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auch das, was von 4, 1 an folgt, der Zweckbestimmung entspricht, die in dem von va abhängigen Satze enthalten ist. Wir haben den Zusammenhang der Stelle nicht nur rückwärts, sondern auch vorwärts zu beachten.

Nun ist nach den entscheidenden kritischen Zeugen v. 15 das e nachos de nicht zu lesen; es ist aber auch nicht zu ergänzen. Denn Timotheus soll nicht blos wissen, wie er wandeln soll im Hause Gottes, sondern wie sie alle wandeln sollen: Bischöfe (3, 1 ff.), Diakonen (3,8 ff. 12), Diakonissen (3, 11), Männer (2, 8), Weiber (2, 9 ff.), überhaupt alle Glieder der Gemeinde (2, 1 ff. und Kap. 1). Timotheus ist freilich nicht aus-, sondern eingeschlossen, ja alle Vorschriften des Apostels für die anderen gehen, so zu sagen, durch ihn hindurch: er muss wissen, wie man wandeln soll, er muss es wissen, damit er es den anderen sagen kann. Noch direkter, als Kap. 2 und 3, wenden sich in den folgenden Kapiteln die apostolischen Anweisungen an Timotheus selbst und betreffen sein eigenes Verhalten (von 4, 6 an): ein deutlicher Beweis dafür, dass wir kein Recht haben, das tauτá so yрápw, iva elòs etc. nur auf das Vorangehende zu beschränken.

Hierzu kommt, dass nicht von einem ávarpspeada im Allgemeinen die Rede ist und schon dieses umfasst mehr als was wir gewöhnlich unter „Lebenswandel" verstehen, sondern von einem avastpépesdal év αναστρέφεσθαι oix Deo. Was ist dieses Haus Gottes"? Paulus fühlt selbst das Bedürfniss, sofort erklärend hinzuzusetzen: ἥτις ἐστὶν ἐκκλησία θεοῦ @vtos. Also das Gotteshaus, von welchem er redet, ist nicht ein steinernes, mit Menschenhänden gemachtes Gebäude. Gott ist Bauherr (Hebr. 3, 4—6. 1 Kor. 3, 9) und Hausherr (2 Tim. 2, 20 f.), und aus ,,lebendigen Steinen" ist das geistliche Haus" (1 Petr. 2, 5) des lebendigen Gottes erbaut. Es ist seine Gemeinde, xxλysia, wie sie besteht aus den Menschen, die Er von der Finsterniss berufen hat zu seinem wunderbaren Licht (1 Petr. 2, 9), und die nun, ohne an einen bestimmten Ort gebunden zu sein, Ihn den Vater anbeten im Geist und in der Wahrheit (Joh. 4, 23). Um das Wandeln innerhalb dieser Gemeinde des lebendigen Gottes handelt sich's hier, nicht um das Verhalten gegen die, die draussen sind (Kol. 4, 5. 1 Thess. 4, 12), nicht um die ȧvaotpor unter den die todten Götzen anbetenden Heiden (1 Petr. 2, 11). Das

Gott wohlgefällige Verhalten in seinem Hause, welches Petrus (I, 2, 5) kurz und allgemein als ein priesterliches Wandeln und Walten bezeichnet, hat Paulus hier schon vorher für die einzelnen Geschlechter und Gemeindeämter auseinandergelegt; nur Timotheus selbst bekommt wesentlich im Folgenden sein Theil. Die Worte also v. 14. 15a von Tauta bis deoυ CvTos schliessen nicht nur ab, sondern regen zugleich Erwartungen an auf weitere Vorschriften.

Es entsteht nun aber die nicht unwichtige Frage: meint Paulus mit οἶκος θεοῦ und ἐκκλησία θεοῦ ζῶντος hier die gesammte Kirche des Herrn? Ich möchte dies nicht so ohne Weiteres behaupten, wie viele Ausleger thun. Denn warum steht sonst weder bei oixos noch bei èxxλŋoía der Artikel? Der Unterschied, den die Apostel darin machen, sollte nicht so übersehen werden, wie gewöhnlich geschieht. Vgl. 1 Petr. 4, 17 ἀπὸ τοῦ οἴκου τοῦ θεοῦ mit 2, 5 οἶκος πνευματικός, ebenso Hebr. 10, 21, wo Christus der Hohepriester heisst ènì tov olxov Tou deo mit 3, 6, wo sich die ähnliche Aussage von ihm findet: ὡς υἱὸς ἐπὶ τὸν οἶκον αὐτοῦ, dann aber unmittelbar fortgefahren wird: o oixós (ohne Artikel) quev ἡμεῖς. ues. Unmöglich kann in dieser Stelle die Existenz des gesamten Hauses Gottes abhängig gedacht sein von einer mit sáv eingeführten Hypothese, deren Inhalt ein subjektives Verhalten der us ist; unmöglich können die es den Anspruch erheben, die gesamte Kirche zu sein. Paulus ferner vermeidet es sorgfältig, den Artikel zu setzen, wenn er der Gemeinde in Korinth zuruft: θεοῦ οἰκοδομή ἐστε (Ι, Θεοῦ ἐστέ (I, 3, 9), vaòs deoù èoté (v. 16. II, 6, 16). Und wenn Meyer zu diesen letzteren Stellen behauptet, vaós sei auch ohne Artikel als der Tempel zu verstehen, weil es für Paulus nach seiner jüdischen Vorstellungsweise nur Einen Tempel Gottes gebe, so müssen wir erwidern: was will Paulus Heiden christen gegenüber mit jüdischer Vorstellungsweise, die er ausserdem, wenn er nicht dem von Jesu Joh. 4 Proklamirten untreu werden wollte, abstreifen musste? Nein, auch die vielbesprochene Stelle Eph. 2, 21, wo лãoa oixodoμý (ohne ) zu lesen, und nicht „der ganze“, sondern jeglicher Bau" zu übersetzen ist, wendet sich an eine Einzelgemeinde, die da wachsen soll zu einem heiligen Tempel im Herrn, zu einer Behausung Gottes im Geist". Was aber èxxλysia sou betrifft, so weiss wenigstens Paulus (Act. 20, 28 lassen wir wegen der unsichern

Lesart ausser Betracht) an den wenigen Stellen, wo er mit diesem Ausdruck nicht eine einzelne Gemeinde bezeichnen will, recht wohl, und zwar den doppelten Artikel zu setzen (1 Kor. 11, 32. 15, 9); und für unsere Stelle möchte schliesslich entscheidend sein, dass xxλyoía Deoʊ sich schon v. 5 artikellos findet, wo der Schreiber wie der Leser nur an eine einzelne Gemeinde denken konnten. Auch ist nicht gänzlich unbeachtet zu lassen, dass nicht das einfache Relativum, sondern das mehr qualitative us gesetzt ist. Dem Apostel kommt es nicht auf die Definition an: „Die Kirche ist das Haus Gottes", sondern darauf, dass die Eigenschaften, die Prädikate eines Hauses Gottes der Gemeinde des lebendigen Gottes zukommen, selbstverständlich, wie wir uns jetzt ausdrücken würden, nur jeder lebendigen Gemeinde.

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Und nun στῦλος καὶ ἑδραίωμα τῆς ἀληθείας! Wozu gehören diese Worte? Es wird nöthig sein, sie erst auf ihre Bedeutung hin anzusehen. otulos findet sich im N. T. nur noch Apok. 10, 1 mit einem Genitiv verbunden, der dort gen. qualitatis oder materiae ist (,,Feuersäulen"). Von dieser Fassung wird hier abzusehen sein, zumal da vor åλydeías der Artikel steht. Nach Apok. 3, 12 will Christus „den Ueberwinder zum Pfeiler (atkov) machen im Tempel seines Gottes", und nach Gal. 2, 9 waren in Jerusalem Jakobus, Kephas und Johannes of doxovtes otʊkol (ganz absolut) siva. Beide Stellen helfen uns aber zur Erklärung der unsrigen wenig, weil in ihnen von Personen die Rede ist und oculos keinen Genitiv bei sich hat. Ein Pfeiler der Wahrheit" kann entweder einer sein, den die Wahrheit aufgerichtet hat (gen. subj.), oder einer, der die Wahrheit stützt und trägt (gen. obj.). Ehe wir uns von t aλdelas aus hierüber entscheiden, blicken wir auf έòpaiwua. Dieses vollständige na leyóuevov, wie alle solche Wortbildungen auf -ua zunächst das Produkt der Handlung bezeichnend, welche das zu Grunde liegende Verbum darbietet, würde analog otepśwua (Kol. 2, 5) etwas „Festgemachtes" (vgl. das bei Paulus mehrmals sich findende Adjektiv éòpałos) bedeuten, doch so, dass die Stabilität als durch Gründung in die Tiefe (durch Setzen oder Legen, nicht wie bei otokos durch Stellen) bewirkt gedacht ist. Es fügt, wie richtig bemerkt worden ist, zur Höhenrichtung des aufwärts strebenden Pfeilers die Richtung in die Tiefe hinzu und wird am besten durch Grundlage" wiedergegeben. Aber

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ob der Grund gemeint ist, auf welchem die Wahrheit ruht (gen. obj.), oder der, den die Wahrheit gelegt hat (gen. subj.), entscheidet das Wort selber nicht. Die allgemeine Ansicht der Exegeten, sowol derer, die nach andeías, als derer, die vor otulos einen Punkt setzen, scheint die zu sein, dass the aλndeias gen. obj. sei. Aber was ist die Wahrheit" (mit Artikel)? Unzweifelhaft (vgl. die von Beck zu 4, 4 gesammelten Stellen aus den Pastoralbriefen) die christliche, göttliche, absolute Wahrheit! Bedarf sie einer Stütze und Grundlage, von der sie getragen würde? Wie können diejenigen, die die streitigen Worte auf éxxλysia beziehen, es erklären, dass die Wahrheit Gottes sich auf die Gemeinde, wäre es auch die Gesamtgemeinde des lebendigen Gottes, stütze und gründe? Protestantische Ausleger suchen diesen entschieden papistischen, aber völlig unbiblischen (vgl. 1 Kor. 3, 11) Gedanken von sich abzuwehren, indem sie von der Kirche als „der Trägerin und Bewahrerin der Wahrheit" und zwar dieser nicht sofern sie in sich ist, sondern sofern sie in der Welt anerkannt wird", reden (Wiesinger). Aber abgesehen davon, dass ts andeías ganz absolut steht, liesse sich höchstens mit otuλos zurecht kommen, wenn man die Wahrheit sich als das Allen sichtbare, von der Säule getragene Dach () vorstellte, nicht aber mit éòpaiwua, von welchem der Weg bis zu dem Begriffe „Bewahrerin" doch etwas weit ist. Vielmehr wäre, da auf dem „Grunde" nur eben das Haus steht, in Einem Athemzuge die Kirche und die Wahrheit beide als solches vorgestellt. Die Sache liegt etwas anders, wenn man στῦλος u. s. w. zu dem Folgenden zieht, aber auch da τῆς ἀληθείας als gen. obj. festhält; doch haben wir hiermit uns erst nachher auseinander

zusetzen.

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Für jetzt ziehen wir nur das Resultat, dass es uns unmöglich erscheint, στῦλος καὶ ἑδραίωμα τῆς ἀληθείας in dem Sinne als Apposition zu ἐκκλησία zu fassen, dass diese die Wahrheit stützen und tragen sollte. Viel annehmbarer wäre der umgekehrte Gedanke: die Kirche ist ein von der Wahrheit errichteter Pfeiler, ein von ihr gelegter Grund (gen. subj.). Dies meint offenbar Chrysostomus mit seiner den Wortlaut freilich scheinbar gerade umkehrenden Bemerkung: ἡ ἀλήθειά ἐστι τῆς ἐκκλησίας καὶ στῦλος καὶ ἑδραίωμα. Dies ist ferner offenbar die Argumentation der Apologie Melanchthon's (R. 148. Müller, Symb. Bb. 2. Aufl. S. 155 f.), wie

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es besonders deutlich im deutschen Text hervortritt: „Und dieselbe Kirche ist eigentlich, wie Paulus sagt, eine Säule der Wahrheit, denn sie behält (retinet enim) das reine Evangelium, den rechten Grund.... Auf den Grund sind nun die Christen gebaut" die Christen, nicht die Wahrheit, welche vielmehr hier als mit dem Evangelium identisch angesehen wird. Unerträglich ist der Gedanke nun nicht, dass die Gemeinde Gottes ein von der Wahrheit errichteter Pfeiler, gleichsam ein Panier den Völkern", und ein von ihr gelegtes Fundament (éopaíwua nicht ganz gleich mit Deuéλtov 1 Kor. 3, 11) sei. Aber 1) bedürfte dieser letztere Begriff dann einer Ergänzung; 2) würden diese Prädikate schwerlich einer Einzelgemeinde beigelegt werden, als von welcher doch, wie wir sahen, aller Wahrscheinlichkeit nach hier die Rede ist; und 3) wäre es eine beispiellose Bilderverwirrung, wenn der Apostel so unmittelbar nach einander die Kirche bezeichnen wollte als Haus, als Säule und als Grundlage. Dies ist, wie Beck mit Recht hervorhebt, das Durchschlagende und nöthigt uns geradezu, von einer Verbindung jener Worte mit dem Vorhergehenden abzusehen, so lange nur eine andere Verbindung derselben möglich ist.

Und diese ist möglich. Wir ziehen die Worte zum Folgenden, wie dies früher namentlich reformirte Exegeten, dann die Württemberger Bengel, C. H. Rieger, Flatt und Beck, auch Mosheim und Heydenreich gethan haben. Wir beginnen mit otulos einen neuen Satz, nicht gerade, wie Beck will, ein neues Kapitel; denn zwar hängt 4, 1 ff. eng mit 3, 16 zusammen, aber das neue Kapitel möchten wir schon mit 3, 14 angefangen sehen. Nachdem nun innerhalb des Zusammenhangs mit èxxλŋoía θεοῦ ζῶντος ein klangvoller und das soeben gebrauchte Bild (οἶκος θεοῦ) gewichtig und genügend, kurz und schlagend erklärender Abschluss gegeben ist, muss doch sofort die Rede wieder aufgenommen werden, weil, wie wir schon bemerkten, die Worte tavτá col ypάyw v. 14 und ἵνα εἰδῆς πῶς δεῖ ἀναστρέφεσθαι v. 15 nicht auf das Vorhergegangene allein zurückblicken, sondern neue Vorschriften erwarten lassen. Nun folgen zwar über den Wandel im Hause, d. i. in der Gemeinde Gottes" der Form nach nicht Vorschriften 3, 15b-4, 5, obwol 4, 6 (taŭta úñotidé(ταῦτα usvos) beweist, dass Timotheus solche der Sache nach in diesen Versen finden soll; es ist ja aber auch das Nächstliegende, dass der Apostel

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