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ihm übereinstimmig, doch in Betracht dessen, was er der guten Sache des Christenthums geleistet, dankbarer Ehrerbietung gegen ihn voll sind, übrigens aber nicht ihre eigne Ehre suchen, sondern die Ehre ihres Herrn und Heilandes Jesu Christi, des erhöheten Hauptes seines vielgegliederten Leibes, der allgemeinen heiligen Kirche.

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So ausführlich bis ins Einzelnste sowohl in Gesammt werken als in Monographien die Geschichte der deutschen Reformation behandelt worden ist, so hat sie doch (vereinzelte Notizen, so weit ich sehe, ausgenommen) das qui bene latuit, bene vixit an einem Manne bewahrheitet, der eine würdige Stelle in der ersten und ältesten Reihe der deutschen Reformatoren einnimmt. Er ist der Reformator Zwickau's und Anhalts, stand zu Luther in dem zartesten Freundschaftsverhältnisse und galt ihm in seinem geräuschvoll wirkenden Stillleben als ein Vorbild wahrhaft evangelischen Wandels. Diesem Manne, einer der lieblichsten und wohlthuendsten Erscheinungen der Reformationszeit ist die folgende biographische Skizze gewidmet; vielleicht wird sie die Grundlage eines vollständigern Lebensbildes, zu dem die Archive Anhalts *) und der sächsischen Bergs städte die frischeren Farben bieten.

*) Welche reiche Ausbeute das hochfürstliche Gesammtarchiv zu Dessau bietet, zeigen Lindner's (Bibliothekars zu Dessau) Beiträge zur Reformationsgeschichte, begonnen in dem Jahrg. 1835 Hft. 1. S. 71 ff. der Studien und Kritiken. Das genannte Archiv enthält außer Briefen Hausmann's selber 94 Briefe Luther's an denselben. N. F. X. Bd.

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Nikolaus Hausmann wurde im Jahre 1479 zu Freiberg geboren. Seine Familie gehört, wie die der Weller, von der er mütterlicher Seits abstammt, zu den uralten berühmten Geschlechtern dieser Stadt, welche auf die Ehre Anspruch machen konnten, im Dome beigesezt zu werden und mit deren Epita phien das Innere und der Kreuzgang des Domes noch heute geschmückt ist. Sein Vater Nikol. Hausmann*), von 1478 – 1491 fiebenmal in den Rath gewählt, ward 1492 Fürstlicher Münzmeister. Er wohnte in der Petersgasse oben im Eckhause, dem noch längere Zeit nachher sogen. altem Münzhofe. Als er Jahre 1499 starb, ging sein Amt auf seinen Sohn Johannes über, der 1508 in den Rath gewählt und 1521 Bürgermeister wurde **). Hier. Weller rühmt diesen Joh. Hausmann, der im Jahre 1541 der Bekümmerniß über einen Unglücksfall erlag, als einen durch Weisheit, Beredtsamkeit und viele andere Gas ben ausgezeichneten Mann; gestreng, aber doch zugleich men, schenfreundlich, als eine vere heroica persona (eine feine herrliche Person). Was Nikolaus, sagt er, in der Kirche war, das war Johannes im Staate ***).

Nik. Hausmann war wahrscheinlich der zweite Sohn seis nes Vaters †). Es ist sehr zu bedauern, daß aus seiner Ju gendgeschichte keine Nachricht auf unsere Zeit gekommen ist, noch mehr aber, daß wir über den wichtigsten Wendepunkt seines

*) Der_Name_wird nach der durchgehenden Unsicherheit der alten Orthographie auf jede mögliche Art geschrieben, mit s u. ß, mie Einem und doppelten n, die Schreibart: Haußman scheint die älteste.

**) Andr. Moller, Theatrum Freibergense Chronicum. ***) Opp. lat. ed. Carpzov. Sect. III. et IV.

†) Denn da Joh. Hausmann 63 Jahr alt war, als er 1541 starb, so ist Joh. im Jahr 1478 geboren, Nik., der als fere sexagenarius 1538 starb, jedenfalls 1479. Die älteren Angaben sind sehr ungenau.

Lebens auf bloße Vermuthungen beschränkt sind. Wir wissen nicht, in Folge welcher göttlicher Führung sich Nik. Hausmann dem Reformationswerke anschloß und zu dem stillen, aber desto tieferen Glaubensleben gelangte, durch welches er ein so gesegnetes Rüstzeug der erneuerten Kirche wurde.

Im Jahre 1519 finden wir Nik. Hausmann als evange= lischen Prediger in Schneeberg. Nachdem Luther am 31. Oftober 1517 in seinen Thesen (die nach Mykonius' Aussage so schnell die Christenheit durchliefen, als ob die Engel selbst die Boten gemacht hätten) gegen den Ablaßfram öffentlich aufgetreten war, gewann die evangelische Lehre auch in Schneeberg bald Vieler Herzen. Auch in Schneeberg gab es mitten in der papistischen Masse viel redliche Christen, die nach dem Bergmannsbilde eines alten Chronisten „wie schöne rothgöldne Aeuglein in den Kobalds-Drusen stunden,“ die nicht bloß von dem äußerlichen Drucke, den Schneeberg erst 1490 bei Verkündigung des vom Pabste ausgeschriebenen Gnadenjahres und der dabei erhobenen Kontribution empfunden hatte, frei zu werden wünschten, sondern die in der Lehre von dem Verdienste Christi als dem alleinigen Grunde unserer Seligkeit alsbald die göttliche Wahrheit erkannten. Die Bergleute hielten sich bald nach 1517 auf eigene Kosten einen evangelischen _Prediger, Namens Wolfgang *), der ihnen in dem St. Annen-Kirchlein oder der Knappschaft-Kapelle (jezt nicht mehr vorhanden) am hohen Gebirge Sonntags Mittag, den papistischen Irrthümern entgegen, von dem Verdienste Christi und dem seligmachenden Glauben predigen mußte. Im Jahre 1519 aber ward durch den Rath der Stadt kraft seiner Patronats- und Berufungsrechte mit gnädigster Konnivenz des Churfürsten Friedr. des Weisen, dessen mit Herzog Georg gemeinschaftliches Besigthum die Bergstadt war, M. Nik. Hausmann nach Schneeberg berufen, der nun neben Wolfgang Krauß, dem päbstischen Pleban, in der großen Kirche das

*) Melzer, Chron. von Schneeberg S. 296. 293.

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