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119 Erg. unsicher; hilarius wäre auffällig. Der Sinn der ganzen Stelle dürfte sein: sende mir öfters Briefe, damit ich vergnügt werde.

121 kopt. 1. TINAWWПE; dies führt darauf, die Reste am Anfang auf fiam

zu deuten; griech. unleserlich, etwa yɛvŋ9.

122 lat. vergessen! 124 das erste N sehr breit.

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129 hinter ЄT Punkt unten.

130 kopt. fehlt.

131 1. peregrini.

135 kopt. fehlt.

133 kopt. deutlich lesbar, aber unverständlich.
139 die ganze Zeile ist kopt.

143 kopt. fehlt. In AOMOYM nach A ein Strich: A/O.

Indem ich den lateinischen Text im Zusammenhange gebe, versuche ich seine Gliederung anschaulich zu machen. Die sprechenden Personen bezeichne ich durch A, B usw.

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I. (Zeile 1-41).

A: .. omnibus accumbentibus. Si omnes biberint, terge mensam, adponite in medium candelabra et accendite lucernas ; date nobis bellaria, unguentum. B: Dicite omnes: feliciter! bene nos accepisti et regaliter, ut tibi decet. A: ne quid vultis hic dormire, quod sero est? B: et in hoc gratias habemus; ut iussisti. A: quod vos vultis; ego meum feci. Accendite lucernas et prosequamini omnes.

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(et nos vos.) A: nescio, quis ostium pulsat. exito cito foras et disce, quis est. B: ... ab Aurelio venit, nuntium tulit. A: clama illum hic.

-

A: quid est puer, quid nuntias? P(uer): omnia bene. Maximus te vult salutare. A: ubi est? P: foras stat. A: veniat intro. A: bene venisti. M(aximus): salutant te infantes et parentes istorum; miserunt tibi autem hanc epistulam per puerum. Brief: signatus (?) et valde consternatus sum, frater, quod multo tempore litteras a te non accepi post multum [mitte mihi] epistulam, ut hilaris f[iam. saluta] omnes tuos. - A: veniat intro .. sicut peregrini vigilas. B: necessitas fecit me vigilare. [prodea]mus [in . ] curre in domum.

....

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Das erste Gespräch, von dem nur der Schluß erhalten ist, dreht sich um die Aufnahme und Bewirtung von Gästen; der Hausherr erteilt seinen Untergebenen mancherlei Weisungen, während die Gäste ihren Dank durch einen gemeinsamen Ausruf ausdrücken (man könnte, ohne viel zu ändern, sagen, daß sie ein Hoch auf ihn ausbringen). Die weitere Einladung, hier zu übernachten, wird mit Dank abgelehnt; daß ut iussisti nicht mehr Zustimmung enthält, als das heute in Ägypten geläufige ala kêfak (nach deinem Belieben), scheint mir das ego meum feci nahe zu legen.

Das zweite Gespräch führen zunächst zwei Personen, die sich frater und dominus anreden. Da klopft es, und der zweite Unterredner meldet einen Knaben (oder Diener), mit dem nun der dominus spricht. Der Puer kündigt einen Maximus an, der wiederum einen Brief überbringt. Dieser Brief wird mitgeteilt; er enthält nicht mehr als so manche der griechischen Briefe aus Ägypten. -In den schlecht erhaltenen Schlußzeilen scheint mir nicht die Fortsetzung, sondern eine zweite Fassung der Szene mit dem Boten gegeben zu sein. Eine solche Variante glaube ich schon

Klio, Beiträge zur alten Geschichte XIII 1.

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vorher einmal feststellen zu können, denn et nos vos (Z. 53/54) paßt so wenig an die Stelle, daß es nur eine pluralische Wendung für et ego te (Z. 51) zu sein scheint.

Die Bezeichnungen frater und dominus im zweiten Gespräche entsprechen lediglich den in jener Zeit ganz geläufigen Anreden dɛɛ und zvo; es besteht kein Anlaß, sie etwa auf den Vorsteher und einen Bruder eines Klosters zu deuten. Die Namen Aurelius und Maximus besagen selbstverständlich nicht mehr, als wenn wir die Personen A und B nennen. Die oben eingeführte Verteilung der Worte auf die Unterredner ergibt sich aus dem Sinn, ohne überall völlig sicher zu sein. Der Schreiber hat sie nicht bezeichnet, sondern die Paragraphos selten und ungleich verwendet. Bei Zeile 3 bezeichnet sie einen kleinen Einschnitt innerhalb der Rede derselben Person; bei 91 und 93 steht sie ohne Grund; bei 101 grenzt sie das Gespräch vom Briefe ab, den sie bei 124 schließt. Wo sie vor allem hingehörte, zu 42, hat der Schreiber sie nicht gesetzt.

Für die Entstehung dieses dreisprachigen Fragments ist zunächst zu beachten, daß es sich um ein Kodexblatt handelt, also um ein Bruchstück einer weit größeren Einheit, die vermutlich eine Reihe solcher Gespräche enthalten hat. Der Schreiber ist darauf ausgegangen, auf jede Seite zwei Kolumnen zu schreiben, hat aber auf den beiden erhaltenen Seiten jedesmal in der ersten Kolumne an mehreren Stellen die Zeilen so weit ausgedehnt, daß gegenüber die zweite Kolumne beträchtlich eingerückt werden mußte. Das Ganze sieht infolgedessen recht unregelmäßig aus und weicht stark von dem Eindrucke guter zweispaltiger Buchseiten ab. Eine sorgfältig berechnete Abschrift1) liegt uns also nicht vor, obwohl die Schrift, wenn auch nicht schön, so doch gleichmäßig und koptischen Büchern ähnlich ist. Vielmehr hat der Schreiber erst im Verlaufe des Schreibens versucht, den dreisprachigen Text unterzubringen, und hat jedesmal in der zweiten Kolumne den guten Eindruck völlig preisgegeben.

Die drei Sprachen werden durch Doppelpunkte von einander getrennt, an deren Stelle gelegentlich der einfache Punkt tritt; wo auch dieser fehlt, mag Nachlässigkeit oder auch Zerstörung der Tinte daran Schuld sein. Ist doch hier jene bräunliche Tinte gebraucht, die an Beständigkeit mit der alten schwarzen Rußtinte nicht wetteifern kann. Dagegen reagiert sie auf chemische Mittel: auch in unserem Fall konnte einzelnes vorübergehend lesbar gemacht werden, was jetzt bereits wieder verblaßt ist.

Grundsätzlich geht Latein voran; die Ausnahmen erklären sich durch ungeschickte Anordnung. Nur einmal, Z. 122, fehlt es überhaupt. An zweiter Stelle steht Griechisch, das nirgends fehlt, an dritter Koptisch,

1) Vgl. Schubart, Das Buch b. d. Griechen u. Römern p. 63f. 128 f.

das häufig fehlt, in vielen Fällen, weil es mit Griechisch übereinstimmt. Jedoch bleibt es an anderen Stellen aus Nachlässigkeit fort, z. B. Z. 77. 78. 107. Dazu kommen mehrere auffällige Fehler im Koptischen, z. B. Z. 3. 58. 69. 74. 96. 103. 109, die z. T. über orthographische Mängel hinausgehen. Sie beweisen, daß nicht nur der Schreiber, sondern auch der Verfasser mit dem Koptischen nicht genügend vertraut war. Im wesentlichen richtig ist der griechische Text, der nur die gewöhnlichen orthographischen Fehler, z. B. Z. 8. 26 usw., aufweist und eine Reihe vulgärer Formen enthält wie Z. 5 ἔπιαν, Ζ. 17 εἴπατε, 86 ἐλθάτω usw. Der lateinische Text zeigt viel Vulgäres in Orthographie und Sprache: Itacismus 19. 21 (vgl. 112) 32. 59. 123. 131, Bildungen wie candelabras 10, prosequamino 39, in mendium 9, ein paar Mal die in Ägypten häufige Verwechslung von d und v, z. B. 11. 51, ist aber trotz clama illum hic 72-74 im wesentlichen in Ordnung. Einfache Schreibfehler dürften in est statt et 29, ostisum statt ostium 57 vorliegen, vul = vult 81 geht wohl auf die Aussprache zurück. Der Schreiber muß entweder vom Latein mehr als vom Koptischen verstanden, oder eine gute Vorlage gehabt haben. Daß er aber das Latein nicht immer verstand, zeigen die Fälle falscher Übersetzung; 105 wird das richtige consternatus sum durch 2väýdn übersetzt. Diesem folgt das Koptische hier und noch auffälliger 54, wo der Akkusativ vos mit uns übersetzt wird, was an sich fehlerhafte Schreibung für uns sein könnte; das Koptische aber hat die 1. ps. plur. auf Grund von us. Daraus folgt, daß Latein und Koptisch nur durch Vermittlung des Griechischen in Beziehung treten.

Ob der Schreiber etwa Latein und Griechisch abschrieb und nur Koptisch aus eigenem hinzufügte, ob ihm diktiert wurde, wie man mehrmals glauben möchte, z. B. 103. wo die Schreibung des Kopt. A/N[MATE] eigentlich nur aus dem Klange erklärlich wird (auch 81 vul statt vult könnte man so erklären und manches andere), läßt sich kaum sicher feststellen; die Beschaffenheit des lateinischen Textes spricht mehr für Abschrift als für Diktat; vgl. u. a. 57 ostisum, dem offenbar ein Verlesen zugrunde liegt. Vielleicht wurde nur das Koptische diktiert, wodurch seine schlechte Beschaffenheit gut verständlich würde. Es scheint also, daß der Schreiber den lateinisch-griechischen Text aus einer Vorlage übernahm, dagegen die koptische Übersetzung erst nach Diktat hinzufügte, und zwar im Anschlusse an das Griechische. Damit ergibt sich zugleich dasjenige Verhältnis, was für Ägypten am natürlichsten ist: um Latein zu lernen, benutzte man ein vorhandenes lateinisch-griechisches Konversationsbuch und übersetzte es in Koptische.

Die lateinisch-griechische Vorlage war auch im Latein recht vulgär, aber doch vielleicht auf diesem aufgebaut, denn der griechische Text verrät sich an mehreren Stellen, von den bereits erwähnten fehlerhaften

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φάσιν

Übertragungen abgesehen, als Übersetzungsgriechisch. Dahin gehört z. B. 19 εὐτυχῶς, während dem Sinne von feliciter ein ἀγαθῇ τύχῃ oder ἐπ ̓ ἀγαθῷ entsprechen würde; ferner 25 μή τι, 30. 31 χάριτας ἔχομεν = gratias habemus, 70. 71 gάow verzev = [nunti]um [tuli]t, gleich darauf xáλɛoov αὐτὸν ἐνταῦθα; 87 ἔνδον statt εἰσελθέτω, 96. 97 ἔπεμψαν σοὶ δὲ mit ungeschickter Nachahmung der Stellung des autem. Weniger fällt es ins Gewicht, daß 68 und 111 άлò a gesetzt ist, wo лagà am Platze wäre. Andrerseits ist natürlich der Verfasser so weit mit dem Griechischen vertraut gewesen, daß er z. B. den im Latein nicht vorhandenen Artikel im Griechischen richtig hinzufügt, vgl. 7 usw. Er kann sehr wohl ein Grieche gewesen sein, der möglichst wörtlich zu übersetzen strebte. Daß in unserem Papyrus das Griechische am richtigsten geschrieben ist, kommt auf Rechnung des Schreibers, nicht des Verfassers.

Am meisten Interesse beansprucht der lateinische Text, einmal weil seinesgleichen in Ägypten sehr selten ist, und zweitens, weil die Schreibung mit griechischen Buchstaben die Quantitäten bezeichnet und somit die damalige Aussprache erkennen läßt1); dazu kommen die Formen des Vulgärlatein. Darauf einzugehen muß ich andern überlassen, die etwas davon verstehen, und begnüge mich, auf einige Punkte aufmerksam zu machen Gemäß der Gewohnheit in lateinischen Büchern hat der Schreiber gelegentlich hinter jedes Wort einen Punkt gesetzt, z. B. 23, wo er dasselbe auf das Griechische überträgt, vgl. 27; ferner 97. 100. 104. In der Schreibung der Quantitäten ist er nicht gleichmäßig, vgl. 87 INTPO, 126 INTPW. Für langes e wird gesetzt, aber infolge des Itacismus tritt auch ein, 123 OMNIC. 19 ÞINIKITEP. Beim pf. von accipere, 21 und 112, scheint es ebenso zu stehen, jedoch ist nicht sicher, ob nicht ein vulgäres Perfekt accipi anzunehmen ist. Lat. v wird durch wiedergegeben: 26. 34. 54. 69. 86. 89. 103. 125. 134. 137. Zu beachten ist die Schreibung von quod, quis und quid: 28. 33. 39. 107 25. 45. 56. 64. 74. 76. Niemals wird h geschrieben, obgleich der Schreiber das koptische Hai kennt, das im Koptischen häufig bei griechischen Lehnwörtern eintritt: 27. 29. 31. 73. 98; ebenso verhalten sich sogar lateinisch geschriebene Texte aus Ägypten, z. B. Oxy VIII 1099 R, auriat = ἀντλήσῃ. Omy I 32, 9: omo (= homo). Unverständlich ist mir 13 das gut lesbare

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1) Eine genaue Parallele bildet nur P. Lond. II 481 p. 321, ein durchweg griechisch geschriebenes Glossar; ein durchweg lateinisch geschriebenes, freilich arg entstelltes Gegenstück ist P. Paris 4 bis. Die aus der Aeneis ausgezogenen Vokabeln mit griech. Übersetzung, Oxy VIII 1099, sind lateinisch und griechisch geschrieben, ebenso die Übersetzungen von Cic. in Catil. II P. Ryl. 61 und von Babrius' Fabeln in P. Amh. II 26. Zum Schulbetriebe vgl. Wilcken, Grundzüge 138 und P. Beudel, qua ratione graeci liberos docuerint p. 35 adnot. 2 (Diss. Monast. 1911). Auch Fay. 135, Gleichung römischer und ägyptischer Monate, gehört vielleicht dahin.

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