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so, auf sein Gebot entbrennt ein Feuer, den Felsen umglüht lodernde Glut, und nur einer freie um die der Göttlichkeit beraubte Maid, der das Flammenmeer zu durchreiten wagt.

Aus diesen spärlichen Trümmern hat Richard Wagner seine schöne tragische Dichtung „die Walküre" geschaffen; die tiefe Gefühlswelt, die gewaltigen Seelenstürme, die hinter den schlichten Worten der alten Quelle liegen, führt sein Drama in wahrhaft ergreifender Weise vor.

Zweiter Hauptteil.

Übergang vom Seelenglauben zur Naturver

ehrung.

Die elfischen Geister.

Ursprung und Art der Elfen.

Die Elfen spielen in dem mythologischen Systeme des Nordens eine weit geringere Rolle als die Riesen, wurzeln aber viel tiefer im Glauben des Volkes. Zwar haben sie nach der Edda manches kostbare Kleinod der Götter angefertigt, aber sie liegen dem Gesichtskreise der Edda ferner als die Riesen, die Urwesen, mit denen die Götter fortwährend im Streite liegen. Ob in ihnen ursprüngliche Seelengeister oder Personifikationen der Naturkräfte und des Wetters zu suchen sind, läßt sich nicht schlechthin entscheiden. Bei manchen, wie beim Kobold, ist Zusammenhang mit den Seelen Verstorbener offenbar; manche stehen mit der Natur im innigen Bunde und verkörpern ihre geheimnisvollen, in der Stille wirkenden Kräfte, im Gegensatze zu den Riesen, den Vertretern der ungezügelten Naturgewalten, den Elementen, die das Gebild von Menschenhand hassen. Aber weder die eine, noch die andere Erklärung darf man ohne weiteres allen Elfen zu grunde legen. Da Wind und Wolke, Wind und Nebel, das wogende Wasser, das vom Winde bewegte Ährenfeld, der rauschende Wald, die summende Haide von freund

lichen oder feindlichen Geistern beseelt sind, berühren sich. die Elfen mit den Gebilden des Seelenglaubens. In den Hügeln und Bergen wirtschaften „Bergvolk, Hügelvolk“ und Zwerge, in den endlosen Wäldern Schwedens die Waldfrau; wo der Bergfluß im brausenden Wasserfalle hinabstürzt, wohnt der Fossegrim (N.), Nøkke (N. D.), Neck (S.), der Nix; durch Volksetymologie ist der Elf an den Elf (Bergfluss) angeknüpft: in ihm lebt der,,Alte im Flusse“ (Älvkall), der durch sein Spiel Menschen toll machen kann. Weil sie verborgen leben, heißen sie isl. fär. huldufolk, norw. Huldrer (die Unterirdischen), und weil sie dem Menschen wohlgesinnt, isl.,,Liebling". In Schweden benutzt man für viele dieser Elben als gemeinschaftlichen Namen Ra, Rådande ,,die Waltenden" oder auch Vitra: dieses Wesen findet sich überall, wo Menschen mit Viehzucht, Jagd und Fischerei beschäftigt sind, im Gebirge, Walde, See, Wasserfall, an der Meeresküste, auf Klippen und Scheeren.

Für die Herleitung der elfischen Geister aus dem Seelen glauben pflegt man sich auf die etymologische Erklärung der idg. Reihe an. álfr, ags. aelf „Elfe“, dän. elv, schw. elf, skr. rbhú zu berufen, deren Grundbe deutung die eines übersinnlichen, trügerischen Wesens sei (gr. e-hep-aigouai täusche, o-log-wios tückisch, ränkevoll): damit sei die menschliche, vom Leibe losgelöste, ein selbständiges Dasein führende Seele gemeint. Aber Elf wird von anderen auch als,,Lichtgeist“ gedeutet (skr. rbhu= germ. albh strahlend, glänzend). An. dvergr, mhd. twërc, ags. dweorh,,Zwerg" wird zu an. draugr, skr. druh durch Betrug schädigen gestellt,,das Trugbild" oder zu mhd. zwergen,,,der Druckgeist". Die neueste Erklärung wieder stellt den Zwerg zu oέogos,,Insekt“, ir. dergnat,,Floh". So ist auch der Wicht (got. waihts, an. vaettr), wenn er zu wegen, bewegen gehört, das ,,kleine Ding, der winzige Elf". Der Elbe heißt ferner an. skratti (ahd. scrât, mhd. Schrat, Schretel der Behaarte? oder der Lärmgeist? norw. skratta lärmen, skratla rasseln). Mit Deutungen, die allein auf die Etymologie aufgebaut sind, ist es immer eine mißliche Sache. Aber das Wesen der Elfen findet wenigstens

zum Teil im Seelenglauben seine Erklärung. Wo Leben und Wachstum in der Natur ist, müssen Geister und Seelen seine Träger sein, und als solche erscheinen die Elfen. Wie die Seelen werden sie mit Milch, Brot und Käse gelabt, haben als Zwerge, wie die Toten, ihren Wohnsitz in der Erde und sind, wie die Seelen, den Menschen bald freundlich, bald feindlich gesinnt, je nachdem sie behandelt werden. Die Toten gehören den Elfen an, und daher ,,feiern sie das Absterben eines Menschen wie ein Fest mit Tanz und Musik". Zwei an. Zwergnamen bedeuten,,Toter" (Vol. 113). An den Berg Helgafell hatte Thorolf so großen Glauben, dass niemand ungewaschen dahin gehen sollte, und nichts solle man auf dem Berge töten, weder Menschen noch Vieh. Er meinte, daß er in den Berg fahren würde, wenn er stürbe. Da war eine so große Friedensstätte, daß er den Boden in keiner Weise wollte beschmutzen lassen, und da sollte man auch nicht hingehen, um seine Notdurft zu verrichten, denn sonst würde man die Elben vertreiben (S. 52). Hier können nur die Seelen der Verstorbenen gemeint sein, die in dem Heiligenberge hausen. Der Volksglaube ist auch sonst ausdrücklich bezeugt, daß die Elben den Geruch der Exkremente scheuen, oder Knoblauch, Baldrian und andere starkriechende Gewächse. Dem toten König Olaf, dem Alf von Geirstad, wurden auf dem Grabhügel Opfer gebracht, um ein gutes Jahr zu bekommen (Flt. II,; S. 56). Die Jultage heißen im Norden Fahrtage der Alfen, die dann ihre Wohnung wechseln; in der Julzeit haben aber auch die seelischen Geister ihr Fest. Das Elbenopfer wurde in heidnischer Zeit im Inneren des Hauses gefeiert, kein Fremder durfte dabei zugegen sein, oder es wurde auf einem dem Hause nahen Hügel dargebracht, indem man diesen mit Stierblut bestrich und aus dem Fleische den Alfen ein Opfermahl bereitete. Die Elbe wohnen also in Gräbern, und auf uralten Zusammenhang der Elementargeister mit der Ahnenverehrung deutet die Benennung,,Elfenmühlen" hin, die sich in Schweden noch. hier und da erhalten hat. Die napfartigen künstlichen Vertiefungen, die in Grabsteinen öfter vorkommen, werden

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als Schalen zum Aufsaugen des Opferblutes aufgefaßt (Abbildung 4).

Noch heute wird diesen Näpfen eine abergläubische Verehrung gezollt. Erkrankt ein Kind im Hause, so sucht die Mutter einen solchen,,Elfenstein" auf, salbt unter Anleitung kluger Frauen die Schalen mit Fett ein und hinterlegt eine Nadel, die das Kind getragen, oder eine kleine Puppe aus Lumpen als krankheitbeschwörendes Opfer (s. u. Kultus). Das alte Elbenopfer wird noch heute im Norden als Engelöl (Engelbier) geübt. Der Niss antwortet dem nach seinem verstorbenen Vater fragenden Sohne:,,dein Vater ist bei uns". In den kugelförmigen Begräbnissen des Stein- und Bronzealters werden noch heute die Wohnungen der ,,Hügelleute" gedacht, die noch immer mit dem Volke verkehren (D. S.). Ein dänischer Bauer entdeckt am Elfenhügel unter dem dort tanzenden Volke seine verschwundene Frau: er ruft sie beim Namen, und sie muß ihm folgen; er hatte aber keine Freude mit ihr mehr, immer saß sie weinend in der Küche. Wer Gast im Reiche der Toten gewesen, ist fürs Leben gezeichnet (D.). Ein norweg. Bauer beleidigte den ,,Gardvord" d. h. den Kobold, der das Haus schirmt, darüber wacht, und der Erzähler fügt hinzu: ,,das hätte er aber nicht tun sollen, denn der Gardvord ist die Seele des Mannes, der den Platz, wo das Haus jetzt erbaut ist, zuerst urbar machte, und den Mann darf man doch wohl ehren und achten".

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Fig. 4.

Als letztes Beispiel für den Zusammenhang von Wassergeistern mit Seelen Ertrunkener mag eine fär. Sage dienen, ein Seitenstück, aber auch ein reinerer Beleg als die früher angezogene isl. Volkssage von Pharaos Dienstleuten (S. 70):

Die Seehunde sind zuerst von Menschen gekommen, die sich selbst hinabgestürzt und in der See ertränkt haben. In jeder neunten Nacht legen sie ihr Seehundskleid, ihre Haut ab und tanzen und spielen, anderen

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