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keineswegs werden die Ertrunkenen samt und sonders der Ran zugesprochen. Swan, der für einen großen Zauberer gehalten wird und mancherlei Proben seiner Kunst ablegt, ist im Frühjahr beim Fischfang ertrunken. Fischersleute sahen, wie er in einen Berg einging und da wohl begrüßt wurde (Nj. 14). Thorstein ist ebenfalls beim Fischen ertrunken. Ein Schafknecht sieht, wie sich ein Berg im Norden öffnet; er gewahrt große Feuer darin und vernimmt Lärm und Hörnerklang (Eyrb. S. 4; S. 52). Egil klagt, daß Ran den Tod seines ertrunkenen Sohnes verschuldet habe, tröstet sich aber, daß Odin ihn nach den Göttersitzen berufen habe.

Hymi, der Dämmerer, ist der Riese des winterlichen Meeres. Er hat eine geräumige Wohnung mit weiten Hallen zwischen den Eisbergen und haust hier wie ein Fürst, umgeben von einem zahlreichen, vielhäuptigen Volke, das in Höhlen lebt und ihm Folge leistet; er fährt täglich auf den Fischfang aus. Seine Töchter, die von Loki in cynische Verbindung mit Njörd gebracht werden, deutet man als die sich ins Meer ergießenden Gletscherbäche (Lok. 34). Dieselbe derbe Handlung wird von Geirröds Tochter erzählt, die mit gespreizten Beinen über dem Flusse steht, den Thor durchschreiten muß, und dadurch sein Anschwellen verursacht (Sk. 18). Ein Riese, Brunnmigi, der auf dieselbe ekelhafte Art den Menschen das Trinken des Brunnenwassers verleidet, wird durch einen Speerwurf verwundet und flüchtet in die Berge (Halfs. S. 5).

Die Midgardsschlange oder Jörmungand (der große Dämon) wird von den ältesten Skalden mehrfach erwähnt, aber noch nicht als Lokis Kind bezeichnet. Odin hat sie in die tiefe See geworfen, von der die Erde, Midgard, umgeben ist, und die Schlange ist so gewachsen, daß sie mitten im Meer um alle Lande liegt und sich in den Schwanz beißt. Das Bild ist von der riesenhaften Seeschlange hergenommen, die man da und dort im Meere gesehen haben will, der man aber noch niemals habhaft geworden ist.

Ohne Zusammenhang mit der Göttersage, zwar einfacher und roher, dafür aber unverfälschter sind folgende Wasser

dämonen: Wie in der Volkssage kämmen die Meerries innen der alten Überlieferung ihre langen Locken am Strande mit goldenem Kamme, auf dem Schoße ein goldgewobenes Tuch gespreitet, und netzen die Flechten aus der See. Menschenjünglinge belauschen sie dabei, und die Riesenmädchen, die keineswegs spröde sind, freuen sich, wenn ihre Reize Liebe wecken (FAS III482). Aber die Meerriesin Forad, schwarz wie Pech und in Walgestalt, hat manchen Mann dahingerafft, der zum Fischen fuhr (S. 153). Hrimgerd legt sich vor Helgis Schiffe und sperrt des Meerbusens Mündung; zu Ran hätte sie die Recken gesendet, wenn sie sie nicht mit den Ruderstangen zurückgestoßen hätten (S. 155)., Grim, der Sohn einer Meerriesin, lebte im Meere und verwandelte sich in die verschiedensten Tiere; es hatte einen heißen Atem, der selbst durch die Rüstungen brannte und spie Gift und Feuer; auch fraß er rohes Fleisch und trank Menschen und Tieren das Blut aus (FAS III 241). Starka d ist der riesische, ungeheure Vertreter der Alu-Wasserfälle in Norwegen (Ulefos in Telemarken) und heißt deswegen,,Sproß des Ala." Sein Name (der mit Stärke Begabte) und der seines Vaters Storwerk (der Vollbringer großer Werke) sowie seine acht Hände und die Schnelligkeit der Füße, die ihn in kürzester Zeit dahin trägt, wo er nötig ist, zeigen seine riesische Stärke.

Er war mit einer Riesin verlobt, einer gefürchteten Feindin des Elbengeschlechtes; sie wurde ihm jedoch während seiner Abwesenheit von Hergrim, einem Halbriesen geraubt. Im Holmgang am obersten Wasserfalle fällt Hergrim, da der achthändige Starkad mit vier Schwertern auf einmal schlägt; die Verlobte tötet sich, weil sie Starkad haßt. Beim Disenopfer erblickt Starkad in Alfheim die schöne Tochter des Elbenkönigs und entführt sie gewaltsam in der nächsten Nacht. Der Vater fleht zu Thor um Rache, und der Erbfeind des ganzen Riesengeschlechtes erschlägt ihn. Hergrims Sohn aber, Grim, ward nachmals der größte Kriegsmann (FAS 1412, 5:3, III 15, Saxo 183 ff.).

Durch seine Viermännerkraft, seine Weisheit er heißt der sehr kundige Riese seine Verbindung mit riesischen und elbischen Wesen und durch sein Hausen und Kämpfen am Strome zeigt sich Starkad als riesischer Dämon des Wasserfalls. Rücklings, mit gespreizten acht Händen, stürzt

der brüllende Riese nieder, und noch jeden Augenblick sieht man ihn im grauenvollen Sturze begriffen. Die einzelnen Gestalten auf das Leben der nordischen Bergströme zu deuten, auf ihren Ursprung, ihren Lauf durch Wildnis und Anbau, ihre Verzweigung und ihren ringenden Zusammenfluß zum letzten, gewaltigsten Sturze ist verlorene Mühe. Hergrim und sein Sohn Grim lebt als Fossegrim bis heute fort (S. 134).

Mit einem im Wasserfall hausenden Riesen hat auch der starke Gretti auf Island zu tun:

Auf einem isl. Gehöfte südlich des Godafoss (Götterwasserfall) war zwei Jahre hintereinander in der Julnacht unter großem Getöse der Mann verschwunden, der das Haus hütete, während die andern zum Weihnachtsgottesdienste geritten waren. Gretti, der davon vernahm, erbot sich, das nächste Mal Wache zu halten. Er trug die Bäurin, die nach der Kirche wollte, durch den reißenden Strom und kehrte dann nach dem Hofe zurück, wo er sich zum Empfange des Unholdes einrichtete. Um Mitternacht erhob sich ein gewaltiger Lärm, ein riesiges Weib trat in die Stube, einen Trog unterm Arme und ein Messer in der Hand. Gretti warf sich ihr entgegen, und es begann ein gewaltiges Ringen, das bis zum Morgen währte. Die Trollin war stärker als ihr Gegner, und trotz seines heftigen Widerstandes зchleppte sie ihn hinaus an den Fluß; da gelang es ihm, seine rechte Hand frei zu bekommen, er faßte sein Schwert, hieb der Riesin den Arm ab und rang weiter mit ihr, bis das Tageslicht sie überraschte und sie in Stein verwandelte. Es dauerte lange, bis sich Gretti von dem fürchterlichen Kampfe erholte. Als er genesen war, begab er sich in Begleitung eines Priesters an den Wasserfall und sah dort eine Höhle, die sich unter der Klippe hinzog. Ihre Oberfläche war glatt wie gemeißelt, so daß es unmöglich schien, hinabzuklettern, und sie fiel 150 Ellen tief steil herab. Trotz der Abmahnung des Priesters unternahm Gretti das Wagnis, er befestigte für den Notfall ein Tau an einen Pfahl, der in den Fels getrieben wurde, ließ das Seil, an dem ein schwerer Stein hing, ins Wasser, sprang kopfüber, nur mit einem Schwerte bewaffnet, in den Strudel und arbeitete sich bis zu der Höhle durch, die hinter dem Wasserfalle lag. An einem mächtigen Feuer sah er einen ungeheuern Riesen sitzen, der ein mit einem hölzernen Griffe versehenes Schwert gegen ihn zückte. Als Gretti den Schaft durchschlug, wollte der Riese nach dem Schwerte greifen, das hinter ihm an der Wand hing, aber Gretti war behender und zerschnitt mit seinem glänzenden Schwerte die schwarze Brust des Riesen. Der Priester, der die blutigen Eingeweide auf der Oberfläche dahinschwimmen sah, glaubte Gretti getötet und ging heim. Gretti aber fand in der Höhle viele Schätze und die Gebeine zweier Männer, belud sich damit und schwamm nach dem Seile hin, um sich aufziehen zu lassen; da der Priester aber davongelaufen

war, blieb ihm nichts andres übrig wie emporzuklettern. Die Gegend war fortan von Unholden befreit (Grettis S. 64-66).

Die Strecke, die die Riesin Gretti geschleppt haben soll, wird noch heute gezeigt, und unter der Klippe ist eine Grotte, die man zuweilen vom Lande aus besuchen kann. Es ist vermutlich eine lokale Volkssage, die an den geschichtlichen Gretti angeknüpft ist († 1031). Entlehnung aus dem Beowulf ist sehr zweifelhaft, trotz auffallender Übereinstimmungen. Auch Beowulf kämpft zweimal, zuerst mit einem männlichen Unholde, Grendel, dann mit einem weiblichen, einer Meerwölfin, das zweite Mal in einer Höhle unter dem Wasser. Beide Male büßt das Ungeheuer einen Arm ein, und die am Ufer Zurückgebliebenen gehen fort, weil sie den empordringenden Blutstrom für ein Zeichen von dem Tode des Helden ansehen.

Berg- und Waldriesen.

Bergriesen heißen die Riesen entweder, weil sie in Bergen wohnen (vgl. die Namen Berg-, Fels-, Stein-, Lavabauern oder Höhlenbewohner), oder weil man ihnen einen Steinkörper zuschrieb. Das dreikantige Herz und gewaltige Haupt Hrungnis sind von hartem Stein, von Stein sein breiter Schild, ein Schleifstein seine Waffe; vgl. auch den Riesennamen Jarnhaus „Eisenschädel". Noch heute erzählt die Sage nordischer und deutscher Gebirgsländer, daß dieser oder jener gewaltige Fels ursprünglich ein Riese war. Thor und nach ihm St. Olaf hat solche Versteinerungen geschaffen und heißt als ihr Töter ,,Brecher der Bergriesen." Ein Erdriese sagt Thorstein seinen Übertritt zu einem besseren Glauben voraus (S. 36). Ein Bergbewohner bietet Björn im Traum an, mit ihm in Verbindung zu treten und vermehrt sein Vermögen (Landn. IV12). Ein Bergriese, Jarngrim (Eisengrim), in ein Ziegenfell gekleidet, einen Eisenstab in der Hand, ruft die dem Tode Bestimmten zu sich (Nj. 134; S. 52). Hergrim, der Sohn eines Bergriesen, lebt bald bei den Bergriesen, bald bei den Menschen (S. 165). Armann wohnt in einer Berghöhle im Armannsfell (S. 156). Über Bard Snäfellsase, den Schutzgeist des prächtigen, kegel

förmigen Gletschers Snäfell, sind noch heute viele Sagen auf Island in Umlauf (S. 157). Er ist der Zögling des norw. Bergkönigs Dofri, des Gebietes des Dovregebirges, der drinnen in prächtigen Räumen mit vielem Volke wohnt. Er war nicht unfreundlich, noch weniger war es seine schöne Tochter Frid, mit der Bui, der von König Harald Haarschön zum Verderben zu Dofri gesandt worden war, heitere Monate vom Julabende bis zu Sommeranfang verbrachte. Beider Sohn aber, Jökul, fand an der Bergriesin Gnipa (d. i. Berggipfel) keine Gleichgesinnte seiner Mutter, sondern hatte mit ihr sehr gefährliche Abenteuer zu bestehen. Schließlich stand sie ihm doch gegen ihre eigenen Verwandten bei und ward dafür von ihm stattlich verheiratet (Isl. S. II431 ff.; S. 148). Harald Haarschön befreit als Knabe von 5 Jahren den Riesen Dofri, der wegen einer Beraubung der königlichen Schatzkammer festgesetzt worden war, und wird zum Entgelt dafür von diesem bis zu seinem zehnten Jahre auferzogen. Zu den Gebirgsriesinnen gehört Hyndla, die höhlenbewohnende Seherin riesischen Wesens, und die holde Gunnlöd, die den Dichtermet im Berge bewahrt. In einer Berghöhle finden die Götter Thökk, durch die felsgestützten Pforten der Riesin geht Brynhilds Todesfahrt (S. 153). Die Geister der nordischen Felsenwelt, Zwerge wie Riesen, sind Untertanen zweier Bergkönige, in Schweden des Kullamane, der seinen Wohnsitz auf dem Kullen hat, in Norwegen des Harkort, der am Hardangerfjord herrscht.

Widolf ist ein des Sturms gewaltiger,, Wolf des Waldes“, ein Waldriese, er gehört zur Sippe der schwedischen und deutschen wilden Männer. Wie alle Wesen des tiefen geheimnisvollen Haines besitzt er die Gabe der Weissagung, darum ist er der Vater aller Weissagerinnen (Hyndl. 34). Der verwundete Halfdan flüchtet sich zu dem heilkundigen Vitolfus, der in einsamer Waldgegend lebt und erst nach langen Drohungen Hilfe gewährt. Der Held verbirgt sich im Walde und pflegt seine Wunden mit dem Baste der Waldbäume, mit den heilkräftigen Kräutern und Wurzeln des Waldbodens. Vitolfus weiß die Verfolger Halfdans durch irreführenden Nebel so zu blenden, daß sie alle Spur verlieren

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