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2. Rut ging aufs Feld, um Ähren zu lesen; so groß war ihre Armut. Sie wußte nicht, auf wessen Acker sie ging; aber Gott führte sie zu den Schnittern des Boas, eines angesehenen, reichen Mannes, welcher mit ihrem verstorbenen Manne verwandt war. Boas, welcher von ihrer Rechtschaffenheit und Treue schon gehört hatte, behandelte sie freundlich und gewann sie so lieb, daß er sie heiratete. Gott segnete die fromme Ehe mit einem Sohne, welcher Obed genannt und von Noomi gepflegt wurde. Obed ist der Vater Jais, und Jsai der Vater des Königs David.

Boas und Rut lebten um die Zeit, als der Hohepriester Eli Richter war in Israel.

Spr. Sal. 15. Besser ein Weniges mit Gottesfurcht, als ein großer Schaß mit Unruhe. Besser ein Gericht Kraut und Liebe dabei, als ein gemästeter Ochse und Haß dabei.

44. Eli.

1. Nach Simson war der Hohepriester Eli Richter in Israel. Er wohnte in Schilo, wo die Stiftshütte stand und die Israeliten an den hohen Festen sich zu versammeln pflegten, um zu beten und zu opfern. Alljährlich zog auch Elkana, ein Mann aus Rama, mit seinem Weibe Hanna nach Schilo. Hanna war sehr betrübt, weil sie kein Kind hatte. Sie betete einst in der Stiftshütte unter Weinen zu Gott, daß er ihr einen Sohn schenken möge und gelobte, wenn Gott ihr Gebet erhöre, das Kind dem Ewigen zu weihen sein Leben lang. Lange beobachtete sie Eli, wie sie lautlos ihre Lippen bewegte, da hielt er sie für eine Betrunkene und sprach: Wie lange willst du dich noch trunken geberden?" Sie aber sprach:,,Nein, mein Herr! ich habe ein beschwertes Gemüt, ich habe nichts Berauschendes getrunken, sondern im Übermaß meines Kummers gebetet vor dem Ewigen." Da tröstete sie Eli und sprach:,,Gehe in Frieden, und Gott möge deine Bitte gewähren." So geschah es auch; sie bekam einen Sohn, welchen sie Samuel nannte. Als Samuel heran:

gewachsen war, kam Hanna wieder zu Eli und hatte ihr Söhnlein an der Hand, und Eli kannte sie nicht mehr. Hanna sprach: ,,Bitte, mein Herr! ich bin die Frau, die hier bei dir gestanden, um zu beten. Um diesen Knaben habe ich gebetet, und nun sei er dem Ewigen gewidmet sein Leben lang." Nachdem die glück

liche Mutter in einem herrlichen Lobgesange Gott gepriesen hatte, kehrte sie nach Hause zurück; Samuel aber blieb im Hause Elis

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und seine Eltern besuchten ihn jedes Jahr und brachten ihm ein neues Röcklein. Elis eigene Söhne, Chofni und Pinchas, waren niederträchtige Jünglinge, welche nicht in Gottes Wegen wandelten und die Opfer gering schätzten; ihr Vater war allzu nachsichtig gegen sie. Samuel aber wurde immer größer und wohlgefälliger bei Gott und den Menschen. Der Ewige war mit ihm, und bald erkannte ganz Israel, daß ihn Gott zum Propheten erwählt habe.

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2. Einmal rief der Ewige des Nachts, da Eli und Samuel in den Gemächern des Heiligtums sich niedergelegt hatten: Samuel!" Da meinte Samuel, Eli habe ihn gerufen, lief zu ihm und sprach: Hier bin ich." Eli aber sprach: Ich habe dich nicht gerufen. Lege dich wieder." Der Ewige rief zum zweiten Male:,,Samuel!" und dieser ging zu Eli und sprach: ,,Hier bin ich, du hast mich ja gerufen." Eli antwortete:,,Ich habe nicht gerufen. Lege dich wieder." Als Gott aber zum dritten Male rief, und Samuel wieder zu Eli eilte, merkte dieser, daß Gott gerufen habe, und er sprach daher zu Samuel: „Wenn

du wieder gerufen wirst, so sprich: Rede Ewiger, dein Knecht hört." Die Stimme des Ewigen rief nun abermals:,,Samuel!" Samuel sprach:,,Rede, dein Knecht hört." Da sprach Gott: ,,Ich thue etwas in Israel, daß jedem, der es hört, seine beiden Ohren gellen werden. In derselben Zeit werde ich das Haus Elis richten, weil seine Söhne sich schändlich betrugen und er ihnen nicht wehrte."

Samuel fürchtete sich, die Erscheinung dem Eli zu berichten; dieser aber sprach:,,Verhehle mir kein Wort." Samuel sagte alles. Gottergeben rief Eli aus:,,Der Ewige ist's, er thue, was ihm wohlgefällt!"

3. Das Gericht blieb nicht lange aus. Es kam zu einem Kriege mit den Philistern. Als die Israeliten die erste Schlacht verloren hatten, ließen sie die Bundeslade von Elis Söhnen zum Heere bringen; aber die hiedurch erschreckten Philister kämpften mit Verzweiflung. Die Israeliten wurden geschlagen, die beiden Söhne Elis fielen in der Schlacht, und die Bundeslade wurde von den Philistern genommen. Einer aus dem Heere eilte nach Schilo, wo Éli gerade vor dem Thore saß und begierig auf Nachricht wartete. Als der Bote auch der verlorenen Bundeslade gedachte, fiel Eli rücklings vom Stuhle und starb.

4. Die Philister stellten die Lade in das Heiligtum ihres Gözen Dagon zu Aschdod; aber am andern Morgen lag Dagon vor der Lade auf dem Boden, und Tags darauf wieder mit abgeschlagenem Kopfe und abgehauenen Händen. Auch wurden die Einwohner von Krankheiten und ihre Felder von Mäusen heimgesucht. Man sandte daher die Bundeslade nach anderen Orten, wo sich jedoch die gleichen Plagen einstellten. Da beschlossen die Philister die Rücksendung der Lade, nachdem sie 7 Monate bei ihnen gewesen war. Man setzte sie nebst Weihegeschenken auf einen mit zwei jungen Kühen bespannten neuen Wagen, und die Kühe gingen ohne Führer geraden Weges nach der jüdischen Stadt Bet-Schemesch, wo die Lade von Leviten in Empfang genommen wurde. Von dort wurde sie nach Kirjat Jearim gebracht und daselbst aufgestellt.

Ps. 111. Ich preise den Ewigen von ganzem Herzen, im Kreise der Redlichen und der Gemeinde.

45. Samuel.

1. Nach Elis Tod wurde Samuel Richter in Israel. Dieser große Prophet führte eine bessere Zeit herbei. Er brachte das Volk zur Einheit, zur Ausrottung alles Gözendienstes und zur festen Anerkennung Gottes. Da gab Gott dem Volke auch wieder Glück gegen seine Feinde. In Mizpa wurde ein Bußtag gehalten. Als die Philister dort Israel überfallen wollten, erlitten sie eine große Niederlage und flohen in ihre Grenzen. Samuel errichtete. einen Stein und nannte ihn Even haëser (Stein der Hilfe), indem er sprach: Bis hierher hat uns Gott geholfen." Die Philister kamen nicht mehr in Israels Gebiet, so lang Samuel Richter war. Alljährlich reiste er von Rama aus, wo er wohnte, durchs Land und hielt Gericht. Auch errichtete er Prophetenschulen, in welchen viele gottbegeisterte Männer herangebildet wurden.

2. Als Samuel alt war, vertraute er einen Teil des Richteramtes seinen Söhnen an; diese aber wandelten nicht in seinen Wegen und beugten das Recht. Da kamen alle Ältesten Israels zu ihm und sprachen den Wunsch aus, daß sie nicht mehr von Richtern, sondern von Königen regiert würden, gleich andern Völkern. Das mißfiel Samuel und er betete zum Ewigen. Gott aber sprach zu ihm: Höre auf ihre Stimme und gieb ihnen einen König, denn nicht dich, sondern mich haben sie verworfen, über sie zu regieren."

Ps. 92. Der Gerechte, Palmen gleich blühet er, wie die Ceder auf Libanon schießt er empor.

VI. Israel unter den Königen.

a. Das vereinigte Königreich.

(1100-975 r. d. übl. Zeitr.)

46.

Saul wird König.

1. Einem Mann vom Stamme Benjamin mit Namen Kisch gingen einige Eselinnen verloren, und sein Sohn Saul war mit einem Knechte fortgegangen, sie zu suchen. Am dritten Tage wollte

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Saul umkehren; da machte der Knecht den Vorschlag, den berühmten Seher von Rama zu fragen, wohin sie gehen sollten, um die Eselinnen zu finden. Der Knecht meinte den Samuel; denn den Propheten nannte man damals Seher. In der ersten Stadt, in welche sie eintraten, kam Samuel ihnen entgegen, und als er den Saul sah, offenbarte ihm Gott: Siehe, das ist der Mann, der über mein Volk herrschen soll." Er lud ihn zum Mahl und zur Uebernachtung ein und beruhigte ihn wegen der Eselinnen, die schon gefunden seien. Am andern Morgen begleitete er ihn bis ans Ende der Stadt. Während der Knecht vorausging, nahm Samuel eine Ölflasche, goß Öl auf Sauls Haupt, füßte ihn und sprach:,,Siehe, dich salbt der Ewige zum Fürsten über sein Erbe." Saul hatte alles demütig angehört, und kaum hatte er sich von Samuel verabschiedet, so brach der Geist Gottes über ihn herein. Als ein Zug Propheten ihm entgegenkam, prophezeiete er unter ihnen. Da sprachen alle, die ihn sahen und kannten: ,,Was ist dem Sohne Kischs geschehen? Ist auch Saul unter den Propheten?" Daher wurde es zum Sprichwort: Isst auch Saul unter den Propheten? Zu Hause sagte er niemand, was ihm Gott durch die Rede Samuels geoffenbart hatte.

2. Nun berief der Prophet das Volk zur Königswahl nach Mizpa. Das heilige Los fiel auf Eaul. Da dieser unter das Volk trat, überragte er alle von der Schulter an, und Samuel sprach:,,Sehet ihn, den der Ewige erwählt hat! Ist doch keiner wie er im ganzen Volke!" Jauchzend rief das Volk:,,És lebe der König!" Nur einige Böswillige sprachen:,,Was kann der uns helfen!" Saul that jedoch, als höre er es nicht.

3. In kurzer Zeit bewies Saul, daß er der Krone würdig sei. Nachasch, König der Ammoniter, belagerte die Stadt Jabesch Gilead und wollte nur unter der Bedingung Frieden mit ihr schließen, daß sich alle ihre Bürger das rechte Auge ausstechen lassen müßten. Saul, der auch nach seiner Erwählung zum König seinen früheren Ackerbau fortsette, kam gerade mit seinen Rindern vom Felde, als ihm die Not der Stadt Jabesch berichtet wurde. Da nahm er ein Paar Rinder, zerstückte sie und schickte die Teile durch das ganze Gebiet Israels mit der Weisung: „Wer nicht auszieht hinter Saul und Samuel her, dessen Rindern wird also geschehen." Da sammelten sich um ihn 330,000 Mann, und er schlug die Ammoniter völlig aufs Haupt. Nun sprach das Volk zu Samuel:,,Wer sind die, welche sprachen: Saul soll über

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