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17.

Joseph im Gefängnis.

1. Die fremden Kaufleute brachten Joseph nach Ägypten und verkauften ihn an Potifar, einen Hofbedienten des Königs Pharo. Als dieser den Verstand und die Frömmigkeit Josephs erkannte und sah, daß Gott zu Allem, was Joseph that, seinen Segen gab, sette er ihn zum Verwalter über sein ganzes Haus. Potifar hatte aber ein böses Weib, welches den Joseph zur Sünde verleiten wollte. Dieser jedoch sprach zu ihr: Wie sollte ich ein so großes Unrecht thun und wider Gott sündigen.". Da verleumdete ihn die Frau bei ihrem Manne, und dieser ließ Joseph ungehört und ungerechtfertigt ins Gefängnis werfen.

2. Gottes Gnade verließ ihn auch da nicht; er fand Gunst bei dem Oberaufseher des Gefängnisses, so daß ihn dieser zum Aufseher über alle andern Gefangenen ernannte. Bald darauf kamen auch zwei Hofbeamte des Königs, der Mundschenk und der Mundbäcker, wegen eines Vergehens in dasselbe Gefängnis. Eines Morgens, als Joseph zu ihnen kam, waren beide traurig und erzählten ihm, daß sie sonderbare Träume gehabt hätten, und niemand da sei, der sie deuten könne. Joseph sagte:,,Deutungen sind zwar Gottes Sache; doch erzählt mir eure Träume!"

3. Der Mundschenk begann:,,Ich sah einen Weinstock, der hatte drei Zweige, und seine Trauben wurden reif. Ich drückte die Beeren aus in den Becher des Königs und gab dem König den Becher in die Hand." Joseph antwortete:,,Die drei Zweige bedeuten drei Tage. In drei Tagen wird Pharo dein Haupt erheben, und du wirst wieder sein Mundschenk werden. Gedenke meiner, wenn dir's wohl geht; sage dem König, daß ich unschuldig ins Gefängnis geworfen wurde und bitte ihn, daß er auch mich befreie." Kaum hatte der Mundbäcker diese gute Deutung gehört, so erzählte auch er seinen Traum.,,Jch trug drei Körbe auf dem Haupte und im obersten Korbe allerlei Backwerk für Pharo, und die Vögel aßen aus dem Korbe." Joseph sagte: „Die drei Körbe sagte:,,Die bedeuten drei Tage. In drei Tagen wird der König dein Haupt heben von dir weg und dich an einen Baum hängen lassen, und die Vögel werden dein Fleisch fressen." Drei Tage darauf feierte Pharo seinen Geburtstag. Da setzte er den Mundschenk wieder in sein Amt ein und den Bäcker ließ er hängen, wie Joseph gedeutet hatte. Der Mundschenk aber war undankbar und dachte nicht

mehr an Joseph, bis er nach zwei Jahren durch einen Traum des Königs wieder an ihn erinnert wurde.

Ps. 16. Ich habe den Ewigen stets vor Augen; denn ist er zu meiner Rechten, so wante ich nicht.

18.

Josephs Befreiung und Erhöhung.

1. Nach zwei Jahren hatte der König auch einen Traum. Er sah aus dem Nil aufsteigen sieben schöne, fette Kühe, und hernach sieben häßliche, magere Kühe. Die mageren Kühe verschlangen die fetten und blieben doch mager wie vorher. Ta erwachte Pharo. Alz er wieder einschlief, sah er sieben volle, schöne Ähren aus einem Halme wachsen, und hernach sieben dünne Ähren. Die dünnen Ähren verschlangen die vollen und blieben doch dünn wie vorher.

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Wegen dieser Träume war Pharo beunruhigt. Er ließ alle Weisen Ägyptens rufen und erzählte sie ihnen, aber niemand konnte sie deuten. Jetzt erinnerte sich der Mundschenk an Joseph und erzählte

dem Pharo von dem hebräischen Jüngling, der einst im Gefängnisse ihm und dem Mundbäcker die Träume so wahr gedeutet habe.

2. Sogleich ließ der König den Joseph aus dem Gefängnis holen und erzählte ihm seine Träume. Joseph sagte:,,Gott vertündet dem König, was er vor hat. Die Kühe und die Ähren bedeuten dasselbe. Sieben fruchtbare, reiche Jahre werden kommen für ganz Ägypten, und nachher sieben unfruchtbare, teure Jahre. Aller Überfluß der sieben fruchtbaren Jahre wird vergessen sein in den Jahren der Hungersnot. Daß aber Pharo zweimal ge= träumt hat, bedeutet, daß Gott es fest beschlossen hat und es auch bald thun wird." Hierauf riet er dem König, einen verständigen Mann zu beauftragen, daß er Kornkammern anlege und in den sieben Jahren des Überflusses den fünften Teil alles Getreides einsammle zum Vorrat für die 7 Jahre der Hungersnot.

3. Die Auslegung und der gute Rat gefielen dem König.

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so wohl, daß er zu seinen Dienern sagte:,,Wie könnten wir einen Mann finden, wie Joseph, in dem der Geist Gottes ist!" Zu Joseph aber sprach er:,,Dich sehe ich über mein ganzes Haus

und Land. Nur um den Thron will ich höher sein als du." Er zog seinen Ring ab und gab ihn dem Joseph an seine Hand, schmückte ihn mit einem kostbaren Gewand und mit einer goldenen Kette, ließ ihn auf einem königlichen Wagen umherführen und vor ihm ausrufen:,,Jeder falle nieder!" Joseph war damals dreißig Jahre alt.

4. Was Joseph gesagt hatte, traf ein. Zuerst kam Überfluß, dann Hungersnot. In den 7 fruchtbaren Jahren zog er durch ganz Ägypten und schüttete Getreide auf wie Sand am Meer. In den unfruchtbaren Jahren aber öffnete er die Vorratshäuser, und alle Leute kamen, um bei Joseph Getreide zu kaufen, denn die Hungersnot war groß in allen Landen.

1. Sam. 2. Der Ewige macht arm und macht reich, er erniedriget und erhöhet auch.

19.

Erste Reise der Brüder Josephs nach Ägypten.

1. Auch in Kanaan war Hungersnot. Als nun Jakob hörte, daß in Ägypten Getreide feil sei, schickte er seine Söhne dahin, um einzukaufen. Nur den Benjamin behielt er daheim, weil er fürchtete, es könnte ihm, dem jüngsten, leicht ein Unfall begegnen. Um Getreide zu erhalten, mußten sie vor Joseph erscheinen. Sie fielen vor ihm nieder und erkannten ihn nicht, er aber erkannte sie sogleich und gedachte seiner Träume. Er hatte sie jetzt in seiner Gewalt und hätte ihnen vergelten können, daß sie ihn grausam verkauft hatten. Aber das that Joseph nicht. Dergleichen thut kein frommer Mensch. Doch stellte er sich fremd gegen sie und redete sie hart an:,,Wo kommt ihr her?" Sie sprachen:,,Aus dem Lande Kanaan. Wir wollen Speise einfaufen." ,,Kundschafter seid ihr", sprach Joseph.,,Ihr wollt sehen, wie man Ägypten leicht erobern könnte." Sie antworteten: ,,Nein, mein Herr, wir wollen nur Speise einkaufen. Wir sind keine Kundschafter, sondern redliche Leute, zwölf Brüder, Söhne eines Mannes; der kleinste ist noch bei unserem Vater, und einer nicht mehr vorhanden.“ Joseph aber that, als glaube er ihnen nicht, und sprach: Ihr ziehet nicht von hier, bis euer jüngster Bruder herkommt. Dann will ich euren Worten glauben. Sendet einen von euch ab, ihn zu holen, die andern bleiben gefangen. Und er ließ sie alle in das Gefängnis führen. Am dritten Tage

sprach er zu ihnen: Ich fürchte Gott und will eure Familie zu Hause nicht hungern lassen. Einer von euch bleibe im Gefängnis, ihr andern ziehet hin und bringet heim, was ihr gekauft habt. Aber euren jüngsten Bruder bringt zu mir, sonst seid ihr des Todes."

2. Da sagten die Brüder untereinander:,,Das haben wir an unserem Bruder verschuldet. Wir sahen die Angst seiner Seele, als er uns anflehte, und achteten nicht darauf. Darum fommt jezt diese Not über uns.“ Und Ruben sagte zu ihnen:,,Sagte ich's euch nicht: Verfündigt euch nicht an dem Knaben! aber ihr hörtet nicht. Nun wird sein Blut gefordert.“ Joseph hörte alle diese Worte; aber sie wußten nicht, daß er hebräisch verstand, weil er, um nicht erkannt zu werden, vorher durch einen Dolmetscher mit ihnen geredet hatte. Er mußte sich umwenden und weinen. Hierauf ließ er den Simon ins Gefängnis zurückführen, denn dieser war nach Ruben der Älteste und also der Schuldigste an Josephs Verkauf. Die andern luden ihr Getreide auf ihre Esel und zogen heim.

3. Unterwegs, als einer von ihnen seinen Futtersack öffnete, ward er gewahr, daß das Geld, welches er bezahlt hatte, oben im Sacke lag. Joseph hatte heimlich das Geld wieder in eines jeden Sack legen lassen, weil er sich von seinem Vater nicht bezahlen lassen wollte. Darüber erschraken sie sehr; denn sie fürchteten, der harte, Herr in Ägypten werde sie nun als Diebe behandeln.

Anmerkung. Joseph erkannte seine Brüder, da die älteren unter ihnen troß der 20-jährigen Trennung sich nicht mehr verändert hatten; sie aber erkannten ihn nicht wegen seiner ägyptischen Sprache, Kleidung, hohen Stellung und wegen seines veränderten Aussehens. Sein Auftreten gegen sie bezweckt, zu erforschen, wie seine Brüder gegen seinen Vater und gegen Benjamin gesinnt, und ob sie zur Erkenntnis ihres Frevels gegen ihn gefommen seien. Nur wenn sie ihren früheren, gewaltthätigen Charakter geändert hatten, konnte er ohne Gefahr sich zu erkennen geben und sie jest, nachdem sein Einfluß mächtig genug war, dem Widerwillen der Ägypter gegen Hirten zu begegnen, nach Ägypten kommen lassen. Durch die Beschuldigung, sie seien Kundschafter, erzielte er, daß kein Ägypter sich ihnen vertraulich anschloß und ihnen Josephs Geschichte erzählte. Sie verteidigen sich durch die Antwort, daß sie Brüder seien, und kein Vater alle seine Söhne zu dem so gefährlichen Spioniren aussende. Weil Joseph bei seiner Anklage beharrt, geben sie ihr Familienverhältnis genauer an: „einer ist zurückgeblieben." Darauf sagt Joseph, daran erkenne er um so mehr, daß sie Kundschafter seien; denn warum sollte gerade einer zurückbleiben. Wenn sie übrigens die Angabe, daß sie noch einen Bruder haben, bewahrheiten, dann wolle er ihnen überhaupt glauben.

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