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von ihm abgewälzt werden. Dieser ersehnte Augenblic nun soll mit ganz unerhörten Wundern bezeichnet seyn. Der Herr antwortet:,, Siehe ich mache einen Bund: vor alle deinem Volk will ich Wunder thun dergleichen nicht geschaffen sind in allen Landen, und unter allen Völkern; und alles Volf, darunter du bist, soll sehen des Herrn Werk; denn furchtbar solls seyn, das ich bey dir thun werde. Furchtbar für die Heyden, die verworfen werden; hehr und herrlich für die wiederangenommenen Kinder. Auch der Prophet Micha sagt:,,der Herr werde sie Wuns der sehen lassen, gleichwie zur Zeit, da fie aus Aegyptenland zogen; daß die Heyden sehen und sich schämen sollen über aller ihrer Macht, und die Hand auf ihren Mund legen, und ihre Ohren zuhalten." Und wann werden diese außerordentlichen Wunder Statt haben? ,,Wann der Herr sich Israels wieder erbarmen, ihre Missethat dämpfen, und alle ihre Sünden in die Tiefe des Meeres werfen wird; wann er wird Jacob die Treue und Abraham die Gnade halten, wie er den Vätern vorlängst ge schworen hat (Mich. 7, 15. 20.).“ Sind nun die oben erwähnten Zeichen nicht eben die von den Propheten verheiffenen, wie sie es denn ihrer Merkwürdigkeit ohnerachtet wohl noch nicht sind, so dienen sie doch als Vorläufer jener, um die auch bey Sirach gebeten wird:,, Thue neue Zeis chen und neue Wunder, verherrliche deine Hand und rechs ten Arm. Und das wird geschehen, wenn der Herr, sich wird seines Volks und Jerusalems erbarmen, und versammeln alle Stämme Jacob; wann er Zion wird erfüllen mit seinen unaussprechlichen Worten, und sein Volk mit seiner Herrlichkeit (Jes. Sir. 36, 6. ff.)." Die bisherigen Zeichen sind wie einzelne Posaunentöne, welche das nahe Ende der Heydenzeiten ankündigen, und daß Jerusalem und sein Volk nun bald genug von den Heyden zertreten seh (fue. 21 24.), daß Israel aus seinen Gräbern steigen,

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feine Augen dem Licht öffnen, von seinem Gott zu Gnaden angenommen werden, und endlich den Segen ererben wird, welcher ihm so oft und so feyerlich verheissen worden; daß es Zeit sey, sich unverzüglich zur Buße zu wenden, um nicht unter die Schuldigen zu gehören, welche als Opfer der strengsten Gerechtigkeit fallen werden.

Niemand sey verwegen genug zu fragen, was man von Zeichen halten könne, die seit so langen Jahren noch keine Folge gehabt. Er würde eben jenen fürchterlichen Sturm der französischen Revolution und alle ihre ausges breiteten Wirkungen vergessen, und nicht wissen, daß diese Dinge vorhergesehen und vorhergesagt waren, als die ersten Funken eines Brandes, der einst Alles verzehren wird. Er würde Muthwillens nicht wissen wollen, daß vor dem Herrn tausend Jahre sind wie ein Tag (2. Petr. 3, 8.), daß Gott nur ungern straft, daß er lange droht, ehe er zuschlägt, bis endlich seine verachtete Langmuth wie ein Donner losbricht. Er würde sich den tollen Spöttern gleich stellen, von denen Petrus redet, und die vorsäglich blind sich in ihr Verderben stürzen, wie die Bewohner der ersten Welt. Noah warnte umsonst; ein Jahrhundert lang währten die Ermahnungen und Verkündigungen dieses Gerechten, ohne auf die Klüglinge und Sichern den mindeften Eindruck zu machen. Sie wandten sich zu ihren Lüsten, Leidenschaften und Spielwerken, glaubten nichts von all ihrem Elend, als da es unheilbar war und der Tod ste verschlang. Und noch bleibt diese fürchterliche Lehre unfruchtbar für die weit stolzern, verdorbenern, irreligiösern Bewohner der zweyten Welt, welche folglich um so mehr verdienen ihrem Schwindelgeist überlassen zu werdta, und unversehens ins Neß der göttlichen Gerechtigkeit zu fallen. Sie wird es auch leider bleiben bis ans Ziel; dendder Mund der Wahrheit hat es bestimmt vorausgesagt:,,Gleich wie es zu der Zeit Noahs war, also wirds auch seyn bey der

Julunft des Menschensohns. Denn gleich wie sie waren in den Tagen vor der Sündfluth, sie aßen, sie tranfen, se freyeten und ließen sich freyen, bis an den Tag, da Noah zu der Arche einging, und sie achtetens nicht, bis die Sündfluth kam, und nahm sie alle dahin. Also wird auch seyn die Zukunft des Menschensohns (Matth. 24, 37. ff.).^^ Eine feurige Sündfluth wird auf die Abtrünnigen und Gottlosen stürzen, wie weiland auf die sündigen Städte, deren Einwohner auch nichts davon ahneten.,, Desselbigen gleichen wie es geschah zu Zeiten Lot: sie aßen, sie tran ten, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie baueten. An dem Tag aber da Lot aus Sodom ging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel, und brachte sie Alle um. Auf diese Weise wirds auch gehen an dem Tage, wenn des Menschen Sohn soll offenbaret werden (Luc. 17, 26. ff.).“

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Drittes Capitel.

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Lehre der Schrift und der Väter vo dem bevorstehenden Schicksal der abtrünnigen Heyden.

Hören wir zuerst den Apostel. Er spricht in den Pere sonen der Römer zu allen Heyden: Ich will euch nicht verhalten, lieben Brüder, dieses Geheimniß, auf daß ihr nicht stolz werdet. Blindheit ist Israel eines Theils widerfahren, so lange bis die Fülle der Heyden eingegangen sey, und also das ganze Israel selig werde, wie geschrie ben steht: Es wird kommen aus Zion, der da erlöse, und abwende das gottlose Wesen von Jacob (Röm. 11, 25. ff.).“

Was ist denn das für ein wichtiges, tiefes, bisher unbekanntes Geheimniß, das menschliche Weisheit nie geahndet hätte, das nur durch die Offenbarung erkannt werden konnte, das für die Heyden so bedeutend war, und dessen Erkenntniß ihre Undankbarkeit verhüten, ihren Stolz beugen und sie in steter Demuth erhalten sollte? Die künftige Belehrung der Juden kann es nicht seyn; denn abgerechnet, daß diese große Begebenheit an hundert Orten der Schrift und zwar in klaren, herrlichen Ausdrücken verkündigt war: so hat die Wiederkehr Israels zum Glaus ben und zu der Frömmigkeit seiner Väter in sich wever etwas Demüthigendes noch Erschreckendes für uns, weil sie der christlichen Kirche zum Zuwachs und zur Ehre ge

reichen mird. Dieses tiefe Geheimniß hat folglich einen ganz andern Gegenstand, und besteht darin, daß die Heyden allmählich ihrer ersten Unwürdigkeit vergessend wieder in ihre alte Finsterniß zurücksinken, und zur Strafe ihres Undanks und Stolzes von dem mystischen Baum werden abgehauen werden, auf welchen sie nur aus freyer Erbars mung gepfropft waren, und also ihre Stelle wieder den natürlichen Zweigen werden einräumen müssen.

Dieser schreckliche Stellenwechsel ist es, was uns der Apostel schon seit dem Ursprung der Kirche zur Einflösung einer heilsamen Furcht vor Augen malte. Wie der Unglaube Israels zur Berufung der Heyden Anlaß gab, so wird es auch umgekehrt gehen der Abfall der Heyden wird Israels Rückkehr nach sich ziehen. Die Berufung des einen Volks ist die Verwerfung des andern, und dieses der Inhalt jenes für die Heyden so wissenswerthen Ees heimnisses. Beyde Völker müssen eines nach dem andern ein auffallendes Beyspiel der Barmherzigkeit und Gerechtigkeit Gottes werden. Das Heydenvolk ward auf das Judenvolk gepfropft, die erste Kirche, die aus Juden be stand, nahm die Heyden auf, und machte Einen Leib, Einen Baum, Ein Volf mit ihnen aus, machte sie seiner Gnaden und Verheissungen theilhaftig.' Forthin wurden die Heyden, weil die übrigen des Volks Israel das Evans gelium von sich stießen, das wahre Königreich Juda, das wahre Reich Davids. Nach dieser neuen Reichs - Aufrichtung geht in Judäa nothwendig Alles zu Grunde. Judäa ist nichts mehr für Gott oder für die Religion, so wenig als die Juden. Wir gewinnen durch ihre Verstoßung; ihr Schaden ist der Heyden Reichthum; ihr Unglaube ist ein Grundstein unsers Glaubens; sie lehren uns Gott fürch ten, und sind uns ein ewiges Schauspiel der Gerichte Gots tes an seinen undankbaren Kindern, damit wir uns der Gnade nicht überheben, die unsern Vätern verliehen ward,

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