ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

schützen sollten (50): die Goldsplitter sind ein mißverstandener Dichterausdruck für Gold Frodis Mehl (Sk. 40). Wie die Riesenmägde dem Frodi Gold mahlen, daß er in Reichtum sitze, auf Daunen ruhe, vergnügt erwache, so war der reiche Friedensfürst Frotho V allen als Kind so lieb, daß man ihn nicht auf der Erde gehen oder stehen ließ, sondern ihn unter Küssen hegend auf den Armen trug (182). Wie Frotho in den Besitz seiner Schätze gekommen ist, weiß Saxo ebenfalls zu erzählen. Frotho I findet, daß der Schatz seines Vaters Hadding aufgezehrt ist. Ein Eingeborener rät ihm, auf einer nahen Insel einen goldhütenden Drachen zu erlegen. Frotho folgt ihm und wird durch den Schatz unermeßlich reich (38). Fridleif, Sohn Frothos III, wird von einer Traumerscheinung angewiesen, einen in der Erde verborgenen Schatz zu heben und dessen Wächter, einen Drachen, in seiner Höhle zu erlegen (180/81).

Fridleif ist mit Freygerd vermählt, seine Werbung um sie entspricht der Freys um Gerd. Ihr Vater behandelt die werbenden Gesandten schimpflich, und als Fridleif die Werbung wiederholt, tötet er die Boten. Da zieht der Liebende mit Heeresmacht gegen ihn zu Felde, tötet einen Riesen und seinen Schwiegervater, und führt die liebliche Jungfrau heim (177 ff.). Wie das goldene Zeitalter nach der Edda mit dem Auftreten der Zauberin Gullweig aufhört, die die Götter mit Speeren stoßen, so nimmt der Frodi - Frieden ein Ende durch eine Hexe, die ihren Sohn anreizt, Frothos Gold zu stehlen. Sie selbst fällt in Gestalt einer Seekuh den König an und durchbohrt ihn mit ihren Hörnern. Seine Mannen aber töten die Hexe, indem sie sie mit ihren Speeren durchbohren. Da die Vornehmen einen Abfall der unterworfenen Länder fürchten, wenn das Abscheiden des Königs bekannt würde, legen sie seine Leiche in Salz und bewahren sie drei Jahre lang. Der entseelte Körper wird nicht auf einer Totenbahre getragen, sondern auf einem königlichen Wagen im Lande umhergeführt: soviel Pracht wurde ihm auch nach seinem Tode von seinen Verehrern zu teil (170/71).

Wie der Tod Freys, so wird der Frothos verheimlicht, und der Schatz wird weiter erhoben; die Prozession mit dem Nerthus- und Freysbild in Uppsala entspricht der Herumführung des königlichen Leichnams. Nach isl. Überlieferung wird Frodi von einem Hirsch auf der Jagd getötet (Arngrimr 7). Als der milde Fruote von Tenemark lebt Frodi in deutschen Gedichten des Mittelalters fort (Spervogel, Kudrun, Engelhart).

Freyja.

Egil hat seinen Sohn verloren. Nachdem er die Leiche des Ertrunkenen im Hügel geborgen hat, geht er in seine Schlafkammer, verschließt sie und nimmt weder Speise noch Trank. So liegt er drei Tage

und Nächte. Niemand wagt, ihn anzureden. Da kommt seine ältere Tochter Thorgerd, die in einem fernen Bezirke der Insel verheiratet ist, um ihn zu trösten; sie ist Tag und Nacht geritten, ohne einen Bissen zu sich zu nehmen. Auf die Frage aber, ob sie nicht erst etwas genießen wolle, bevor sie den zum Tode betrübten Vater aufsuche, erwidert sie: Nichts hab' ich zu Abend gegessen und werde nicht anderswo wieder essen wie bei Freyja. Ich weiß mir keinen bessern Rat als mein Vater, ich will Vater und Bruder nicht überleben" (Egils S. 78). Es gelingt ihr, in Egil die erloschene Lebenskraft wieder wach zu rufen, indem sie ihn antreibt, über den Verlust der Söhne ein Lied zu dichten; und je weiter er das Lied fördert, desto mehr wachsen seine Kräfte, und als er es beendet hat, liest er es den Seinen vor, verläßt das Lager und nimmt wieder den Hochsitz ein.

[ocr errors]

Für den Glauben, daß die Seelen der verstorbenen Frauen bei Freyja Aufnahme finden, ist die angeführte Stelle der einzige Beleg. Aber wie die griech. Despoina und Nerthus mag auch Freyja als Erdgöttin zugleich Unterweltsgottheit sein und die Menschenseelen ohne Unterschied bei sich aufgenommen haben. Folkwang (Volks, Kampfgefilde) heißt ihre unterirdische Totenhalle, die später in den Himmel verlegt wurde (Grímn. 14; Gg. 24); der Saal in ihr ist an Sitzen geräumig. Hier entscheidet sie, wer die Sitze ihres Saales füllen soll; denn von den toten Helden wählt sie täglich die Hälfte, die andere aber fällt Odin zu. Ob die der Freyja zugeteilte Hälfte die weiblichen Toten sind, läßt sich nicht ersehen; man kann auch an den Vertrag zwischen Wanen und Asen denken. Denn Freyja erscheint auch als Odins Gattin und heißt Walfreyja oder Herrin der auf der Walstatt Gebliebenen. Wie der Totengott Odin die Wölwa in Hels Behausung beschwört, so ruft auch Freyja die Höhlenschläferin Hyndla wach, um von der Riesin Auskunft zu erhalten.

Freyja ist die Tochter Njörds, die schöne Schwester Freys, die Wanengöttin, die Wanenbraut (Sk. 20, 35; Gg. 35). Loki schilt sie die schlimme, von Freveln arg befleckte Hexe: im Bett ihres Bruders Frey hätten die Götter sie überrascht (Lok. 32); der Vorwurf der Geschwisterehe, der ihren Eltern gemacht wird, trifft also auch sie. Sie unterwies zuerst die Asen in den Zauberkünsten, die bei den Wanen üblich waren. (Yngl. S. 4); Frey verkündete den Drontheimern die Zukunft

Herrmann, Nordische Mythologie.

15

(S. 219). Wie Frey fallen auch ihr Stieropfer (Hyndl. 10), und ihr wie Frey wird der größte Eber geopfert,,zur Jahresbesserung" am Anfange des Februars (Herv. S. 9). Wie Frey der Eber heilig ist, und er einen goldenen Eberhelm, einen goldborstigen Eber besitzt, das Werk trefflicher Schmiede, so kehrt der Helmname Hildiswini und das glänzende Eberbild bei Freyja wieder; zwei kunstreiche Schmiede haben den goldborstigen Eber auf dem Helm angefertigt; Freyja selbst heißt Syr (Sau.). Wie Njörd und Frey Jahressegen, Reichtum und Frieden schaffen, im Eide, zum Opfertranke und im Hilferufe nebeneinander genannt sind, so wird von den Drontheimer Bauern bei dem stark besuchten Opfer, das sie zu Winters Anfang halten, alle Minne dem Thor, Odin, der Freyja und den Asen geweiht (Ol. S. h. 102), und wie Frey bei Hochzeiten geopfert wird, so endet die Hochzeit mit dem Freyjatranke (FAS III 222). In schwerer Stunde steht sie den Müttern bei (Oddr. 8). Sie ist gern zur Hilfe bereit, wenn die Menschen sie anrufen; sie liebt den Minnesang; nützlich ist es, sie in Liebesangelegenheiten anzuflehen (Gg. 24). Freyja wird also ganz wie Frigg von den Müttern angerufen; während aber Frigg mehr das heilige Leben der Ehe beschirmt, nimmt sich Freyja vorzugsweise der zarten erblühenden Liebe

Der Skald Hallfred entsagt bei seinem Übertritte zum Christentume dem Frey und der Freyja, und Hjalti Skeggjason wurde auf dem Allthing 999 wegen Gotteslästerung auf 3 Jahre geächtet, weil er, entrüstet über den mißlungenen Bekehrungsversuch, den Schmähvers gesprochen hatte: Nicht unterlasse ich es, die Götter zu lästern; ein Hund scheint mir Freyja; jedenfalls ist eins von beiden, Odin ein Hund oder Freyja (Nj. 102; Flt. 1426).

Wie Frey auf seinem Schiffe die Lüfte durchsegelt, so besitzt Freyja ein Federkleid, durch dessen Anlegung sie zu einem Falken wird. Sie leiht es Loki, daß er auskundschafte, wo Thors Hammer versteckt werde; in Freyjas Falkenhemd fliegt Loki auch zu Geirröds Gehöft und holt Idun zurück. Wenn sie eine Reise unternehmen will, so fährt sie mit ihren Katzen und sitzt in einem Wagen (Gg. 24); mit diesem

Gespanne kommt sie auch zu Baldrs Leichenfeier (Gg. 49); es sind ursprünglich wilde Katzen gewesen, Hauskatzen wurden sie erst, als die Germanen im europäischen Süden diese kennen lernten. Wie Frey der Lichte, der Glänzende heißt, so ist Freyja die angesehenste und schönste der Asinnen (Gg. 35). Den Walküren voranstehend, übt sie das Schenkenamt in Walhall. Sie allein wagt, dem trunkenen Hrungni einzuschenken. Durch ihre Schönheit erregt sie die Liebeslust der täppischen Riesen. Hrungni droht, alle Götter zu töten, Freyja und Sif ausgenommen: die will er mit nach Riesenheim nehmen. Thrym will Thors Hammer nur wieder herausgeben, wenn Freyja seine Gattin wird. Der Riesenbaumeister verlangt Freyja, Sonne und Mond zum Lohne. Freyjas Tochter ist. Hnoss (der Schmuck; Gg. 35), sie ist so schön, daß nach ihrem Namen schöne Gegenstände ,,hnossir" genannt werden. Die Schwester der Hnoss ist Gersimi (das Kleinod; Yngl. S. 10); beide Schwestern sind sehr schön, nach ihrem Namen werden die köstlichsten Kleinode benannt.

Die Liebesgöttin Freyja ist keineswegs, gleich Venus vulgivaga, die Göttin der grobsinnlichen Liebe, oder mindestens ist sie das sehr spät unter antik-christlichem Einflusse geworden. Daß die Isländer manches, was sie von der Venus. in Britannien zu hören bekamen, auf Freyja übertragen und ihre Vorstellung von Freyja dadurch teils erweitert, teils verschlechtert haben können, wird man nicht in Abrede stellen. Lokis Schelte, jeder der bei Egis Gastmahl anwesenden Asen und Elben haben Freyjas Liebe genossen, ist eine handgreifliche Übertreibung, aber leicht verständlich in Lokis Munde von der Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit (Lok. 30). Auch die den Göttern übelgesinnte Hyndla wirft Freyja vor, daß sie ihrem Geliebten nachliefe, ewig lüstern, aber auch mit andern. gebuhlt habe. Ganz anders aber tritt sie in alter, echter Überlieferung auf. Als Loki sie auffordert, sich für Thrym mit dem bräutlichen Linnen zu schmücken, schnaubt sie in schrecklichem Zorne, daß die Halle der Asen erbebt, und von dem ergrimmten Wogen ihres Busens springt ihr kostbares Brustgeschmeide, das Brisingamen:

Die männertollste

Reiste ich mit dir

würde ich heißen,

ins Riesenland (Thrymskv. 11).

So erscheint Freyja deutlich als die große weibliche Hauptgöttin der Ingwäonen. Als Sonnengöttin ist sie natürlich nahe verwandt mit der von den übrigen Germanen verehrten Sonnen- und Himmelsgöttin Frija-Frigg: beide wirken segnend und befruchtend auf das Erden- und Menschenleben. Es nicht nicht immer möglich, zu unterscheiden, ob der unter Freyjas Namen überlieferte Mythus ihr auch wirklich zukommt, und nicht erst von Frigg auf sie übertragen ist. Es ist daher ratsam, um die Verwirrung nicht noch zu vergrößern, die Mythen, die von Freyja erzählt werden, auch ihr zu belassen.

Als Wanen- und Sonnengöttin heißt Freyja Gullweig; der nächtliche Unterweltsgott Odin verfolgt die Lichte und tötet sie mit seinem Speere; wieder geboren und wieder gestorben. lebt sie dennoch fort und fort (S. 195). Während der Himmelsgott das leuchtende Schwert schwingt, wird die am Morgen am Himmel erscheinende Sonnengöttin mit einem großen leuchtenden Halsbande ausgestattet. Freyja, die sich so gern am Schmuck erfreut, trägt das strahlende Halsgeschmeide Brisingamen. Loki hat den Schmuck gestohlen und im Meere verborgen, aber der allsehende Sonnengott, der Wächter der Götter, Heimdall, holt ihn wieder: im Meere versinkt die Sonne, aus dem Meere taucht sie wieder empor (s. u. Loki). Darum heißt Freyja Mardöll (die meeresfrohe, stolze Herrin, oder die Hellglänzende, oder: die aus dem Meer am Morgen Aufleuchtende oder über das Meer Glänzende; Gg. 35) und Menglöd (die Halsbandfrohe, oder: die mit dem Halsschmuck Beladene). Die Werbung des Tagesgottes Swipdag um die Jungfrau Sonne Menglöd ist früher erzählt worden (S. 212). Dieses goldene Halsband haben vier Zwerge geschmiedet, die in der Nähe von Odins Halle hausen (FAS I391 m.; Flt. I 275 m.):

Freyja hielt sich bei Odin auf und wurde von ihm sehr geliebt; denn sie war die schönste Frau damals. Eines Tages ging Freyja zu den Klippen, wo die Zwerge wohnten. Diese zeigten ihr das Halsband, und es gefiel

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »