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an welcher zwar eine persische Königin teilnimmt, die aber ganz unorientalischer und vielmehr altgriechischer Art ist Vor der Göttin (,,Anaitis") steht eine Frau, wohl eine Dienerin, die einen Vogel, wie es scheint eine Taube, darbringt . . . ." Dieser Zylinder war es, wie mir v. Bissing auf mein Befragen brieflich mitteilte, der ihn hauptsächlich

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Abb. 8. Chaldische Henkelfigur (Berlin V. A. 2988). Weibliche (Sonnen1)-) Gottheit in der geflügelten Sonnenscheibe (Materialien S. 87, Fig. 57. Die den Sonnenring deutlich zeigende Rückseite s. ebenda Fig. 58). Ca. 12. veranlaßte, von ionischen Einflüssen in der chaldischen Kunst zu sprechen2). Die Chronologie weist jedoch in die entgegengesetzte Richtung, da der betreffende Zylinder, wenn er auch gewiß älter ist als die erste Hälfte des 5. Jahrhunderts, in die ihn Furtwängler verlegte, doch schwerlich bis nahe an 600 v. Chr. oder noch darüber hinaus zurückgerückt werden kann.

In den Materialien habe ich nun eine ganze Anzahl von Fundstücken dieser Provenienz teils zum erstenmal veröffentlicht, teils in diesem Zusammenhang erneut besprochen, an denen sich der Blätterkranz und zwar, was besonders zu beachten ist, in mehrfacher Wiederholung und regelmäßig Berichte aus den Kgl. Kunstsammlungen 31. Jahrg. Nr. 3, Dec. 1909, Sp. 55) darin eine Königin im Gespräch mit ihrer Dienerin erblicken wollte, worin ich ihm zeitweilig (Die histor. Semiramis und ihre Zeit S. 57f., S. 72) beizustimmen geneigt war. Ähnliche Darstellungen finden sich auch auf den Ringen und Goldplättchen des Oxusfundes, worauf Rostowzew in der Diskussion über meinen Vortrag (ob. S. 468, Anm. 1) aufmerksam machte.

1) So von mir erklärt Klio VIII (1908), S. 130 unter Hinweis auf die weibliche Sonnengottheit bei den Hetitern (Winckler, Mitt. d. D. Or.-Ges. Nr. 35, Dez. 1907, S. 53). Weiteres dazu wird demnächst Garstang bringen.

2) Deutsche Lit.-Zeitung 1907, Sp. 3180.

freilich ohne auf die

an Säulen oder säulenähnlichen Schäften findet, Bedeutung des Blattkranzes für die ionische Säule, die damals noch nicht ermittelt war, hinweisen zu können.

Abb. 9. Gehämmerte Goldmedaille (5). Chaldische Göttin und Anbetende (Mat. S. 84, Fig. 56).

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F. v. Luschan, der zwar die Materialien nicht herangezogen hatte, aber doch mit einigen der schon früher veröffentlichten Stücke bekannt war, ist, wie sich zeigen wird, an der richtigen Einschätzung ihrer Bedeutung zum Teil durch ein Mißverständnis verhindert worden.

Es kommen in Betracht: 1. Ein von unserer Expedition ausgegrabener bronzener, jetzt im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe befindlicher Kandelaber (Mat. S. 93 sub. 20), der in Abb. 11 nach einer Zeichnung1) von G. Helbig wiedergegeben wird, während er Mat. S. 94, Fig. 63 in einer Photographie veröffentlicht ist.

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„Über dem Ansatz der Füße umgibt den Schaft ein kelchförmiger Ring, dessen oberer Rand aus einem Kranz umgeklappter Blätter mit vorstehender

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Abb. 10. Siegel-Zylinder (nach Furtwängler).

Mittelrippe besteht. Vier kleinere ähnliche Kelche gliedern den Schaft...." Wie für die Henkelfiguren 2) in Gestalt der geflügelten Sonnenscheibe, so wies ich auch für diesen Kandelaber auf Parallelen etruskischer Arbeit

1) Eigentum der Rudolf Virchow-Stiftung; mir für Band II meines Werkes Armenien einst und jetzt von deren Vorstand überlassen.

2) Mat. S. 95. Dort habe ich auch assyrisch-etruskische Beziehungen berührt.

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hin. Der geriefelte Schaft eines gleichfalls im Hamburger Museum befindlichen Kandelabers schießt, wie bei dem chaldischen Kandelaber, von den ebenfalls, nur minder hoch, geschwungenen Füßen, freischwebend getragen, aus einem niedrigen Blattkelch von ähnlicher, aber strafferer Bildung als der Kelch des chaldischen Kandelabers bis zu anderthalb Meter Höhe empor und zeigt ein reich entwickeltes Kelchkapitell, das mit dem kleinen Teller zum Aufstellen der Lampe geschlossen ist. Dieser Vergleich ist um so

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wichtiger als auch v. Luschan auf ein Stück etruskischen Fundes hinweist, auf das ihn E. Petersen aufmerksam gemacht hat: den ,Kesselträger, der sich im Museo preïstorico ethnografico in Rom befindet und der „zwei Blattkränze hat", doch bringt v. Luschan diese wie die Kymatia ionischer Kapitelle mit den altsyrischen Basen zusammen1).

2. Ein einzelnes Ornament (Mat. S. 98, sub. 24), das solch einen Blattkranz darstellt, der am Ende eines Stabes oder Schaftes aufzusetzen oder gleichsam aufzuschieben war, so daß die Blätter in der Weise jenes kelch

1) Leider ist mir die Abbildung in den Monumenti Antichi dell' Instituto XI 2.7 zur Zeit nicht zugänglich, sondern nur die Beschreibung, die Helbig in der ersten Auflage seines Führers Band II gegeben hat, und zwar in englischer Übersetzung von J. F. und F. Muirhead Bd. II S. 457 f. sub. Nr. 81. So kann ich nicht mit Sicherheit feststellen, ob dieses zum Funde von Praeneste gehörige Stück etwa noch weitere Ähnlichkeiten mit dem chaldischen und dem etruskischen Kandelaber aufweist. Sicher scheint dies der Fall zu sein bei Nr. 72 (Helbig a. a. O. p. 456), dem archaischen Dreifuß, dessen Füße gleich Hufen mit einer Klaue hinten geformt sind. Es ist wohl vornehmlich dieses Stück, das E. Petersen im Auge hatte, als er mich nach dem Erscheinen der Materialien für die Rinderfüße, die (sowohl) den chaldischen (wie den etruskischen) Kandelaber tragen, auf den Fund von Palaestrina (vgl. S. 474 u. zu Abb. 8) hinwies.

artigen Ornamentes nach unten fielen, wurde von uns auf Toprakkaläh ausgegraben. Es war in viele genau aneinander passende Fragmente zerbrochen (Abb. 12, Mat. S. 97, Fig. 68).

Layard (Nineveh and Babylon p. 179 rechts oben) gibt eines von vier gleichartigen im NW-Palaste von Nimrud gefundenen „,kronenförmigen Bronze-Ornamenten" wieder, die v. Luschan richtig als zu einem Bronzemöbel (Thron oder Ruhebett) gehörig bezeichnet. Sie berühren sich mit dem oben besprochenen Stücke aufs Nächste. Nur haben

sie inmitten des Blattkranzes einen konischen Wulst mit einer Öffnung zum Aufschrauben oder Aufschieben.

Die Blätter zeigen die chaldische Form mit der Hervorhebung der Mittelrippe. Sind sie von den Assyrern als Beutestücke in Armenien gewonnen, so wäre ihre Aufbewahrung in einem der großen Broncekessel, die so häufig in den Skulpturen von Nimrud und Koyundjyk als Bestandteile der Beute oder der Tribute erscheinen, erklärt. Damit wäre Layard's Bedenken (a. a. O. S. 180 Anm. *): ,, wenn sie" (diese Ornamente) ..aber zu einem Throne gehörten, so ist es schwer ihre Abtrennung und Aufbewahrung in dem Kessel zu erklären", durch eine eigene Beobachtung Layard's (a. a. O. S. 180 Abs. 6) beseitigt.

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Abb. 14. Fragment einer chaldischen

Säule1).

3. Ferner kommt in Betracht ein Kerub (Abb. 13), der als Fuß einer Säule zu betrachten ist (weiteres s. unten). An dem Ansatzstück für diese Säule, das er auf dem Haupte trägt, ist wiederum ein deutlicher, gleichfalls sehr naturalistisch gebildeter Kranz herabfallender Blätter angebracht. Diesen Keruben hat auch v. Luschan berücksichtigt, aber er hat ihn irrtümlicherweise als Fuß eines assyrischen Möbels betrachtet (a. a. O. S. 11) und ist dadurch an der Verfolgung der richtigen Fährte verhindert worden. Die Blattkränze aus dem wirklich assyrischen Bronzethron des Britischen Museums, den v. Luschan S. 10, Abb. 5 wiedergibt, sind ganz anders gebildet, die Blätter weit schematischer und weniger ausgestaltet. Der Kerub stammt aus Toprakkaläh bei Van. Er trägt im Britischen Museum die Nummer 91247, (Katalog-Nummer 329) und ist als Ornament from Toprak Kalah von Lynch (Armenia, Band II, p. 63 Fig. 126) veröffentlicht worden.

4. Es folge das Fragment einer Säule (Abb. 14, Berliner Museum VA. 776, Mat. S. 96, Fig. 67). Es hat ähnlich wie der Kandelaber, übereinander drei Blattkränze. Wie Mat. S. 96f. näher auseinandergesetzt ist,

1) Mat. a. a. O. versehentlich in umgekehrter Stellung wiedergegeben.

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