Vierteljahrschrift für Litteraturgeschichte, àÅèÁ·Õè 2

»¡Ë¹éÒ
Bernhard Seuffert
H. Böhlau, 1889

¨Ò¡´éÒ¹ã¹Ë¹Ñ§Ê×Í

©ºÑºÍ×è¹æ - ´Ù·Ñé§ËÁ´

¤ÓáÅÐÇÅÕ·Õ辺ºèÍÂ

º·¤ÇÒÁ·Õèà»ç¹·Õè¹ÔÂÁ

˹éÒ 215 - Der Künstler ist zwar der Sohn seiner Zeit, aber schlimm für ihn, wenn er zugleich ihr Zögling oder gar noch ihr Günstling ist.
˹éÒ 246 - Tod ist in der Welt, Als wer vorm Feind erschlagen Auf grüner Heid, im freien Feld, Darf nicht hörn groß Wehklagen.
˹éÒ 420 - Es ist eine ewige fröhliche heilige Freundschaft mit einem Wesen, das sich recht in diss arme geist- und ordnungslose Jahrhundert verirrt hat! Mein Schönheitsinn ist nun vor Störung sicher. Er orientirt sich ewig an diesem Madonnenkopfe. Mein Verstand geht in die Schule bei ihr, und mein uneinig Gemüth besänftiget, erheitert sich täglich in ihrem genügsamen Frieden.
˹éÒ 215 - Und damit es dir nicht begegne, von der Wirklichkeit das Muster zu empfangen, das du ihr geben sollst, so wage dich nicht eher in ihre bedenkliche Gesellschaft, bis du eines idealischen Gefolges in deinem Herzen versichert bist.
˹éÒ 543 - Ach ihr vernünftigen Leute! rief ich lächelnd aus. Leidenschaft! Trunkenheit! Wahnsinn! Ihr steht so gelassen, so ohne Teilnehmung da, ihr sittlichen Menschen! scheltet den Trinker, verabscheut den Unsinnigen, geht vorbei wie der Priester und dankt Gott wie der Pharisäer, daß er euch nicht gemacht hat wie einen von diesen . Ich bin mehr als einmal trunken gewesen...
˹éÒ 219 - Hält man sich an den eigentümlichen Charakterzug des Christentums, der es von allen monotheistischen Religionen unterscheidet, so liegt er in nichts anderm als in der Aufhebung des Gesetzes oder des Kantischen Imperativs, an dessen Stelle das Christentum eine freie Neigung gesetzt haben will. Es ist also in seiner reinen Form Darstellung schöner Sittlichkeit oder der Menschwerdung des Heiligen, und in diesem Sinn die einzige ästhetische Religion...
˹éÒ 547 - Zuerst ward der Plan zu Faust gemacht, und ich hoffe, diese Operation soll mir geglückt sein. Natürlich ist es ein ander Ding, das Stück jetzt oder vor...
˹éÒ 151 - Und was der ganzen Menschheit zugetheilt ist, Will ich in meinem innern Selbst genießen, Mit meinem Geist das Höchst...
˹éÒ 219 - Ich finde in der christlichen Religion virtualiter die Anlage zu dem Höchsten und Edelsten, und die verschiedenen Erscheinungen derselben im Leben scheinen mir bloß deswegen so widrig und abgeschmackt, weil sie verfehlte Darstellungen dieses Höchsten sind.
˹éÒ 419 - Hölderlin hat einen kleinen Roman, Hyperion, davon in dem vorletzten Stück der Thalia etwas eingerückt ist, unter der Feder. Der erste Teil, der etwa 12 Bogen betragen wird, wird in einigen Monaten fertig. Es wäre mir gar lieb, wenn Sie ihn in Verlag nehmen wollten. Er hat recht viel Genialisches, und ich hoffe auch noch einigen Einfluß darauf zu haben.

ºÃóҹءÃÁ