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Zur Bereitschaft gehört zweitens, daß wir uns mit den Menschen, mit welchen wir in Unfrieden leben, versöhnen, und ihnen etwaiges Unrecht abbitten, einerlei, ob es Hausgenoffen sind, oder nicht. Jedenfalls soll sich der Sterbende zur Ver söhnung bereit zeigen. Weis't der andere Theil die dargebotene Hand zurück, nun, so ruht die Sünde auf ihm.

Zur Sterbensbereitschaft gehört drittens, daß wir auch die Versöhnung und Vereinigung mit Gott befestigen, daß wir uns also noch einmal durch das heilige Sacrament mit unserm Erlöser und Versöhner fest verbinden, Vergebung der Sünden empfangen, und uns ganz in seine Heilandsarme und Mittler: gnade legen.

Zur Sterbensbereitschaft der Eltern gehört viertens, daß diese ihre Kinder an's Sterbebett kommen lassen, sie noch einmal im Angesicht des Todes ermahnen, und sie segnen. „Liebe Kinder, meidet euer Leben lang die Sünde, den Müßiggang und den breiten Weg der Welt. Wandelt auf Gottes Wegen, führt euer ganzes Leben in der Gemeinschaft mit Jesu, treibet fleißig sein Wort, und haltet an am Gebet!" So etwa ermahnen sterbende Eltern ihre Kinder. Dann lassen sie dieselben am Sterbebette niederknieen, legen ihnen die Hände auf's Haupt und segnen sie, wie es ihnen der Geist Gottes in's Herz giebt. „Der allmächtige Gott, der Gott meines Vaters und meiner Mutter, der Gott, der mich gesegnet und behütet hat mein Leben lang, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist segne und behüte dich, mein Kind, daß du ihn dein Leben lang vor Augen und im Herzen habest. Er sei deine Zuflucht für und für, er erfülle dich mit Haß gegen die Sünde, mit Liebe zu Jesu und seinem Worte, er gebe dir Brot genug und Schuß dein Leben lang, er gebe dich nicht in deiner Feinde Willen, er erhalte dich in wahrem Glauben und laffe dich endlich sein herrliches Reich ererben!"

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So etwa segnen Eltern ihre Kinder im Angesichte des Todes. Der Segen sterbender Eltern ist schon vielen Kindern ein starker Schuß gegen alles Böse und ein mächtiger Beistand zu allem Guten gewesen ihr Leben lang. Denn des Vaters Segen bauet den Kindern Häuser. Dabei wird freilich vorausgeseßt, daß die Eltern selbst einen göttlichen Segen haben, sonst können sie keinen geben. Bei besonders begnadigten Menschen begehren auch manchmal andere außer den Kindern, z. B. die zurückbleibende Gattin oder Schüler, daß sie von dem Sterbenden gesegnet werden!

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Wenn das nun geschehen ist, dann nimmt der Sterbende

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noch Abschied von den Seinen und sonstigen Anwesenden, dankt ihnen für alle Liebe, die sie ihm bewiesen, und nun ist er mit dieser Welt fertig. Herr, jest bin ich bereit; Herr Jesu, dir leb' ich, Herr Jesu, dir sterb' ich, Herr Jesu, dein bin ich tot und lebendig, mach' mich ewig selig!" So spricht nun seine Seele, oder auch noch sein Mund. Nun hält er alle Sinne und Gedanken auf ihn gerichtet, damit hier Jesus sein lezter Gedanke, womöglich der lette Hauch seiner Lippen sei, und damit beim Eintritt in die Ewigkeit sein erster Freudenruf sei: Ach, Herr Jesu, nun seh' ich dich, an den ich geglaubt, wie bist du groß und herrlich und schön!

So wünschen wir zu sterben. Wer so stirbt, der stirbt wohl.

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Und nun laßt uns noch eine kleine Wanderung zusammen vornehmen. Wir gehen auf unsern Friedhof. Da liegt ein zweites Bingenheim. Hier wohnt eines in Häusern und Straßen über der Erde, dort wohnt eines unter der Erde. Seine Häuser sind kleiner, feine Straßen sind enger. Hier oben ist das Bingenheim der Gegenwart oder richtiger: der Zukunft; dort liegt das Bingenheim der Vergangenheit.

Seit dem letzten Totenfeste haben wir in jene unterirdischen Häuser getragen und gebettet sechzehn Glieder unserer Gemeinde, nämlich vier Männer, fünf Frauen und sieben Kinder.

Die Männer find: (hier folgen die Namen).
Die Frauen sind: (hier folgen die Namen).
Die Kinder sind: (hier folgen die Namen).
Dazu kommt noch ein totgeborenes Kind.

Diese alle ruhen dort von ihrer Arbeit, sie liegen und schlafen, bis Jesus am großen Ostertage sie auferwecken wird. Amen.

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Inhaltsverzeichnis.

1. Am I. Sonntage des Advents (gehalten 1876). Matth. 21, 1–9.
Die letzte göttliche Begeisterung eines Volkes

2. Am II. Sonntage des Advents (1874). Luc. 21, 25–36.

Ein Wort und Versprechen des Herrn Jesu Christi .

3. Am III. Sonntage des Advents (1875). Matth. 11, 2—11.
Von den zwei größesten Menschen, die je gelebt haben

4. Am IV. Sonntage des Advents (1875). Joh. 1, 19–28.

Der Wegbereiter des Allerhöchsten

5. Am I. heiligen Chrifttage (1874). Luc. 2, 1-14.

Die heilige Festgeschichte.

6. Am II. heiligen Christtage (1873). Luc. 2, 15-20.

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16. Am VI. Sonntage nach Epiphanias (1876). Matth. 17, 1–9.

Von der geoffenbarten Herrlichkeit des Herrn und ihren Zeugen

17. Am III. Sonntage vor den Fasten, Septuagesimä (1874). Matth. 20, 1-16.
Von den Arbeitern im Weinberg

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18. Am II. Sonntage vor den Fasten, Sexagefimä (1875). Luc. 8, 4-15.
Das Gleichnis vom Säemann .

19. Am Sonntage vor den Fasten, Estomihi (1874). Luc. 18, 31-43.

Der Prophet, mächtig von Wort und That zugleich

20. Am I. Sonntage in den Fasten, Invocavit (1877). Matth. 4, 1—11.

Eine wichtige Entdeckung und Bekanntschaft

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123

21. Am II. Sonntage in den Fasten, Reminiscere (1877). Matth. 15, 21-28.
Eine grausame Glaubensprobe

131

22. Am III. Sonntage in den Fasten, Oculi (1877). Luc. 11, 14-28.
Von der Geisterwelt

139

23. Am IV. Sonntage in den Fasten, Lätare (1877). Jes. 53, 7-8.

Das Finden von Gottes Herz .

149

24. Am V. Sonntage in den Fasten, Judica (1877). Joh. 8, 46–59.

Eine öffentliche Disputation

157

25. Am VI. Sonntage in den Fasten, Palmarum. Erste Bußtagspredigt (1874).
Jef. 44, 22.

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36. Am Charfreitage. Zweite Predigt (1875). Marc. 15, 26-28.

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39. Am I. Sonntage nach Ostern, Quasimodogeniti (1875). Joh. 20, 19-23.
Eine Erweisung des Auferstandenen

259

40. Am II. Sonntage nach Ostern, Misericordias Domini (1874). Joh. 10, 12-16.

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