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Die Geschichte dieser Kirchen in der Wüste ist aber so voll von denkwürdigen Begebenheiten im Großen und im Einzelnen, daß ein gedrängter Auszug aus derselben in deutscher Sprache eben so ge: rechtfertigt ist, als bereits ein ähnlicher in holländischer Sprache nach zuverlässigen Nachrichten den stärksten Anklang in den Niederlanden gefunden hat.

Erster Theil.

Erstes Buch.

Erstes Capitel.

Einleitung.

Drei Hauptepochen umfaßt die Geschichte des Protestan

tismus in Frankreich. Die erste, beginnend unter Franz I. und Heinrich II., hätte eine sehr glückliche für denselben werden können, wenn diese Regenten die höchsten Interessen ihres Staats und Volks besser in's Auge gefaßt hätten. Das war aber nicht der Fall; deßhalb war dieß schon ein Zeitraum blutigen Kampfs gewesen, der über ein halbes Jahrhundert fortdauerte, in welchem der Heldenmuth der Blutzeugen und die Tapferkeit des Hugenotten - Adels Frankreich vor der spanischen Inquisition, vor den Uebergriffen italienischer Politik und einer Bartholomäusnacht bewahrte, und nur das Princip der Reformation siegreich blieb, um doch bald durch die Abschwörung Heinrichs IV. empfindlich angegriffen zu werden.

In der zweiten Epoche, in welcher Richelieu und Mazarin gewaltig herrschten, und die Reformirten ein Bündniß mit offenbar unvorsichtigen und übereilten Bestimmungen geschlossen hatten, wurden die Hoffnungen der Prote stanten unter den Wällen von la Rochelle (29. October 1628) begraben. Doch blühte derselbe nachher und später noch durch seine Literatur, seine Wissenschaft und seine Academieen, ob

gleich seine politische Bedeutung ganz vernichtet war. Diese Epoche erstreckt sich bis zur Zeit Ludwigs XIV., der die Ausübung einer beabsichtigten Herrschaft mit völliger Unumschränktheit nicht ohne die Aechtung der Calvinisten beginnen konnte.

Die dritte Epoche soll hier geschildert werden. Sie umfaßt die Jahre, in welchen jene Abtheilung der Calvinisten, die nach der Widerrufung des Edicts von Nantes einen Widerwillen gegen die Auswanderung empfand, in ihrem Vaterlande blieb, und für ihre religiösen Rechte und für ihre Gewissensfreiheit mit einer Festigkeit und Ausdauer kämpfte, von welcher die Geschichte wenige Beispiele aufstellt.

In der Provinz Languedoc nämlich, in Vivarais, in den höhern und niedern Cevennen, erhob sich die protestantische Kirche glorreich aus ihren Trümmern, obgleich alle Schulen geschlossen, alle Kirchen zerstört, alle Academieen, in welchen fich neue Geistliche hätten bilden können, vernichtet waren, und die Ausgewanderten kein Verlangen hatten, nach Frankreich zur Erduldung des Märtyrertodes zurückzukehren. Indeß konnten sich die Bewohner der genannten Gegenden, diese Landleute, welche die Trümmer so vieler blühenden Kirchen bildeten, nie entschließen, den Glauben, den sie nach ihrem Gewissen bekannten, und die Religion ihrer Blutzeugen aufzugeben, sondern es blieb ihnen ein gebieterisches Bedürfniß, mitten unter den mannichfachsten Gefahren, und unter den Augen zahlreicher Wehrmannschaften, die ihre Gebirge besetzt hielten, ihre Gottesdienste zu feiern, und zwar hauptsächlich seit dem Frieden von Utrecht 1712, indem dieselben, fern von jeder feindlichen Unternehmung, sich Nachts in Höhlen, in Gehölzen, auf flachem Felde, oder unter bergenden Felsenhöhen, weit von den menschlichen Wohnungen, mit Begeisterung versammelten. So nahmen die Versammlungen in der Wüste ihren Anfang, die mit Beharr lichkeit das ganze achtzehnte Jahrhundert hindurch fortge

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