ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

ftreuung und auf den eigenthümlichen durch diese bereiteten Wegen entbehren müssen, ein schriftlicher unter allen Umständen zugänglicher benöthige und daß in gewisser Beziehung den Bedürfnissen zerstreuter evangelischer Familien wie der Einzelnen am besten und auf dem kürzesten Wege dadurch abgeholfen werden könnte, daß man ihnen ein aus ihren Bedürfnissen entsprungenes, auf sie berech)= netes Buch, welches die wichtigsten in Erwägung kommenden Verhältnisse berücksichtigte, in die Hände gäbe. Ich will mich nicht dabei aufhalten zu sagen, wie ich zu dieser Ueberzeugung gekommen bin, noch auch bei dem, wodurch sie sich als wohlbegründet erwei= sen läßt; sondern statt dessen nur daran erinnern, daß auch Andre dieser Ansicht sind, wie der bei Raw in Nürnberg 1844 erschienene Rathgeber für ev. Christen auf dem Lande, besonders für Solche, welche zerstreut und entfernt von einer Kirche ihres Glaubens wohnen," zur Genüge beweist. Indeß scheint mir mit diesem Büchlein, dem ich, ohne Schmälerung seiner sonstigen Verdienste, eine größere Vollständigkeit, eine noch einfachere und populärere Sprache, vor allem aber einen bedeutend wohlfeileren Preis wünschen möchte, dem vorhandenen Bedürfniß nicht vollständig abgeholfen zu seyn. Als solches tritt aber in neuerer Zeit eine Richtigstellung des Ver= hältnisses unserer Kirche und ihrer Angehörigen zur römisch-katho= lischen immer entschiedener und fühlbarer hervor und demgemäß wäre dieses Verhältniß auch zum Mittelpunkt der fraglichen Schrift zu erheben. Nicht als ob dadurch eben nur unzeitiger Streit geweckt oder böswillige Streitfucht gepflegt werden sollte; denn jener ist bereits in übervollem Maaße vorhanden und diese vergeht uns schon kraft der Lage, in der wir uns finden. Sondern deßhalb, weil nur der, welcher sich zuvor seinen Standpunkt gesichert hat, mit Sicherheit und Erfolg von demselben aus operiren kann, weil also unsre Brüder nur dann einen solchen Wandel, wie wir ihn wünschen müssen, in ihrer eigenthümlichen Stellung führen können, wenn sie sich ihren protestantisch-kirchlichen Standpunkt ihrer Umge= bung gegenüber gesichert sehen. Ja ich darf geradezu behaupten: wer in unseren Verhältnissen nicht mit einer entschieden firchlichen Gesinnung sich bewegt, der wird uns mit seinem Gebahren in jeder Hinsicht immer nur zu Klagen, Ladel, Befürchtungen, nie aber zu Zufriedenheit, viel weniger zu Lob Anlaß bieten; ohne kirchliche

Entschiedenheit giebt es bei uns am allerwenigsten evangelisches Leben, dieses lettere in seiner vollsten Bedentung gefaßt.

[ocr errors]

Diese aus der Natur der Sache, wie aus den hiesigen Orts = und gegenwärtigen Beitverhältnissen geschöpften Erwägungen, denen die Unfirchlichkeit so vieler unserer Glaubensgenossen ein trauriges Beugniß giebt, lassen für die Berstreuten vor allem ein Büchlein wünschen, das geeignet wäre, sie auf den rechten, ihren Verhältnissen angemessenen Standpunkt zu sehen, und wenn sie sich schon auf demselben befinden, sie darauf zu bewahren und zu bestärken. A's Einleitung zu demselben könnte eine furze Ansprache dienen, in der sie auf ihre besondere Lage und Stellung, auf die aus derselben hervorgehenden eigenthümlichen Verhältnisse, Rücksichten und Pflichten aufmerksam zu machen wären. Codann wäre im ersten Hauptabschnitt, den ich furzweg den dogmatisch ethischen nennen will, - man vergönne mir diese Bezeichnung - ein gedrängter Abriß der evangelischen Lehre in ihrem innen und nothwendigen Zusam= menhang zu geben. Es könnte dabei von dem Begriff der Kirche (mit dem wir heut zu Tage aus allen Winkeln und Ecken beschossen werden!) ausgegangen und er selbst durch Hinweisung auf die apostolische und Reformationszeit richtig gestellt werden, so zwar, daß sich aus der einfachen Thesis zugleich klar die Nichtigkeit römis scher Phantasieen von der Kirche ergeben würde. (Löhe's drei Bücher von der Kirche bieten dazu einen schägbaren Beitrag, natürlich mutatis mutandis für den Leserkreis.) Sofort müßte durch Darlegung des evangel. Bekenntnisses, unter steter Berücksichtigung des Gegensages, bewiesen werden, wie die evangel. Kirche die ganze, volle, reine und lautere christliche Wahrheit hat. An diese dogma= tische Exposition würde sich die ethische Beweisführung reihen, daß es denen, die in der evangel. Kirche den Vollbesit christlicher Wahrheit haben, heilige Pflicht ist, an derselben und um jeden Preis und unter allen Umständen festzuhalten, sie mit dem Herzen, Wandel und Munde vor männiglich zu bekennen und sich in keinerlei Weise des Evangelii zu schämen. Hiebei kämen vor allem die betreffenden Aussprüche des Herrn und seiner Apostel und in Gegenhalt zu ihnen auch die leichtfertigen, ja schändlichen Meinungen über Glaubenswechsel in Erwägung. Daß diese leßteren besonders

berücksichtigt werden müßten, fann feinem Bweifel unterliegen, da es z. B. gar leine so seltene Meinung ist, daß man ohne Heuchelei and Verfündigung katholische Ceremonien (Kreuz, Kerzentragen, Opfern 2. 2.) mitmachen, ja sogar äußerlich katholisch werden und im Herzen evangelisch bleiben könne. An diesen ersten würde sich der zweite Hauptabschnitt reihen, den ich den historischen nennen will. Er hätte einzelne Beispiele evangelischer Glaubenszeugen aufzustellen, an denen zu sehen wäre, wie es unserer Kirche nicht an solchen fehlt, die der Pflicht auch des äußerlichen Bekenntnisses der Wahrheit vor den Menschen unter allen Umständen, mit Gefahr, selbst Verlust Gutes und Blutes nachgekommen sind, die dadurch alle jene Entschuldigungen und thörichten Meinungen, mit denen Verhehlung des Bekenntnisses, Betheiligung an unevangelischen Ceremonien und selbst Abfall von der Wahrheit bemäntelt zu werden pflegen, thatsächlich Lügen gestraft und so uns ein Beispiel gegeben haben, dem nachzufolgen wir wohlthun, weil wir dazu in den hellen und klaren Aussprüchen des göttlichen Wortes in fraglicher Bezic= hung ein wohlbegründetes Recht haben. Ich bemerke dabei, daß sich diese Auswahl von Beispielen treuer Befenner der Wahrheit auf die Reformatiousepoche und die ihr folgende Beit zu beschråns fen hätte, um sogleich den Einwand abzuschneiden, als seyen die aufgeführten Beugen ein ausschließliches Eigenthum der römischen Kirche. Derartige Erzählungen wären gewiß ein lautes, kräftiges Amen auf die vorangehende und anderwärts begründete Ermahnung zur Treue am evang. Bekenntnisse und würden als selbstredende Beugen vielleicht bei der Mehrzahl besser wirken, als die tüchtigste und schlagendste Beweisführung aus dem Worte Gottes selbst. Für den dritten, den apologetisch-polemischen Hauptabschnitt bliebe dann die schrift und symbolgemäße Beautwortung der gewöhnlichen römischen Einwürfe und Abwehr der Anschuldigungen gegen unser Bekenntniß übrig, in die zugleich eine jedoch möglichst kurze Vertheidigung dieses leßtern eingeflochten werden könnte. Dabei müßten natürlich alle Einwürfe auch in der plumpen, trivialen Form auftreten, in der sie gewöhnlich und nicht vom gemeinen Volke allein gemacht werden. Bwar sind sie fast immer die nämlichen, doch erscheinen sie auch meist in veränderter Form und Gestalt, weßhalb es gar nicht unzweckmäßig wäre, wenn zum Behufe ihrer Abweisung in

[ocr errors]

N. F. x. Bd.

10

der fraglichen Schrift über sie von denen gegenseitige Mittheilung gemacht würde, die vermöge ihrer Stellung Gelegenheit haben sie zu erfahren. Nur so fönste jene Vollständigkeit erzielt werden, welche erforderlich ist, um die in der Berstreuung Angefochtenen in die Lage zu sehen, allen möglichen Einwürfen gebührend begegnen zu können. Es müßte dabei zugleich mit besonderem Fleiße her= vorgehoben werden, wie unsere Kirche in der That Alles hat, dessen die römische sich oft gegen uns. rühmt, als hätten wir es nicht; die neumodische Aufpußung römischer Irrlehren und Mißbräuche in ihr gebührendes Licht gestellt und ihres Tandes und Flitterwerkes entkleidet; jeder der Wahrheit geradezu widersprechende und also den Seelen gefährliche Irrthum mit dem Ernste des Eifers für die Wahrheit gestraft und aus dem einfachen, klaren Schriftwort widerlegt werden. Kurz, es wäre dieser dritte Abschnitt nichts anderes als ein populärer Unterricht über die Unterscheidungslehren, jedoch in einer durch das praktische Bedürfniß gebotenen Form. Der Schluß des Ganzen könnte eine Paränese bilden, die (in der Weise des oben citirten Rathgebers) die Pflichten vorzuhalten hätte, welche Be= kenner des evang. Glaubens in solcher eigenthümlichen Lage gegen die Kirche, die Ihrigen und sich selbst zu beobachten haben, und welche ihnen insonderheit auch den Bekennern anderer Konfessionen gegenüber, als verfaßt in dem königlichen Gebote der Liebe aufliegen.

Ich bin keineswegs gemeint, die zahlreichen Schwierigkeiten zu mißkenuen, die mit der zweckdienlichen Verabfassung eines solchen Buches verbunden sind; eben so wenig von der Einbildung ge= fuechtet, als wäre die eben vorgeschlagene Ordnung desselben eine nothwendig zu beobachtende oder allein empfehlenswerthe. Nur das behaupte ich: daß wir uns durch Schwierigkeiten nicht zurückschrecken lassen dürfen, wenn wir einmal etwas als dem Heil der Kirche und ihrer Kinder förderlich erkannt haben, und daß in der einen oder andern Weise der angegebene Inhalt in dem gewünschten Buche vorkommen müsse, wenn es dem Bedürfniß unserer zerstreuten Ge= meindeglieder abhelfen soll. Was insbesondere den legten Theil desselben betrifft: so besigen wir zwar schon manche Schriften über die konfessionellen Unterscheidungslehren, und haben nächstens eine neue von kundiger Hand zu erwarten, wenn sie nicht vielleicht

[ocr errors]

schon erschienen ist, was ich, als vom literarischen Markte gänzlich abgeschnitten, nicht sagen kann. Allein, um außer Anschlag zu lass sen, daß es mit einem Unterricht in den Differenzen allein noch nicht geschehen, und mit ihm insbesondere für die in der Berstreus ung Lebenden noch nicht gesorgt ist, so haben wir eben, wie mich bedünkt, die Vorzüge der bereits erschienenen Schriften sollen damit feineswegs beanstandet werden noch keine auch für die einfältigsten Laien, für Landleute, Handwerker 2c. genügende und eine solche nach dem, was mir von ihrer Eintheilung bekannt geworden ist, auch wohl von der neu erscheinenden nicht zu ge= wärtigen, wiewohl diese für ihren Kreis einem gleichfalls lebendig gefühlten Bedürfnisse abhelfen möchte. Das Bedürfniß, dem wir so gerne Abhilfe geleistet sähen, bleibt also; und durch die mir brieflich gemachte Einwendung, ein Unterricht in den Unterscheidungslehren für das Volk, sey ein Faden ohne Ende, fonnte ich mich nicht ab= halten lassen, dieses Bedürfniß öffentlich auszusprechen, und um Bes dachtnahme auf seine Befriedigung zu bitten; vielmehr halte ich an dem Vertrauen fest, daß sich doch auch für diese Noth wird geeig= nete Fürsorge treffen lassen, nachdem sie einmal faktisch besteht. Nur der grundlosen Meinung gebe man sich nicht hin, daß mit einem Büchlein über die streitigen Lehren an sich schon und ohne vorausgehende dogmatische und ethische Begründung, ohne beglei= tende historische Brgründung durch vorgeführte Beispiele eine zweck= dienliche und wirksame Abhilfe erzielt werden wird. — Kaum be= sonders zu erwähnen brauche ich wohl, daß Ton und Haltung eines solchen Buchs durchaus populär, etwa in der Weise des Schait= berger'schen Sendbriefes seyn, daß es sich in treuherziger Liebe, mit entschiedenem und doch milden evangelischen Geiste an die zerstreuten Glaubensgenossen wenden, und ihnen zwischen den Beilen. noch etwas mehr als in den Beilen zu lesen geben müßte. Kürze und Wohlfeilheit wären zwei weitere wünschenswerthe Eigenschaften desselben. Hinsichtlich des letteren Punktes ließe sich wohl die Sache am leichtesten erzielen. Denn daran zweifle ich nicht, daß wenn nur einmal der zu seiner Verabfassung geeigenschaftete Mann sich gefunden hat und es durch das Urtheil kompetenter Richter als zweckdienlich erklärt ist, sich auch Solche finden werden, die für ein so nügliches Unternehmen zeitliche Gaben gerne darbringen, damit

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »