ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Schoße die Kinder Frey und Freyja. Später heiratete er die Skadi, die Tochter des Riesen Thjazi, die ihn wegen seiner Schönheit und der Wohlgestaltheit der Füße unter den Göttern auswählte. Er lenkt den Lauf des Windes und beruhigt Meer, Sturm und Feuer. Ihn soll man bei Seefahrt und Jagd anrufen. Er ist so reich und begütert, daß er jedem Land und fahrende Habe geben kann, wenn er will, und darum soll man ihn deshalb anrufen (Gg. 23). Aber er ist darum doch kein Meergott, sondern als Schutzgott günstiger Schifffahrt, sommerlichen Fischfanges und des Erwerbes und Handels gibt er den guten Wind dem Seemanne, das rechte Wetter dem Fischer. Gerade für Schweden ist die Hervorhebung dieser Seite des Gottes verständlich, wo eine Seeküste mit bequemen Hafenbuchten zu Gebote stand, und das stillere Binnenmeer zum Schiffahrtsverkehre mit nahen und fernen Inseln und Uferlanden einlud. Das isl. Sprichwort ,,reich wie Njörd" bezeichnet etwa dasselbe, was wir unter den Schätzen des Krösus verstehen (Vatnsd. S. 47).

Arinbjörn, der von Island mit seinen Gütern nach Norwegen zurückgekehrt ist, wird von Egil gepriesen:,,Freigebig erscheint er den Menschen; bei der gesamten Bevölkerung erregt Verwunderung, wie er die Mannen mit Schätzen begabt freilich haben ihn ja Frey und Njörd mit einer Fülle des Reichtums versehen" (Arinbj. kv. 15, 16). Als Egil vor König Eirik Blutaxt flüchten muß, stößt er den Fluch aus:,,Die Götter mögen den König vertreiben: damit sollen sie ihm den Raub meiner Güter vergelten! Möchten doch die Götter und Odin zornig sein. Landesgott [Schirmherr des Landes. Odin oder Thor?], lasse den Volksunterdrücker von seinen Gütern fliehen; Frey und Njörd mögen den Bekämpfer der Leute hassen, der die Heiligtümer verletzt!" (Egils. S. 58). Njörd überwacht auch die Heiligkeit der Eide: „Ich schwöre einen Gesetzeseid, so wahr mir Frey und Njörd und der allmächtige Ase helfe", war die feierliche isl. Eidesformel (Flt. 1249; Isl. S. 258. 336). Beim Opfer wurde nach dem Odinsbecher um Sieg und Macht der Freys- und Njördsbecher auf gutes Jahr und Frieden getrunken (Hak. S. g. 16)

Die Angabe der Edda, Njörd waltet ob tausend Altären und Tempeln“ (Vafþr. 38) wird durch verhältnismäßig zahlreiche Ortsnamen bestätigt: für Norwegen kommen namentlich Bergen, Romsdal und Drontheim in Betracht, für Schweden Uppland. Auf Island heißt die Pflanze Spongia manus,,Handschuh des Njörd“.

Ein norw. Lied weiß von Njörds Ehe mit Skadi zu erzählen (Sk. 1; Gg. 23; Grímn. 11; vgl. Saxo 33 ff.):

Als der Riese Thjazi, der Idun in seine Gewalt bekommen hatte, von den Göttern erschlagen war, rüstete sich seine Tochter Skadi, um den Vater zu rächen. Die Götter boten ihr als Sühne einen aus ihrer Schar an, den sie selbst wählen dürfte; doch sollte sie nur die Füße des Auszuwählenden sehen. Sie bemerkte, daß einer der Männer sehr schöne Füße hatte und sprach: Diesen wähle ich, an Baldr wird nichts häßlich sein. Der Gewählte war jedoch Njörd. Die Neuvermählten verglichen sich dahin, daß Skadi in der Wohnstätte ihres Vaters, Trymheim, neun Nächte weilen wollte und dann drei Nächte zu Noatun. Als aber Njörd vom Gebirge nach Noatun zurückkam, sprach er:

[ocr errors]

Nicht lieb' ich die Berge, nicht lange dort weilt' ich.

[blocks in formation]

am Morgen weckt mich

der krächzenden Vögel Gekreisch;

die Möwe täglich,

die wiederkehrt vom Wald.

Darauf begab sich Skadi hinauf auf das Gebirge.

Die neun Nächte, die Njörd mit Skadi zusammenlebt, erinnern an die neun Nächte, nach deren Ablauf Gerd sich mit Frey vermählen will; dann jagt die schimmernde Götterbraut mit ihrem Bogen auf Schrittschuhen nach Wild. Skadi tritt also ganz wie Ull in der äußern Erscheinung von Finnen auf, weil man sie als mythologische Vertreterin des Winters mit seinen eisigen Stürmen und seinem Dunkel im hohen Norden heimisch dachte, da, wo die Finnen hausten.

Die Sage und das Lied können nur in Norwegen entstanden sein, wo Gebirg und Meer so nahe bei einander sind, wo die gletscherbedeckten und schneegekrönten Berggipfel so oft

sich in den blauen Fjorden wiederspiegeln. Aber der Fischer und Schiffer will zur Sommerszeit auf Fischfang und Schiffahrt ausgehen; die winterlichen Berge sind ihm zuwider, die der Jäger oder die Jägerin auf Schneeschuhen zu durcheilen liebt. Darum konnte ein norw. Dichter sich vorstellen, daß die Gatten in unglücklicher Ehe lebten, und er schuf mit seinem Liede die knappste Form und Grundlage, den ältesten Typus von Ibsens ,,Frau vom Meere".

Das Herausfinden des Rechten ist in Märchen und Sagen weitverbreitet. Nach einer französ. Sitte muß ein Ehemann seine verkleidete Frau an ihren nackten Füßen erkennen. Allerleirauh wird vom Königssohn an ihrem Ringe, Aschenbrödel am Schuh erkannt (K. H. M., No. 65, 21, 136).

Frey.

Nach dem völligen Parallelismus, der in der alten Mythologie und Sagendichtung waltet, sind die Eltern als ein den Kindern durchaus entsprechendes Paar zu denken: sie verjüngen sich in den Kindern. Frey hat das rechte elementare Erbe vom Vater bekommen, er gebietet über Sonnenschein und Regen, Fruchtbarkeit der Saaten und Menschen, er ist der,,Erntegott" (Sk. 7; vgl. Ingunarfreyr S. 202). Nerthus ist durch ihre töchterliche Wiedergeburt Freyja, die goldene Sonnengöttin, völlig ersetzt worden.

Das Land seiner Verehrung war vor allem Schweden. Hier ist Frey bis zum Untergange des Heidentums auch der am meisten verehrte Gott gewesen. Dem Herrn des Sonnenscheines geziemen die Beiwörter ,,der Lichte, Schimmernde" (Grímn. 43). Ihm ist Alfheim, die Elbenwelt zu eigen gegeben: er hat es in ferner Vorzeit von den Asen als Zahngeschenk erhalten (Grímn. 5). Denn Licht und Luft, die Elfen und die Wanen, bewegen sich in gleichem Gebiete; in Stjordaladistrikt in Norwegen lag neben Freyshof eine Elbenstätte (Alfstadr). Freys Wohnung ist Uppsalir,,die himmlischen Säle" (Yngl. S. 10); darum wurde er besonders in Uppsala verehrt. Sein Roß saust über Berg und feuchtes Gestein

dahin und fürchtet die flammende Waberlohe nicht. Er ist der Beste der kühnreitenden Götter (Lok. 37). Wie er als Himmelsgott das Sonnenroß reitet, so sind auch die Gaben, die Skirni der Gerd bietet, Symbole für die Sonne: die goldenen Äpfel, der Goldring Draupni (s. u. Odin) und das leuchtende Schwert. Von selbst schwingt sich die treffliche Waffe, wenn ein furchtloser Held sie führt (Skírn. 9). Aber als der Gott um Gerd warb, verlor oder verschenkte er das Schwert; mit bloßer Faust oder mit dem zackigen Hirschgeweih schlägt er seinen Gegner Beli nieder; im letzten. Kampfe fällt er durch den flammenden Surt, da er sein. Schwert nicht hat (Gg. 37).

Wie Thors Wagen von zwei Böcken gezogen wird, so ist vor Freys Wagen der Eber Gullinbursti (Goldborst), der Eber mit den gefährlichen Zähnen gespannt (Gg. 49). Dieses lebendige Schmied werk ist aus der Esse der kunstreichen Zwerge hervorgegangen; eine Schweinshaut ward hineingelegt, und ein Eber mit goldenen Borsten kam heraus; er vermag bei Tag und Nacht schneller als ein Pferd durch Luft und Wasser zu laufen, und niemals ist die Nacht so finster, daß sich nicht dort, wo sich der Eber befindet, genügende Helle verbreite (Sk. 3). Zu Baldrs Leichenbrand reitet Frey sogar auf seinem goldborstigen Eber (Hdr. 5).

[graphic]

Fig. 5.

Der Eber ist ein Symbol der Stärke, und die goldenen Borsten sind Symbole der Sonnenstrahlen. Als Attribut des höchsten Gottes wurde der Eber als Schmuck auf Helmen angebracht; solche Helmzierden in Wildschweinform kennen wir aus der ags. und an. Dichtung, sowie aus nordischen bildlichen Darstellungen (Abbildung 5).

Da die Luftfahrt eines geschmiedeten Ebers selbst im Reiche der Mythen und Märchen wunderbar ist, glaubt man, daß der goldborstige Eber Freys auf einem Mißverständnisse des 10. Jhd. beruhe. Der Eber ist vielmehr ein Helm mit einem vergoldeten Eberbilde gewesen und hieß Gullinbursti oder Hildiswini „,Kampfschwein"; Freys Eber reiht sich also Odins Speer und Thors Hammer gleichartig an. Man faßte aber später, vielleicht infolge des veränderten Aussehens der Helme, Gullinbursti als einen wirklichen Eber auf, und um ihn in Freys Mythen zu beschäftigen, gab man ihn dem Gotte sogar als Reittier und ließ ihn aus den Händen geschickter Zwerge hervorgehen.

Zwerge haben auch Freys Schiff Skidbladni verfertigt (Grímu. 44; Gg. 41, 43; Sk. 3). Es ist das beste, künstlichste und schnellste aller Schiffe. Es ist so groß, daß alle Asen mit ihrer gesamten Kriegsrüstung darin Platz haben, und Fahrwind hat es, wohin man fahren will, sobald das Segel aufgezogen ist. Wenn man aber nicht mit ihm in die See fahren will, so kann man es zusammenfalten und in der Tasche tragen. - Das Schiff war vermutlich ursprünglich ein Attribut des über das Meer gekommenen Wanengottes. Schon früh aber ist es wie der Eber als ein Bild der lichtdurchstrahlten Wolken gedeutet, der,,Segler der Lüfte", auf denen die Sonnenstrahlen über die Weiten des Himmels schweben. Das isl. Märchen kennt ein Wunderschiff, das beim Nichtgebrauche so groß ist wie eine Nußschale; ein Schiff, das ,,Hans der Dummling" von einem Zwerge zur Belohnung erhält, ist wie ein Tuch zusammenzufalten und bequem in die Tasche zu stecken, auf dem Wasser aber nimmt es jede gewünschte Größe an und fährt ebenso gut gegen den Wind wie mit dem Winde.

Einmal wird auch ein sonst unbekanntes Dienerpaar Freys erwähnt, Byggwi und Beyla (Lok. 43-46, 56): Loki verspottet Byggwi als den kleinen, wedelnden, feigen Knecht, der niedrigen Sklavendienst an der Mühle mit dem Mahlen des Korns verrichte; er verstecke sich im Stroh, wenn die Krieger zum Kampfe zögen. Byggwi selbst aber rühmt sich, daß er von

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »