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knüpften mit dem Marschall des Kurfürsten Unterhandlungen an, versprachen sich und die Stadt ohne Vorbehalt zu unterwerfen und öffneten am 25. Mai die Thore. Die Bruhrainer wurden entwaffnet und zu vierzigtausend Gulden Strafe verurtheilt; mehrere Nädelsführer enthauptet. In der Markgrafschaft Baden wurde der Aufstand am 25. Mai durch einen Vertrag gestillt.

Am 28. Mai erfolgte bei Fürfeld zwischen Hilsbach und Neckarsulm die Vereinigung der pfälzisch-trierischen Mannschaften mit den schwäbischen Bundestruppen zu einem Gesammtheere von achttausend Mann zu Fuß und fünfundzwanzighundert Reitern. Fürsten, Neuter und Kriegsknechte brannten vor Begier, den Empörungen im Frankenland ein Ende zur machen, und waren alle lustig, da ihnen gute Kundschaft zukommen, daß die Bauern, wenn auch noch großsprechisch, doch hülflos und in Wahrheit zaghaft worden, und uneins unter sich selbs.' 1

Die Hauptleute der in Würzburg vereinigten Heere hatten, da ein nach Heilbronn ausgeschriebenes Volksparlament, wo eine neue Reichsverfassung berathen werden sollte 2, nicht zu Stande gekommen, am 27. Mai einen Landtag nach Schweinfurt ausgeschrieben, um von guter Ordnung, auch Aufrichtung des Wortes Gottes, Friedens und Rechtens und sonderlich auch der Obrigkeit zu handeln. Der Landtag sollte am 1. Juni beginnen, und alle verbündeten Fürsten, Grafen und Herren auf demselben, wo möglich, persönlich erscheinen, die Städte und Flecken durch je zwei Abgeordnete sich vertreten lassen. Am Tage vor dem Ausschreiben, am 26. Mai, hatten die fränkischen Hauptleute unter ihrem und der Stadt Würzburg Insiegel von allen Kurfürsten, Fürsten und anderen Ständen des Reiches, von allen Schultheißen, Bürgermeistern, Räthen, Dorfmeistern und Gemeinen Unterstützung begehrt für ihr evangelisches Werk. Weil man Gott dem Almächtigen, schrieben sie, ,mehr gehorsam sein muß, als den Menschen, so haben wir uns im Namen Gottes, zur Erhaltung des heiligen Evangeliums und zur Handhabung des Friedens und des Nechtes, in eine freundliche und brüderliche Vereinigung zusammengethan. Dabei sind wir auch gesonnen, alle schädlichen Schlösser und Naubhäuser, daraus den Gewerbsleuten und den Gemeinen so viel Nachtheil und Schaden begegnet ist, sämmtlich auszureuten, wie wir es auch mit des Allmächtigen Hülfe zur Zeit gethan haben, um dadurch den gemeinen Frieden auf Straßen und Wassern zu fördern. Deßhalb bitten wir euch unterthänig und freundlich, uns in diesem christlichen Unternehmen Hülfe und Beistand zu thun, und uns weder mit der That, noch auf andere Weise aufzuhalten.3 Schon früher hatten

1 * Bericht vom 5. Juni 1525 in Trierischen Sachen und Briefschaften fol. 92. 2 Vergl. oben S. 445.

3 Bei Bensen 342-344.

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dieselben Hauptleute verordnet, daß der Adel sich nach Erkenntniß der ganzen Bruderschaft zu richten habe. Es soll auch ein Jeder vom Adel nicht mehr reiten, sondern zu Fuß gehen und sich mit Speise und sonst Anderem gleich halten, doch soll ihm, wo er es begehrt, um seinen Pfennig zu kaufen, unbenommen sein. Auch ist des ganzen Haufens crnstliche Meinung, daß keinem vom Adel zugelassen werde, seine Behausung zu behalten, sondern sollen Häuser bauen und bewohnen, wie Andere in Städten und Dörfern. Wo Einer vom Adel begehrt, seine Behausung selbst abzubrechen, und dasjenige, so ihm Nug ist, seiner Nothdurft nach zu gebrauchen, soll ihm das auch vergönnt werden. So aber Einer übrige Getreidsförner hätte, ist Aller Meinung, dieselben dem ganzen Haufen zu Nutz und zu Gutem vorzubehalten.' 1

Aber der Uebermuth der Empörischen und Raubbrenner sollte zu Ende gehen. Die vordem ihnen beiständig gewesen, ehe noch die Fürsten sich gerüstet und herangezogen, vermochten entweder selbs nichts, oder fielen ab aus Furcht, und wurde es nichts mit einer Versammnung in Schweinfurt, wo nur Etliche hinkamen, und zerging wie Spreu im Wind, als man die Büchsen hörte 2.

Vergebens baten die fränkischen Bauern den mit ihren Brüdern verbundenen Herzog Ulrich von Württemberg um Hülfe, unter der Betheuerung: sie lägen, zwanzig- bis dreißigtausend Mann stark, gegen den schwäbischen Bund zu Felde, um das Wort Gottes und christliche Freiheit zu handhaben und große Beschwerden der Armen abzulegen 3. Vergebens sprachen sie Heilbronn und Nürnberg um Unterstützung an. Früher hatte der Nath zu Nürnberg es stillschweigend geschehen lassen, daß die Bauern in der Stadt sich Munition und Proviant verschafften. Auf eine Anfrage der Bauern vom 14. Mai: was sie sich von Nürnberg zu versehen hätten, wenn sie mit Heereskraft nach dem südlichen Franken zögen, hatte der Nath geantwortet: es sei bekannt, wie treu er der evangelischen Lehre anhange; die Bauerschaft habe sich, wenn sie nicht gegen die Stadt selbst Etwas vornehme, keiner Feindseligkeit von ihm zu versehen. Jetzt, nach den Siegen des Truchseßes und der verbündeten Fürsten, schrieb der Nath den Bauern: ihr Vorhaben sei,nicht evangelisch, sondern teuflisch‘4. Heilbronn trat den

Bei Bensen 205.

2 Sagt der S. 538 Note 1 angeführte Vericht.

3 Bei Walchner und Vodent 316-317. Vergl. Dechsle 190.

✦ Vergl. Dechsle 116. 190. Bensen 361–362. „Das ist die Warheit, daß die Hauptleut zu Heidingsveld im Lager vil Weins zu Würzburg, der den Geistlichen zugestanden, uffgeladen und gen Nürnberg geführt haben, den daselbst on worden und dargegen Pulver kauft. Lorenz Fries 226.

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christlichen Bundesbrüdern feindlich entgegen. Im Lager der Aufständischen selbst herrschte Verwirrung und Zwietracht. Unter und bei dem Haufen der Bauerschaft, schrieb der Rothenburger Ehrenfried Kumpf, ist kein Friede, Gehorsam, Einigkeit, Treu oder Glauben. Alles was sie heut geloben, schwören, zusagen und verschreiben, wird alsbald morgen nicht gehalten, sondern Alles veracht und dawider gehandelt. Von ihren eigenen Führern wurden die Bauern verlassen und verrathen. Götz von Berlichingen, der einem Beschluß des Würzburger Lagers gemäß mit achttausend Mann und sechsundvierzig Büchsenstück, Schlangen, Falknet und Feldgeschütz' die Vereinigung des schwäbischen Bundesheeres mit den Fürsten verhindern und die Bauern in der Sulmgegend retten sollte, machte sich in der Nacht vom 29. auf den 30. Mai bei Adolzfurt heimlich davon, gerade in dem Augenblicke, als die blutige Entscheidung bevorstand. Sein Verrath wurde das Zeichen zur Auflösung des Heeres 2. Auch Georg Meßler, der andere Feldhauptmann der,christlichen Vereinigung, suchte am 2. Juni bei Königshofen, wo das bündisch-pfälzische Heer mit den Neckarthälern und Odenwäldern zusammenstieß, vor dem Beginn der Schlacht sein Heil in der Flucht 3.

In der Schlacht von Königshofen wurde es mit den führerlosen, erschreckten Bauern wie mit einer Schweinhatz gehalten. Sie warfen die Wehre von ihnen; die, so die Wehre behielten, wußten nit, wie sie solche brauchen sollten; sie hatten sehr viel Handrohr, aber vor Zittern und Angst wußten sie nit, wie sie diese brauchen sollten; sondern fliehen war ihre beste Wehr: ist ein ganz elend Gejagd daraus worden. Ein Nöttlein hatte sich in einen Wald gethan und zur Wehr gestellt, sich verhauen: die sind von

1 Bei Bensen 410 Note 1.

2 Vergl. Wegele 159–164. v. Stälin 4, 304–305 Note 3 Am 29. Mai berichtete Göz seinem Mithauptmann des hellen Haufens, Hans Reuter, Schultheiß von Bieringen er habe von Dietrich Spät im Namen des schwäbischen Bundes die Versicherung erhalten, daß die Bauern, wenn sie sich,in Thaiding oder Handlung gegen den Bund begeben wollten, auf Gnade und Ungnade angenommen werden würden, nur nicht die Anfänger des Aufruhrs und die Weinsberger Mörder. Weil ihm aber die Bauern kein Vertrauen schenkten, ‚so ich dann weiter von euch, so mir lieber. Denn wie es ginge, wüßte ich nicht Dank zu verdienen. Mich ins Lager zu thun, gegen Feinde zu ziehen, will mir nicht gebühren, dieweil ich eurethalben gehandelt, auch dem Bund, wie ihr wißt, verpflichtet, und sie sonst geneigt, mir gern Schellen anzuhängen, mich bedenken, in Ansehung meines großen Fleißes, den ich eurethalben gehabt. Hierauf meine ganz freundliche Bitte: ihr wollt mir solche Last erlassen. Sonst weiß ich dir nichts Neues zu entbieten, denn daß der Bund viel Rayfigs Zeugs hat. Bei Berlichingen-Rofsach 237. Vergl. den Aufsatz von Baumgartner über Göß von Berlichingen, in den Stimmen aus Maria-Laach, Jahrg. 1879, S. 310-313. 3 Vergl. Bensen 424.

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Fußknechten erstochen; viele von den Bäumen mit den Handrohren herabgeschossen; viele von den Reutern an die Spieß gefaßt und von den Pferden zertreten, deren bei dreizehnhundert gewesen. Bei dreitausend Bauern. wurden erschlagen 2; dreihundert gefangen genommen; alles Geschütz und Kriegsmaterial wurde erbeutet. Dann ging man leichtes Muths auf die Wahlstadt, und bliesen zu den Pauken alle Trompeter."

Am 3. Juni ergab sich Mergentheim auf Gnade und Ungnade, am 4. wurden die von Florian von Geyer befehligten fränkischen Bauernschaaren bei Ingolstadt südlich von Würzburg völlig aus einander gesprengt 3.,Bei einem Dorf und Schloß Ingolstadt,' erzählt Schertlin von Burtenbach in seiner Lebensbeschreibung, ,haben wir wiederum viertausend Bauern ge= schlagen. Von denselben sind vierhundert in das abgebrannte Schloß geflohen, die haben sich hart gewehrt, aber sie sind von uns gestürmt, fast alle erstochen, und in einer Kirche nit weit davon bis in zweihundert Bauern verbrannt' 4.,Etlich ließen sich in der Wagenburg erstechen, kurrten wie die Säu; etliche steckten die Köpfe in die Erde, vermeinten man sehe sie nicht; auch etliche huben die Händ für die Augen, die andern gen Himmel Gnad begehrend. Und war ein solch Morden und Würgen ohne allen Widerstand, als wenn ein Haufe Wölfe unter einen Haufen Gänse oder Schafe fällt: stach ein Reuter allein zehn oder mehr Bauern, die bei einander stunden, deren sich keiner wehrte.' 5

Am 7. Juni erfolgte die Uebergabe Würzburgs 6.

1 Herolt 109-110.

2 So viele gibt Georg Truchseß in seinem Schlachtbericht an, bei Bensen 569. 3 Florian von Geyer schlug sich noch durch, wandte sich darauf in das Haller Gebiet, wo er am 9. Juni fiel im Kampfe mit seinem eigenen Schwager, dem später so bekannt gewordenen Wilhelm von Grumbach. v. Stälin 4, 306.

4 Lebensbeschreibung des Ritters Sebastian Schertlin von Burtenbach (Frankfurt 1777) S. 14.

5 Herolt 110.

6,Bis zu derselbigen Zeit, schildert Lorenz Fries 329, ging es zu Wirzburg also zu. Den Geistlichen war ir Regiment, Ordnung und aller Gewalt genommen; sie mußten die Bürger und Bauern zu Herren haben und erkennen, sich nit allein schmiegen und trücken, sonder, damit sie nit vergewaltigt, bei denjenigen, so vor andern gewaltig waren, Schuß und Schirm suchen. Sie weren geren Bürger worden, aber man wollt der nit annemen. So dorst ir keiner nichts flöhen, sonder was sie behalten wolten, das musten sie heimlich und verborgen thun. Aber yßund fing es sich an, wunderlich zu verkeren. Darvor hatten die Geistlichen, wo es inen anders so gut wart, hinter die Bürger geflöhet, nu flöheten die Bürger hinter die Geistlichen; darvor fuchten die Geistlichen bei den Bürgern an umb Schuß und Schirm, yßund kamen die Bürger zu den Geistlichen, fleheten und baten um Fürschrift und Unterhandlung bey irem Herrn, dem Bischove. Etliche hatten in solcher Zeit der Entbörung sich in Kriegsknechtclaider claiden lassen, die zogen sie wider aus und schluffen in die vorige ire ge

,Die Bauern haben uns nicht gehalten, was sie uns zugesagt haben,* schrieb am 8. Juni Gilg Halberg aus Würzburg an seinen Vater, einen Nathsherrn in Hall, sie sagten, das Schloß wollten sie gewinnen ohne alle unsere Hülfe und wollten uns in unserer Stadt unbekümmert lassen, allein sollte man ihnen Wein und Brod hinaus um Geld geben. Der haben sie keins gehalten. Nun ist mein Herr kommen mit vier Fürsten. Da hat man große Angst und Noth gehabt, daß man uns zu Gnaden und Ungnaden hat aufgenommen. Etlichen hat man die Köpfe abgeschlagen und darnach zehn Gulden von Etlichen, so unschuldig sein sollen, genommen. Und von allererst alle Wehr, die ein Mann hat, und den Harnasch und das Alles auf das Schloß geführt, und meinem gnädigen Herrn auf's Neue wieder gehuldet. Und mein Herr hat kein Schloß mehr, das ganz ist, außer zwei.',So liegt nun der Bund hier und verderbt das Land erst, daß nicht viel mehr da wird bleiben. Also sein wir arme Leute. Das weiß Gott. Ich kann dir vor Unmuth jezt nicht mehr schreiben.“ „Item

wonliche Claider. So waren auch vil unter den Bürgern, die ir Hare abschneiden und Kolben machen lassen, aber yßund das Hare geren wider gehabt hetten. Etliche kamen von Raths wegen zu Hern Eucharius von Thungen und Hern Micheln von Saunshaim, Thumbherren, und baten: sie wolten sampt den andern iren Mitcapitelsherren bey den Fürsten umb Gnad helfen bitten. Das theten die bede Thumbherren, schriben an den Bischove und schickten den Brief uf Unterfrauenberg, vermainend, der Bischove wer darin. Aber der Bischove war noch nit im Schloß. Bürgermeister und Rath der Stadt schrieben selbst an den Bischof am 5. Juni 1525:,Gnädiger Fürst und Herr, die unchristlich Entbörung, iz vor Augen, ist uns alweg zum Hochsten wider gewest und noch, daraus so merklich erbermlich Blutvergießen, auch verderblicher Schad, Verwüstung Land und Leut und sonderlich euer fürstlich Gnaden Unterthanen erwachsen, daß es Gott im Himmel erbarmen mogt. Nun haben wir, je ehr und wir zu der entpörischen Baurschaft und irer Vereinigung kommen, die sie nicht anders dann dem Evangelio gemäß fürgeben, aber anders erfunden, getreulich vielmals gehandelt, zum Tail neben Euer fürstlich Gnaden Räthen, ob solche Entbörung mochte gestilt werden. Es ist aber bei der Baurschaft unangesehen gewesen, sind in irem Fürnemen verharrt und fürgefaren, uns auch nachvolgend gedrungen und gezwungen in ir Vereinigung zu kommen, daß wir dann zur Errettung unseres Leibs und Lebens thun müssen, doch mit Bedingung zu Eroberung des Frauenbergs nichts zu thun, sonder still und geruig zu sißen. Ist uns zugesagt, aber nit gehalten. Sind abermals darüber genothigt worden, inen hilflich zu sein' u. s. w.,Ob nun die Warhait sey, fügt Fries 332 hinzu, ‚das in diesem Brief von Bürgermeister und Rath angezaigt, geb ich dir, Leser, zu richten." ‚Uf Mitwochen den 7. Junii haben sich Würzburg, die Stat und das Landvolk, so noch darin, uf vil gehabte Rede, Bit, Ansuchen, Widerred und Antwort in der Fürsten und des Bunds Gnad und Ungnad ergeben. Ich ritte desselbigen Tags hinein gein Wirßburg in die Stat, mein fromme Hausfrauen und Freunde zu besehen. Da fand ich vil Weiber und bey sechzig Kinder, die aus dem Viertail Blaichach in meinem Hove zum großen Leoen geflogen waren, dan ain Geschray erschollen, man wolte die Vorstete abprennen.'

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