sohn kommen wird in seiner Herrlichkeit, und alle heilige Engel mit ihm, dann wird er sißen auf dem Stuhl seiner Herrlichkeit; und werden vor ihm alle Völker versammelt werden. Und er wird sie von einander scheiden, gleich als ein Hirte die Schafe von den Böcken scheidet; und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen, und die Böcke zur Linken. Da wird denn der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt. Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich gespeiset. Ich bin durftig gewesen, und ihr habt mich getränket. Ich bin ein Gast gewesen, und ihr habt mich beherberget. Ich bin nackend gewesen, und ihr habt mich bekleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr habt mich besuchet. Ich bin gefangen gewesen, und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten, und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen, und haben dich gespeiset? Oder durstig, und haben dich getränket? Wann haben wir dich einen Gast gesehen, und beherberget? Oder nackend, und haben dich bekleidet? Wann haben wir dich krank oder gefangen gesehen, und sind zu dir gekommen? Und der König wird antworten und sagen zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr gethan habt einem unter diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir gethan. Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Gehet hin von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln. Ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mich nicht gespeiset. Ich bin durstig gewesen, und ihr habt mich nicht getränket. Ich bin ein Gast gewesen, und ihr habt mich nicht beherberget. Ich bin nackend gewesen, und ihr habt mich nicht bekleidet. Ich bin frank und gefangen gewesen, und ihr habt mich nicht besuchet. Da werden sie ihm auch antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich gesehen hungrig, oder durftig, oder einen Gast, oder nackend, oder krank, oder gefangen, und haben dir nicht gedienet? Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr nicht gethan habt einem unter diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht gethan. Und sie werden in die ewige Pein gehen; aber die Gerechten in das ewige Leben.

Geliebte in dem Herrn! In manchen großen Städten ist ein sogenanntes Diorama anfgestellt. Wenn das Ganze auch nur eine Stube oder ein großer Kasten ist, so erblickt man doch in demselben, wenn man durch ein besonderes Glas sieht, eine ganze Welt. Je länger man hineinblickt, desto tiefer sieht man in die Welt hinein bis weit, weit hinten hin, scheinbar bis an's Ende.

Ein Diorama für die ganze Weltgeschichte haben wir an dem Worte Gottes, oder eigentlich ist das Wort Gottes das Glas dazu. Hier können wir bis weit an den Anfang aller Dinge, und bis tief an das Ende aller Dinge hineinblicken, hier können wir die ganze Vergangenheit und die ganze Zukunft bis an's Ende recht sehen und übersehen. Und aus beidem können wir unsre gegenwärtige Zeit richtig verstehen lernen. Ohne das Glas aber, ohne das Wort Gottes, sehen und verstehen wir weder das eine noch das andre richtig.

Hier in unserm Evangelium hat uns nun der Sohn Gottes ein solches Dioramaglas aufgesteckt und läßt uns hineinblicken bis ganz hinten an's äußerste Ende, bis an den letzten oder jüngsten Tag der gegenwärtigen Welt. Und was erblicken wir da am äußersten Ende der Weltgeschichte? Eine große öffentliche Gerichtsverhandlung, die größeste, die es je gegeben hat, und die größeste und legte, die es je geben wird, ein allgemeines Völker- und Weltgericht. Wenn das vorüber ist, dann wird's weiter gar keine Gerichtsverhandlungen mehr geben.

Blicken wir nun lange und genau in das Glas hinein, dann sehen wir, daß die Gestalten in dem Bilde lebendig sind; und wenn wir noch länger und tiefer hinein schauen, dann werden wir da und dort bekannte Gestalten entdecken und auf einmal ausrufen: Ei, da bin ich ja auch dabei!

Allerdings, meine Lieben, bei dieser lezten und größesten öffentlichen Gerichtsverhandlung werden wir auch betheiligt sein. Denn wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhle Christi, auf daß ein jeder empfange, nachdem er gehandelt hat bei Leibesleben hier auf Erden, es sei gut oder böse.

So laßt uns jezt etwas tiefer in dieses Bild hineinblicken, Lasset uns namentlich darauf achten, auf welcher Seite des Richters wir selbst stehen, und ob wir einen günstigen oder ungünstigen Spruch erhalten.

Meine Lieben, ich weiß wohl, daß der Mensch von Natur nicht gerne vom Weltgerichte reden hört. Allein es ist ein unveräußerlicher Artikel unseres christlichen Glaubensbekenntnisses: von dannen er kommen wird, zu richten die Lebendigen und die Toten. Also muß auch hierüber gepredigt werden. Und dann, meine Brüder und Schwestern, ist's uns auch gut, und es ist in unsrer Zeit mehr als je nöthig, daß wir uns daran erinnern, daß die Menschen überhaupt daran erinnert werden: Es wird einst eine große Abrechnung, eine allgemeine Vergeltung stattfinden. Ich wenigstens gedenke diesen Artikel weder aus

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