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Und wann die Sturmglock' einst erschallt,
Manch Feuer auf den Bergen wallt,
Dann steig' ich nieder, tret' ins Glied

Und schwing' mein Schwert und sing' mein Lied: 5 Ich bin der Knab' vom Berge!

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Uhland

34. Alt Heidelberg, du feine†

Alt Heidelberg, du feine,
Du Stadt an Ehren reich,
Am Neckar und am Rheine
Kein' andre kommt dir gleich.

Stadt fröhlicher Gesellen,
An Weisheit schwer und Wein,
Klar ziehn des Stromes Wellen,
Blauäuglein blizen drein.

Und kommt aus lindem Süden

15 Der Frühling übers Land,
So webt er dir aus Blüten
Ein schimmernd Brautgewand.

Auch mir stehst du geschrieben
Ins Herz gleich einer Braut,
20 Es klingt wie junges Lieben
Dein Name mir so traut.

Und stechen mich die Dornen,
Und wird mir's drauß zu kahl,
Geb' ich dem Roß die Spornen

25 Und reit' ins Neckartal.

Scheffel (1826-1886)

35. Erlkönig†

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind ?
Es ist der Vater mit seinem Kind;

Er hat den Knaben wohl in dem Arm,

Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.

5 „Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht ?" — „Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?

Den Erlenkönig mit Kron' und Schweif ?" — „Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif.“ —

„Du liebes Kind, komm, geh mit mir!

10 Gar schöne Spiele spiel' ich mit dir;
Manch bunte Blumen sind an dem Strand;
Meine Mutter hat manch gülden Gewand." —

„Mein Vater, mein Vater, und hörest du nicht,
Was Erlenkönig mir leise verspricht ?“
15 „Sei ruhig, bleibe ruhig, mein Kind ;
In dürren Blättern säuselt der Wind.“

„Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn ? Meine Töchter sollen dich warten schön; Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn 20 Und wiegen und tanzen und singen dich ein.“

„Mein Vater, mein Vater, und siehst du nicht dort
Erlkönigs Töchter am düstern Ort ?" -
„Mein Sohn, mein Sohn, ich seh' es genau :
Es scheinen die alten Weiden so grau.“

„Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt; Und bist du nicht willig, so brauch' ich Gewalt !". „Mein Vater, mein Vater, jezt faßt er mich an! Erlkönig hat mir ein Leids getan!"

"

5 Dem Vater grauset's, er reitet geschwind,
Er hält in den Armen das ächzende Kind,
Erreicht den Hof mit Müh' und Not;
In seinen Armen das Kind war tot.

36. Das Schloß am Meere†

„Hast du das Schloß gesehen,
10 Das hohe Schloß am Meer?
Goldig und rosig wehen
Die Wolken drüber her.

„Es möchte sich niederneigen

"

In die spiegelklare Flut;

15 Es möchte streben und steigen
In der Abendwolken Glut."

„Wohl hab' ich es gesehen,
Das hohe Schloß am Meer,
Und den Mond darüber stehen,

20 Und Nebel weit umher."

Goethe

„Der Wind und des Meeres Wallen,

Gaben sie frischen Klang?

Vernahmst du aus hohen Hallen

Saiten und Festgesang ?"

„Die Winde, die Wogen alle
Lagen in tiefer Ruh';

Einem Klagelied aus der Halle
Hört' ich mit Tränen zu.“

5 „Sahest du oben gehen
Den König und sein Gemahl ?
Der roten Mäntel Wehen,
Der goldnen Kronen Strahl ?

„Führten sie nicht mit Wonne 10 Eine schöne Jungfrau dar, Herrlich wie eine Sonne, Strahlend im goldnen Haar ?“

„Wohl sah ich die Eltern beide,
Ohne der Kronen Licht,

15 Im schwarzen Trauerkleide;
Die Jungfrau sah ich nicht.“

Uhland

37. Das Schloß Boncourt †

Ich träum' als Kind mich zurücke, Und schüttle mein greises Haupt; Wie sucht ihr mich heim, ihr Bilder, 20 Die lang ich vergessen geglaubt!

Hoch ragt aus schatt'gen Gehegen
Ein schimmerndes Schloß hervor;
Ich kenne die Türme, die Zinnen,
Die steinerne Brücke, das Tor.

Es schauen vom Wappenschilde
Die Löwen so traulich mich an;
Ich grüße die alten Bekannten
Und eile den Burghof hinan.

5 Dort liegt die Sphinx am Brunnen
Dort grünt der Feigenbaum,
Dort, hinter diesen Fenstern,
Verträumt' ich den ersten Traum.

Ich tret' in die Burgkapelle
10 Und suche des Ahnherrn Grab;
Dort ist's, dort hängt vom Pfeiler
Das alte Gewaffen herab.

Noch lesen umflort die Augen

Die Züge der Inschrift nicht,

15 Wie hell durch die bunten Scheiben Das Licht darüber bricht.

So stehst du, o Schloß meiner Väter,
Mir treu und fest in dem Sinn,
Und bist von der Erde verschwunden,
20 Der Pflug geht über dich hin.

Sei fruchtbar, o teurer Boden!
Ich segne dich mild und gerührt,
Und segn' ihn zwiefach, wer immer
Den Pflug nun über dich führt.

25 Ich aber will auf mich raffen,
Mein Saitenspiel in der Hand,

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