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hannis. Die Vereinigung der Herzen der Väter und ihrer Kinder ist also dem Umte des Elias selbst vorbehal ten. Dieses sagt uns auch Sirach (der wenigstens als Zeuge der Meinung der Synagoge gelten kann.) › Nachdem er (E. 48.) die großen Thaten dieses Propheten gepriesen hat, seht er hinzu:,,Du bist verordnet, daß du strafen sollst zu seiner Zeit, zu stillen den Zorn, ehe der Grimm kommt, das Herz der Väter zu den Kindern kehren, und die Stämme Jacob wiederbringen. Wohl denen, die dich sehen und mit deiner Freundschaft beehret seyn werden. Da werden wir das rechte Leben haben.“ Die Stämme Jacobs sind noch zerstreut, ohne Licht und Leben; aber der Tag wird kommen, wo sie vereinigt, in ihre Vorrechte wieder eingeseßt, und alle Völker der Erde sie bewundern werden. Ferner nachdem drey Apostel, Petrus, Jacobus und Johannes, den heiligen Propheten Elias, der von den Echriftgelehrten und der ganzen Nation erwartet wurde, auf dem Berge gesehen hatten, so fragten sie ihren Meis fter (Matth. 17, 10. Marc. 9, 11.):,,Was fagen denn die Schriftgelehrten, Elias müsse zuvor kommen? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Elias soll ja zuvor kommen, und alles zurechte bringen." [Der Verf. seßt aus Mißverstand die Worte des Marcus hinzu: „Er wird viel leiden, und mit Verachtung verworfen werden, gleichwie geschrieben steht, daß des Menschen Sohn es werden foll.] Diesem allgemeinen Glauben der Synagoge widerspricht also Jesus nicht, sondern bekräftigt ihn mit dem vollgültigen Ansehen' seines Worts; und dieses hat hierin den Glauben aller christlichen Kirchen entschieden. Alle Kirchenväter lehren daher die Zukunft des Elias als Hes

*),,Il souffrira beaucoup, et il sera rejeté avee mépris, selon qu'il est ecrit que le Fils de l'homme doit l'être." S. hinten die Bemerkungen..

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rolds des Herrn zur Bekehrung Israels und allgemeinen Wiederherstellung der Kirche. Man hat die Zeugnisse darüber in einem eigenen Werk gesammelt, das man nachse, hen kann. *

Gewöhnlich wird die Frage aufgeworfen, in welche Region des Weltalls der große Prophet entrückt worden sey, und was er in diesem seinen Aufenthalt thue oder genieße? Die Kirchenlehrer befehlen uns über diesen wie über so viel andere Puncte, welche Gott uns verbergen wollen, die eitle Neugier zu unterdrücken. **) Indessen

wird es erlaubt seyn, einige Grundsäße aufzustellen, um einem gemeinen Vorurtheil zu begegnen, als ob nämlich dieser Prophet bis zum Tag seiner Offenbarung an einem Ort des Ergößens lebe, und wenn er noch nicht die unaussprechliche Wonne des seligen Anschauens schmeckte, er we nigstens ein sehr glückliches Daseyn an seinem Bergungsort feyern müsse. Diese Meinung ist unwahrscheinlich. Bey seiner ersten Sendung war das Leben des Propheten ein beständiges Seufzen über die Blindheit und die Ungerechtigkeiten seines Volks. Der Eifer für die Ehre seines Gottes verzehrte ihn; er war untröstlich über die Laster und Abgötterey Ifraels; jenes Feuer, welches das Opfer sammt Holz, Steinen und Erde des Altars fraß, ja das Wasser in der Grube umher aufleckte (1 Kön. 18, 38.) und jenes, welches die Leute fraß die ihn holen sollten (2 Kön. 1.) war nicht so brennend, als die Gluth, welche stets auf dem Altar seines Herzens loderte. (Vg. 1 Kön. 19, 10.) Und gewiß ist sie weder verloschen noch gedämpft, seitdem er nicht mehr unter den Sterblichen wandelt, sondern nur

*) Defense du sentiment des saints peres sur le retour futur d'Elie, etc. in 12.

**) Supervacaneum est ista quaerere. S. Chrysost. hom. 24. in Gen. et 22, 'in epist. ad Hebr.

heftiger und reiner geworden. Und da nicht zu zweifeln ist, daß er in seiner geheimen Wohnstätte die Unordnungen und Aergernisse auf Erden steht: wie muß dieses Schauspiel sein Gemüth zerreissen? Noch mehr, er ist auch nach seinem Verschwinden noch,, Israels Wagen und feine Reuter, wie ihn sein actievtester Jünger nennt, als er ihn gen Himmel fahren sieht (2 Kön. 2, 12.) — oder der Heerführer und mächtige Held des Volks. Die Kinder Jacob sind nicht bloß seine Brüder nach dem Fleisch, fendern auch die Heerde, die ihm Gott seit fast dreytausend Jahren gegeben. Er hat für sie die Sorgfalt eines Hirten, ja das Eingeweide einer Mutter; er verliert se nie aus den Augen. Wie muß daher seine Seele geblutet haben, als er von Zeit zu Zeit die Verbrechen und Züchtigungen dieses Volks wachsen, dasselbe nebst seinen Köni gen, Fürsten und Priestern in die Gefangenschaft geführt oder erwürgt, den Tempel durch die Chaldäer verbrannt, Jerusalem und die Landstädte verwüstet sah? Wie muß feine Pein gestiegen seyn, als er sein verblendetes Volk den Erretter verschmähen, kreuzigen, und hierauf die Heere der Nache gegen selbiges heranrücken, die mörderis schen Weingärtner ausrotten, und den Sturmwind des Grimms die Menge, wie elenden Staub, in alle Winde zersfreuen sah, damit sie lange Jahrhunderte hindurch ein gräßliches Schauspiel der Gerechtigkeit für das vergossene Blut des göttlichen Sohnes würden? Dieser Zustand währt noch. Israel ist noch blind, verhärtet, unglücklich, trägt noch den Zorn des Himmels; und der heilige Prophet kann dessen weder unkundig seyn, noch es ansehn ohne von dem bittersten Schmerz durchdrungen zu werden. Was Elias empfinden muß, wenn seit achtzehnhundert Jahren seine geliebte Heerde bis an die Enden der Welt umhergeworfen, zerrissen, zertreten und gefressen wird, wenn täglich so viele seiner Kinder in der Verblendung

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und Unbußfertigkeit hinstarben, wenn ganze Geschlechter in die Grube fahren, ohne je die Augen dem Licht geöff net und die Verheissungen erlangt zu haben. Dieses schneidende Schwerdt, das durch seine Seele geht, fühlen wir nur aus Todesfälte nicht mit, die wir seit langer Zeit weder Gott zu lieben, noch wahren Antheil an dem Heil unserer Brüder mehr zu nehmen wissen. *) Die unzähli gen Mishandlungen der Religion Jesu und das Verloren. gehn so Vieler, bringen bloß eine vorübergehende Bewegung in uns hervor. Wir tadeln und belachen mehr den Fall unsers Nächsten, als wir aufrichtig darüber seufzen. Wir begreifen darum den h. Propheten nicht, dessen ausserordentliche Liebe zu Gott und seinem Volk aus seinem ganzen Wesen ein beständiges Brandopfer macht.

Er scheint auch nach dem Rath Gottes, bestimmt, als Opfer seinen Zorn zu stillen, wie es bey Sirach heißt (C. 48, 10.),,Du bist verordnet - zu stillen den Zornic. Sollte aber dieses schmerzhaft herrliche Amt erst bey seiner Wiedererscheinung auf Erden anfangen? Nein, er ist ein Opfer für das Volk Israel seit seiner ersten Sendung, und ist nur der Erde entrückt worden, um seinen Opferdienst brünstiger und reiner fortzusehen. Der Zorn Gottés gegen ein so sündiges Volk wird nicht so schnell besänftigt, und die herrliche Gnade, die Ifrael widerfahren soll, kann nur die Frucht langwährender und schmerzhafter Seufzer seyn. Der Prophet ist also in einem anhaltenden Zustand von Aufopferung, in einem ununterbrochenen. Märtyrerstande. Er ist im strengsten Einn was Paulus hätte werden mögen, um die göttliche Gerechtigkeit gegen sein Volk in Barmherzigkeit zu verwandeln. (Röm. 9, 1. ff.)

*) Wenn auch die Vorstellung des Verf. von dem Zustand des. Elias falsch wäre, so ist doch diese seine Erinnerung gegründet und lehrreich,

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Ich sage die Wahrheit in Christo, spricht er daß ich

große Traurigkeit und Schmerzen ohne Unterlag in meinem Herzen habe.

Denn ich habe gewünschet verbannet (ein

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Anathema, ein Fluchopfer) zu seyn von Christo für meine Brüder, die meine Gefreundte sind nach dem Fleisch; die da sind von Israel" u. s. w. Wie viel heisser muß noch der Schmerz und die Sehnsucht des Propheten seyn, welcher so besonders auserschen ist, die Bekehrung und Wie derbringung dieses Volks zu bewirken ? Wenn Paulus Geburtswehen aussicht, um Jesum Christum in den Glaus bigen der neugeborenen Kirché zu gestalten, (Gal. 4, 19.): welche Schmerzen muß Elias leiden, um ein so lang im Tode liegendes Volk zum wahren Leben zu gebären? um diese steinharten Herzen zu erweichen, und den bisher unerbittlichen Zorn zu wenden? Schweigt also gleich die Schrift über den jeßigen Zustand des Propheten, so ist es doch höchst wahrscheinlich, daß er stets für eine unzählbare Menge verstockter Sünder sich selbst in unbegreiflich tiefer Zerknirschung, Demüthigung und Buße darbringt, und sich badurch zu seinem außerordentlichen Werk vorbereitet, wels ches er mit einem schmählichen und grausamen Tode bes schließen soll. Und wie sehr haben die, so auf die Erlös sung Israels warten, Ursache, seine Empfindungen und seinen Schmerz zu ́theilen? Wenn nach Sirach diejenigen glücklich zu preisen sind, welche ihn sahen, oder fünftig sehen und mit seiner Freundschaft beehrt seyn werden: wie traurig, seines Uingangs für unwürdig geachtet zu werden, als eine kalte, gleichgültige Seele, die nie aus gleichem Beweggrund mit ihm seufzt, und für sein liebes Volk, für den einzigen Gegenstand seiner Befümmerniß, nichts als Verachtung an den Tag zu legen weiß? Wohl haben wir zu wünschen, daß ein Funke seines Feuers auch unsere Herzen für Israel erwärmen möge.

Obwohl nun der h. Prophet hinlängliche Beweise für

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