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Zu Hause erzählten sie ihrem Vater alles, was ihnen begegnet war. Da war in dem Hause Jakobs große Klage. „Jhr bringt mich noch um alle meine Kinder," rief der befümmerte Vater. Joseph ist nicht mehr, Simon ist nicht mehr, Benjamin wollt ihr auch fortnehmen; es geht alles über mich! Aber den Benjamin lasse ich nicht mit euch ziehen. Wenn ihm ein Unfall auf dem Wege begegnete, würdet ihr mein graues Haupt mit Herzeleid ins Grab bringen.

Pret. 12. Denn alle Werke bringt Gott ins Gericht, auch verborgene That, sie sei gut oder böse.

20.

Zweite Reise der Brüder Josephs nach Ägypten.

1. Als das Getreide, welches die Brüder mitgebracht hatten, verzehrt war, mußte Jakob seine Söhne nochmals nach Ägypten schicken; aber aus Furcht vor Joseph, der ihnen streng befohlen hatte, den jüngsten Bruder mitzubringen, gingen sie ohne Benjamin nicht von der Stelle. Was blieb Jakob andres übrig, als ihn mitzugeben? Juda verbürgte sich, ihn wieder zurück zu bringen. Jakob übergab ihnen das zurückgebrachte Geld, weil vielleicht damit ein Irrtum geschehen sei, und Geld zum neuen Einkauf, sowie köstliche Geschenke für Joseph, und wußte nicht, daß er sie seinem eigenen Sohne schickte. Der allmächtige Gott", sagte er,,,gebe euch Barmherzigkeit vor dem Manne, daß er euch den gefangenen Bruder wieder gebe und den Benjamin lasse.“

2. In Ägypten sagten sie dem Hausverwalter Josephs, ehe sie in Josephs Haus eintraten, was ihnen begegnet sei mit dem Gelde; der aber sagte zu ihnen: Friede mit euch! euer Geld habe ich erhalten." Darauf führte er Simon zu ihnen heraus.

Als sie vor Joseph erschienen, bückten sie sich tief zur Erde und reichten ihm die Geschenke dar. Er grüßte sie mit freund-. lichen Worten:,,Geht es eurem alten Vater wohl? Lebt er noch?" Sie antworteten:,,Es geht deinem Knechte, unserm Vater, wohl, er lebt noch." Als er Benjamin erblickte, sagte er: „Ist das euer jüngster Bruder? Gott sei dir gnädig, mein Sohn!" Er konnte nicht weiter reden, so bewegt war sein Herz, eilte in ein andres Zimmer und weinte daselbst. Als er sein Gesicht gewaschen hatte, kam er wieder zu ihnen heraus und lud sie ein, mit ihm zu Mittag zu essen. Sie verwunderten sich nicht wenig, als man

sie nach ihrem Alter zu Tisch sezte. Dem Benjamin that Joseph besondere Ehre an.

3. Nach Tisch befahl Joseph seinem Hausverwalter:,,Gieb diesen Männern Getreide, so viel in ihre Säcke geht. Thue jedem wieder sein Geld oben in den Sack, in den Sack des Jüngsten aber lege noch meinen silbernen Becher." Kaum hatten sie die Stadt verlassen und meinten, diesmal sei alles besser gegangen, als das erste Mal, so schickte ihnen Joseph den Hausverwalter nach, und der mußte zu ihnen-sagen: Warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten? Ihr habt übel gethan. Ihr habt meines Herrn Becher gestohlen!" Da antworteten sie mit gutem Gewissen: Warum redet der Herr solche Worte? Wenn bei einem von uns der Becher gefunden wird, so sei der des Todes, und dazu wollen wir andern deines Herrn Knechte sein." Rasch öffneten sie ihre Säcke und der Hausverwalter durchsuchte dieselben. Beim Ältesten fing er an, und beim Jüngsten hörte er auf, damit sie nicht merken sollten, daß er wisse, wo der Becher ist, und siehe da! Der Becher fand sich in Benjamins Sack. Da zerrissen sie ihre Kleider vor Schrecken, kehrten in die Stadt zurück und fielen Joseph zu Füßen. Juda nahm das Wort und sprach: „Was sollen wir sagen und wie uns rechtfertigen? Gott hat eine Schuld an uns gefunden, die er uns büßen läßt. Siehe, wir sind deine Knechte. „Das sei fern“, sprach Joseph. „Der, bei welchem der Becher gefunden wurde, soll mein Knecht sein, ihr andern zieht in Frieden zu eurem Vater." Da trat Juda zu ihm hin und sprach: ,,Bitte, mein Herr, laß mich noch ein Wort reden und zürne nicht. Als unser Vater uns wieder hieher sandte, um Getreide einzukaufen, wollte er den Jüngsten durchaus nicht mitgeben. Wir aber sagten: Wir dürfen nicht vor dem Manne erscheinen, wenn der Knabe nicht bei uns ist, und gingen ohne ihn nicht von der Stelle. Da sprach unser Vater zu uns: Jhr wisset, daß mir Rahel zwei Söhne geboren. Der eine ist hinweggekommen; ich glaube, er ist zerrissen worden, ich habe ihn bis jezt nicht mehr gesehen. Wenn ihr nun auch diesen hinnehmet, und es stößt ihm ein Unfall zu, so stürzt ihr mein graues Haupt kummervoll ins Grab. Wenn ich nun zu meinem Vater käme, und der Knabe wäre nicht bei uns, so würde er sterben. Des Vaters Seele hängt an des Knaben Seele. Und wir hätten dann das graue Haupt unsres Vaters fummervoll ins Grab gestürzt. Ich aber habe mich für den Knaben verbürgt: Darum, o Ferr, laß doch mich dein Knecht

sein an Benjamins statt, und der Knabe ziehe heim mit seinen Brüdern. Denn wie könnte ich heimziehen ohne Benjamin? Jch könnte das Elend nicht mit ansehen, das meinen Vater treffen würde."

4. Da konnte sich Joseph nicht länger halten. Er ließ alle Ägypter hinausgehen, weinte laut und sprach:,,Ich bin Joseph! Also mein Vater lebt noch?" Die Brüder aber konnten ihm nicht antworten; sie waren ganz verwirrt. Da sprach er nochmals: Tretet doch näher zu mir. Ich bin Joseph, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt. Doch betrübt euch darum nicht. Nicht ihr habt mich hierhergesandt, sondern Gott, und Er hat mich

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zum Herrn Ägyptens erhoben, um das Leben vieler Menschen zu erhalten. Eilt und sagt meinem Vater, was ihr gehört und gesehen habt und bringt ihn mit all seiner Habe zu mir, daß er mit euch bei mir wohne." Und nun fiel er seinem Bruder Benjamin um den Hals und füßte alle seine Brüder und weinte vor Liebe und Freude. Hernach erst konnten seine Brüder mit ihm reden. Auch der König ließ Josephs Vater einladen, daß er nach Ägypten zöge. Joseph schickte ihm köstliche Geschenke zum Gruße und

Wagen zur Reise. Auch seine Brüder beschenkte er und ermahnte sie beim Abschiede: „Zanket nicht auf dem Wege." So zogen sie fröhlich nach Kanaan heim.

Spr. Sal. 10. Alle Vergehungen bedeckt die Liebe.

21.

Jakob in Ägypten.

1. Wie war es dem alten Vater zu Mute, als alle seine Söhne zurückkamen und ihm die Nachricht brachten:,,Joseph lebt auch noch", und der Herr über ganz Ägypten, mit dem sie geredet hätten, das sei Joseph, sein Sohn. Anfangs glaubte er ihnen nicht. Sobald er aber die Wagen und Geschenke sah, lebte er wieder auf und rief:,,Genug, daß mein Sohn Joseph noch lebt!" (Wäre er auch nicht Herrscher.) Ich will hin und ihn sehen, ehe ich sterbe." Jakob zog nun mit seinen Kindern und Enkeln und all seiner Habe nach Ägypten. Joseph zog seinem Vater entgegen, und als er ihn sah, fiel er ihm um den Hals und konnte fast nicht aufhören zu weinen. Da sprach Jakob:,,Nun will ich gerne sterben, nachdem ich dein Angesicht noch einmal gesehen habe."

2. Joseph stellte seinen Vater und mehrere von seinen Brüdern dem Könige vor, worauf dieser für Jakob und seine Familie die schöne Landschaft Gosen als Wohnstätte bestimmte. Jakob lebte noch 17 Jahre in Ägypten, und Joseph suchte ihm die Tage seines Alters recht angenehm zu machen. Als er aber 147 Jahre alt war, erkrankte er. Da tam Joseph mit seinen beiden Söhnen Ephraim und Menasse, um ihn zu besuchen. Jakob fragte, wen er bei sich habe. Joseph antwortete:,,Es sind meine Söhne, die mir Gott gegeben hat." Da küßte sie Jakob und sprach: „Ich hatte einst nicht gehofft, daß ich dein Angesicht mehr sehen würde, und siehe, Gott läßt mich auch noch deine Kinder sehen." Dann segnete er sie also:,,Gott, vor dem meine Väter Abraham und Isak gewandelt sind; Gott, der mich geleitet hat, seitdem ich bin, bis auf diesen Tag; der Engel, der mich erlöst hat von allem übel: der segne die Knaben, daß durch sie in Ehren genannt werde mein Name und der Name meiner Väter, und sie wachsen und gedeihen mögen in der Mitte des Landes.") Auch sezte er

1) Welches Kind sagt mir den Schluß dieses Segens auf hebräisch?

sie in gleiche Rechte mit seinen eigenen Söhnen, denn er sagte: sie sind mein." Und für alle Zeit setzte er die Segensformel fest: Gott lasse dich werden wie Ephraim und Menasse."

3. Darauf rief er auch seine übrigen Söhne herbei, gab jedem seinen Segen und gebot ihnen, ihn nicht in Ägypten zu begraben, sondern in die Gruft seiner Väter zu bringen. Als Jakob gestorben war, wurde für ihn eine siebzigtägige Trauerfeier veranstaltet. An dem großen Leichenzug nach Kanaan beteiligten sich außer seiner Familie viele angesehene Ägypter. Man begrub Jakob in der Höhle Machpela.

4. Nach ihrer Rückkehr fürchteten die Brüder, Joseph werde ihnen jetzt vergelten, daß sie ihn einst verkauft hatten. Aber Joseph sprach: Fürchtet Euch nicht! Es war alles von Gott gefügt. Habt ihr es auch böse gemeint, Gott hat es gut gemacht." Und er tröstete sie und redete zu ihrem Herzen und sprach: „Ich will euch versorgen und eure Kinder."

5. Joseph lebte noch lange glücklich in Ägypten mit seinen Brüdern. Vor seinem Tode sprach er zu ihnen: Ich sterbe. Aber Gott wird. euch bedenken und euch hinaufbringen aus diesem Land in das Land, welches er dem Abraham, Isak und Jakob verheißen hat: dann nehmt auch meine Gebeine mit euch." Er starb, 110 Jahre alt, und wurde in einer Lade aufbewahri in Ägypten.

Ps. 37. Ich bin jung gewesen und alt geworden, und nie sah ich den Gerechten verlassen und seine Nachkommen Brot suchen.

II. Die Israeliten in der ägyptischen Sklaverei und ihre Befreiung und Führung durch Moses.

22.

Moses' Geburt.

1. Die Kinder Israel vermehrten sich in Ägypten im Laufe der Jahrhunderte so sehr, daß sie zu einem großen Volke wurden. Ein neuer König, der nichts mehr von Joseph wußte, fürchtete und haßte sie wegen ihrer großen Menge und behandelte sie als Sklaven. Er setzte harte Beamte über sie, welche sie zu den schwersten Ar

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