ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub

Schaarschmidt, Die Religion. Leipzig 1907.

Hartmann, E. v., Das religiöse Bewußtsein im Stufengang seiner Entwicklung. Berlin 1882.

Grasserie, de la, Psychologie des religions. Paris 1899.

Des religions comparées. Paris 1899.

Sabatier, Esquisse d'une philosophie de la religion etc. Paris 1897. (4. éd.) La Religion et la culture moderne. Paris 1898.

Morris Jastrow, The study of Religion. London 1901.

Jevons, F. B., An introduction to the history of Religion. 1890. Guyau, J. M., Esquisse d'une morale sans obligation ni sanction. Paris 1885.

Peschel, Völkerkunde. Leipzig 1875.

Ratzel, Völkerkunde. 2 Bde. Leipzig 1894.

Tylor, Anfänge der Kultur. 2 Bde. Leipzig 1873..

Lippert, Kulturgeschichte der Menschheit. 2 Bde. Stuttgart 1886. Steinen, v. d., Unter den Naturvölkern Zentralbrasiliens.

Schultze, Der Fetischismus. Leipzig 1871.

Berlin 1894.

Roskoff, Religionswesen der rohesten Naturvölker. Leipzig 1880.
Vierkandt, Natur- und Kulturvölker. Berlin 1896.

Lang, Myth, Ritual and Religion. 2. ed. London 1899.

Custom and Myth. London 1885.

Modern Mythology. London 1897.

Vignoli, Tito, Myth and Science. New York 1882.

Frazer, The Golden Bough. London 1900.

Brinton, Anthropology and Ethnology. Philadelphia 1886.

American Hero-Myths. Philadelphia 1882.

Religions of Primitive Peoples. New York 1897.

The Myths of the New World. 3. ed. Philadelphia 1896, und verschiedene Werke Bastians.

Einleitung.

§ 1. Bestimmung der Aufgabe der Religionswissenschaft.

So verschiedenartig auch die Standpunkte und demzufolge auch die Ergebnisse sein mögen, denen wir in der Religionswissenschaft begegnen, so hat sich doch prinzipiell wenigstens darüber ein gewisses Einvernehmen herausgestellt, daß eine möglichst umfassende geschichtliche Prüfung des einschlägigen Materials stets mit einer entsprechenden psychologischen und metaphysischen Erörterung Hand in Hand gehen müsse; mit anderen Worten, hier wie überall sonst müssen sich Erfahrung und Denken, Empirie und Spekulation gegenseitig ergänzen und befruchten. Die Unterschiede treten erst in der praktischen Ausführung des Programms hervor. So ist es denn kein Wunder, daß diese Wissenschaft, die sich zwanglos in einen geschichtlichen und einen philosophischen Teil gliedert, erst ein Kind unserer Zeit ist, der eben von den verschiedensten Seiten aus der Rohstoff für die Forschung zugeströmt ist. Nicht zum wenigsten ist in erster Linie die vergleichende Sprachwissenschaft anzuführen, dann die Archäologie und vor allem die gegenwärtig so eifrig gepflegte Folklore und die Völkerkunde nebst den verdienstlichen Arbeiten der christlichen Missionare. Freilich ist hier überall Vorsicht geboten, besonders in bezug auf manche kühne Rückschlüsse auf frühere Anschauungen und Entwicklungsstufen. Auf viel festeren Boden gelangen wir, sobald

bestimmte; chronologisch fixierte Urkunden vorliegen, und deshalb bildet es für die Religionswissenschaft geradezu die Geburtsstunde, als Max Müller auf dem Internationaleh Orientalistenkongreß 1874 in London die Herausgabe der Heiligen Bücher des Ostens anregte. Diese Sammlung der Sacred Books of the East (vom Jahre 1879-1898) ist beiläufig bemerkt auf 49 Bände angewachsen, eine unvergleichliche Fundgrube für alle weiteren religionsgeschichtlichen Untersuchungen. Auch durch Errichtung von Lehrstühlen für diese Disziplin (so z. B. in Holland und in der Schweiz, in Amerika, das sich durch besonderen Eifer in dieser Hinsicht auszeichnet) oder durch Gründung von Zeitschriften bekundet sich neuerdings ein immer lebhafteres Interesse für diese großen Fragen; dahin ist zu rechnen die Revue de l'histoire des religions in Paris, von J. Réville geleitet, oder die Annales de Musée Guimet, die holländische Theologisch Tijdschrift, das Archiv für Religionswissenschaft, begründet von Ths. Achelis 1898, herausgegeben von Alb. Dieterich (Teubner). Will man endlich den Charakter der Vergleichung nachdrücklich betonen, so liegt er darin, daß sie nach sorgfältiger kritischer Materialsichtung diejenigen Züge in den verschiedenen Religionen zu bestimmen hat, welche in ihrer typischen Eigenart auf bestimmten Entwicklungsstufen überall wiederkehren; das setzt eine zusammenhängende psychologische und metaphysische Behandlung der betreffenden Glaubensanschauungen voraus, so daß dann die betreffenden Parallelen sich von selbst ergeben. Die Theologie aber, insbesondere die christliche, kann nur als ein Glied der allgemeinen Religionswissenschaft angesehen werden, nicht umgekehrt; mag auch unser Bekenntnis die höchste Stufe in der Entfaltung des

religiösen Bewußtseins darstellen; so kann erst eine unbefangene Vergleichung mit anderen Formen das letzte Urteil sprechen; gerade hier: würde dogmatische Voreingenommenheit von vornherein jedes objektive wissenschaftliche Verfahren unmöglich machen. Auch wären wir nie imstande, mit einiger Sicherheit zutreffende Werturteile zu fällen.

Eine Bemerkung vermögen wir hier freilich nicht zu unterdrücken: Es versteht sich für eine wissenschaftliche Untersuchung, wie es die vorliegende ist, von selbst, daß sie auf dem Boden strenger Objektivität erwachsen ist, die weder durch dogmatische Vorurteile, noch durch verhängnisvolle Gefühlsrücksichten gebunden ist. Aber trotzdem nötigt uns der Raum zu nicht geringen Einschränkungen; das gilt z. B. von gewissen Standpunkten und Voraussetzungen, die für die ganze Betrachtung maßgebend sind, ohne hier im einzelnen kritisch geprüft werden zu können, wie die übrigens in der Völkerkunde durchweg angenommene und bewährte Lehre vom Animismus, wie Tylor es nennt, d. h. vom Glauben der Naturvölker an die Beseelung der Natur. Daraus ergibt sich anderseits die Verpflichtung für uns, der Polemik tunlichst zu entsagen, weil wichtigere Momente dadurch zu sehr leiden würden. Es kann sich immer nur um Orientierung und Darstellung charakteristischer Züge handeln, in betreff aller eingehenderen Begründung und namentlich des besonders in der Mythologie und Religionsgeschichte fast unübersehbaren Details müssen wir auf die entsprechenden Handbücher verweisen. Diesem Abriß soll sich übrigens später eine, wenn ebenfalls nur knappe religionsgeschichtliche Übersicht anschließen.

Erster Abschnitt.

Grundzüge in der Entwicklung
der Religionsgeschichte.

Erstes Kapitel.

Bestandteile der Religion.

(1. Religion. 2. Mythologie. 3. Kultus.)

I. Religion.

§ 2. Religion.

Da wir uns später noch genauer mit dem Begriff und Wesen der Religion beschäftigen werden, so möchten wir vorläufig auf eine genauere logische Bestimmung verzichten und in Übereinstimmung mit der Völkerkunde unter Religion den Glauben an übersinnliche Mächte, zweitens die Mythologie, das bunte, farbenreiche Abbild der Gottheit in der Natur, und endlich den so weitverzweigten Kultus in untrennbarer organischer Einheit begreifen. Scheidet man eines dieser Elemente als unwesentlich aus, so wird man den Tatsachen nicht mehr gerecht und folgt eben persönlichen dogmatischen Neigungen. Es versteht sich bei der überreichen Fülle des Materials von selbst, daß wir uns nicht auf das Detail einlassen, sondern nur bestimmte typische Züge herausgreifen können; für das Studium der Einzelheiten müssen wir auf die früher genannten Handbücher verweisen. Solche überall wiederkehrende Urelemente des Glaubens sind z. B.

« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »