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syrien und das 8. oder 9. vorchristliche Jahrhundert als Heimat und als Entstehungszeit des Eierstabkymation werde betrachten dürfen 1).

Die Folgerungen, zu denen Pomtow im Anschluß an die delphischen Blattkranzkapitelle geführt wird, führen teils v. Luschans Ermittlungen weiter, teils weichen sie aber auch wesentlich von ihnen ab.

Indem ich sie betrachte, verweise ich zugleich den Leser ausdrücklich auf die der Pomtow'schen Abhandlung im vorliegenden Bande beigegebenen Abbildungen.

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Abb. 3. Altionisches Kapitell von der Akropolis zu Athen,

nach Puchstein a. a. O. (Abb. 3 bei v. Luschan.)

Zunächst betont Pomtow mit weit größerer Bestimmtheit als v. Luschan, wenn auch im Anschluß an Bemerkungen von ihm, daß es sich bei den Blattkränzen um Nachahmung von Palmenwipfeln handele.

Pomtow bemerkt (oben S. 244): „Den Beweis für die Erklärung als Palmenwedel liefern Abb. 51 und 52 oben S. 240 (beide aus Ägypten), die kürzlich v. Luschan nach Puchstein und anderen reproduziert hat. Er weist nach, daß man hier 'den ganzen Palmbaum mit seinen Wedeln zur Säule gemacht habe, indem man die in der Natur breit ausladenden Wedel durch Umwickeln mit einem Bande zusammenraffte'). Diese Wedel nahmen bald das Aussehen überfallender Blätter an, während die Palmblattrippen zu unseren Doppelstegen stilisiert wurden, und von da bis zur Verdoppelung des Blattkranzes war nur ein kurzer Schritt, den wir von den Ioniern schon in Ägypten selbst getan finden (Naukratis, ob. S. 240, Abb. 47). Eine zweite, vielleicht ältere Stilisierungsart der Palmwipfel bog sie nicht allseitig, sondern nur profilartig nach rechts und links auseinander und ward so der Vorläufer der aeolischen und ionischen Voluten. Bei dieser zweiten Art begegnen wir schon sehr früh nicht nur den doppelten Kelchen oder Wipfeln übereinander, sondern sogar den drei

1) A. a. O. S. 15 f. 2) F. v. Luschan a. a. O. S. 21.

fachen, und gerade bei letzteren hat v. Luschan die Eigenschaft als Palmbaum ohne jede Möglichkeit eines Zweifels' erwiesen."

Nach Pomtow sind also Blattkranz und Voluten nur zwei verschiedene Stilisierungsarten eines und desselben natürlichen Vorbildes.

Ihre Verknüpfung in der ionischen Säule wäre dann also jedenfalls ein sekundärer Vorgang, und das wird ja durch die neugefundenen altionischen Säulen mit Blattkranzkapitell ohne Voluten erwiesen. Als Gegenstück müßten wir auf griechischem Boden entsprechend ein Kapitell mit Voluten ohne Blattkranz erwarten, und ein solches liegt, soweit ich sehe, tatsächlich vor in dem äolischen Kapitell (Abb. 4) von

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Abb. 4. Aeolisches Kapitell von der Burg zu Athen, nach
Puchstein, Die ionische Säule. (Abb. 10 bei v. Luschan.)

der Burg zu Athen, das zwar Voluten und Zwickelpalmetten, aber kein deutlich ausgebildetes Eierstabkymation hat. Wenn v. Luschan (S. 16f.) bemerkt, dieses äolische Kapitell stehe so vollkommen in der Mitte zwischen dem Kapitell von Neandria (Abb. 5) und dem typisch-ionischen Kapitell (Abb. 1-3), daß es als echte und sichere Übergangsform bezeichnet werden müsse, so stimme ich seinem Gedankengange bei, aber in der Umkehrung, daß ich das äolische und neben ihm die altionischen Säulen von Delphi an den Anfang, das Kapitell von Neandria bzw. sein Prototyp in die Mitte und das typisch ionische Kapitell an das Ende stellen würde. Doch zurück zu Pomtow. Im Gegensatz zu v. Luschan, der für die Blattkränze in erster Linie vorderasiatische Vorbilder in Betracht zog, sieht Pomtow mit der Palmeneigenschaft der Blattkranz - Kapitelle auch ihre Herkunft aus Ägypten als zweifellos an (oben S. 244 und 246) und glaubt auch den Zeitpunkt dieser Entlehnung mit Sicherheit erkennen zu können. „Wir wissen", so bemerkt er (oben S. 246), „aus Herodot II 178, daß Klazomenae, an dessen delphischem Thesauros die Palmenkapitelle zuerst

auftreten, ebenso wie fünf andere ionische Städte, in Naukratis eine Faktorei besaß, die seit Amasis (568 v. Chr.) angelegt war und wo wir am ionischen Tempel den ähnlich überfallenden doppelten Blätterkranz (Abb. 47, S. 240)

Abb. 5. Urionisches („aeolisches") Kapitell aus
Neandria (Koldewey) nach Puchstein a. a. O.
(Abb. 4 bei v. Luschan).

fanden, wie an unseren Kapitellen. Es darf darum als sicher gelten, daß der klazomenische Architekt die Gestalt oder das Motiv der letzteren damals direkt aus Naukratis entlehnt hat. Andererseits wurde Klazomenae selbst zusammen mit den übrigen Ioniern von Harpagos 540 v. Chr. unterworfen, sein Thesauros gehört also ebenso wie der von Knidos vor diese Zeit. Da nun innerhalb dieser 28 Jahre der knidische Bau zuletzt, vor ihm der ionische Bußtempel und vor diesem sein Vorbild, der klazomenische, errichtet wurden, wird man letzteren um 560-550, unseren Tempel um 550, das Knidoshaus 550-540 anzusetzen haben, wie oben in der Einleitung und S. 202 vorausgeschickt war."

Wenn nun für die Voluten und ihre Herkunft aus den Palmenwedeln auch Pomtow lediglich vorderasiatische Vorbilder anzuführen vermag, (vgl. S. 245, Abb. 52-56), so war es schon um deswillen bedenklich, für den Blätterkranz das Gesichtsfeld zu verengern und Vorderasien, auf das v. Luschan so nachdrücklich verwiesen hatte, ganz auszuschließen.

Es mag dabei mitgespielt haben, daß v. Luschan sich schließlich für die Herkunft des Blattkranzes auf eine Stelle vorläufig festlegte, an der dieses Gebilde in einer erheblichen Umbildung nur noch schwach, wenn auch deutlich erkennbar, vorliegt, nämlich in Syrien, wo er an den Basen aus Sendjirli in dieser Weise nachweisbar ist (Abb. 6 und 7)1). Dem wirklichen Tatbestande war v. Luschan weit näher gekommen, als er auf die Verwendung des Blattkranzes an Möbeln in Vorderasien hinwies.

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Als v. Luschan (S. 11) 1912 schrieb: „Wo diese Verwendung von Blattkränzen für Möbeln ursprünglich zu Hause ist, bedarf noch der Untersuchung", war ihm entgangen, daß die Antwort auf diese Frage bereits spätestens seit 1907 bereit lag.

In meinen Materialien zur älteren Geschichte Armeniens und Mesopotamiens habe ich auf Grund der Ausgrabungen von Toprakkaläh bei Van die Kultur der vorarmenischen Chalder behandelt und Zusätze und Nachträge dazu in meinem Vortrage Archäologisches aus Armenien (Sitzungsber. der Berl. Arch. Ges. Nov. 1907) gegeben.

Der Königssitz auf Toprakkaläh bei Van ist zerstört worden, ehe die chaldische Kultur in irgend einer Weise durch die einwandernden Armenier beeinflußt worden ist, und dazu stimmt es, daß man den Bestand des chaldischen Reiches und die Absetzung und den Tod seines letzten Herrschers Rusas' III, Sohn des Erimenas, nicht unter die Halysschlacht (585)

1) Für derartige „Umbildungen, bei denen schließlich dem Künstler über der allgemeinen Form der ursprüngliche Begriff verloren gehen kann", ist besonders lehrreich Abb. 9 bei v. Luschan (a. a. O. S. 14) und seine Erläuterungen dazu.

herabrücken kann, da der Zusammenstoß zwischen den Lydern und Medern die Unterwerfung des Reiches Urartu, des später nach den Armeniern benannten Gebietes, durch die Meder zur Voraussetzung hatte1).

Ich habe nun schon in den Materialien auf Beziehungen hingewiesen, die auf eine Beeinflussung der archaisch-griechischen, besonders der

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Abb. 7. Basis aus Sendjirli, um 850 v. Chr. (etwa 15).
(Abb. 8 bei v. Luschan a. a. O. Vgl. Ausgrabungen in Sendschirli IV
[1911] Tafel LIII).

ionischen Kultur von Urartu her zu weisen scheinen. Die die geflügelte Sonnenscheibe und den Gott, dessen Symbol sie ist, darstellenden Henkelfiguren von orientalischem Typus, die in Olympia, in Abae, in Athen und in Präneste gefunden worden sind, haben ihr Vorbild in urartäischen Fundstücken (Abb. 8)2). Zu der gleichfalls auf Toprakkaläh gefundenen Goldplatte (Mat. S. 84ff. s. Abb. 9) zeigt der „,altpersische" Zylinder, Furtwängler, Geschichte der Steinschneidekunst, Band III, S. 120 Fig. 80, merkwürdige Beziehungen3). „Er stellt (s. Abb. 10) eine Kultusszene dar,

1) S. vorläufig meine Bemerkungen Verh. XIII, Or.-Kongr. Hamburg 1902, S. 134. Sitzungsber. Berl. archäol. Ges. 1907 (November-Sitzung) S. 57 (2). Israel (1911) S. 162. Vgl. u. S. 482 Anm. 1.

2) Materialien S. 86 ff., Sitzungsber. d. Berl. Archäol. Ges., Nov. 1907 S. 68 (13) ff. 3) Der Vergleich des Zylinders mit der chaldischen Goldplatte scheint mir zu zeigen, daß ich mit meiner oben wieder gegebenen ursprünglichen Auffassung der Darstellung auf der letzteren im Rechte war, während Messerschmidt (Amtl.

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