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Sechsundzwanzigste,
vermehrte und verbesserte, einzig rechtmäßige Auflage.

Leipzig,

Verlag von Ernst Fleischer.

(C. A. Schulze.)

1875.

Wenn des Weisen gute Lehre eine Hand

dich zu füren:

In des Guten weisem Beispiel wirst du eir Flügel spüren.

W. Müller.

W35

ine

Vorwort. 1875

Die Jugend an der vaterländischen Literatur zur Tüchtigkeit

Denken und Wollen heranzubilden und zwar gleich an dem Edelsten und Besten, soweit es ihrem Alter und Erkenntnisermögen ergreifbar, das ist eine alte Manung und Praxis der weisesten Männer. Schon bei Platon wird an den Lehrern ben Athen gerühmt, dass sie den Kindern, sobald diese lesen gelernt, die Werke guter Dichter vorlegen und von ihnen ausvendig lernen lassen, um in ihnen durch Befreundung mit edlen forbildern den Trieb zu schönen, großen Thaten zu wecken und nähren. Ebenso verlangt Herder, um bei Pädagogen ilegner Zeiten nicht zu verweilen — dass von der Fabel, vom Märchen an durch alle Gattungen des Vortrags das Beste, das ir in unsrer Sprache haben, durch alle Classen laut gelesen and gelernt werden solle. Wie somit der Zweck, dem unser Buch dienen will, alt anerkannt gut und löblich ist, so ist auch ein Titel nicht neu. Mein Landsmann Erasmus Alberus hat hon im Jahr 1534 und wieder 1550 in Frankfurt a. M. seine frisch und anschaulich erzälten Fabeln als „Buch von der Tugend und Weisheit“, J. F. Feddersen seine moralischen Erzälungen

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Beispiele der Weisheit und Tugend", Halle 1777 - 1789 icheinen laffen und Friedrich v. Spee eines seiner Werke betischen und prosaischen Inhalts Güldnes Tugend - Buch" titelt, sowie A. Wilh. Schlegel 1797 Göthe's Hermann und Corothea ein Buch voll goldner,,Lehren der Weisheit und Tugend" annte. Mit dem Worte Weisheit, die in dem lebendigen Gottesgeist ihren Duell hat, bezeichnet die heil. Schrift den hohen That,

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Schmuck eines rechtschaffenen Menschen; was Tugend ist, zei uns fast jedes der folgenden Blätter in ihrer Erscheinung in Leben. Herrliches Thun ist Tugend." Auf diese zwei Gruni pfeiler der Menschenwürde, diese zwei hohen Ziele des mensc lichen Strebens, ist jede vernünftige Erziehung gerichtet ur möchte auch dies Buch hinlenken. Wenn die Rede der Schül durch Vertrautheit mit den besten Mustern musterhaft wird, ist dies ein hoher Gewinn, ein höherer, wenn ihr Herz re erhalten, der höchste aber, wenn der Grund ihrer Seele m Begeisterung für das Edle und Große, mit Willensstärke u Thatkraft, ihm nachzuringen mit Gottesfurcht und Gottvertraue befruchtet wird.

Bei der Auswahl unserer Saatfrüchte waren Gesundhe Schönheit und Leben weckende Kraft derselben entscheidend. W man dem Auge und dem Geist der Kinder darbietet, seien es Bild seien es Darstellungen durch das Wort, das muss an sich schön se und auch im späteren Älter noch gefallen, damit der Schönhei sinn entwickelt und die Jugend mit dem Alter durch das Ba einer heiligen Erinnerung verknüpft werde. Nur „das Edel und Beste bringt dem Geifte Gewinn", auf den jugendlich Geist wirken aber Beispiele stärker, als Lehr und Ermanur Dass dabei an dem ursprünglich größten Bestandtheil die Sammlung festgehalten wurde, hat seinen Grund in einer V sicht, welcher auch einer der feinsten Kunstrichter der Literat (H. Hettner) in folgenden Worten Ausdruck gibt: „Es gehi wahrlich nicht zu den löblichsten Eigenschaften heutiger Erziehung kunst, wenn man der kernhaften Nahrung Gellert's jest m dische Spielereien vorzieht. Er hat viel Feinheit der Beobachtur viel Lebendigkeit der Charakterzeichnung und eine unverglei liche Kunst des Erzälens." Ein nahezu Gleiches ist auch v

seig Pfeffel, Hagedorn, Lichtwer und einigen andern Zeitimgenossen zu rühmen.

Lind

Bei der Anordnung leitete folgende Erwägung. Da es scunsre erste und vornehmste Aufgabe war, den göttlichen Funken un Menschen immer mehr anzufachen, die Freude am sittlich üleSchönen zu mehren, die angebornen Triebe der Freundschaft, o, der kindlichen Liebe, der treuen Pflichterfüllung zu stärken und reflug' und Herz offen zu halten für die Schönheit der Schöpfung mand die Größe des Schöpfers: so schienen auch die Bilder und Bestalten, durch welche diese Empfindungen und Entschließungen ruehervorgerufen werden sollen, wie verbundne Kämpfer für eine

emeinsame gute Sache nach ihrer Gleichartigkeit gruppirt und here Stimmen zu einem eindringlichen Rufe, zu einem mächtigen Besammteindrucke vereint werden zu müssen. Keineswegs sollen ilde nach der Verwandtschaft des Inhalts geordneten Gedichte in serer jezigen Reihenfolge vom ersten bis zum lezten, gleich einem heitatechismus, gelesen und gelernt werden. Der verständige Sinn Bas Lehrers wird gerade für das Bedürfnis seiner Schüler eine delwedmäßigere Folge zu bestimmen wissen, als es der Herauslichgeber verschiedenen Bildungsstufen gegenüber vermochte.

Reine

neihenfolge ist für alle passend. Während demnach die hier biefgetroffene Anordnung der Wahl des Lehrers freien Spielraum west, aber dem, der ein Lebensbild für eine sittliche Wahrheit vateder Erfahrungslehre sucht, das Finden erleichtert, so kann diehabe einen sehr wolthätigen Einfluss auf den Schüler ausüben.

dieser nämlich mit vielen oder den meisten Stücken einer ruppe vertraut und durchläuft nun nochmals mit einem Blicke Freude dieses durch seinen Fleiß als Eigentum erworbene bebiet, dann fült er den ersten Eindruck der einzelen Bilder nochmals nach, und durch die vielfache Empfehlung Einer Tugend

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