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Zeigen. Man darf aber nun nicht sagen: den Engeln ist der Sohn Gottes immer sichtbar gewesen. Denn es handelt sich zum mindesten um,,den im Fleische Erschienenen" (auch nach Hofmann Vordersatz!), und diesen zu schauen war etwas Neues, was die Engel aus ihrer Höhe zur Erde herniederlockte (1 Petr. 1, 12. Hebr. 1, 6. Luk. 2, 9. 13 ff. Mtth. 4, 11. Joh. 1, 52); es handelt sich aber ferner auch um den im Geiste Gerechtfertigten", d. h. den im Geiste lebendiggemachten, auferstandenen Menschensohn, nicht nur etwa um den verklärten und gen Himmel gefahrenen. Nicht dies Letztere, das Eintreten in den Kreis der Engel, ist hier zu betonen, obwol sie auch da ihn als einen solchen geschaut haben, wie vorher nicht; sondern, da absichtlich in diesem einzigen Gliede das av fehlt, sind im Auge zu behalten einzelne Offenbarungen an Engel, wie wir sie nach der Auferstehung Jesu und zwar nicht als rein pneumatische, doch aber als solche Erscheinungen vorauszusetzen haben, die in der Engelwelt die Erkenntniss seiner Person förderten (vgl. Mtth. 28, 2, 5 ff. Luk. 24, 7). Ob übrigens (nach Beck) die bösen Engel mit einzuschliessen wären, denen Christus als Ueberwinder sich gezeigt hätte, was dann aber nicht in den Hades, sondern in das Eph. 2, 2. 6, 12 bezeichnete Gebiet zu verlegen wäre, ist eine zwar nicht abzuweisende Frage, da der Ausdruck ayyéλots so allgemein lautet wie 1 Kor. 6, 3, und sachlich Manches dafür spricht, hängt aber mit der Auslegung sehr schwieriger Stellen im Epheser- und Kolosserbriefe zusammen und muss wegen Mangel an Raum und bei der Unzulänglichkeit bisheriger Darstellungen der neutestamentlichen Engellehre hier unerledigt bleiben. Wie es sich auch damit verhalte, wŋ ayyédois verzeichnet in jedem Fall nach ἐδικαιώθη ἐν πνεύματι einen zweiten Triumph des im Fleische Geoffenbarten, und zwar einen, der sich ebenso wie die Rechtfertigung im Geiste" in den oberen Regionen bewegt oder, um mit Beck zu reden, säulenartig (thos!) sich in die Geisterwelt. erstreckt.

Wir eilen abzuschliessen, und können uns von hier an kurz fassen, weil die folgenden Glieder verständlicher sind. Das nächste versetzt uns wieder auf die Erde und zeigt so recht das Mysterium der oßsta als ἑδραίωμα τῆς ἀληθείας md, wie es in die Breite sich ausgedeht hat: ἐκηρύχθη ἐν ἔθνεσιν. Unbedingt ist daran festzuhalten, dass die ἔθνη,

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dem neutestamentlichen Gebrauch entsprechend, die Heiden völker sind, nicht gerade im Gegensatz zu Israel, aber doch, um anzudeuten, dass das xp über dies erwählte Volk hinausgeschritten ist. Denn es gibt keine Stelle, welche helleres Licht auf diesen Ausdruck würfe, als Kol. 1, 27, wo der Ton auf è tots veav liegt und der Apostel „den Reichthum der Herrlichkeit des Geheimnisses" enthüllt, indem er seinen Inhalt in den Ausruf fasst: Xploròs év óuiv, d. h. nicht in euch“, sondern unter euch" (Heiden nämlich). Christus unter den Heiden gepredigt! Das war gerade für Paulus ein Mysterium, welches die Prädikate: στῦλος, ἑδραίωμα, ὁμολογουμένως μέγα wohl verdiente. Die κήρυκες waren selbstverständlich die Boten Jesu Christi (Mtth. 28, 19. Mark. 16, 15. Luk. 24, 47), ganz vornehmlich Paulus (s. 1 Tim. 2, 7); das ist aber eben so selbstverständlich, dass es nicht zur Stütze der Hofmann'schen Erklärung von άryshot im vorhergehenden Satzgliede dienen kann. Die Anknüpfung ist nur die: was durch seine Erscheinungen bis in die Engelwelt hinein kund wurde, das bekamen auch die Heidenvölker zu hören, die Gott scheinbar ihre eigenen Wege hatte gehen lassen. Und zwar ward es ihnen offen und frei, laut und siegesgewiss verkündigt, wie dies in dem Worte xpusov liegt; es erfüllte sich an dem Geheimniss der Gottseligkeit das Wort Jesu an seine Jünger Mtth. 10, 27. Luk. 12, 3.

motún èv xósu. Man Welt". Zwar ist diese durch 2 Thess. 1, 10, wo beglaubigt werden" ein

WO

Und der Erfolg ist nicht ausgeblieben: wird übersetzen müssen: geglaubt in der passivische Wendung schwierig und selbst übrigens auch manche für die Bedeutung traten, deshalb nicht völlig gedeckt, weil dort ein sachliches Subjekt (tò paptúptov) vorliegt; allein einerseits ist die Bedeutung „beglaubigen“ für stedety wol gar nicht nachzuweisen und anderseits verlangt das Passivum moteopat in dem sonst neutestamentlichen Gebrauche (als ,,betraut werden" mit etwas) einen Objektsakkusativ (vgl. 1 Tim. 1, 12), so dass nur, wenn das v fehlte, übersetzt werden könnte: er (Christus) ,,ward anvertraut der Welt", was jedoch, ganz abgesehen von èv, entweder keinen Sinn hätte oder wesentlich denselben wie èxypúxon èv Ovetv. Der Apostel hat offenbar die etwas kühne Struktur gewagt, um recht kurz und schlagend den Erfolg der Heidenpredigt zu bezeichnen,

den überraschenden Erfolg. Denn es ist inkonsequent, wenn Hofmann u. A. gegen Wiesinger u. A. zwar 07 von den Heiden, abgesehen von Israel, verstehen, bei xóouos aber den neutestamentlichen Begriff der Gott entfremdeten" Welt für sie nicht gelten lassen wollen. „Eben das Qualitative im Begriff von xóouos", sagt Beck richtig, „ist hier in der Verbindung mit émoted premirt." Dass zwar nicht von der (ganzen), wol aber in der Welt der geglaubt wird, der alles weltlich Grosse zu nichte macht (1 Kor. 1, 20 ff.), das ist als Wirkung des xýpurua (ebendas. v. 21) etwas ebenso geheimnisvoll Grosses, als eine von der göttlichen Wahrheit errichtete Ehrensäule der Liebe Gottes. zur Welt" (Joh. 3, 16) und ein fester Grund, auf welchen als éòpatot (Kol. 1, 23) fort und fort die Glaubenden aus der Welt gerettet werden.

Erst jetzt folgt: aveλýpi év õón. Des sollennen Ausdrucks wegen kann gar kein Zweifel sein, dass die Himmelfahrt gemeint ist. Wir haben auf streng chronologische Folge der Sätze verzichtet, dürfen aber bemerken, dass, wenn der Aorist hier überall einen nicht isolirt gebliebenen einmaligen Akt, sondern (vgl. oben) den Anfang, den Impuls einer von da an öfter wiederholten Thätigkeit bezeichnet, was ja bei ἐκηρύχθη und ἐπιστεύθη ganz unzweifelhaft ist, dass dam eben die Initiative zu diesen beiden Thätigkeiten zu suchen ist in der Zeit zwischen Jesu Auferstehung und Himmelfahrt. Die Jünger sind erst später mit der Predigt von Ihm ausgegangen, die Welt hat erst später an Ihn glauben gelernt; aber sein prophetisches Auge und sein siegesgewisser Blick sieht, wie ihm alle Macht gegeben ist (Mtth. 28, 18 aor.), sieht das Gepredigtwerden in genau demselben tempus wie sein Leiden und Auferstehen (Luk. 24, 46 f. aor.) und sieht das Gläubiggewordensein Einzelner als etwas Vollendetes voraus (Mark. 16, 16 part. aor.). Sein Werk war vollbracht (Joh. 17, 4. 19, 28-30); die Bitte um die dóla ward ihm erfüllt. Wir finden in dem ev dót keinen Gegensatz zu dem v xóoup, höchstens den der „Ueberweltlichkeit" (Hofmann), der aber vielmehr durch veλýpŋ ausgedrückt ist. Nur dies, dass wir aus der Tiefe und von dem, was hier unten geschah, wieder zur Höhe emporgeführt werden, bezeichnet uns das Verhältniss dieses Satzes zu dem vorhergehenden, richtiger: zu den beiden vorhergehenden Sätzen. Sonst durch keinen Parallelismus gebunden, haben wir auch nicht nothwendig

èv dóŋ örtlich zu erklären und den Unterschied von eis do av bei einem Verbum der Bewegung zu betonen; sondern wenn v die Sphäre angibt, innerhalb welcher etwas geschieht, so ist nicht abzusehen, warum es hier die Herrlichkeit bezeichnen soll, in die Christus aufgenommen ist, um in ihr zu bleiben“ (Huther, Wiesinger, Beck), warum es nicht vielmehr sagen soll: „,in Herrlichkeit" d. i. mit Herrlichkeit umgeben ward er aufgenommen. Den Eindruck einer herrlichen Aufnahme ihres Meisters in den Himmel haben die mit Lobpreis und Anbetung vom Oelberg heimkehrenden Jünger gehabt, und wenn die Engel ihnen verkündigen, sie würden Ihn kommen sehen auf dieselbe Weise wie sie ihn gesehen haben gen Himmel fahren, so wissen wir, Er wird geoffenbart werden v dón (Kol. 3, 4), in seiner Herrlichkeit" (Mtth. 25, 31). Während also zu ἀνελήφθη das übrigens selbstverständliche εἰς τὸν oupavóv zu ergänzen sein würde und wegen des auch hier keinen isolirten Akt bezeichnenden Aorists auf Eph. 4, 10. 1, 20 f. Hebr. 4, 14 zu verweisen wäre, führt der Schluss-Satz des Prädikats zu dem Anfang, zum Subjektssatz zurück und stellt einen grossartigen Gegensatz her zwischen v apni und èv dót, nach welchem letzteren nichts Anderes mehr zu erwarten steht, als eine φανέρωσις nicht wieder ἐν σαρκί, sondern ἐν δόξῃ.

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Damit ist die Höhe und die Tiefe, der ganze Umfang und Inhalt des Mysteriums erschöpft, welches die christliche soséßeta anbetet und bekennt als ein grosses und welches die göttliche area errichtet und gelegt hat als Pfeiler und Grund für Sein Haus, für die Gemeinde des lebendigen Gottes. Die Gemeinde aber kennt und nennt und deutet das Geheimniss ihrer unüberwindlichen Lebenskraft, von welchem nicht abgewichen werden darf (vgl. 4, 1 ff.): es ist Christus in Person, der Erniedrigte (ὃς ἐφανερώθη ἐν σαρκί) und Erhöhete (εδικαιώθη — ἐν δόξῃ).

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Von Lic. Dr. Georg Schnedermann, Privatdocenten an der Universität Leipzig.

Was eine Festschrift mit einem oxávòaλov und einer uopia zu thun habe, möchte vielleicht mancher verwundert fragen. Die Antwort wäre schon dann gegeben, wenn diese beiden Ausdrücke, wie dies in der That der Fall ist, eine gewisse historische oder philosophische Bedeutung für sich in Anspruch nehmen könnten und deshalb in Erwägung gezogen würden; gar keine Berechtigung aber hat die Verwunderung, wenn solche auffällige Ausdrücke wichtige religiöse Erkenntnisse in sich schliessen, was der Verfasser dieser Zeilen in diesem Falle wirklich von Neuem nachzuweisen hofft. Und da in dem Manne, dessen Ehre diese Blätter verkündigen wollen, seine Schüler und Freunde den furchtlosen Kämpfer für deutschen christlichen Glauben dankbar ehren, so werden auch die folgenden Betrachtungen seinem Sinne nicht zuwider sein. Was an denselben mangelhaft und zu wenig abgeklärt erscheinen sollte, kommt natürlich nicht auf des Meisters Rechnung, sondern auf die des schreibenden Schülers, der etwa sein Pensum mangelhaft gelernt hat. Es dünkt ihm keine Schande, bei treuer Arbeit sich als nicht fertig zu erweisen.

Eine der wichtigsten Fragen für die Theologie nicht nur, sondern für das gesamte Leben der Christenheit ist, ob die jeweilige Christenheit, ob insbesondere die kirchliche Gemeinschaft, welcher das fragende

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