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All Alle.

So leuchtet's und schwanket und hellet hinan,
Die Körper, sie glühen auf nächtlicher Bahn,
Und rings ist Alles vom Feuer umronnen;
So herrsche denn Eros, der Alles begonnen!
Heil dem Meere! Heil den Wogen,
Von dem heiligen Feuer umzogen!
Heil dem Wasser! Heil dem Feuer!
Heil dem seltnen Abenteuer!
Heil den mildgewognen Lüften!
Heil geheimnißreichen Grüften!
Hochgefeiert seid allhier,
Element' ihr alle vier!

Dritter Akt.

Vor dem Palaste des Menelas zu Sparta.

Helena tritt auf und Chor gefangener Trojanerinnen. Banthalik, Chorführerin.

Helena. Bewundert viel und viel gescholten, Helena,

Vom Strande komm' ich, wo wir erst gelandet sind,
Noch immer trunken von des Gewoges regsamem
Geschaukel, das vom phrygischen Blachgefild uns her
Auf sträubig-hohem Rücken, durch Poseidons Gunst
Und Euros Kraft, in vaterländische Buchten trug.
Dort unten freuet nun der König Menelas
Der Rückkehr sammt den tapfersten seiner Krieger sich.
Du aber heiße mich willkommen, hohes Haus,
Das Tyndareos, mein Vater, nah dem Hange sich
Von Pallas Hügel wiederkehrend_aufgebaut
Und, als ich hier mit Klytämnestren schwesterlich,
Mit Kastor auch und Pollur fröhlich spielend wuchs,
Vor allen Häusern Sparta's herrlich ausgeschmückt.
Gegrüßet seid, mir, der ehrnen Pforte Flügel ihr!
Durch euer gastlich ladendes Weiteröffnen einst
Geschah's, daß mir, erwählt aus vielen, Menelas
In Bräutigamsgestalt entgegenleuchtete.
Eröffnet mir sie wieder, daß ich ein Eilgebot
Des Königs treu erfülle, wie der Gattin ziemt.
Laßt mich hinein! und Alles bleibe hinter mir,
Was mich umstürmte bis hieher, verhängnißvoll.
Denn seit ich diese Stelle sorgenlos verließ,

Chor.

Cytherens Tempel besuchend, heiliger Pflicht gemäß,
Mich aber dort ein Räuber griff, der phrygische,
Ist viel geschehen, was die Menschen weit und breit
So gern erzählen, aber der nicht gerne hört,
Von dem die Sage wachsend sich zum Märchen spann.
Verschmähe nicht, o herrliche Frau,
Des höchsten Gutes Ehrenbesig!

Denn das größte Glück ist dir einzig beschert:
Der Schönheit Ruhm, der vor allen sich hebt.
Dem Helden tönt sein Name voran,
Drum schreitet er stolz;

Doch beugt sogleich hartnäckigster Mann

Vor der allbezwingenden Schöne den Sinn.

Helena. Genug! mit meinem Gatten bin ich hergeschifft
Und nun von ihm zu seiner Stadt vorausgesandt;
Doch welchen Sinn er hegen mag, errath' ich nicht.
Komm' ich als Gattin? komm' ich eine Königin?
Komm' ich ein Opfer für des Fürsten bittern Schmerz
Und für der Griechen lang' erduldetes Mißgeschic?
Erobert bin ich; ob gefangen, weiß ich nicht!
Denn Ruf und Schidsal bestimmten fürwahr die Unsterblichen
Zweideutig mir, der Schöngestalt bedenkliche
Begleiter, die an dieser Schwelle mir sogar
Mit düster drohender Gegenwart zur Seite stehn.
Denn schon im hohlen Schiffe blickte mich der Gemahl
Nur selten an, auch sprach er kein erquidlich Wort.
Als wenn er Unheil sänne, saß er gegen mir.
Nun aber, als, des Eurotas tiefem Buchtgestad
Hinangefahren, der vordern Schiffe Schnäbel kaum
Das Land begrüßten, sprach er, wie vom Gott bewegt:
Hier steigen meine Krieger nach der Ordnung aus;
Ich mustre sie, am Strand des Meeres hingereiht,
Du aber ziehe weiter, ziehe des heiligen
Eurotas fruchtbegabtem Ufer immer auf,

Die Rosse lenkend auf der feuchten Wiese Schmud,
Bis daß zur schönen Ebene du gelangen magst,
Wo Lakedamon, einst ein fruchtbar weites Feld,
Von ernsten Bergen nah umgeben, angebaut.
Betrete dann das hochgethürmte Fürstenhaus,
Und mustere mir die Mägde, die ich dort zurück
Gelassen, sammt der flugen alten Schaffnerin.
Die zeige dir der Schäße reiche Sammlung vor,
Wie sie dein Vater hinterließ und die ich selbst

Chor.

In Krieg und Frieden, stets vermehrend, aufgehäuft.
Du findest Alles nach der Ordnung stehen: denn
Das ist des Fürsten Vorrecht, daß er Alles treu
In seinem Hause, wiederkehrend, finde, noch
An seinem Plaze jedes, wie er's dort verließ;
Denn nichts zu ändern hat für sich der Knecht Gewalt.
Erquice nun am herrlichen Schaß,

Dem stets vermehrten, Augen und Brust!
Denn der Kette Zier, der Krone Geschmuck,
Da ruhn sie stolz und sie dünken sich was;
Doch tritt nur ein und fordre sie auf,
Sie rüsten sich schnell.

Mich freuet zu sehn Schönheit in dem Kampf
Gegen Gold und Perlen und Edelgestein.

Helena. Sodann erfolgte des Herren ferneres Herrscherwort:
Wenn du nun Alles nach der Ordnung durchgesehn,
Dann nimm so manchen Dreifuß, als du nöthig glaubst,
Und mancherlei Gefäße, die der Opfrer sich

Chor.

Zur Hand verlangt, vollziehend heiligen Festgebrauch:
Die Kessel, auch die Schalen, wie das flache Rund;
Das reinste Wasser aus der heiligen Quelle sei
In hohen Krügen; ferner auch das trockne Holz,
Der Flamme schnell empfänglich, halte da bereit;
Ein wohlgeschliffnes Messer fehle nicht zulet;
Doch alles Andre geb' ich deiner Sorge hin.

So sprach er, mich zum Scheiden drängend; aber nichts
Lebendigen Athems zeichnet mir der Ordnende,
Das er, die Olympier zu verehren, schlachten will.
Bedenklich ist es; doch ich sorge weiter nicht,
Und Alles bleibe hohen Göttern heimgestellt,
Die das vollenden, was in ihrem Sinn sie däucht;
Es möge gut von Menschen oder möge bös
Geachtet sein, die Sterblichen wir ertragen das.
Schon manchmal hob das schwere Beil der Opfernde
Zu des erdgebeugten Thieres Nacken weihend auf
Und konnt' es nicht vollbringen, denn ihn hinderte
Des nahen Feindes oder Gottes Zwischenkunft.

Was geschehen werde, sinnst du nicht aus.
Königin, schreite dahin

Guten Muths!

Gutes und Böses kommt

Unerwartet dem Menschen;

Auch verkündet glauben wir's nicht.

Brannte doch Troja, sahen wir doch
Tod vor Augen, schmählichen Tod;
Und find wir nicht hier

Dir gesellt, dienstbar freudig,

Schauen des Himmels blendende Sonne
Und das Schönste der Erde

Huldvoll, dich, uns Glücklichen!

Helena. Sei's, wie es sei! Was auch bevorsteht, mir geziemt
Hinaufzusteigen ungesäumt in das Königshaus,
Das, lang' entbehrt und viel ersehnt und fast verscherzt,
Mir abermals vor Augen steht, ich weiß nicht wie.
Die Füße tragen mich so muthig nicht empor
Die hohen Stufen, die ich kindisch übersprang.

Chor.

Werfet, o Schwestern, ihr
Traurig gefangenen,
Alle Schmerzen ins Weite;
Theilet der Herrin Glück,
Theilet Helenens Glück,
Welche zu Vaterhauses Herd,
Zwar mit spät zurückkehrendem,
Aber mit desto festerem

Fuße freudig herannaht!

Preiset die heiligen,

Glücklich herstellenden

Und heimführenden Götter!
Schwebt der Entbundene

Doch wie auf Fittigen

Ueber das Rauhste, wenn umsonst
Der Gefangene, sehnsuchtsvoll,
Ueber die Zinne des Kerkers hin
Armausbreitend sich abhärmt.

Aber sie ergriff ein Gott,

Die Entfernte;

Und aus Jlios Schutt
Trug er hierher sie zurück

In das alte, das neugeschmückte

Vaterhaus,

Nach unsäglichen

Freuden und Qualen,

Früher Jugendzeit

Angefrischt zu gedenken.

Panthalis (als Chorführerin).

Verlasset nun des Gesanges freudumgebnen Pfad
Und wendet nach der Thüre Flügeln euern Blick!
Was seh' ich, Schwestern? Kehret nicht die Königin
Mit heftigen Schrittes Regung wieder zu uns her?
Was ist es, große Königin, was konnte dir

In deines Hauses Hallen, statt der Deinen Gruß,
Erschütterndes begegnen? Du verbirgst es nicht;
Denn Widerwillen seh' ich an der Stirne dir,
Ein edles Zürnen, das mit Ueberraschung kämpft.
Helena (welche die Thürflügel offen gelassen hat, bewegt).

Der Tochter Zeus geziemet nicht gemeine Furcht,
Und flüchtig-leise Schreckenshand berührt sie nicht;
Doch das Entsetzen, das, dem Schooß der alten Nacht
Vom Urbeginn entsteigend, vielgestaltet noch,
Wie glühende Wolken aus des Berges Feuerschlund,
Herauf sich wälzt, erschüttert auch des Helden Brust.
So haben heute grauenvoll die Stygischen

Jns Haus den Eintritt mir bezeichnet, daß ich gern
Von oft betretner, langersehnter Schwelle mich,
Entlassnem Gaste gleich, entfernend scheiden mag.
Doch nein! gewichen bin ich her ans Licht, und sollt
Ihr weiter nicht mich treiben, Mächte, wer ihr seid!
Auf Weihe will ich sinnen, dann gereinigt mag
Des Herdes Gluth die Frau begrüßen wie den Herrn.
Chorführerin. Entdecke deinen Dienerinnen, edle Frau,
Die dir verehrend beistehn, was begegnet ist.
Helena. Was ich gesehen, sollt ihr selbst mit Augen sehn,
Wenn ihr Gebilde nicht die alte Nacht sogleich
Zurückgeschlungen in ihrer Tiefe Wunderschooß.
Doch daß ihr's wisset, sag' ich's euch mit Worten an:
Als ich des Königshauses ernsten Binnenraum,
Der nächsten Pflicht gedenkend, feierlich betrat,
Erstaunt' ich ob der öden Gänge Schweigsamkeit.
Nicht Schall der emsig Wandelnden begegnete
Dem Ohr, nicht raschgeschäftiges Eiligthun dem Blick,
und keine Magd erschien mir, keine Schaffnerin,
Die jeden Fremden freundlich sonst begrüßenden.
Als aber ich dem Schooße des Herdes mich genaht,
Da sah ich, bei verglommner Asche lauem Rest,
Am Boden sien welch verhülltes großes Weib,
Der Schlafenden nicht vergleichbar, wohl der Sinnenden.
Mit Herrscherworten ruf' ich sie zur Arbeit auf,
Die Schaffnerin mir vermuthend, die indeß vielleicht

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